Das Reich der Himmel gleicht einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie (Mt 14).
Für eine einzige Perle alles verkaufen. Wer macht denn so etwas? Das kann doch nur ein Verrückter sein – oder?
Tatsächlich gibt es Menschen, die von einer regelrechten Sammelwut ergriffen sind. Menschen also, die so fasziniert sind von einem Gegenstand, daß sie alles daransetzen, um in dessen Besitz zu gelangen. Es gibt besessene Kunstsammmler, die – oft zum Leid-wesen ihrer Familie – Unsummen von Geld in ihre Leidenschaft investieren und auch nicht davor zurückschrecken, sich zu verschulden.
Tatsächlich ist eine Perle ja auch etwas Wunderschönes. Zahllose Märchen, Mythen, Legenden ranken sich darum. Perlen sind Kostbarkeiten von hohem materiellen und ästhetischen Wert.
In der Literatur begegnet uns die Perle häufig als Sinnbild. Um ihrer Kugelform willen gilt sie als Symbol der Vollkommenheit. Um ihrer Schönheit willen gilt sie als Symbol der Liebe. Und ihre geheimnisvolle Farbe, ihre Härte, ihr hoher Wert können als Hinweise auf das ewige Leben verstanden werden.
Aber nicht nur unter Sammlern gibt es Verrückte, die für einen einzigen Gegenstand Geld und Lebenszeit opfern. Ich kenne noch eine andere Gruppe von Menschen, die so etwas macht: die Liebenden. „Du bist mein Ein und Alles, ohne dich kann ich nicht mehr leben“, spricht der Liebende zur Geliebten. Und damit ist es ihm vollkommen ernst.
Aber dann gibt es noch jemand, der so spricht: der Gottesfreund:
Wenn ich dich nur habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde,
ruft der Psalmist (Ps 37, 25). Auch er ein Liebender. Einer der Gott in seinem Leben entdeckt hat und jetzt weiß: Alles andere ist letztlich nur ein matter Abglanz der einzig-artigen Herrlichkeit und Schönheit Gottes.
Lesen. Nachdenken.
»Dem Mutigen gehört die Welt«, sagt das Sprichwort, und greift damit zu kurz, denn sie gehört ihm nur einen Augenblick lang, wenn er glaubt, sie zu ergreifen ... aber: ohne über sie nachzudenken, wird sie ihm entgleiten. Nur dem Denkenden gehört sie länger — bis er sie fahren läßt ...
7 Kommentare:
Und in China ist mal wieder ein Sack Reis umgefallen. Dieses religiöse Geseiere eines protestantischen Ketzers will in einem katholisch-traditionellen Portal niemand lesen.
Cher Montfort,
Drei Irrtümer von Ihrer Seite erlaube ich mir aufzuklären:
1. wollten dieses "Wort zum Sonntag" bis zur Stunde zumindest 71 Personen lesen (also ca. 10 pro Stunde) — und zwar Personen, die diesen Artikel explizit angeklickt haben (also ihn nicht bloß zufällig auf der Startseite gesehen haben, die werden von Blogger nämlich nicht gezählt). Da sind zwar nicht so viele Zugriffe wie bspw. bei einer kurvigen Blondine, aber immerhin deutlich mehr als der von Ihnen behauptete "niemand".
2. Beim LePenseur-Blog sind Sie keineswegs bei einem "katholisch-traditionellen Portal" — wie kommen Sie auf diese völlig absurde Idee?
Zunächst einmal: hier sind Sie auf einem Blog, also quasi dem "Internet-Tagebuch" der hier schreibenden Autoren, nicht auf einem "Portal". Und "katholisch-traditionell" soll es Ihnen zufolge sein? Das ist ja nur noch lächerlich: Absit longe! Offenbar lesen Sie hier nur mit Scheuklappen, wobei ich mir über deren Gestalt kaum eine Vorstellung machen kann. Vermutlich ähnlich dem bekannten "Brett vor dem Kopf" ...
3. Sie sind nicht gezwungen, diesen Blog zu lesen. Wenn also die angebliche "Ketzerei" des Herrn Dr. Detering Ihnen Gewissensnöte (oder auch bloß Magenkrämpfe) bereitet, so wenden Sie sich an einschlägige Portale und Blogs, die Ihre Frömmigkeitsrichtung teilen und fördern — aber nehmen Sie, bitte, zur Kenntnis, daß Ihre derart charmant angedeuteten Vorschläge zur einer Änderung der Ausrichtung dieses Blogs hierorts nicht aufgegriffen werden.
Werter Le Penseur,
eine Hörempfehlung meinerseits....
Norbert Bolz: „Die Tyrannei der Wehleidigen"
Der Duden unterwirft sich dem Gendergaga und Apple kreiert als neues Emoji den schwangeren Mann. Der woke Wahnsinn tritt mit aggressiver Selbstherrlichkeit hervor und das Fühlen befreit sich vom Denken. Doch die Gefühle sind schon selber Fakes: es ist die Simulation, die Selbstsuggestion von Empfindungen, Verletzungen und Frustrationen. Prof. Norbert Bolz analysiert, mit welchem Treibstoff der Empörungsmotor läuft, den die Moralmachthaber bedienen, um ihre Tyrannei zu errichten.
https://www.kontrafunk.de/de/sendung-nachhoeren/wiwi/audimax-das-kontrafunkkolleg/norbert-bolz-die-tyrannei-der-wehleidigen
und
Die nächsten Stromrechnungen
Burkhard Müller-Ullrich im Gespräch mit Gerald Markel, Ulrich Vosgerau und Wolfgang Koydl
https://www.kontrafunk.de/de/sendung-nachhoeren/kontrafunk-diskussion/flg-36-die-naechsten-stromrechnungen
mlg Alexandra
PS: Sorry habe derzeit leider ein wenig Stress und habe wenig Zeit zum Schreiben
und eine Entschuldigung noch an Sandokan... MEA CULPA ...vor lauter schnell schreiben habe ich geglaubt auf einen Beitrag von Le Penseur zu antworten aber es war ein Beitrag von Sandokan - Sorry!
@Alexandra
Soll nichts Schlimmeres passieren. ;)
@ Montfort
Als Tradikatholik, sozusagen der kommentierende Katholiban dieses Blogs, kann ich Ihnen versichern, dass ich diesen "Geseiere" eines "protestantischen Ketzers" 1. gelesen habe und 2. selbiges durchaus mit geistigem Gewinn. Der Begriff "Geseier" trifft in der Gegenwart des öfteren auf die geistigen Führer (einschliesslich Papst Franziskus) in der katholischen Welt zu.
@gerd: Wenn Sie das wirklich ernst meinen, dass Sie diese utraliberalen Ergüsse des protestantischen "Pastors" mit "Gewinn" gelesen haben, dann darf man ernstlich an Ihrer selbstbeanspruchten Tradi-Prägung zweifeln. Dann sind Sie gewiss kein "Katholiban". (Einmal von diesem echte Gläubige herabwürdigenden Unwort abgesehen!)
@ Montfort
"Doch was ist diese Perle? Sie steht für zweierlei: Zum einen für das höchste Gut in unserem Leben, für den unbedingten Willen, es zu suchen, zu finden, nicht vom Wege abzukommen, sich nicht zu verirren, dem Auftrag treu zu bleiben – bis wir es zurück in die Hand des Vater legen können. Zum andern für unsere ursprüngliche Gottebenbildlichkeit, für die Gotteskindschaft. Dass wir diese Gottesebenbildlichkeit, die rein und klar und voller Schönheit ist, immer wieder vergessen und aus den Augen verlieren, nicht bewahren und erhalten, sondern beschmutzen und in den Sumpf ziehen, das ist die menschliche Sünde."
Das ist so katholisch wie sonst was. Vielleicht, wenn Sie wollen, können sie mir ja die utraliberalen Einflüsse in dieser Aussage erklären.
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