Freitag, 9. Februar 2024

Anmerkungen zu den „Eindrücken eines Exilwieners“

von Franz Lechner 
(zu Artikeln (1) und (2) von Helmut)


Was Kollege Helmut schrieb, ist interessant, da es an Phänomenen kratzt, die unsereiner gar nicht mehr so wahrnimmt. Irgendwann vor xx-Jahren gab es ein Video einer Russin aus Paris, die ganz Ähnliches beobachtet hatte – Oberflächlichkeit der Gespräche und totale Resignation. An diese Perspektive fühle ich mich aufgrund seines Artikels erinnert.

Gestatten Sie mir daher folgende Einlassung. Fangen wir mit der heutigen Jugend an, auf die ich am Ende dann zurückkomme.

Wir waren doch früher, als wir jung waren, irgendwie verkappte Revoluzzer, die sich darin gefielen, möglichst viel NICHT gut zu finden. Letztlich bestand darin sogar eine gewisse Eitelkeit. Heute ist es umgekehrt – die Eitelkeit der Jugend scheint darin zu bestehen, die aktuellen Verhältnisse cool zu finden und jedenfalls nichts daran auszusetzen. 

Der von Helmut kurz angeschnittene Nihilismus ist natürlich ganz zentral. Ohne Glaube an ein Jenseits, an eine göttliche Pflicht, an einen tieferen Sinn, an das Gute als Prinzip, bleibt nur noch ein resignatives: „Mich wird’s noch nicht so treffen“ oder „Nach mir die Sintflut“. 

Der Konformismus aus Eitelkeit und der Nihilismus finden vor allem bei der Linken eine ideale Symbiose. Die Linken sind ja nicht alle blöd bzw. besser: komplett instinktlos (dh blöd sind sie ja sehr wohl, denn jemand, der pathologisch gegen seine Instinkte handelt, ist nichts anderes als blöd), etliche von ihnen spüren genau, dass es bergab geht. Dank des Nihilismus kann ihnen aber alles „nach ihnen“ wurscht sein. Und wenn man ihnen sagt, es könnte früher kommen, als sie denken, lehnen sie das als „Katastrophismus“ unter Verweis auf die Propaganda ihrer Medienblase ab. Es kann ja nicht sein, was nicht sein darf. 
 
ORF, Profil und Standard machen Mut. Man ist nicht nur nicht allein, sondern in der allerbesten Gesellschaft. Widersprechen ist schlimmer als höchst unfein, nämlich rechts. Man darf einfach nicht zu den Rechten gehören. Das ist man sich doch schließlich schuldig. Wir haben es mit einer in ihrer Eitelkeit komplett feminisierten, de facto geistig kastrierten Gesellschaft zu tun, die sich das Denken oder auch nur Beobachten abgewöhnt hat. 

Und wenn dennoch ein gewisser Rest bleiben sollte, wird dieser von den nihilistischen Regungen niedergewalzt. Denn wenn das alles in die falsche Richtung läuft, verbleibt doch wenigstens ein gerüttelt Maß an Schaden-freude gegenüber dem gesellschaftlichen, politischen, weltanschaulichen Gegner, den es ja ungleich mehr trifft, weil er ideell, also geistig und kulturell, viel mehr zu verlieren hat. 
 
Machen Sie sich einmal den Spaß und sagen Sie in linker Gesellschaft: 
„Natürlich ist das mit der Homo-Ehe ein Riesenblödsinn, aber immerhin ist das der verdiente letzte Fußtritt für die christliche Familie. Schon deshalb muss man dafür sein.“ 
Oder: 
„Natürlich wird im Burgtheater, objektiv gesehen, nur noch der größte Dreck dargeboten. 
Man kann auch weitergehen: 
„Natürlich ist die Islamisierung, entre nous gesprochen, als Phänomen nicht länger zu leugnen. Und natürlich ist sie, im Ganzen gesehen, nicht unbedingt erstrebenswert. Immerhin wird aber dadurch dieses verdammte Christentum verschwinden, und das sollte es uns wert sein.“
Sie werden (vielleicht) staunen, wieviel Ihnen an Sympathie da entgegenschlagen wird!

Auch Bürgerliche tendieren in diese Richtung. Letztlich ist ja Eitelkeit eher eine bourgeoise Domäne, und die heutige Linke hat sich ja längst von der Arbeiterschicht emanzipiert und ist soziologisch gesehen in den Bürgerstand aufgerückt. Der Bürgerliche würde solche Sätze nicht aussprechen oder auch nur gutheißen (außer, wenn es gegen die „Rechten“ statt „Christen“ oder Ihresgleichen selbst geht), aber sie ist sehr leicht manipulierbar geworden. Aus ihnen rekrutiert sich die heutige große, schweigende Masse. 

Die Jungen haben es da wirklich schwer, und wir sollten mit ihnen in erster Linie Mitleid empfinden. Sie haben nichts Gescheites mehr gelernt, ihre geistige Bildung ist, gelinde gesagt, ziemlich unterirdisch, und sie sind vor allem psychologisch darauf getrimmt worden, alles falsch zu sehen und falsch zu machen, jedem Unsinn „offen“ und „tolerant“ gegenüberzustehen. Wahrscheinlich ist die Jugend so zu sehen, wie es Frau Hannah Arendt bezüglich der unmittelbaren Nachkriegsdeutschen tat, als sie sich über die „Sebstverständlichkeit“ mokierte, mit der sie sich zwischen Ruinen bewegten. Ich meine natürlich nicht, dass wir uns jene Empathielosigkeit zu Vorbild machen sollten, ganz im Gegenteil: Schon das Erstaunen über diesen Umstand war letztlich dämlich. Was hätte man denn sonst tun sollen in einem solchen Umfeld? Etwa vor jeder Ruine in Tränen ausbrechen, oder sich überhaupt nicht mehr „bewegen“?

Eben, das ist die entscheidende Frage. Wie sollte die heutige Jugend denn sonst reagieren? Was soll eine Jugend überhaupt machen, als die Lebensumstände, in denen sie aufwächst, als „selbstverständlich“ zu akzeptieren? Wenn wir damals „mehr hinterfragt“ hatten, so könnte dies auch an unseren damaligen als selbstverständlich hingenommenen Lebensumständen gelegen haben, die ein derartiges „Hinterfragen“ nahelegten. Alles zu „hinterfragen“ ist schließlich damals eine Marotte der schon damals im Erziehungswesen genügend verankerten Linken gewesen, die uns heute, nachdem alles genügend hinterfragt erscheint, eher auf cooles „Hinnehmen“ zu trimmen pflegt. 

Die Jugend braucht uns, und wir sollten uns für sie Zeit nehmen.

26 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für diese nette Predigt!
Ich fragte mich beim Lesen: Von welcher Jugend schreibt der? Von den Alis allüberall?

Und dann dieser Kracher: "dh blöd sind sie ja sehr wohl, denn jemand, der pathologisch gegen seine Instinkte handelt, ist nichts anderes als blöd".

Aber genau dies wirft Nietzsche ja dem Christentum vor: Den ständigen Kampf gegen die gesunden menschlichen Instinkte; besonders jenen, daß Blut dicker als Wasser sei.

Ich fahre oft weite Strecken mit dem Zug und sehe die heutigen kaputten Zombies unter den "Bio-Kartoffeln" - und sie tun mir unendlich leid - und ich bin bitterböse auf die Spießergesellschaft, auf die Bürgerlichen, die all dies zugelassen haben.
Ich tu mir sehr schwer dami, ach es ist mir unmöglich, diese Zombies anzusprechen. Während ich mit jungen Ausländern und noch normal aussehenden Jugendlichen gelegentlich (sehr) erfreuliche Unterhaltungen habe.

Aber gut: versucht es ruhig mal die kaputte Jugend zu retten und berichtet gerne von den Erfolgen!

Franz Lechner hat gesagt…

Bei der Burgtheaterpassage hab ich natürlich einen Satz vergessen. Die Aussage gegenüber linken "Gesinnungsgenossen" müsste so enden. "Aber diesen reaktionären Wiener Theatergehern ist das zu vergönnen." oder ähnlich.

helmut-1 hat gesagt…

Letzter Absatz:
Entspricht weitestgeehnd meiner Meinung, wie das Vorgesagte genauso. Nur beim letzten Absatz muss ich etwas ergänzen.

"Wenn wir damals „mehr hinterfragt“ hatten, so könnte dies auch an unseren damaligen als selbstverständlich hingenommenen Lebensumständen gelegen haben, die ein derartiges „Hinterfragen“ nahelegten."

Lebensumstände? Vielleicht. Ich denke eher, es lag an der Allgemeinbildung, die damals noch anders geartet war, auf jeden Fall bedeutend umfangreicher. Wir WUSSTEN damals nämlich noch, wonach wir fragen sollten.

Deutschländer hat gesagt…

„Natürlich ist die Islamisierung, entre nous gesprochen, als Phänomen nicht länger zu leugnen. Und natürlich ist sie, im Ganzen gesehen, nicht unbedingt erstrebenswert. Immerhin wird aber dadurch dieses verdammte Christentum verschwinden, und das sollte es uns wert sein.“

Es ist von anderen, Berufeneren hier chon oft gesagt worden: An dieser Stelle, was das verhängnisvolle "Christentum" betrifft, muss Nietzsche und durchaus auch dem Islam tw. Recht gegeben werden. Der Islam kennt noch die Achtung vor sich selbst, hält eine natgürliche Ordnung der Geschecnhter aufrecht, Feminazismus ist dort undenkbar, er hat Wertschätzung für das Starke und macht keinen naturwidrigen Kult um das Schwache, wie Nietzsche klar herausgearbeitet hat, der das Christem als "Sklavenreligion" bezeichnete. Er kam aus einem Pastorenhaus, er hat das mit der Muttermilch eingeträufelt bekommen und wusste, was er schrieb.

Niemand, dem die Zukunft des durch das Christetum fast schon abgeschafften bz.w sturmreif geschossenen Europa der Vaterländer noch am Herzen liegt, kann für das Christentum sein. Das ist denkunmöglich.

Barbarossa hat gesagt…

Zum ach so edlen "Christentum" ein passendes Wort der sehr verehrten Bundestagsabgeordneten Dr. Beatrice von Storch (AfD):

"Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Kirchen, aus den Gerichten und aus den Pressehäusern prügeln.“

Anonym hat gesagt…

Ach ja, lieber Mitposter Barbarossa, Ihr und Frau von Storchs Wort in der Deutschen Ohr… Aber da ist, wie man in meiner Heimat sagt, Hopfen und Malz verloren. Die Mehrheit der Bürger ist von allen gesunden Geistern verlassen, wie man in diesen Wochen sehen muss. Sie plärren in ihren „christlichen“ Tempeln „Großer Gott wir loben dich“, hören ergriffen zu, wenn ihnen die roten Priester predigen, dass man Fernstenliebe praktizieren und dem fremden Gewalttäter auch die andere Backe hinhalten muss, und bejubeln die anderspigmentierten Hooligans als „wertvoller als Gold“ (Grünen-Hyäne Göring-Eckart, natürlich Priesterin von Haus aus) Wenn der Islam nicht orientalisch, sondern europäisch wäre, würde ich lieber Moslem sein!

helmut-1 hat gesagt…

Noch ein Nachsatz:

"Die Jugend braucht uns, und wir sollten uns für sie Zeit nehmen."

Sehe ich genauso. Die Frage stellt sich, wie man an diejenigen, die an Infos interessiert sind, rankommt. Die meisten sind der Meinung, dass sie die Weisheit mit dem Löffel gefressen hätten.

Ich war 20 Jahre in der ehrenamtlichen Jugendarbeit, habe auch viele politische Themen mit meinen Anvertrauten diskutiert, auch Seminare gemacht, Modellspiele, etc. Ja, ich bin stolz darauf, dass aus meinen Händen kein einziger Extremer resultiert ist, dafür aber lauter aufrechte Demokraten, aber vor allem kritische Demokraten.

Aber, was hats gebracht? Auf wieviele hatte ich einen Einfluss und auf wieviele überhaupt nicht, weil es ja immer nur begrenzte Gruppen waren? Im städtisch geförderten Jugendring war ich resp. meine Organisation sowieso immer nur ein geduldeter Außenseiter, weil ich immer versucht habe, die Jugendlichen dazu zu bringen, kritisch zu sein und, wenn notwendig, auch gegen den Strom zu schwimmen.

Die Jugend braucht uns, aber diejenigen, die das wissen und in die Tat umsetzen, sind viel zu wenige, und viel zu viele der Jugendlichen sind der Meinung, dass sie überhaupt niemanden brauchen.

Franz Lechner hat gesagt…

Antworten auf Helmut:
„Wir WUSSTEN damals nämlich noch, wonach wir fragen sollten.“
Also, was MICH betrifft, so bin ich mir da nicht ganz so sicher. Ich denke, ich war schon etwas links indoktriniert, und der linke Dekonstruktionisus schien mir damals schon leicht vorgezeichnet. Auf der anderen Seite kann es auch ein „gesunder“ antibürgerlicher Instinkt gewesen sein, etwa das Gefühl, dass aus diesem trägen, eitlen Konformismus nicht Gescheites entwachsen kann. Letztlich hat auch mein Vater mit seinen „bürgerlichen Beschwichtigungen“ nicht recht behalten – damals, in meiner Jugend, hätte er sich diese Zukunft und das Komplettversagen der Bürgerlichen wahrlich nicht vorstellen können…
„Die meisten sind der Meinung, dass sie die Weisheit mit dem Löffel gefressen hätten.“
Das ist leider wahr, aber ist es wirklich neu? Sind wir anders gewesen?
(Dass wir es heute letztlich auch glauben, steht auf einem anderen Blatt. Denn schließlich haben wir dazu etwas mehr Grund. Aber auch die Jungen „wissen viel“, aus ihrer Sicht sind sie wirklich schlauer als wir. Aus ihrer Sicht – was gewisse Themengebiete betrifft, die für sich wichtig sind oder scheinen… Das realpolitische Versagen ist halt ein anderes Kapitel. Die Entchristianisierung auch…
„Ich war 20 Jahre in der ehrenamtlichen Jugendarbeit… Aber, was hats gebracht? Auf wieviele hatte ich einen Einfluss und auf wieviele überhaupt nicht, weil es ja immer nur begrenzte Gruppen waren?“
Das wissen Sie nicht und können Sie auch nicht wissen. Immerhin, Sie haben es versucht, und mehr kann man nicht tun. Man darf sich nicht einreden, die ganze Welt umkrempeln zu müssen. Es ist, finde ich, gut, dass Sie das auch so sehen. Unsere bisherigen (imgrunde sehr leichten) Differenzen waren ja letztlich um derartige Facetten einer zu resignativen Sicht oder nicht angesiedelt. Meine Meinung: Seine Mitmenschen nie aufgeben (so sehr auch die Verlockung verleiten mag).
Das war nur die Antwort auf den geschätzten Mitautor Helmut. Auch die anderen Kommentatoren haben sich auf ihre Art eine Antwort verdient, und diese wird angemessen ausfallen.

Franz Lechner hat gesagt…

Ich hab nicht damit gerechnet, dass mein harmloses Artikelchen alle pathologischen Christenhasser hier sozusagen aktivieren wird…
Einer von ihnen, der chronologisch gesehen erste, hat mir für „diese nette Predigt“ gedankt. Nun, ich kann auch anders, in einem anderen Ton.
Lassen Sie mich so beginnen:
Ihr seid (verzeiht das Fallen aus der höflichen und respektvollen Sie-Form, die mir - vor allem in der Pluralform - euch gegenüber nicht angemessen erscheint, wobei natürlich einzuwenden wäre, dass man ja gar nicht wissen kann, wie viel ihr wirklich seid), Ihr also wirklich noch größere Idioten als unsere linken Zeitgenossen. Die wissen nämlich, was sie wollen (though this be madness, yet there is method in it). Bei euch ist es nicht mehr als ein diffuses Erkennen eines nicht sehr angenehmen status quo, ob dessen man in Panik verfällt und bei toxischen Quellen einer nicht allzu weit zurückliegenden, aber doch höchst obskuren Vergangenheit Zuflucht sucht. Schon euer Geschichtsbild ist von einem ausgeprägten… Dadaismus (vielleicht eine etwas weithergeholte Metapher, aber beachtet bitte meine Höflichkeit, einen weit näherliegenden Ausdruck zu vermeiden), um den euch unsere linken Freunde nur beneiden können. Es ist wirklich bemerkenswert, wie man sagen wir vorsichtig: knappe 2000 Jahre Kultur und Zivilisation ignorieren kann und sich stattdessen der Geisteshaltung eines knappen Jahrhunderts unterwirft, das man letztlich an seinen Früchten erkennen sollte…
Fortsetzung folgt

euer Bruder Franz hat gesagt…

Gelebte Christliche Nächstenliebe Teil 2


Sagen wir so: Wer bei Nietzsches Moralphilosophie „Jenseits von Gut und Böse“ Zuflucht findet, muss sich letztlich angesichts der heutigen Politik in guten Händen wähnen, bekommt er doch alles, was sein Herz begehrt, sozusagen frei Haus, Islam inclusive, den ihr ja ohnedies mehr oder weniger bewundert, obwohl die in ihren Tempeln auch nicht viel andere Inhalte als „Großer Gott wir loben dich“ plärren, wenn auch nicht einer solch edlen (von der nachkonziliaren Kirche naturgemäß verhunzten Melodie). Der nette Kommentator, den diese christliche Gepflogenheit so aufstößt, hat immerhin in einer Art intervallum lucidum von „christlichen“ Tempeln geschrieben, dh, er hat dieses Adjektiv unter Anführungszeichen gesetzt. Dass dazu nicht nur jeglicher Grund besteht, sondern dass dies den Inhalt seiner Aussage eigentlich relativiert, letztlich die Ursache seiner Verirrung offenlegt und einen rettenden Ausweg aus dieser darstellen könnte, schien ihm ja nicht in den Sinn gekommen zu sein. Tja, lieber … anonym 17 h, Sie scheinen dabei nicht zu wissen, dass in den heutigen „christlichen“ (diese Striche waren das einzig Gute an Ihrem Text) Tempeln, wo „die roten Priester predigen“, nicht mehr „Großer Gott wir loben dich“ gesungen („geplärrt“) wird, sondern beispielsweise so etwas: https://www.youtube.com/watch?v=SE62rOwpxT0
Weiß nicht, ob die Relevanz dieses Unterschiedes wem von euch auffällt. Der Umstand, dass die von euch kritisierte Kirche keine christliche mehr ist (wenn man die Anführungsstriche weglässt), scheint euch ja wohl entgangen zu sein.
Fortsetzung folgt

Franz Lechner hat gesagt…

Eine Züchtigung aus Liebe, Teil III

Nun ein paar Schmankerln.
„Göring-Eckart… natürlich Priesterin“
Hm, natürlich äußerst „natürlich“, oder?
„Wenn der Islam nicht orientalisch, sondern europäisch wäre, würde ich lieber Moslem sein!“
Keine Sorge, die nehmen auch Europäer!
„Niemand, dem die Zukunft des durch das Christentum fast schon abgeschafften bzw sturmreif geschossenen Europa der Vaterländer noch am Herzen liegt, kann für das Christentum sein. Das ist denkunmöglich.“
Das war der Deutschländer, wenn ich mich nicht irre. Großer Historiker und Analytiker ohne Frage. All die 2000 Jahre hat es nix anderes gemacht als abgeschafft und kaputtgeschossen, dieses heimtückische Christentum. Deshalb hat der Nietzsche schon so über dies Islamisierung geklagt, oder zumindest diese vorausgesehen oder wenigstens … was weiß ich. Was das am Schluss gebrauchte Wort „denkunmöglich“ aus dem Munde des Deutschländers betrifft, so soll hier des Sängers Höflichkeit am besten schweigen.
„er [ie der Islam, FL] hat Wertschätzung für das Starke und macht keinen naturwidrigen Kult um das Schwache“
Das ist sicherlich auch der Grund für den großen Siegeszug des Islam, vor allem was Wissenschaft und Kultur betrifft. Nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist! Deshalb haben sie so viele Geistesheroen hervorgebracht!
„den ständigen [christlichen, FL] Kampf gegen die gesunden menschlichen Instinkte; besonders jenen, daß Blut dicker als Wasser sei.“
Richtig! Deshalb lehnt auch der traditionelle Katholizismus in seiner antieuropäischen Infamie die Familie so vehement ab!
Lieber Freunde, ich danke euch aufrichtig für diesen äußerst wertvollen Input (um ein ästhetisch wie geistig angemessenes Wort zu verwenden)!

Deutschländer hat gesagt…

Werter Herr Kollege Dr. Lechner,
Es wäre einer zielführenden Debatte förderlich, wenn sie wieder etwas runterkämen von ihrem apologetischen Christentumsfuror. Ich sagte ja schon: wenn der Islam in einem kultivierten europäischen Milieu entstanden wäre, und nicht unter kulturell unterkomplexen morgenländischen Kameltreibern und Stammesbeduinen, dann, aber nur dann wäre ich Moslem. Aber dass eine Religion, die in ihrem Zentrum einen derart widernatürlichen Gedanken wie die „Feindesliebe“ propagiert, Europa groß gemacht hat, werden Sie, wenn ich ihre Beiträge bisher recht verstanden habe, denkunmöglich behaupten wollen. Das muss man dem Islam lassen: Er hat eine Wertschätzung für das Gesunde, Männliche, Starke und Natürliche. Ich gehe davon aus, aufgrund Ihrer erkennbar gewordenen Weltanschauung, dass auch Sie diesen Werten verpflichtet sind. Das Christentum huldigt dem Kranken, Weibischen, Schwachen und Unnatürlichen. Gerne kann ich Ihnen jede Menge Belege aus der „Heiligen Schrift“ der Christen dafür nennen.

Anonym hat gesagt…

@Lechner: Wenn Sie uns hier glauben machen wollen, das Christentum wäre „vorkonziliar“ gesund, patriotisch und volksverbunden gewesen, überzeugen Sie damit allenfalls die „Großer Gott wir loben dich“-Barden. Die „Kirche“ stand auch „vorkonziliar“, also 2.009 Jahre lang in treue fest an der Seite des jeweiligen militärisch-industriellen-medialen komplexes und war beharrlich darin, die berechtigten Interessen des Volkes zu verraten. So sieht’s aus.,

Sandokan hat gesagt…

@Deutschländer

Das ist eine etwas müßige Debatte, denn der Islam ist nunmal nicht in Europa entstanden und hätte hier auch gar nicht entstehen können.

Er hätte aber auch nicht ohne christlichen Einfluss entstehen können.
Oder anders: ohne Judentum und Christentum gäbe es gar keinen Islam.

Und die "Wertschätzung für das Gesunde, Männliche, Starke und Natürliche" ist, bei allem Respekt, Phrasendrescherei unter der sich alles und nichts subsummieren lässt.
Im Grunde ist der Islam von seinem Anspruch her eine auf Unterwerfung aller Individuen ausgerichtete und institutionalisierte revolutionäre Bewegung.
Wobei das strikte befolgen der Regeln wichtiger ist als der Glaube daran (Stichwort Orthopraxie).
Wie in jeder guten Diktatur - nur ist ihnen der Diktator (der Kalif) abhanden gekommen.

Anonym hat gesagt…

@Sandokan: Sie schreiben, der Islam "hätte aber auch nicht ohne christlichen Einfluss entstehen können. Oder anders: ohne Judentum und Christentum gäbe es gar keinen Islam."
Wenn das sogar ein Libertärer sagt - dann gibt es erst recht nicht den geringsten Grund, aus libertärer Sicht das Christentum zu verteidigen. Das überlassen wir den gutmenschenlichen Bahnhofsklatschern, die größtenteil aus dem christlichen "Alle Menschen sind gleich und wir ham uns alle lieb"-Milieu abkommandiert werden.

Sandokan hat gesagt…

@Anonym 10 Februar, 2024 12:53

Ich will das jetzt nicht zu sehr ausbreiten, auch weil das nicht Thema des Blogpostings war.
Vielleicht abgesehen davon, dass einige Veränderungen zum Schlechten auch mit der Zuwanderung von Muslimen zusammenhängen.
Ich arbeite außerdem ohnehin gerade an zwei Beiträgen zum Thema Islam.

Darum nur soviel, der Islam gründet sich zwar auf Judentum und Christentum und zieht auch seine Legitimation als angeblich göttliche Offenbarung daraus, bzw im Anspruch seine Vorläufer zu korrigieren, da sie ihren jeweiligen göttlichen Auftrag verfälscht hätten.
Die Schreiber des Koran (inklusive Muhammed) hatten aber ein sehr begrenztes und oft falsches Verständnis vor allem vom Christentum.
Dessen Theologie sie auch bloß aus Erfahrungen mit damaligen, randständigen christlichen Gemeinschaften Arabiens hatten.
Arabien war ja damals nicht gerade ein intellektuelles oder kulturelles Zentrum der Spätantike.
Kurz gesagt: im Islam wurde das bloß halb verstandene Christentum zusätzlich auch noch so hingebogen, dass es Muhammed und den Islam legitimiert.

Deutschländer hat gesagt…

Wenn der Islam eine Weiterentwicklung des Christentums ist, wie hier gesagt wird, dann war in in punkto Disziplin, Gehorsam, Treue, Gesunder Menschenverstand, Ehre und Familie, und nicht zuletzt Heimatliebe auf jeden Fall auch eine Höherentwicklung. Eine Kapitulationsmoral a la „Bergpredigt“ und überhaupt diese total widersprüchlichen „Evangelien“ hat der Koran immerhin nicht hervorgebracht, das muss man dem Islam dann doch zugestehen.

Sandokan hat gesagt…

Von Weiterentwicklung war nicht die Rede, tatsächlich ist es das Gegenteil.
Der Islam wird als radikale Rückkehr (eben Fundamentalismus) zur angeblich ursprünglichen göttlichen Ordnung betrachtet.
Theologisch mit den Arabern als außerwähltem Volk (Isaak vs Ishmael).

Eine institutionalisierte rückwärtsgewandte Revolution zu einer idealisierten Vergangenheit des Islam, die aber in der Form niemals existiert hat.
Siehe auch Salafiyya (Salafisten) - rechtgeleiteten Vorgänger.
Bereits diese "rechtgeleiten Vorgänger" (die ersten Kalifen) wurden aber bereits alle in innerislamischen Machtkämpfen ermordet.

Der Islam ist Kriegzustand in Dauerschleife, gegen die Nichtmuslime (im Dar el-Harb, Haus des Krieges), wie gegen echte oder eingebildete Abweichler innerhalb des Islam.

Das soll jetzt erstmal genügen, mehr an anderer Stelle.

Franz Lechner hat gesagt…

An alle gesunden, männlichen, starken und natürlichen Islamversteher hier:
Was regt ihr euch noch überhaupt über irgendwas auf? Ihr kriegt doch genau das geliefert, was euer Herz begehrt – nämlich gesunden Menschenverstand, Ehre und Familie, und nicht zuletzt Heimatliebe, kurzum eine Höherentwicklung des Gesunden, Männlichen, Starken und Natürlichen. Ohne Zweifel steht euch eine glanzvolle Zukunft bevor, die ich euch, ganz besonders allen schlichten Gemütern zugetaner Menschenfreund, der ich bin, von Herzen gönne. Ich muss jedoch leider bedauern, dass die in mir schlummernden letzten Reste an gesundem Menschenverstand, Gesundheit, Männlichkeit, Stärke und Natürlichkeit ungeachtet aller über die Jahrzehnte erfahrenen christlichen Verblödung, Verweichlichung, Kastration, Schwäche und Widernatürlichkeit es mir nicht erlauben, mich mit euch auf eine nähere Diskussion einzulassen. Abgesehen davon, dass dies als Verschwendung meiner Kapazitäten und natürlich auch Zeit anzusehen wäre, gebricht es euch leider ganz entscheidend an der geistigen und philosophischen Satisfaktionsfähigkeit. Werdet glücklich in euer Welt und vergegenwärtigt euch, dass euch eigentlich nichts passieren kann!

Anonym hat gesagt…

Kaum greift man das Christentum (als Ursache der Zerstörung Europas) schlagen die Christlichentumsverteidiger mit der Bibel und den "2000 Jahre christliche Zivilisation" um sich.
ALS OB ES DAVOR UND DANACH KEINE HOCHKULTUR OHNE CHRISTENTUM GEGEBEN HÄTTE.

Welch eine erstaunliche Blindheit! Diese Leute können nicht ermessen, wie weit in Europa die griechische und römische Hochkultur bereits gewesen ist, daß alle Grundlagen für eine naturwissenschaftliche Forschung bereits von den HEIDEN gelegt worden waren, und daß Nietzsche zurecht sagt, "Das Christentum hat uns um die Früchte der Antike betrogen."

Man lese Catherine Nixeys "Heiliger Zorn", da werden einem Illusionen von harmlosen, unschuldigen Christentum der Frühzeit weggefegt ...

Anonym hat gesagt…

>> An alle gesunden, männlichen, starken und natürlichen Islamversteher hier:
Was regt ihr euch noch überhaupt über irgendwas auf? Ihr kriegt doch genau das geliefert, was euer Herz begehrt – nämlich gesunden Menschenverstand, Ehre und Familie, und nicht zuletzt Heimatliebe, kurzum eine Höherentwicklung des Gesunden, Männlichen, Starken und Natürlichen. Ohne Zweifel steht euch eine glanzvolle Zukunft bevor, die ich euch, ganz besonders allen schlichten Gemütern zugetaner Menschenfreund, der ich bin, von Herzen gönne. <<

Diese Häme ist höchst bezeichnend und aller Christen würdig!

Fakt ist: Jeder Versuch natürlich denkender Menschen mit heidnischem Einschlag, ihre Jugend in Gemeinschaft zu erziehen, wurde seit dem Krieg mit rattenhafter Wut und mit Gewalt verhindert. Kürzlich wurde doch die letzte solcher Organisationen in der BRD verboten. In Össiland wirds nicht anders sein.
Dabei haben die Hitlerkonkordatschristen stets fleißig mitgewirkt - die Muslime aber nie.
Es ist also nicht erlaubt, die eigenen Kinder in Abgeschiedenheit vom Regime nach eigenen, nichtchristlichen, nichtmuslimischen Werten zu erziehen.
Den Muslimen und den (hier unaussprechlichen) ist es natürlich erlaubt.

Dafür den Christen tausend Dank! Und auch für die allerchristliche Häme!

Le Penseur hat gesagt…

Wenn blindwütige Christenverächter der Gegenseite "Blindheit"" vorwerfen, hat das schon einen Geschmack von Satire!

Ohne das Christentum hätten sie nämlich alle, seien es Nietzscheaner, seien es Sozialisten aller Sorten, seien es Agnostiker oder Atheisten, überhaupt nicht die Gelegenheit, hier den Mund aufzumachen.

Die Nietzscheaner nicht, weil ohne Christentum der ganze Nietzsche einfach in sich zusammenfällt. Was, außer einer naturwissenschaftlich-logist unhaltbaren Idee von der "ewigen Wiederkehr" hat der denn an positiven Inhalten zu bieten. So gut wie ... nichts (und ich habe als begeisterter Nietzsche-Anhänger in meiner Jugend seine ca 15-bändige Gesamtausgabe von vorne nach hinten durchstudiert ...)!

Die Sozen nicht, weil sie nur ein säkularisierter, banalisierter Christentumsabklatsch sind.

Die Agnostiker oder Atheisten, weil sie bspw. unter einerm Islam längst einen Kopf kürzer wären.

Und wenn dann noch der Vorwurf kommt

Man lese Catherine Nixeys "Heiliger Zorn", da werden einem Illusionen von harmlosen, unschuldigen Christentum der Frühzeit weggefegt ...

Na was jetzt?! Ist das Christentum zu sehr harmlos, naiv, vertrottelt auf Weichei unterwegs, oder ist des doch nicht so, sondern (wenigstens in seiner Frühzeit) keineswegs harmlos und unschuldig?

Entscheidet euch - beides geht nicht!

Le Penseur hat gesagt…

Cher Anonym (12 Februar, 2024 11:57),

"Häme" .... höre da nur ich ein leise geweintes "Mi-mi-mi"?

Wer hat es den Eltern nach 1945 denn verboten, ihre Kinder zu wehrhaften Patrioten zu erziehen? Die Frankfurter Schule? Hätte Horckheimer & Adorno die Kinderleins dann verschleppt, wenn doch? Wären die Eltern im Kittchen gelandet, wenn sie dem Nachwuchs was von deutscher Kultur, Geschichte und Werten beigebracht hätten?

Nein, sicher nicht. Man hätte sie belächelt, vielleicht angegiftet. Vor 1968 (eigentlich; bis in die 1980er-Jahre) wären Sie dafür sicher nicht strafverfolgt worden.

Haben die das gemacht? Nein. Warum nicht? Weil sie entweder feige waren, oder weil ihne 12 Jahre Hitlerie gereicht haben, oder weil die Penunzen zu verdienen wichtiger war. Das pöhse, pöhse "Christentum" war jedenfalls höchstens peripher dafür verantwortlich (das war damals bereits bei 80% + höchstens ein Lippenbekenntnis).

Wilhelm Busch hat gesagt…

ad "Christentum (als Ursache der Zerstörung Europas)"

Ich finde es richtig, auf darauf nicht extra einzugehen.

Nicht "satisfaktionsfähig" ist ein guter, gelinder Ausdruck.

Kleine Frage an alle Zerstörungsexperten:
Warum hat das nur so lange gedauert? Hat das Christentum in seiner Zerstörungswut ab die 2000 Jahre geschlafen?

Anonym hat gesagt…

>> Wer hat es den Eltern nach 1945 denn verboten, ihre Kinder zu wehrhaften Patrioten zu erziehen? <<

Da war eine ganze Menge. Zuerst fielen ja viele patriotisch gesinnte Menschen auf die Lügen der "Befreier" herein. Es ließ sich ja gut an: tolle Autos, Mobilität, Kernkraftwerke, Magnetschwebebahn, Neue Deutsche Welle, ... Minister, die in der Wiki-Jugend gezeltet und "Zehn kleine Negerlein" gesungen hatten. Industrielle mit Bundesverdienstkreuz luden den Berufsleugner David Irving ein, damit dieser die Zuhörer revisionistisch verhexen konnte.
Die Lügen der Besatzer und ihrer Erfüllungsgehilfen bekamen Risse. Fortan wurde der "Kampf gegen Rechte" eingeleitet, die Wiki-Jugend und nach und nach alle ähnlichen verboten. Stets mit lautem Beifall der Christen, die zwar eine muslimische "sozialethische Verwirrung" gerne duldeten aber keine heidnische.

Ja, da habe ich es mal wieder geschafft, den Blogherren in Harnisch zu bringen, weil die Kritik am Christentum ihm doch näher geht, als es das Motto seines Blogs erahnen läßt:
"Libertär - konservativ - nonkonformistisch"
Sollte "christlich" nicht eigentlich zuvorderst stehen?


NS: Es ist ein Kurzschluß anzunehmen, daß Menschen, die der "eiskalt-männlichen Logik" den Vorzug vor einer "christlich-empatischen" geben, selbst empathielose Monster wären bzw. sein müßten. Sie haben nur andere Ziele ihres "Mitleidens" und ihrer Solidarität.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Anonym,

Ja, da habe ich es mal wieder geschafft, den Blogherren in Harnisch zu bringen, weil die Kritik am Christentum ihm doch näher geht, als es das Motto seines Blogs erahnen läßt:
"Libertär - konservativ - nonkonformistisch"
Sollte "christlich" nicht eigentlich zuvorderst stehen?


Nein. "Kritik am Christentum" (und insbes. seinem "Bodenpersonal") übe ich selbst oft genug und habe genau deswegen auch meinen Kirchenaustritt erklärt.

"Kritik am Christentum" allein bringt mich also keineswegs in Harnisch. Wohl aber dumme, weil voreingenommene, kenntnislose und damit unzutreffende Kritik am Christentum (aber nicht nur an diesem!) ... und die lese ich in den Kommentaren mit einer Verbissenheit, die ich sonst nur von linken Trollen kenne.

Und Ihre Antwort bezügl. Entwicklung nach 1945: von dem, was Sie "der Kirche" vorwerfen, mag manches ggf. den Evangelen vorzuwerfen sein, den Katholen schon weniger - aber beide sind im Prinzip nur Nebengeräusche im Vergleich zur Entwicklung der säkularisierten Welt, die Papst und Luther gleichermaßen egal bis lächerlich fand und höchstens den Konsum anbetete.

Und was das "zerstörerische Christentum" betrifft: im Vorposting von Wilhelm Busch bringt's der letzte Satz auf den Punkt!