Samstag, 8. Juni 2019

Das JoyPämmchen und die roten Männer

von Fragolin

Der „Standard“, die rosarote Haus- (und manchmal auch Hass-)postille des rotgrünen Reichsviertels, nimmt sich die Krise in der SPÖ und die Diskussionen um die geforderte, dementierte, diskutierte und jetzt doch für nach das Wahldebakel im September verschobene Ablöse Rendi-Wagners vor, und offenbart dabei seltsame Sichtweisen. Ganz besonders im Hinblick auf den Vergleich mit der dahinsiechenden bresthaften teutonischen Großen Schwester, deren Wahlergebnisse man zwar noch weit übertrifft, an deren Abwärtstrend in der Wählergunst man sich aber bereits infiziert hat, solange man sich mannhaft (falls man dieses Wort in den femisexistischen Genderastenkreisen noch verwenden darf) gegen jeden Hauch dänischer Ansichten stemmt. Und anstatt sich einmal mehr mit den Ursachen der Krankheit der ehemaligen Volks- und baldigen Zwergparteien am linken Rand zu beschäftigen, beschäftigt man sich mit der weiteren Verbreitung der dazu führenden Keime.

Nummer 1: Dass das JoyPämmchen auch intern in die Kritik kommt, liegt auf keinen Fall daran, dass sie erstens eine komplett farblose und vor der Kamera geradezu hilflose Figur abgibt (und man wählt eine Bundeskanzlerin nicht, um sie fürsorglich an der Hand zu nehmen und gut zuredend über die politische Straße zu führen, sondern erwartet sich Macherqualitäten – die Frau mag eine Fachkraft sein, sie ist aber ganz offensichtlich keine Führungskraft) und zweitens auch kein Programm von der Partei mitbekommt. Da ist inhaltliche Leere, siehe Nummer 3 weiter unten. Nein, schuld ist wie immer, wenn eine Frau eine klägliche Figur abgibt, der böse weiße Mann. Weibchen bekommt eben nicht s gebacken und kann nur hilflos Mimimi, wenn der böse weiße Mann sie nicht lässt. Sorry, aber wenn sie in der eigenen Partei, wo ein erklecklicher Teil der Führungsposten weiblich besetzt ist und die Femanzen stark vertreten sind, nicht einmal gegen die bösen weißen Männer bestehen kann, die sie selbst auf diesen Posten gehoben haben, wie will die dann eine Regierung mit einem starken Koalitionspartner in den Griff bekommen und einen ganzen Staat lenken? Sorry, aber die kann nicht einmal ihre Pinasse über Wasser halten, weil der männliche Teil der Besatzung sie finster anschaut, will dann aber Kapitänin der Fregatte werden?

Nummer 2: Der Ton macht die Musik. Wenn die Linksextremen etwas vorbildlich können, dann präpotent auf andere niederrotzen. Und da bietet ja auch der „Standard“-Artikel eine typische Steilvorlage einer Feminazisse reinsten Blutes:

"Ihr Hauptproblem ist", sagt die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle, "dass sie eine Frau ist. Sie ist sehr kontrolliert und versucht, perfekt zu sein. Bei Sebastian Kurz funktioniert das kontrollierte Auftreten, bei ihr als Frau wird das negativ kommentiert. Rendi-Wagner sieht gut aus, ist intelligent und schlank, da gibt's für viele wahrscheinlich auch ein Identifikationsproblem."

Eben. Wie in Nummer 1 bereits erwähnt, ist sie eben eine Frau und da sind die bösen Männer und Mimimi. Aber der wirkliche Hammer ist ja der letzte Satz. Hat das jeder gemerkt? Weil sie angeblich schön, klug und schlank ist, gibt es für viele ein Identifikationsproblem. Abgesehen davon, dass man zumindest bei schön und klug sehr individuelle Maßstäbe anlegen kann, ist das eine offene Ansage, dass „viele“ Wähler eben eher hässlich, doof und blad sind, und deshalb mit der Göttin JoyPäm nichts anfangen können.
Dieses Wählerverständnis, diese offene Verachtung der dummen Plebs, die eh zu doof sind, um zu kapieren, um was es geht, und ansonsten nur fett und hässlich, das ist es, was vielleicht den Villenbewohnern in den Bobo-Vierteln ebenso gefällt wie die Champagnerempfänge der High Society, auf denen eine JoyPäm im Abendkleid wohl eine bessere Figur macht als das zitierte Moppelchen selbst, aber bei den ganz normalen Arbeitern, denen die Figur der Parteivorsitzenden wahrscheinlich weniger wichtig ist als deren Auftreten und Inhalte, nicht gut ankommt.
Apropos Inhalte, folgt wie oben versprochen Nummer 3:

Nummer 3: Der Inhalt. Er ist nicht da. Man kann suchen, wo man will, egal ob bei der JoyPämm oder ihrem Drohnenschwarm, es kommt immer das Gleiche: Der Kurz kann nicht Kanzler, der Kurz ist intrigant, der Kurz ist gemein, der Kurz ist ein Blender, der Kurz, der Kurz, der Kurz. Und aus der zweiten Reihe blöken die niederen Chargen: jo eh, und Ohrwascheln hatter und studiert hatter ah net (was sie beim Taxler damals nicht gestört hat)! Das ist alles. Nachdem der Kickl als Thema rausgefallen ist, fokussiert sich alles auf die eine Person. Man trompetet den ganzen Tag, was der Kurz alles ist, vergisst dabei aber komplett zu erwähnen, dass man selbst nichts ist und deshalb außerhalb der kochenden Falter- und Standard-Blasen auch nirgends mehr wahrgenommen wird. Außer im ORF und sogar dort nur mehr peinlich.

"Die Anforderungen an einen Politiker sind heute, dass er vor der Kamera total souverän agiert. Wie Kurz. Inhalte sind nicht mehr wichtig.“

Doch. Man verlangt einfach beides: Inhalte und Kompetenz. Wer nicht souverän auftritt, kann keinen souveränen Staat lenken. Und es muss Inhalte geben. Aber die Sozen glauben diesen Käse wahrscheinlich, für was hat man denn „Experten“ ernannt? Anscheinend hat man die auch nach ihrem souveränen Auftreten, aber nicht nach dem Inhalt ausgewählt, sonst kämen nicht solche sinnleeren Blubberblasen dabei heraus.

„„Es herrscht die Meinung vor, dass wir in einer gefährlichen Welt leben, und da braucht es starke Kerle, männliche Grobheit ist gefragt." Diese Renaissance der Kerle gehe einher mit einer neuen Frauenfeindlichkeit. "Mächtige Frauen machen Angst", sagt Ottomeyer.“

Was für ein Unsinn. Aber verständlich; auch hier hören die Roten gerne, dass es neben der neidvollen Ablehnung der angeblich Schönen und Intelligenten durch die plumpen Wahltölpel einfach niedere Ängste und diffuse Feindlichkeiten sind, die die Partei zum Versagen führen, und nicht eigene Unfähigkeit und Inkompetenz.
Ich weiß nicht, wie man denen das verklickern sollte, dass sie es begreifen. Vielleicht so: Wäre Kickl eine Frau, würden diese die gleichen Leute wählen, die ihn als Mann gewählt haben. Und die gleichen, die die Sozen heute nicht mehr wählen, würden sie auch dann nicht mehr wählen, wenn JoyPämmchen ein Mann wäre. Billige Ausreden und dumpfe Polemik, um sich nicht mit dem Inhalt auseinandersetzen zu müssen, oder eigentlich, um keinen schaffen zu müssen, denn zum Auseinandersetzen ist da momentan gar nichts.

Nummer 4: Die Führungsmannschaft. Oder Frauschaft. Menschschaft. Whatever.
Eine Mischung aus fettgefressenen Bonzen, Beamten aus den oberen Rängen, Berufsfunktionären mit komplettem Familienanhang in diversen Parteibüros und parteinahen Vorfeldorganisationen, wohlversorgten Kindern in gehobener Funktion in Milliardenkonzernen, Verquickungen und Verstrickungen in dubiose Kreise von Kasachstan bis Kongo, von Mafia bis Blutdiamanten – das ist nicht nur keine Vertretung der Interessen der Arbeiterklasse, sondern kann auch keinerlei Inhalte ausbrüten, die sich irgendwie am Alltag der Arbeiter und Angestellten ausrichten. Weil sie ihn nicht kennen. Und auch kein Interesse an diesem dummen, fetten Bodensatz haben.
Dazu auch wieder ein Schmankerl aus dem Artikel:

Viele in der SPÖ, die nicht durch eigene Leistung hochgekommen sind, "fühlen sich Pamela Rendi-Wagner nicht gewachsen". Was Gefühle der Minderwertigkeit hervorrufe und auch Neid und Hass auslöse.“

Nein. Es stimmt zwar, dass es eine sehr einbetonierte Funktionärspolitik und ein permanentes internes Intrigieren gibt; Thronbesteigungen geht oft ein Königsmord voran, aber das trifft nicht auf JoyPämmchen zu. Die wurde nämlich schnell aus dem Hut gezaubert, als nach dem beleidigten Abgang der prinzessuösen Dampfplaudermaschine Kern kein anderer diesen Schleudersitz besteigen wollte. Selbst jetzt ist es ja so, dass nur einer aus dem inneren Kreis den Anspruch erheben müsste, und schon wäre er an der Reihe, aber es will keiner. Das SPD-Syndrom hat auch die SPÖ voll erfasst: Man sucht sich schon Parteivorsitzende von außen, weil die eigenen Funktionäre nicht mehr wollen. Keiner will mehr einen Gaul reiten, von dem die Stallburschen selbst am besten wissen, wie tot er schon ist.
Würde JoyPäm morgen die Nahles machen und hinschmeißen, dann wär‘s das. Dann müssten sie eine Troika zwangsverpflichten oder sowas, um überhaupt noch einen Vorsitz zu haben. Von Kanzlerkandidatur brauchen wir dann gar nicht mehr reden. Wer soll das machen? Drozda? Da können die Rotwähler ja gleich zum Kogler gehen – und einige werden das sowieso tun. Die Grünen können sich schon freuen, wieder dabei zu sein, weil die Wähler von rot wieder zu grün pendeln.

Tja, liebe Sozen, so wird das nix mit dem Zurückholen der Stimmen der Arbeiter und Angestellten. Sie als dummen hässlichen Pöbel hinstellen, der eh nur Rattenfängern auf den Leim geht, und sich dabei selbstverliebt als moralische Höchstinstanz selbstzubeweihräuchern, der deshalb fünfstellige Monatsbezüge, Wohnen in bester Lage und Privatschule für die Kinder zusteht, kommt an der Basis einfach nicht gut an.

Wie sowas endet, seht ihr in Deutschland. Dass es nichts damit zu tun haben kann, dass die Führungsfigur zu schön, zu klug und zu schlank ist, hat der abgetretene intelligenzfreie Moppel doch gerade beweisen. Und der Versuch, auch dort nur „den Mann“ als bösen Vernichter der armen Maid hinzustellen, kann lächerlicher nicht mehr sein. „Die Männer“ in der SPD haben nicht die schrille Nahles kritisiert und sich von ihr abgewandt, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie als Person eben untragbar, peinlich und nicht auszuhalten ist. Das konnte jeder sehen und hören; diese dumme Ausrede jetzt auch schon aus der Floskelkiste zu holen, um den erwartbaren Absturz der farblosen, inhaltslosen und uncharismatischen Sprechpuppe JoyPäm nach den nächsten Wahlen anderen umzuhängen, ist unglaubwürdig und lächerlich.

Man kann nur sagen: Weiter so, Genossen! Dann habt ihr im September, nach dem zu erwartenden Wahldebakel, die Chance, wieder zu analysieren, wo die Schuld für euer Versagen liegt. An der schwachen JoyPäm, an den bösen Populisten, am dummen hässlichen Rattenpöbel, der den Rattenfängern nachläuft, an den weißen Männern, an Kurz, an Kickl, an Trump, an Putin – nur sucht, um Marxens Willen, niemals bei euch selbst!

P.S. Noch eine Anmerkung an die linksgedrallten Propagandisten zu diesem Absatz im verlinkten Artikel:

Für Diskussionen sorgte zuletzt auch das Honorar für Nedeljko Bilalic, ehemals Pressesprecher von Kanzler Werner Faymann und Minister Josef Ostermayer, in der Höhe von 20.000 Euro monatlich für die Beratung von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Thomas Drozda, Bundesgeschäftsführer der SPÖ, verteidigt diesen Betrag – das sei durchaus marktüblich, Bilalic müsse auch noch Umsatzsteuer abführen und die Sozialversicherung selbst zahlen.“

Erstens: Wenn ihr die Partei der Arbeiter seid, warum stellt ihr den nicht fix an? Wie bei den Sektempfängen: gegen Niedriglöhner und prekäre Selbständigkeiten trompeten, sich aber vom billigsten ungarischen Caterer bedienen lassen.
Zweitens: Marktüblich ist, dass Berater nach ihrem Erfolg und nicht nach ihren Beziehungen und Verfilzungen eingestellt und honoriert werden. Da passt was nicht zusammen, nämlich Preis und Leistung. Würde die SPÖ gerade auf einer Woge des Erfolgs getragen, wäre der sein Geld wert, aber so…? (P.S. Wofür braucht Überweibchen JoyPäm überhaupt einen Mann als Berater?)
Drittens: Wenn man schon bejammert, dass der noch die Umsatzsteuer abführen muss, dann schreibt bitte nicht sein Netto-Honorar in den Artikel. Alle anderen Quellen nennen nämlich 24.000 Euro, also bleiben ihm diese 20.000 nach dem Abführen der Umsatzsteuer als Netto-Umsatz übrig. Netto-Umsatz ohne Wareneinsatz ist gleich Brutto-Einkommen. Wenn er davon Sozialversicherung und Einkommensteuer abgeführt hat, bleiben ihm lockere 10.000 Netto-Einkommen übrig.
Pro Monat.
Hoffentlich taucht keine mail dazu auf: „Was woar mei Leistung?“

Keine Kommentare: