... bevölkern die Politik. Das war immer so, und wird leider auch immer so bleiben. Dennoch: es ist wohl nicht bloße Nostalgie, wenn man eine in den letzten Jahren immer merklichere Niveausenkung konstatiert. Dinge, die man früher »einfach nicht getan hätte«, sind jetzt an der Tagesordnung. Und zwar auf allen Seiten — derer, die immer bedenkenloser nehmen und betrügen, und derer, die skandalisieren und verleumden. Was nutzt, ist erlaubt.
LePenseur ist nun einigermaßen unverdächtig, ein Parteigänger eines sozialistischen ehemaligen Wirtschaftsprofessors zu sein, der nun zur Liste seiner früheren Berufe auch den eines ehemaligen IWF-Generaldirektors hinzufügen kann. Und der in New York unter dubiosen Umständen verhaftet, und blitzartig durch eine groß orchestrierte Medienkampagne ruiniert wurde. Der Blog »Politplatschquatsch« hat vor einigen Tagen die Berichterstattung auf ihre Plausibilität abgeklopft, und kam dabei auf nicht uninteressante Fragen:
Genau so, wie selbstmurmelnd das schmächtige Bürschlein Julian Assange gleich zwei stattliche Schwedenbomben »vergewaltigt« hat. Und Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen hatte, oder wenn schon nicht hatte, so doch plante zu haben. Oder doch wenigstens plante zu planen. »Ganz ehrlich: wir haben die Abschlußrampen doch in den Abendnachrichten gesehen! Auf Satellitenbildern von US-Spionagesatelliten« ....
»Die Presse« wundert sich, daß Anne Sinclair, Dominique Strauss-Kahn's Frau, in einem Interview erklärte, »... sie glaube „keine Sekunde lang an die Anschuldigungen“. Wie immer ist sie mit ihrem exponierten Gatten fast reflexartig solidarisch.« Na so was! Ich wundere mich eigentlich nur darüber, daß sich »Die Presse« wundert. Genaugenommen: nicht einmal darüber wundere ich mich. Seit Karl Rove sagte
Ach ja: und unter solchen Prämissen wundere ich mich auch nicht mehr, daß das, was man früher Anstand nannte, verloren ging. Wer sich die Realität schaffen kann, braucht derlei Kinkerlitzchen einfach nicht mehr ...
LePenseur ist nun einigermaßen unverdächtig, ein Parteigänger eines sozialistischen ehemaligen Wirtschaftsprofessors zu sein, der nun zur Liste seiner früheren Berufe auch den eines ehemaligen IWF-Generaldirektors hinzufügen kann. Und der in New York unter dubiosen Umständen verhaftet, und blitzartig durch eine groß orchestrierte Medienkampagne ruiniert wurde. Der Blog »Politplatschquatsch« hat vor einigen Tagen die Berichterstattung auf ihre Plausibilität abgeklopft, und kam dabei auf nicht uninteressante Fragen:
Der Prozess hat noch nicht begonnen, aber das Urteil ist gefallen. "Politisch gilt der Franzose als erledigt", schreibt n-tv, eine Art elektrisches Ferngericht.Und der Titel dieses Artikels ist — wie eigentlich fast immer bei PPQ — treffend gewählt: »Wie es war, war es nicht«. In der Tat: wer je als Geschäftsreisender in guten Hotels unterwegs war (und gar als prominenter Geschäftsreisender), der weiß, daß Zimmermädchen einfach nicht zum Putzen kommen, wenn der Gast noch da ist. Was — insbesondere durch den weiteren Verlauf des »Falles« — den Verdacht nahelegt, daß es sich dabei also um etwas anderes — vielleicht um ein Komplott? — handelte. Ist selbstmurmelnd bloß eine Verschwörungstheorie. Alles ist bloß Verschwörungstheorie, wenn es nicht genau das unterstellt, was die Mainstreammedien auf dezenten Wink der Regierungspressestelle verlautbaren.
Dabei sind einige offene Fragen noch nicht einmal aufgeworfen, geschweige denn beantwortet. Strauss-Kahn beging seine Tat nach Angaben des missbrauchten Zimmermädchens in seiner 590-Euro-Suite im New Yorker Sofitel, nach eigenen Angaben ein "Luxushotel". Nach der Anklageschrift hinderte er die 32-Jährige das Zimmer zu verlassen - die Frage ist allerdings, wie die Hotelbedienstete überhaupt in das Zimmer kam, ehe der Gast abgereist war.
Das hätte bei Strauss-Kahn nicht mehr lange gedauert, er hatte nach übereinstimmenden Medienangaben bereits seine Koffer gepackt. Normalerweise kommt der Zimmerservice, wenn der Gast abgereist ist. Dass ein Fünf-Sterne-Haus seinen Angestellten erlaubt, die Räume für den nächsten Gast vorzubereiten, während der vorige noch im Zimmer ist, dürfte ausgeschlossen sein.
Dass Zimmermädchen klopfen, um zu sehen, ob der Gast schon abgereist ist, kommt hingegen häufig vor. Normalerweise heißt es dann: Nein, kommen Sie in einer Stunde wieder.
War hier nicht so. War anders. Wie, weiß man nur nicht. Fakt ist, Strauss-Kahn und das Zimmermädchen waren zusammen im Zimmer 2806 des Sofitel. Logisch erscheint das, wenn Strauss-Kahn sein späteres Opfer in die Suite gebeten hat, weil er böse Absichten hegte. Aber welche Absichten hatte die Zugehfrau? Die genau wusste, dass sie eigentlich gehen und später wiederkommen müsste?
Wollte sie die Betten neu beziehen, während der IWF-Chef noch seine Schlipse verpackt? Wollte sie ihm beim Anlegen des Reiseanzuges helfen? War nicht so. War irgendwie anders. Wie, weiß man nur nicht. Fakt ist, sie war im Zimmer, Fakt ist auch, dass Strauss-Kahn sich Zeit für sie nahm. Sechs Anklagepunkte vom "Strumpfhose herunterziehen versuchen" über "nach Brüsten greifen" bis "Penis zweimal gewaltsam an ihren Mund halten" listet der Staatsanwalt auf. Dauert keine Stunde, aber auch nicht nur zehn Sekunden.
Dann plötzlich aber hat es der IWF-Chef eilig. Er flieht aus der Suite, lässt sein Gepäck liegen, vergisst sogar, sein Handy mitzunehmen.
Was mag, was kann zwischen dem Vergewaltigungsversuch, von dem nicht berichtet wird, dass er von lautem Geschrei des Opfers begleitet wurde, und der überstürzten Flucht passiert sein? Aus irgendeinem Grund geriet Strauss-Kahn ja in Panik, Panik, die er offenbar während seines Versuch, sich die Servicekraft zu Willen zu machen, noch kein bisschen gespürt hatte. (Hier weiterlesen)
Genau so, wie selbstmurmelnd das schmächtige Bürschlein Julian Assange gleich zwei stattliche Schwedenbomben »vergewaltigt« hat. Und Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen hatte, oder wenn schon nicht hatte, so doch plante zu haben. Oder doch wenigstens plante zu planen. »Ganz ehrlich: wir haben die Abschlußrampen doch in den Abendnachrichten gesehen! Auf Satellitenbildern von US-Spionagesatelliten« ....
»Die Presse« wundert sich, daß Anne Sinclair, Dominique Strauss-Kahn's Frau, in einem Interview erklärte, »... sie glaube „keine Sekunde lang an die Anschuldigungen“. Wie immer ist sie mit ihrem exponierten Gatten fast reflexartig solidarisch.« Na so was! Ich wundere mich eigentlich nur darüber, daß sich »Die Presse« wundert. Genaugenommen: nicht einmal darüber wundere ich mich. Seit Karl Rove sagte
We're an empire now, and when we act, we create our own reality. And while you're studying that reality — judiciously, as you will — we'll act again, creating other new realities ...wundere ich mich eigentlich über gar nichts mehr — außer darüber, wieviele Menschen noch immer nicht geschnallt haben, daß sie von ihren Machthabern bewußt belogen und verarscht werden. Tag für Tag. Nachricht für Nachricht.
Ach ja: und unter solchen Prämissen wundere ich mich auch nicht mehr, daß das, was man früher Anstand nannte, verloren ging. Wer sich die Realität schaffen kann, braucht derlei Kinkerlitzchen einfach nicht mehr ...
1 Kommentar:
", daß sie von ihren Machthabern bewußt belogen und verarscht werden. Tag für Tag. Nachricht für Nachricht."
Das kann man nur als eine trauriges Faszit ziehen. Wer es mal nachlesen will suche mal nach dem Autor Bastiat...
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