Donnerstag, 7. August 2014

»Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 1. August ...

... erinnert in einem Kurzkommentar an Sätze, die ihre Vorgängerin, die Frankfurter Zeitung (FZ) am Vorabend des Eintritts des Deutschen Reiches in den Krieg 1914 geschrieben hat. Sie lauten: „Und wenn dann nicht noch im letzten Augenblick etwas Unerwartetes geschieht, ist der Krieg da, dieser Krieg von ungeheuerlicher Ausdehnung, den niemand weniger gewollt hat und will als Deutschland und in den daher niemand mit so gutem Gewissen geht wie dieses.“ Der FAZ-Kommentar Reinhard Müller fährt dann so fort: „Man kann diese Zeilen nur mit Erschütterung lesen, steht uns doch die damalige Lage heute auf eigentümliche Weise näher, als das noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das liegt nicht nur an dem runden Jahrestag, sondern an den außenpolitischen Konstellationen und daran, dass uns die Kämpfe in der Ukraine wieder daran erinnern, wie dünn das zivilisatorische Eis ist. Für Moskau sind Krieg und Annexion wieder Mittel der Politik – Mittel, die der Westen in Europa für überwunden hielt. Deshalb tut man sich von Berlin bis Brüssel so schwer mit Sanktionen, deshalb hat man gleich lautstark auf jede militärische Option verzichtet. Aus der Geschichte lernen: Das sagt sich so leicht – und es ist doch so schwer.“ Anmerkung: Ja, natürlich kann man diese FZ-Zeilen nur mit Erschütterung lesen.
Aber zugleich ist es beklemmend, dass sich die FAZ damit zwar warnend gegen noch einmal so einen Krieg wendet, aber gleichwohl auch sie sich mit ihrer einseitigen Berichterstattung und Kommentierung in Sachen Ukraine an der Hetze gegen Putin-Russland leichtfertig beteiligt, womit sie daran mitwirkt, eben jene Kriegsgefahr heraufzubeschwören, die sie doch gerade vermeiden will.
Dr. Krause ist Optimist. er kann sich offenbar nicht vorstellen, daß die FAZ — deren Redaktion er selbst viele Jahre angehörte — mittlerweile längst im Fahrwasser der transatlantischen Kriegspartei segelt. Ohne wenn und aber; vielleicht nicht ganz so plump einseitig wie »Die Welt« und andere Postillen des Springer-Verlags, bei denen die Fernsteuerung inzwischen ganz offensichtlich wurde. Das ist aber auch schon der ganze Unterschied, leider ...

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