Samstag, 24. Februar 2024

Die Welt, in der wir leben - und die Psyche des Menschen (1. Teil)

von Helmut
 
 
Das Drama mit der Vergesslichkeit und dem Glauben daran, „was in der Zeitung steht“
Spätestens seit 9/11 sollte der denkende Mensch in die Lage versetzt worden sein, seinen kritischen Verstand dafür zu verwenden, wie er die auf ihn zuströmenden Informationen bewertet, einordnet und verarbeitet. Es gab ja auch schon davor Ereignisse wie z.B. Watergate, und auch die immer noch nicht veröffentlichte Wahrheit um das Attentat auf J.F. Kennedy hätte ja schon nachdenklich machen müssen. Aber das hat „Otto Normalo“ als absolute Ausnahme eingestuft und weiter seinen Glauben an die Obrigkeit behalten, so wie auch den Glauben an die Informationen der Medien.

Das, was in der Antike an Definitionen des Typus „Mensch“ gegolten hat, ist offensichtlich verloren gegangen. Ich verweise dabei nur auf zwei berühmte Gelehrte wie z.B. Platon und Aristoteles in der griechischen Philosophie. Ich zitiere aus studyflix.de:

Platon sah den Menschen vor allem durch seine Seele und Vernunft definiert. Er betrachtete die Vernunft als den edelsten Teil der Seele, der es dem Menschen ermöglicht, universelle moralische Wahrheiten zu erkennen. Für Platon war das wahre Wesen des Menschen tief mit dem Streben und Erkennen von idealen, unveränderlichen Formen verknüpft — ein Prozess, der über die materielle Welt hinausgeht und in dem das Bewusstsein als Reflexion einer objektiven Realität fungiert.

Aristoteles wiederum legte den Fokus auf die praktische Vernunft und das soziale Bewusstsein des Menschen. Er definierte den Menschen als „zoon politikon“, also ein Wesen, das in Gemeinschaften existiert und sich durch seine Fähigkeit zur Kommunikation auszeichnet. Für Aristoteles war das rationale Denken das entscheidende Merkmal, das den Menschen prägt. Die Fähigkeit zur Moral sah er als eine praktische Kompetenz. Sie manifestierte sich in der Ausübung von Tugenden innerhalb der Gemeinschaft.

Mit großer Verwunderung lesen wir diese Betrachtungen. Ich stelle mir die Frage, wohin ist der Mensch gekommen, wohin ist er abgedriftet, was ist von diesen Eigenschaften, wie sie Platon und Aristoteles beschrieben haben, überhaupt noch geblieben?

Wir leben im Hamsterrad, haben durch den täglichen Existenzkampf keine Zeit mehr, um uns für andere Dinge, die mindestens genauso wichtig sind, zu interessieren, und vor allem haben wir keine Zeit mehr, um bei den Informationen, die auf uns über die Medien, egal ob TV, Zeitungen oder Internet, einströmen, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Das Schlimmste aber dabei ist, dass durch diese Vielzahl an Informationen, die wir täglich bekommen, das Bewusstsein und das daraus resultierende moralische Engagement des Menschen abstumpft und verblasst.

Was meine ich damit:

Wir hören z.B. von einem Krieg, und wenn der mal länger als ein Jahr andauert, dann interessiert uns nicht mehr der Zusammenhang, nicht mehr die Gründe für diesen Krieg, nicht mehr die Auswirkungen. Wir haben in einer sonderbaren Form der Ignoranz gelernt, damit zu leben. Aber der Faktor des „Vergessens“ und die Tatsache des „es betrifft mich ja nicht direkt“, die tragen einen wesentlichen Teil dazu bei.

Extrem war das bei der Sache mit Hamas in Israel m Oktober 2023 zu bemerken, und wie man heute, nicht einmal 4 Monate danach, bereits darüber denkt, oder das bereits abgehakt hat. Klar, - die einen sagen, es war ein Verbrechen der Hamas, dafür müssen sie bestraft werden. Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung. Die anderen sagen, das Ganze war eingefädelt, um die Palästinenser über einen Genozid aus dem Gaza zu vertreiben. Wer will das beurteilen? Nicht einmal der, der in Palästina lebt, kann das mit Exaktheit beurteilen.

Also, haken wir das ab, - wir haben in Deutschland die Probleme mit den Folgen aus dem neuen Heizungsgesetz, das man nicht mehr finanzieren kann, wissen nicht, was wir von den Elektroautos halten sollen, wir haben immense Steuerbelastungen, wir haben Angst um unseren Arbeitsplatz. 

(Fortsetzung folgt)

 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Spätestens seit 9/11 sollte der denkende Mensch in die Lage versetzt

Als ehemaliges unfreiwilliges Mitglied des Diensthabenden Systems der Luftverteidigung des Warschauer Paktes und als ein Schlump-Pilot habe ich dazu eine recht umrissene Meinung.