Dienstag, 17. August 2010

Machen wir sie doch sichtbar

... die Feinde der freien Meinungsäußerung! So viel geballte Gutmenschlichkeit findet man nicht so bald versammelt:

FSM Impressum
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
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Tel.: 030 240484-30
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USt-IDNr.: DE814341170
Vorstand
Gabriele Schmeichel: Vorstandsvorsitzende
Mike Cosse: stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Harald Geywitz: Schatzmeister
Dr. Per Christiansen
Valentina Daiber
Angelika Franke
Philippe Gröschel
Dr. Arnd Haller
Heiko Zysk
Vereinsregisternummer beim AG Berlin Charlottenburg
VR 20264 Nz

Gabriele Schmeichel (geb. 15.1.1967)war seit Juni 2001 bei T-Online Senior Managerin der Bereiche Verbraucherschutzrecht, Strafrecht, Datenschutzrecht, Öffentliches Recht und Jugendschutzrecht. Am 01.04.2003 wurde sie außerdem zur Jugendschutzbeauftragten der T-Online International AG bestellt. Sie ist seit dem 06.06.06 *) Jugendschutzbeauftragte der Deutschen Telekom AG:

*) zu diesem Datum fällt mir ein: bekanntlich war der 6. Juni 2006 ein Großkampftag für Standesämter, weil viele Brautpaare wünschten, gerade an diesem Tag zu heiraten. Ich fragte mich freilich: halten diese Idioten die Zahlenfolge "null-sex-null-sex-null-sex" wirklich für so ein gutes Omen für ein Ehe? Aber für eine Jugendschutzbeauftragte natürlich ...

Mike Cosse studierte Rechtswissenschaften in Münster und ist in Berlin als Rechtsanwalt zugelassen. Seine erste berufliche Station absolvierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Bundestagsabgeordneten. Von 2000 bis 2005 war er stellvertretender Leiter der Politischen Kommunikation von AOL Deutschland in Hamburg und Berlin:


Harald Geywitz kam 1992 von Konstanz nach Potsdam, um ein Praktikum in der Staats-kanzlei zu absolvieren. Das Lehrangebot der Universität Potsdam und die Stadt begeisterten ihn so, dass er blieb und sein Studium hier fortsetzte. 1997 wurde er Mitarbeiter des sozialistischen Europaabgeordneten Norbert Glante, und beschäftigt sich insbesondere mit Telekommunikation, der Informationsgesellschaft, der Energiepolitik und der Erweiterung der Europäischen Union.


Und was sagen uns diese Kurzbiographien? Alle vorgenannten Gutmenschen stammen aus dem parteienstaatlichen Bereich bzw. aus staatsnahen Großunternehmen, die in bewährt korporatistischer Manier unsere Gesellschaft ausbeuten, sich im Geflecht mit staatlicher und politischer Gewalt arrangieren, und alles mögliche im Sinne haben (insbesondere den Nutzen ihrer jeweiligen Manager), nur nicht freien Wettbewerb, freie Meinungsäußerung — oder überhaupt irgendetwas, das mit Freiheit zu tun hat (außer der Freiheit von Verantwortung, mit der sie ihre Küngeleien betreiben).


Noch ein kurzes Zitat aus dem Munde der großen Vorsitzenden:

Die wiedergewählte Vorstandsvorsitzende Gabriele Schmeichel betonte am Rande der Mitgliederversammlung: "Auf den Jugendmedienschutz werden in den nächsten zwei Jahren große Herausforderungen zukommen. Es muss gelingen, Selbstkontrollen nachhaltig zu stärken und Anreize zu schaffen, damit sich mehr Unternehmen freiwillig für den Jugendmedienschutz in Deutschland unter dem Dach der FSM engagieren. Im Zuge der Neugestaltung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages, der im kommenden Jahr in Kraft treten soll, suchen wir daher weiterhin den Dialog mit der Politik zur Stärkung des Systems der regulierten Selbstregulierung."

Eine Stärkung des »Systems der regulierten Selbstregulierung«. Früher hat man sowas ehrlicherweise Zensur genannt.

1 Kommentar:

nwr hat gesagt…

Gesichter sagen mehr als tausend Worte. Man kann aus diesen Gesichtern in etwa die geistige Beweglichkeit abschätzen, oder auch die Flexibilität, den Kopf bei strammen Vorgesetzten dorthin zu stecken, wo es immer dunkel ist.