Beispielsweise ein Buch über Integration, Chancengleichheit und Toleranz. Und wo gedichtet wird, da fallen Phrasen. Wie z.B. folgende:
Hochkulturen entstanden immer dort, wo nicht Abschottung, sondern Miteinander gepflegt wurde. (...) Dahinter steht eine bis heute gültige Erkenntnis, dass Kooperation immer stärker ist als Konfrontation.Gott sei Dank hat sein Ex-Kollege im Berliner Senat, Thilo Sarrazin, das Buch gelesen und rezensiert es in der ihm eigenen nüchtern-direkten Art, mit der er schon bei seiner letztjährigen Buchveröffentlichung für Begeisterungsstürme sorgte. Und seine Replik auf obige Passage liest sich in der letztwöchigen »Welt am Sonntag« dann so:
Letzteres könnte auch Papen zu General Schleicher am Vorabend des 30. Januar 1933 gesagt haben. Das antike Ägypten, das Römische Reich oder China entwickelten sich nur deshalb zu langlebigen Hochkulturen, weil sie durch gesicherte Grenzen Zuwanderung wirksam kontrollierten: In Ägypten waren das die Wüsten, im Römischen Reich der Limes und in China die Chinesische Mauer. Mit dem Weströmischen Reich hatte es ein Ende, als zuerst die Germanen und dann die Hunnen den Limes durchbrachen, so wie die "Einwanderung" der Türken nach Kleinasien dem Oströmischen Reich 800 Jahre später ein Ende setzte.Das nenne ich mir ein offenes Wort! Auch über das Schweigen Wowereits zu Bildungsdefiziten von Einwanderern aus dem islamischen Kulturkreis, und überhaupt die bedrohliche Tendenz zur Einwanderung in deutsche Sozialnetze, weiß Sarrazin klare Aussagen zu treffen — und hebt sich solcherart höchst positiv vom wolkigen Herumgerede Wowereits ab, dessen Buch er wie folgt zusammenfaßt:
Den Gipfelpunkt seiner historischen Quacksalberei setzt Wowereit mit dem einzigen Satz seines Buches, der sich mit dem Islam auseinandersetzt: "Ja, es gibt extremistische Tendenzen bei Religionen, im Islam ebenso wie bei Protestanten und Katholiken." (S. 158) Wie viele Attentate von Katholiken gab es denn bisher unter der Amtszeit von Papst Benedikt? Und welche extremistischen Tendenzen hat Klaus Wowereit in der Evangelischen Kirche Deutschlands unter dem braven Präses Schneider entdeckt? So schreibt einer, der sich drückt, indem er die Augen fest verschließt.
Klaus Wowereit hat eine Schönwetter-Mutmach-Fibel geschrieben. Zu hoffen bleibt nur, dass der geistige Anspruch des Regierenden Bürgermeisters weiter reicht, als sein Buch erkennen lässt.Die Hoffnung ist, wie man weiß, eine der vor den natürlichen Kardinaltugenden (der Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und Tapferkeit) ausgezeichneten »theologischen« (auch: »göttlichen«) Tugenden. Inwiefern diese im Falle des Berliner Bürgermeisters allerdings angegebracht ist, dürfte angesichts seiner bisherigen Leistungen in der Amtsführung wenigstens fraglich zu sein ...
6 Kommentare:
Hoffen kan Wowereit viel, so lange sein Kopf offensichtlich so tief im Sand steckt.
Ach ja, noch 'was: "Extremistische Tendenzen bei Religionen"
Schlage vor, daß Wowi sein "Ich bin schwul und das ist gut so" mal in Islamabad oder in Riad in die Runde ruft...
Über Herrn Wowereit, dessen Buch ich nicht lesen werde, schweige ich mal.
Aber dass Ihnen als bekennendem Libertären und Konservativen der Etatismus Sarrazins nicht gründlich zuwider ist, wundert mich doch immer wieder.
Und dass Sarrazin als Antwort auf die Herausforderungen der Zeit nur einfällt: "Lasst uns eine Mauer bauen", das spricht doch wirklich Bände.
Mag sein, dass Wowereit das bisschen Kopf, das er hat, in den Sand steckt; dass Sarrazins bevölkerungspolitische Phantasien uns weiterbringen würden, sehe ich wirklich nicht.
@Morgenländer
D'accord, Wowereits Buch ist nicht das Lesen Wert, es nachzudenken erspart man sich damit.
Sarrazins Buch dagegen lohnt das Nachdenken, sehr, und ist damit ein lesenswertes wenngleich schwieriges Buch.
Einfaches bringt uns allerdings auch nicht weiter.
So einfach.
caw
@Morgenländer:
Was Sarrazins Etatismus betrifft, bin ich ganz bei Ihnen. Mir ist der Mann einfach zu sehr Soze (was ich bei seiner unzweifelhaften Intelligenz und dem gesunden Hausverstand, der aus vielen seiner Äußerungen spricht, schlichtweg unverständlich finde!), als daß ich seine Therapievorschläge goûtieren könnte.
Meine Wertschätzung bezieht sich eigentlich ausschließlich auf seine glasklare Diagnose unserer Probleme. Und die ersetzt zwar noch nicht die Therapie (bei welcher ich in vielem anderer Ansicht als Sarrazin bin!) — ist aber deren unabdingbare Voraussetzung.
Das Motiv dieses „Wowi“, nunmehr mit seinen literarischen Ergüssen zu glänzen, ist so billig wie durchschaubar. Da der Staub, den Sarrazins Buch aufwirbelte, sich nicht so langsam legt, wie es die linksgrünfeministischen "Diskurshoheit_Innen" gewohnt sind, muss eben ein "Nachbrenner" nachgeschoben werden. Jetzt kann das gesamte rote Lebenslügnerkonsortium mit müde überlegener Pose auf die "fulminante Widerlegung" des "rassistischen, biologistischen, .,.,.,.,., etc. "Machwerks" deuten. Vor sachlicher Argumentation, derer sie vorher ohnehin nicht fähig gewesen wären, können sie nun noch leichter drücken.
Obo
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