Mittwoch, 11. August 2010

Aaner håt immer des Bummerl ...

... (oder, um es für meine lieben Leser aus dem schönen Piefkonistan zu transkribieren: »Einer zieht immer die Arschkarte«) und dieser eine ist offensichtlich der allseits (und besonders bei unseren linken Medien) beliebte Präsidentendarsteller Schokobama a.k.a. Backaroma. Was und wie er es auch versucht — immer holt ihn der Schatten des Bösen ein, der Schatten jener gewaltigen Probleme, die Georg W. Bush's Präsidentschaft den U.S.A. beschert haben. Bush ist einfach schuld an allem ...

Irgendwann mußte dieses Lamento sogar in der Wolle gefärbten linken Demokraten, soferne sie noch Restbestände von Intelligenz und Anstand ihr eigen nennen (was bei linken Demokraten allerdings eher die Ausnahme als die Regel ist) auf die Socken gehen — so z.B. einem durchaus linken Schreiberling namens Chuck Green, der in einem witzigen Artikel (siehe links) aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, sondern in ebendiese den fallen läßt, der sie dem anderen gegraben hat (okay, okay, dieses Bild ist jetzt nicht ganz auf der gewohnten Höhe meiner plastischen Vergleiche, aber damit müssen wir — Sie und ich — halt leben). Und das klingt dann circa so:
George Bush, der im Kongreß nicht stimmberechtigt ist, und der nicht mehr im Weißen Haus sitzt, ist an allem schuld.
Er brach Obamas Versprechen, alle neuen Gesetze fünf Tage vor Unterzeichnung auf der Website des Weißen Hauses zu veröffentlichen.
Er brach Obamas Versprechen, die Verhandlungen des Kongresses über die Gesundheits-reform live auf C-SPAN zu übertragen.
Er brach Obamas Versprechen, die Arbeitslosigkeit nicht über 8 Prozent steigen zu lassen.
Er brach Obamas Versprechen, Guantanamo innerhalb eines Jahres zu schließen.
Er brach Obamas Versprechen, über direkte, vorbedingungslose Gespräche mit Amerikas haßerfüllesten Feinden innerhalb des ersten Jahres seiner Amtszeit Frieden zu schließen und damit eine neue Ära globaler Kooperation einzuleiten.
Er brach Obamas Versprechen die Einstellung von ehemaligen Lobbyisten für Jobs im Weißen Haus zu beenden.
Er brach Obamas Versprechen, Auftragsvergaben der Regierung ohne Auschreibung nicht mehr zu tätigen.
Er brach Obamas Versprechen, alle Namen aller Teilnehmer an nichtöffentlichen Treffen zu veröffentlichen.
Er brach Obamas Versprechen einer neuen Ära der überparteilicher Zusammenarbeit in allen Fragen.
Er brach Obamas Versprechen, mit seiner Familie bis Ostern letzten Jahres eine Kirche für den sonntäglichen Gottesdienst zu suchen.
Ja, alles die Schuld von George Bush. Präsident Obama ist nichts weiter als eine Marionette der niemals endenden, versagenden Regierung Bush.
Chuck Green's Artikel endet mit der Frage: »Wird Präsident Obama jemals Verantwortung für etwas übernehmen – für irgendetwas?«

Wetten werden angenommen, daß die Antwort »NEIN!« lauten wird ...

1 Kommentar:

Manfred Kleine-Hartlage hat gesagt…

"Aaner håt immer des Bummerl ..."

Wundervoll! Lieber Le Penseur, möchten Sie nicht einen Anfängerkurs "Wienerisch für Piefkes" geben? Das wäre wenigstens einmal wirklich eine kulturelle Bereicherung!