Sonntag, 21. Dezember 2014

Der erste der derzeit amtierenden Idioten

... dieser Satrapenrepublik überzuckert, daß die Rußland-Sanktionen ein Schuß ins eigene Knie sein könnten. Natürlich verkündet er falsche Gründe für sein bemerkenswertes Umdenken; aber kann man ernstlich verlangen, daß einer von denen sich hinstellt und sagt: »Ich war ein rückgratloser Trottel, der seinen Job nicht verlieren wollte, deshalb habe ich lieber etwas gegen die Interessen meines Landes unterstützt, als von den Amis einen Tritt in den Arsch zu riskieren«? Macht doch keiner! Nun, inzwischen ist wenigstens Herr Steinmeier so weit zu sagen:
Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass Russland destabilisiert werde, wenn Europa die Sanktionen nicht lockere, sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel: "Die Sorge habe ich." Wer Russland wirtschaftlich in die Knie zwingen wolle, irre gewaltig, wenn er glaube, dass das zu mehr Sicherheit in Europa führen würde. "Ich kann davor nur warnen", sagte der SPD-Politiker. 
Zugleich sprach er sich gegen eine Verschärfung der Strafmaßnahmen aus. "Deshalb bin ich gegen ein weiteres Drehen an der Sanktionsschraube", sagte der Außenminister. Russland zahle jetzt den Preis für den Vertrauensverlust wegen der Ukraine-Krise. Zusammen mit dem dramatischen Rubelverfall und den steil fallenden Energiepreisen sei das eine handfeste Wirtschafts- und Finanzkrise, die sicher auch innenpolitische Wirkung entfalten werde. "Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass diese völlig außer Kontrolle gerät", sagte Steinmeier.  "Das sollten wir bei unserer Sanktionspolitik im Blick haben."
... schreibt »DieZeit« (sorry, kein Link — auf dieses linke Systemschmarotzerblatt verlinke ich nur in Notfällen — es kann sich jeder das Zitat selbst googlen ...)

Seine Sorge über die Destabilisierung Rußlands ist angesichts des in Deutschland hochkochenden Unmutes über die inländerfeindlichen Politruks, die dafür jedem East-Coast-Abgesandten und/oder Brüsseler Eurokraten in den Arsch kriechen, bis sie vorne rausschauen, durchaus putzig, aber wenn man das als gesichtswahrende Desinformation außer Betracht läßt: der Mann hat immerhin begriffen, daß es nicht in Deutschlands Interesse ist, sich auf Pfiff aus Washington hin mit Rußland anzulegen. Das ist nicht viel, aber ein Anfang ist gemacht ...

Ein jüngster Artikel über die aktuellen Ukraine-Probleme ist geradezu krampfhaft um Objektivität und Ausgewogenheit bemüht (was beim Herumeiern der Autoren bezüglich des »Selbstbestimmungsrechts der Völker« an die Grenzen der Peinlichkeit geht und von den Kommentarpostings auch so empfunden wird — und dennoch ist er lesenswert, da er ganz ohne Aufgeregtheit die bislang fast völlig ignorierte Frage zu stellen wagt: »Nutzt Deutschland (oder auch nur: der EU) eine Einbindung der Ukraine in die Europäische Union?«, und diese Frage mit einem klaren, wohlbegründeten »Nein!« beantwortet:
Wir hatten es bereits geschrieben: Für die Bürger der Ukraine ist der Zerfall des Landes eine Tragödie sondergleichen. Das menschliche Leid, welches ein Bürgerkrieg mit sich bringt, ist enorm. Schließlich verläuft ein solcher Konflikt nicht allein entlang einer bestimmten geographischen Grenze. Er läuft durch Familien, durch Unternehmen, durch die politischen und gesellschaftlichen Institutionen und die Nachwirkungen halten Jahrzehnte an, selbst wenn irgendwann einmal die Waffen schweigen.
Angesichts dieses Leids wäre es die Aufgabe des Westens und Russlands, wenn sie sich tatsächlich freiheitlichen und demokratischen Werten verpflichtet fühlten, den Konflikt schnellstmöglich zu entschärfen. Dazu aber dürfen beide Seiten nicht dauernd noch mehr Öl ins Feuer schütten und müssen endlich beginnen, die Ereignisse objektiv und neutral darzustellen und zu beurteilen. Wer klar Partei ergreift, der kann nicht „ehrlicher“ Vermittler sein.
(Hier weiterlesen)
 Und auch die wirtschaftlich höchst berechtigte Frage:
Warum sollte Deutschland auf den russischen Markt mit 140 Millionen Konsumenten verzichten zugunsten eines Marktes mit 45 Millionen Konsumenten, von denen der Großteil zudem völlig verarmt ist?
fehlt in der offiziellen Debatte der Systemmedien fast vollständig. Weil eine ehrliche Antwort darauf die Position Deutschlands und seiner politisch-medialen »Eliten« als gutdressierter Pinscher des US-Regimes, der auf jeden Pfiff aus Washington gehorsam losspringt, allzu deutlich verraten würde!

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