Samstag, 19. März 2011

Eichelburgs Marktkommentare auf »eigentümlich frei«

... sind oft recht interessant zu lesen. Irgendwie beschleicht einen zwar das Gefühl, daß hier jemand um allen Preis sein Gold loswerden möchte, soviel Propaganda wird für dieses Metall gemacht. Passend dazu wird seit wenigstens drei Jahren monatlich der demnächst erfolgende Zusammenbruch des Dollars, des Euros, des gesamten Finanzsystems und überhaupt und außerdem alles was unerfreulich ist, vorhergesagt. Nun, das ist nicht weiter schlimm — bekanntlich können in einem durch (halbwegs) freie Märkte gekennzeichneten Börsensystem veröffentlichte Prophezeiungen nicht eintreten, bzw. wenigstens nicht dann, wann sie eintreten sollten, denn in diesem Fall würden ja die einen nicht kaufen und die anderen nicht verkaufen. Womit es keine kursbildenden Transaktionen mehr gäbe.

Wie die Entwicklung des Goldpreises beweist, nimmt man Prophet Eichelburg offenbar nicht hinreichend ernst. Und das ist auch gut so, denn im neuesten Marktkommentar versteigt er sich bezüglich Japan zu folgendem düsterem Ausblick:
Wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Aber es ist zu befürchten, dass größere Teile von Nordjapan, möglicherweise inklusive von Tokio, für einige Zeit unbewohnbar bleiben.
Na, offenbar etwas zu oft Tagesschau gesehen bzw. SPON & Co. angeklickt! Wenn seine anderen Vorhersagen ähnlich zuverlässig sind, dann sollte man schön langsam anfangen, sein Gold zu verkaufen ...

3 Kommentare:

ostseestadion hat gesagt…

Warum sollte man sein Gold verkaufen ?
Gold hat vernünftigerweise der gekauft , der lediglich (langfristig) sein Vermögen sichern muß. Gegen Abwertung der Papierwährung.(Der sonst schon alles hat)
Es ist für Goldbesitzer faktisch irrelevant, was als Gegenwert aktuell in Papierwährung dagegensteht.
300 oder 500 oder 800 Mark, Euro , Dollar , Taler - egal.
1 Unze ist immer eine Unze.
1 Unze vor der großen Enteignung, ähm, Währungsunion, = 1000 Mark - heute = 1000 Euro.
Für kurzfristige Spekulationen ist das allerdings nichts. Im Übrigen bin ich der Meinung, daß die Aussage mit Gold und Silber keine Dividende zu haben , falsch ist.
Die Dividende der Gold und Silberbesitzer_Innen ist die jährliche Inflation des jeweiligen Landes / Währungsraumes :-D

PS: Warum sollten kurzfristige Schwankungen die Besitzer_Innen interessieren ? Jemand , der 2009 für 18 oder 19 Daimler kaufte , schläft heute sehr erhaben und ruhig über den Kursrückgang von 57 auf 44. Und zählt die Dividende der Jahre :mrgreen:

Le Penseur hat gesagt…

@Ostseestation:

Das haen Sie etwas überinterpretiert! Ich würde schon Gold kaufen (bzw. es nicht verkaufen) — aber eben nicht wegen Eichelburg!

Denn wenn einer am 18. (!) März 2011, als die ganze Situation nachweislich schon »am Weg der Besserung« war, steile Unbewohnbarkeitsprognosen für Nordjapan und Tokyo abgibt, dann beweist er eine solche mentale Abhängigkeit von Medien-apokalyptik, daß ich seinen anderen Prognosen auch nur mit schaumgebremstem Vertrauen folge ...

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P.S.: die Formulierung »Besitzer_innen« waren hoffentlich ein ironischer Scherz. Sollte sie ernstgemeint sein, erlaube ich mir, Sie über meine hochgradig ausgeprägte Binnen-I-Allergie zu informieren ...

;-)

ostseestadion hat gesagt…

@ Le Penseur
:-D natürlich war es ironisch gemeint. Wir und einige befreundete Blogs machen uns manchmal darüber lustig :-D

In Geldanlagefragen würde ich nie auf andere hören. Von daher, was Herr Eichelburg wann von sich gibt...
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