Samstag, 10. Februar 2024

Das Interview

von Deliberator  Austriacus 
 
 
Mittlerweile haben es weltweit Abermillionen gesehen, wenigstens in Teilen. "The seen cannot be made un-seen", wissen wir alle aus dem kleinen Medien-Einmaleins. Und so wirken die Versuche der Systemmedien etwas hilflos, das bisherige Framing aufrecht zu erhalten. 
 
Wie z.B. vom ORF, dem Österreichischen Rot/Grünfunk unter dem Heading:
Putin nutzt Carlson-Interview als Bühne
Na, wirklich?! Wer hätte das gedacht! Macht doch sonst keiner, nicht wahr? Aber weiter im Text:

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein gestern Abend (Ortszeit) veröffentlichtes Interview des umstrittenen rechten US-Moderators Tucker Carlson als Bühne für seine Propaganda genutzt. Putin bezeichnete eine Niederlage seines Landes im Angriffskrieg gegen die Ukraine als „unmöglich“ und schloss einen russischen Angriff auf Polen oder Lettland aus. Putin sagte, ein solches Szenario sei „per definitionem unmöglich“.

Als der frühere Fox-News-Moderator Carlson den russischen Staatschef fragte, ob es ein Szenario geben könnte, in dem „Sie russische Soldaten nach Polen schicken“, antwortete Putin: „Nur in einem Fall: Wenn Polen Russland angreift.“ „Wir haben kein Interesse an Polen, Lettland oder irgendwo sonst“, fügte Putin hinzu.

Wirklich putzig wird es, wenn der ORF zum Schluss noch den Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zitiert:

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, dass nichts, was in dem Interview gesagt wurde, für bare Münze zu nehmen sei. „Erinnern Sie sich daran, Sie hören Wladimir Putin zu“, sagte er in Washington.

Dass die Leser dieser Zeilen sich fragen könnten, ob nicht das mit dem "nicht für bare Münze nehmen" in weit höherem Maße für die "Nachrichten"-Sendungen des ORF gilt, darauf scheinen die Staatssenderpropagandisten nicht zu kommen.

Ihre Zwangsgebühren zahlenden Seher und Höher hingegen schon. Sie vergessen nicht, dass sie bei der ZiB (d.h. also der "Aktuellen Kamera" Österreichs) einem Wolf zuhören. Und wie sehr Schafe einem Wolf trauen sollten, darüber geben schon die Grimm'schen Märchen hinreichend Aufschluss!


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe mir das ganze Interview angeschaut. Wenn man sich mit der Thematik Ukraine und der Historie dieses Land vertraut gemacht hat, war nichts Sensationelles zu erfahren. Ich habe das auch nicht erwartet.
Sollte ein durchschnittlicher MSM Konsument das Interview gesehen haben, bezweifle ich, dass derjenige Putins Sicht der Dinge überhaupt verstanden hat.

Die übliche Hetze gegen Putin überrascht nicht und ist nur noch lächerlich.
Niemand wird gezwungen, sich das anzuschauen. Die wertewestlichen Nachrichten-Nutten benehmen sich, als ob man ihnen den Schnuller genommen hätte.

MfG Michael!

Sandokan hat gesagt…

Der ORF ist mittlerweile weniger kritisch gegenüber der US-Regierung als die US-Journalisten in der Pressekonferenz des Weißen Hauses.
Die seit einiger Zeit auch harte Fragen stellen und sich nicht mehr mit Lügen abspeisen lassen.

Der ORF hingegen könnte sich bald als Pressestelle von Biden bewerben.


Anonym hat gesagt…

Ich möchte hier mal auf einen Kommentar im Internet verweisen.
Link: https://gaiusbaltar.substack.com/p/what-is-wrong-with-the-western-political

WAS IST LOS MIT DER POLITISCHEN KLASSE DES WESTENS?

Von Gaius Baltar

Zitat:
Warum die geringe Kompetenz?

Eine der häufigsten Fragen, die sich die Menschen in letzter Zeit stellen, ist, warum unsere politischen Eliten so inkompetent sind. Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges haben sie völlig die Kontrolle über alles verloren. Sie haben Russland falsch eingeschätzt, sie haben die Sanktionen und den Krieg verpfuscht, sie verlieren die Kontrolle über die westlichen Volkswirtschaften, und sie verlieren die Kontrolle über die nicht-westliche Welt aufgrund der Zerstörung des "internationalen Systems". Sie versagen bei allem, was sie tun - bei absolut allem. Warum ist das so?

Die Inkompetenz ist eine Folge der Rekrutierungsparameter. Sie werden rekrutiert, um zu zerstören, nicht um aufzubauen oder Probleme zu lösen. Es erfordert keine Fähigkeiten, eine Waffe auf jemanden zu richten und den Abzug zu betätigen. Es erfordert aber viel Geschick, die Kugel herauszuziehen und den Schaden zu beheben. Unsere politischen Eliten werden angeheuert, um zu schießen. Bei ihrer Zerstörungsaufgabe ist Kompetenz überhaupt nicht erforderlich. Es braucht wenig Geschick, um selbst komplizierte Systeme zu zerstören. Sie erlassen einfach Gesetze und Vorschriften, und um den Rest kümmern sich andere.

Die Zerstörung der westlichen Gesellschaften und Volkswirtschaften ist stückweise organisiert. Sie werden allmählich, Stück für Stück, zerstört, weil ein schnelles Vorgehen die Bevölkerungen verschrecken würde. Jeder Landwirt weiß, dass verängstigtes Vieh gefährlich sein kann, und unsere politischen Eliten wissen das auch. Jetzt sind sie jedoch auf ein großes Problem gestoßen.

Der Ukraine-Krieg und der Verlust der Kontrolle über die nicht-westliche Welt haben im Westen ein wirtschaftliches Chaos verursacht - dem ein soziales Chaos folgen wird. Dies bringt das ganze Kartenhaus viel zu schnell zum Einsturz und sie fürchten, dass sie die Kontrolle total verlieren könnten. Sie müssen reagieren und diese Probleme lösen - aber sie wissen nicht wie - weil sie inkompetent sind. All diese Herausforderungen und Misserfolge führen dazu, dass ihr Selbstbild infrage gestellt wird, was schwerwiegende emotionale Folgen für sie hat - also eskalieren sie auf allen Ebenen. Sie schreien andere an, beleidigen andere, denken sich wahnhafte Erklärungen aus und ziehen sich dann in die absolute Leugnung zurück. Jeder kann das sehen - auch die Führer der nicht-westlichen Welt. Mit unseren politischen Eliten will heute niemand mehr reden, denn ein Narzisst, der die Kontrolle verliert, ist nicht angenehm zu erleben.

Was genau steckt also hinter ihrer Inkompetenz? Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Erstens ist es ihre geringe Selbstwahrnehmung. Menschen mit geringem Selbstbewusstsein können ihre eigenen Gedankengänge nicht richtig einschätzen und daher auch nicht beurteilen, ob sie gute Arbeit leisten oder nicht. Wenn es um komplizierte oder kreative Arbeiten geht, kann eine Person mit geringem Selbstbewusstsein kaum einen Unterschied zwischen völligem Unsinn und etwas Substanziellem erkennen. Ein hohes Selbstbewusstsein ist eine absolute Voraussetzung für diese Art von Arbeit. Zweitens sind es die emotionale Bedürftigkeit und die hohe emotionale "Auffälligkeit". Narzissten sind emotionale Wesen, und überwältigende Emotionen und emotionsbasierte Motivationen blockieren einfach die Fähigkeit des Gehirns, logisch zu denken.

Alle unsere sorgfältig ausgewählten politischen Eliten sind auf genau dieselbe Weise und aus genau denselben Gründen inkompetent. Ihre einzige Kompetenz besteht in ihrer Fähigkeit, unsere Wirtschaft, unsere Kultur, unsere Gesellschaft, unsere Gesundheit sowie unsere Freiheit zu zerstören.

Heinz hat gesagt…

Ich habe mir auch das gesamte Interview angesehen. Nichts Neues für mich, leider sehe ich es genauso wie Paul Craig Roberts: "My concern remains that Putin’s reasonableness will continue to be taken advantage of by Washington until the conflict Putin seeks to avoid becomes unavoidable. "