Sonntag, 18. April 2010

Heute in einer Woche hat der ORF um diese Zeit

... seine erste Hochrechnung präsentiert, und, wie wir annehmen dürfen, eine, die Heinz Fischer als neuen Bundespräsidenten zeigen wird. Frau Turnher wird aufgeregt — je nachdem, weil sie das Ergebnis beflügelt, oder die bescheidenere Mehrheit für den Bundesheini ärgert — Belangloses ins Mikrophon hecheln. HeiFisch wird selbstgefällig lächeln. Rosenkranz wird gefaßt lächeln. Gehring wird streng lächeln (mit einem Anflug von pastoraler Milde, vielleicht). Und Österreich wird sich auf die nächste, die wirkliche Wahlschlacht mental vorzubereiten beginnen: den Kampf um Wien.

Bundespräsidentenwahlen sind angesichts der limitierten Gestaltungsmöglichkeiten, die man in dieser Position hat, eher mit Schönheitskonkurrenzen (naja, die hätte Frau Rosenkranz eindeutig gewonnen!), oder dem Wettlesen beim Ingeborg-Bachmann-Preis vergleichbar: mehr Fleiß als Preis. Viel Mühe für wenig Ertrag. Und diesmal kommt der Wahl ja auch nur wegen des damit verbundenen Stimmungssignals für die Wiener Gemeinderatswahl eine größere Bedeutung zu.

Vorhersagen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen, wußte schon Mark Twain, dennoch will ich den Blick in die Kristallkugel wagen, und meine Schätzung für den Ausgang diese Wahl abgeben (ich hoffe, keine Ereignisse der kommenden Wochen zwingen mich, sie nochmals zu überdenken).

Wahlbeteiligung: ca. 65-70% — davon ungültige Stimmen: ca. 20-25%

Vom (schon etwas schäbigen) Rest entfallen
  • 60-70% auf HeiFisch
  • 20-25% auf Rosenkranz
  • 10-15% auf Gehring
Alles andere wäre eine mittlere Sensation.