... betitelt sich ein überaus lesenswerter Artikel auf dem Blog »Der Staats-lose Bürger«:
Adam Smith, die Unsichtbare Hand und der Interventionismus
Modernen Kritikern des Kapitalismus und der Klassischen Nationalökonomie scheint oft das Verständnis der historischen Zusammenhänge für eine ehrliche und systematische Critique zu fehlen. Geht man von der Prämisse aus, dass es keine grundsätzlich neuen gesellschaftlichen Institutionen gibt, sondern nur Entwicklungen aus bestehenden, so erkennt man auch, dass jede geistige Größe auf den Schultern ihres Vorgängers steht.
Wenn man die wichtigen Werke gewisser Denker in seinen Studien selektiv übergeht – weil einige deren berühmte Zitate nicht in eigene vorgefasste Anschauung passen – beraubt man sich selbst des historischen Gesamtbildes. Der Forschende verschließt sich dem Verständnis für mögliche Zusammenhänge und zieht, im schlimmsten Falle, Fehlschlüsse. Dies ist etwa, als wenn man im Auto nur nach vorne schauend fährt und Verkehrszeichen ignoriert. Perzeptiv gesehen bestätigt sich vielleicht die eigene Ideologie, aber der ursprüngliche Sinn des Studiums – die Suche nach der Wahrheit und der geistige Fortschritt – bleiben auf der Strecke.
Adam Smith (1723 -1790) vollendete sein opus magnum in 1776, interessanterweise das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung – und des Todes seines Freundes und Mentors David Hume. „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations“ („Wohlstand der Nationen“) gilt als der Beginn der klassischen Nationalökonomie und Ende des Merkantilismus (in Deutschland dem Kameralismus). Das Werk war ein monumentaler Erfolg und erlaubte einer breiten Leserschaft (inklusive maßgebender Staatsdiener) das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, im historischen Kontext.
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Nun teile ich nicht ganz die (in der darunter geführten Diskussion geäußerte) Meinung, daß der »total verstandene Kapitalismus [...] das aufgelöste Rätsel der Geschichte« wäre — aber das sind Gewichtungen, die nicht so bedeutsam sind.
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1 Kommentar:
Für mich (morjen erstmal!) ist es niederschmnetternd, daß der Liberalismus in der DDR nicht mal bekämpft wurde; eine Straße hier heißt wie immer nach Eugen Richter, und es gibt heutzutage garantiert keinen Vorgang "Hoppe" des entsprechendend Büros. Furchtbar :-(
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