Donnerstag, 20. Juni 2019

Weinen über Diskriminierung

von Bastiat


Die Arbeiterkammer, die Zwangsvereinigung der österreichischen Arbeitnehmer, hat mal wieder Geld an ein befreundetes Unternehmen verschenkt eine Studie in Auftrag gegeben. Das Thema: wie furchtbar pöhse in Österreich diskriminiert wird, und wie lange der Weg zur echten Gleichbehandlung noch ist, und wieviel neue Gesetze und Verbote wir noch brauchen, um das zu erreichen.

Bei dieser famosen Studie wurde mittels einer telefonischen Befragung erhoben, inwieweit sich die betreffenden Personen in verschiedenen Lebensbereichen diskriminiert fühlen. Es wurde also die gefühlte Diskriminierung abgefragt. Da können schon mal originelle Ergebnisse herauskommen. Im beruflichen Bereich etwa beschwerten sich besonders viele Personen, sie wären „beim beruflichem Aufstieg übergangen“ worden. Tja, tough luck, aber zumindestens in der Privatwirtschaft werden halt weniger Häuptlinge als Indianer benötigt. Diese Tatsache führt nun mal dazu, dass notwendigerweise bei einer anstehenden Beförderung zum Teamleiter alle Teammitglieder bis auf eines „übergangen“ werden. Hat nur mit Diskriminierung nichts zu tun.

Ganz pöhse ist auch „unsachgemäße Kritik an der Arbeit“. Nun ja, wenn jemand Mist baut und von seinem Vorgesetzten oder von einem Kunden darauf hingewiesen wird, reagieren die einen eben konstruktiv, andere aber beleidigt und fühlen sich „diskriminiert“. Übrigens, die lt. der Studie besonders diskriminierten Anhänger einer besonders friedlichen Religion stehen auch in dem Ruf, besonders leicht beleidigt zu sein. Man kann hier mit Recht die Frage nach dem Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation aufwerfen.

Eine Fundgrube an Gustostücken ist auch der Wohnbereich. Da liegt ganz vorne das Kriterium „Überteuerte Mieten“. Nun ja, dass die Mieten teurer geworden sind, einerseits durch die wahnwitzige Inflationierungspolitik und andererseits durch die Masseninvasion von nutzlosen Schmarotzern aus aller islamischer Herren Länder, ist Fakt. Diese Teuerung trifft aber wohl alle Wohnungssuchenden; wieso das eine „Diskriminierung“ (also die willkürliche Benachteiligung einer Gruppe) sein soll, bleibt ein Geheimnis der Studienautoren. Es sei denn, sie wollten die eigentliche Diskriminierung ansprechen: die Benachteiligung derer, die am freien Wohnungsmarkt suchen müssen, gegenüber denjenigen Genossen mit SPÖ-Parteibuch, die sich in Gemeindewohnungen mit subventionierten billigen Mieten breit gemacht haben. Ist aber nicht anzunehmen, dass das gemeint war.

Auch lustig: „Wohnung auf Grund des Einkommens nicht bekommen“. Schrecklich, diese ökonomischen Sachzwänge, die verhindern, dass jeder Sozialhilfeempfänger seine ihm zustehende Wohnung (mindestens 100qm, Kategorie A, zentrumsnah und dennoch ruhig gelegen) erhält.

Auch im Gesundheitsbereich finden sich Perlen. So wird etwa darüber geklagt, dass die Krankenkasse gewisse Leistungen nicht übernommen hat. Auch hier ist nach meiner bescheidenen Erfahrung (wiewohl als toxischer, heterosexueller weißer Mann) die Krankenkasse durchaus konsistent bei der Ablehnung von Leistungen, die nicht in ihrem Leistungskatalog enthalten sind. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass in einem der unzähligen Büros der, sagen wir mal, Wiener Gebietskrankenkasse, ein Sachbearbeiter vor einem Antrag sitzt und sich denkt: „Nun, wäre das ein männlicher weißer Christ, würden wir ihm die Kosten für seine drei neuen Zahnimplantate natürlich zu 100% ersetzen, aber weil das eine behinderte lesbische Negerin ist, zahlen wir nichts, ätsch!“

Vielsagend ist auch die Kritik, man hätte den Arzt „sprachlich nicht vollständig verstanden“. Tja, Frechheit, dass die Ärzte die Sprache des neuen Herrenvolkes, also das Türkische, nicht fließend sprechen.

Man glaubt sich ins Schneeflöckchen-Universum versetzt. Die Studienautoren meinen diese Ansammlung an Schwachsinnigkeiten aber durchaus ernst und schließen ihr Machwerk mit Forderungen nach allen möglichen Aktivitäten des Staates, die vor allem zwei Dinge bewirken würden: massive Geldverschwendung und ebenso massive Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Mein persönlicher Favorit dabei: der Wunsch, das Diskriminierungsverbot im Privatbereich, das derzeit „nur“ die Faktoren „Geschlecht“ und „ethnische Herkunft“ umfasst, auch auf „die Merkmale der sexuellen Orientierung, des Alters, der Religion oder Weltanschauung“ auszudehnen.

Originell. Ich stelle mir gerade vor, wie ein orthodoxer Jude vom Staat dazu gezwungen wird, seine Wohnung an einen Neonazi zu vermieten. War nicht so gemeint? Fällt aber wohl unter „Weltanschauung“.

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