Freitag, 16. Mai 2025

Was, wenn Malthus Recht hatte?

von LePenseur
 
 
Unter diesem Titel schrieb ein offensichtlich kluger und weitblickender Mann namens Ugo Bardi einen Artikel, welche Länder im Fall eines weltweit totalen Wirtschafts-Crashs wohl zuerst verhungern dürften — und welche eben nicht:

Während ich an meinem neuen Buch The End of Population Growth (Das Ende des Bevölke-rungswachstums) schreibe, beschäftige ich mich mit einigen ziemlich unangenehmen Themen. Die Frage, die ich mir stelle, lautet: Angenommen, das globale Wirtschaftssystem gerät ins Wanken – ausgelöst durch Kriege und finanzielle Konflikte – dann müsste jedes Land auf seine eigenen nationalen Ressourcen zur Nahrungsmittelproduktion zurückgreifen. Viele Länder haben ein Produktionsdefizit, und ihre Bürger können nur durch Importe ausreichend versorgt werden. Stellen Sie sich also einen katastrophalen Zusammenbruch des globalen Finanzsystems vor – ähnlich wie 2008, nur schlimmer. Wenn Importeure nicht zahlen können, wird Nahrung nicht dorthin gelangen, wo sie gebraucht wird; das meiste davon wird dort verrotten, wo es produziert wurde. Genau das geschah während der irischen Hungersnot, die 1846 begann: Es gab Nahrung auf dem Weltmarkt, aber die Iren hatten kein Geld, um sie zu kaufen – also verhungerten Millionen.

Wenn so etwas heute passieren würde – wer würde als Erstes verhungern?
Das sind nun zweifellos "unwillkommene" Informationen, die man am liebsten weit wegschieben würde —so, wie den Einschlag eines Großmeteoriten oder einen Atomkrieg. Dennoch: die Tabellen geben einen ganz brauchbaren ersten Überblick, wohin man seine Schritte im Fall des Falles lenken sollte.

Ganz im Vertrauen gesagt: von Japan würde ich eher abraten ...

Im Gelben Forum gibt es dazu eine interessante Diskussion, aus der ich einen Beitrag von Ankawor zitieren möchte:

Ugos Ländertabelle ist nicht aussagekräftig, wenn sie sich nicht auf die Umstände des tatsäch-lichen Kollapses bezieht. Beispiele: Ein großer Blackout legt Europa lange lahm, oder weltweit bricht das Finanzsystem zusammen und zieht auch Länder in anderen Kontinenten in Mit-leidenschaft. Meine Punkte beziehen sich auf das Wahrscheinlichste, den Blackout.

(Heute wieder hohe Sonneneinstrahlung und kalter Wind, der die Leistung der PV optimiert. Am besten alle den ganzen Tag heißes Wasser durch den Stromdurchlauferhitzer erzeugen lassen. Jedes kleine bisschen Stromvernichtung zählt)

1. Putin wird uns was bringen.

2. Im Buch "Wir fressen uns zu Tode" von der russischen Ärztin Schatalowa wird beschrieben, wie man mit viel weniger Kalorien auskommt und noch dazu gesund wird. Im Ernstfall werden aber wahrscheinlich die mit dickem Bizeps das nicht wollen und den Schwächeren alles weg-nehmen, siehe Augenzeugenberichte aus Spanien.

3. Es fallen die genannten Faktoren Dünger, Pestizide, Bewässerung, Kühlung und Transport weg und die Zahlen sehen noch viel schlechter aus. Das wird in dem Artikel zwar auch so dargestellt, aber der angedeutete Rettungsanker nicht-fossile Energien ist absolut bescheuert. Alle Nicht-erneuerbaren kann es nur geben, wenn fossile Energien sie ermöglichen (ölbasierte Betriebsstoffe und Bauelemente).

4. Ugos Prompts wären interessant, denn ich würde die Zahlen auch gerne für mein Zweitland erfahren. Genauer betrachtet ist das aber doch nicht wichtig, wegen

5. Wenn zu wenig für alle da ist und die Stärkeren sich alles nehmen, gibt es ein paar Voraussetzungen, trotzdem zu überleben.

a) Man muss die Phase überleben, bis die Zahl der Nahrungskonkurrenten so weit zurück-gegangen ist, dass es für die Verbleibenden reicht. Im Falle eines echten Blackouts sind das 1 - 2 Wochen.

b) Man darf nichts haben für die Ernährung oder muss es den Stärkeren bereitwillig überreichen, um nicht Gewalt zu erfahren.

c) Man muss sich heimlich von Dingen ernähren, die von anderen gar nicht als Nahrung wahr-genommen werden, auch wenn sie direkt davor stehen.

Oder

d) Man muss sich mit wirklich durchdachten Vorräten irgendwo hin begeben, wo man nicht gefunden wird, und damit a) überstehen. Dies birgt aber die Gefahr, dass man danach in der neuen Lage mit wenig Nahrungskonkurrenten nur noch die Starken vorfindet und dann immer noch der Schwächste ist, der in die Röhre schaut.

Und für die Details von c) gilt die chinesische Weisheit: Wenn du es einem erzählst, erzählst du es der Welt.

Das alles dient nicht unbedingt der guten Laune. Es ist wohl am besten, hart darauf hinzuarbeiten, dass der Irrsinn mit der Energiewende ein Ende hat und eine Rückkehr zur Vernunft stattfindet. Hart heißt, den Irrsinnigen ihren Irrsinn nicht unwidersprochen hinzunehmen, sondern hart und unhöflich zu widersprechen.
Ja, das hat was!
 

3 Kommentare:

Erich hat gesagt…

Ich finde den Vorschlag, den ganzen Tag Wasser rinnen zu lassen, gelinde gesagt, amüsant. Abgesehen davon, daß die Pumpen, deren Existenz die meisten von uns - Hausbrunnen haben nicht alle - nur merken, wenn sie ausfallen, ohne Strom auch nicht lange laufen werden, ist es eine Preisfrage: ich zahle derzeit 1,70€ für den Wasserbezug und 4,30€ für die Entsorgung (Kanal), jeweils für den Kubikmeter plus 10% Steuer. Das wird teuer und ob das einen Blackout verhindert?

(Abgesehen davon werde ich dann wegen Wasserverschwendung belangt - Behörden und "freundliche" Nachbarn funktionieren bekanntlich auch in Ausnahmesituationen lange)

Zudem benötigt die PV im Normalbetrieb die Spannung des EVUs zwecks Synchronisation. Wenn die beim Blackout wegfällt stellt der Wechselrichter seinen Betrieb ein, außer die Anlage ist als Insel konzipiert. Das ist natürlich auch eine Kostenfrage.

Anonym hat gesagt…

Da die Sonne mindestens zweimal auf- und untergeht, bevor man bei EIKE freigeschaltet wird:
Wer die gegebene Überbevölkerung und die Notwendigkeit von Geburtenregelung in Abrede stellt,
ist nicht minder bescheuert als jemand, der "Bleiberecht für alle (gut acht Milliarden inzwischen!)"
grölt. (Wer sachlich und ruhig dagegenhält, dass das schlicht und einfach nicht geht, ist ein böser Nazi und Menschenfeind!)
Und es ist nicht diskutabel, dass wir mit den ost- und südasiatischen Kulis des 19. Jahrhunderts um die größere Genügsamkeit konkurrieren, und auch nicht, mit den Schwarzen und den Mullucken um die Wette zu karnickeln.

Anonym hat gesagt…

>> gegebene Überbevölkerung und die Notwendigkeit von Geburtenregelung in Abrede stellt, <<
Es ist ja viel schlimmer: Die würden sich und haben es zu allen Zeiten geregelt, bzw. Gott tat es.
Nun kommen da die mitleidsverblödeten Christen und fallen dem Herregott in den Arm und züchten geradezu deren Überbevölkerung.
Die Juden z.B. halten sich bei sowas edlerweise fein raus, deren Anbetern hier geschmeichelt.