... weiß ein Blog zu berichten. Und kleidet diesen Befund in folgende bedeutungsschweren Worte:
Doch zurück zur wunderschönen Titanic-Metapher: was will uns denn unsere Bloggerin damit eigentlich sagen? Daß die Menschheit aus der friedlichen Nutzung von Hochseeschiffen aussteigen soll? Daß wir durch das fleißige Verbrennen fossiler Energieträger in den die Atomkraftwerke ersetzenden Kohlkraftwerken tunlichst die Erderwärmung beschleunigen sollen (wenn das denn funktionierte, woran berechtigte Zweifel bestehen!), um solcherart die gefährlichen Eisberge zu verhindern — wenn schon der Hochmut der Menschheit, mit großen Schiffen über weite Meere zu fahren, offenbar nicht zu verhindern ist?
Nun: nichts ist »absolut sicher« — außer dem Tod. Daher ist es eher unsinnig, genau in einer einzigen Form der Energieerzeugung absolute Sicherheit zu fordern, die wir sonst nirgendwo (außer im Tod) finden. Was immer wir im Leben unternehmen — oder auch unterlassen — wollen, können wir nur aufgrund von Wahrscheinlichkeiten abschätzen. Wer ein Flugzeug besteigt, rechnet zwar damit, lebend am Ziel zu landen, aber kann vom herabfallenden Dachziegel vor der Haustüre über den Unfall auf der Flughafenautobahn bis zur Embolie infolge einer Trombose in den Beinvenen, die vom Rütteln der Landebahn losgerissen wurde, daran gehindert werden, sein Ziel zu erreichen. Ach ja: und abstürzen kann der Vogel auch. Wenngleich mit geringerer Wahrscheinlichkeit, als meine Verabschiedung durch einen Fahrfehler auf der Autobahn erfolgen würde ...
Ist es also wirklich »Hochmut«, nach einem Monat medial geschürter Panikmache das Résumé zu ziehen, daß eigentlich alles dafür spricht, die herbeigeredete Apokalypse noch etwas warten zu lassen? Wenn man sich z.B. die Entwicklung der Meßwerte des letzten Monats in Fukushima und andernorts in Japan ansieht, und dann feststellen muß, daß selbst diese, nur in den ersten Tagen nach dem Beben vereinzelt feststellbaren Werte (die inzwischen weitgehend abgeklungen sind) auch bei jahrelang konstantem Verbleiben auf dieser Stärke nicht höher sind, als die natürliche (!) Hintergrundstrahlung einer Reihe von Gebieten in Europa, dem Nahen Osten und Indien (näheres dazu in »Zettels Raum«) ...
Ist es nicht vielmehr völlig unberechtigter Kleinmut, statt aus diesem Unfall die nötigen Schlüsse zu ziehen, um dergleichen in Zukunft noch unwahrscheinlicher zu machen, die Flinte ins Korn zu werfen und auf eine notwendige Technik zu verzichten, nur weil uns ebenso verantwortungslose wie uninformierte Medien mit Panikmache sondergleichen berieseln? Faktum ist: ab einem bestimmten Level von Bevölkerungsdichte und Lebensstandard werden erhebliche Mengen an Energie benötigt. Wer daher weder zur Methode greifen möchte, Europa durch Ausrottung von ca. zwei Drittel seiner Einwohner auf einen Bevölkerungsstand von 1850 zurückzubringen (wobei die Ausrottung von ca. 500 Millionen Menschen auch mit den modernsten Waffen kaum zu bewerkstelligen ist!), noch den Lebensstandard der Europäer auf den — aufgrund unseres Klimas allerdings erbärmlich frierender — Buschmänner herabzuschrauben, wird man mit ineffektiver und unzuverlässiger »alternativer« Energieerzeugung nicht das Auslangen finden.
Aber das kümmert unsere ebenso kulturbeflissenen wie umweltbewußten Zeitgenossen der links-grünen Fraktion nicht ernstlich. Noch können wir ja Atomstrom aus Frankreich importieren. Und ansonsten heißt es eben: Energiesparhäuser. Daß jede dieser Einsparungen wieder Vorlauf- und Folgekosten (und -energieverbräuche) bedeutet, daran denken diese Schlaumeier allerdings nicht. Aber dafür können wir sicher sein, daß sie als erste die planwirtschaftliche Verstaatlichung des Energiewesens fordern werden, wenn es zu ersten Reihen-Blackouts infolge Schwankungen der Windstromerzeugung gekommen ist, die durch das Fehlen konstanter Strom-Grundlasten aus den deutschen AKWs nicht ausgeglichen werden konnten. Und daran ist sicher wieder nur die pöhse Atomlobby schuld, nicht wahr ...?
»Vor 99 Jahren rammte der als unsinkbar apostrophierte Luxusdampfer Titanic einen Eisberg. Es gab viel zu wenige Rettungboote, und der Unfall wurde viel zu lange bagatellisiert. Zwischen 1490 und 1517 Menschen – die genaue Opferzahl ist unbekannt – starben.Ein Schelm, der da nicht gleich an der Deutschen derzeit beliebteste Apokalypse, nämlich den bevorstehenden Atomtod aus Fukushima denkt. Obwohl diese inzwischen doch ein bißchen aus dem Radar der Medien geraten ist, nachdem das Ziel dieser Medien, nämlich ein schwarzes Kernland auf Grün zu kippen, gelungen ist. Außerdem gibt es wichtigere Nachrichten, wie z.B. ein türkisches Nakedei auf dem deutschen Playboy-Cover (s.u.). Und, fraglos, weitaus wichtigere Nachrichten als die aus Fukushima, die uns gezielt vorenthalten werden: z.B. die Frage nach dem vermutlichen Umfang der deutschen Zahlungen an den Euro-Rettungsschirm oder nach den Wetten über den bevorstehenden Staatsbankrott Griechenlands, Portugals, Belgiens, Irlands (just name it!) ...
Die Überzeugung, eine von Menschen hergestellte Sache könne absolut sicher sein, nennt man Hochmut. Es hat sich immer noch nicht ganz herumgesprochen, daß Hochmut tödlich sein kann«.
Doch zurück zur wunderschönen Titanic-Metapher: was will uns denn unsere Bloggerin damit eigentlich sagen? Daß die Menschheit aus der friedlichen Nutzung von Hochseeschiffen aussteigen soll? Daß wir durch das fleißige Verbrennen fossiler Energieträger in den die Atomkraftwerke ersetzenden Kohlkraftwerken tunlichst die Erderwärmung beschleunigen sollen (wenn das denn funktionierte, woran berechtigte Zweifel bestehen!), um solcherart die gefährlichen Eisberge zu verhindern — wenn schon der Hochmut der Menschheit, mit großen Schiffen über weite Meere zu fahren, offenbar nicht zu verhindern ist?
Nun: nichts ist »absolut sicher« — außer dem Tod. Daher ist es eher unsinnig, genau in einer einzigen Form der Energieerzeugung absolute Sicherheit zu fordern, die wir sonst nirgendwo (außer im Tod) finden. Was immer wir im Leben unternehmen — oder auch unterlassen — wollen, können wir nur aufgrund von Wahrscheinlichkeiten abschätzen. Wer ein Flugzeug besteigt, rechnet zwar damit, lebend am Ziel zu landen, aber kann vom herabfallenden Dachziegel vor der Haustüre über den Unfall auf der Flughafenautobahn bis zur Embolie infolge einer Trombose in den Beinvenen, die vom Rütteln der Landebahn losgerissen wurde, daran gehindert werden, sein Ziel zu erreichen. Ach ja: und abstürzen kann der Vogel auch. Wenngleich mit geringerer Wahrscheinlichkeit, als meine Verabschiedung durch einen Fahrfehler auf der Autobahn erfolgen würde ...
Ist es also wirklich »Hochmut«, nach einem Monat medial geschürter Panikmache das Résumé zu ziehen, daß eigentlich alles dafür spricht, die herbeigeredete Apokalypse noch etwas warten zu lassen? Wenn man sich z.B. die Entwicklung der Meßwerte des letzten Monats in Fukushima und andernorts in Japan ansieht, und dann feststellen muß, daß selbst diese, nur in den ersten Tagen nach dem Beben vereinzelt feststellbaren Werte (die inzwischen weitgehend abgeklungen sind) auch bei jahrelang konstantem Verbleiben auf dieser Stärke nicht höher sind, als die natürliche (!) Hintergrundstrahlung einer Reihe von Gebieten in Europa, dem Nahen Osten und Indien (näheres dazu in »Zettels Raum«) ...
Ist es nicht vielmehr völlig unberechtigter Kleinmut, statt aus diesem Unfall die nötigen Schlüsse zu ziehen, um dergleichen in Zukunft noch unwahrscheinlicher zu machen, die Flinte ins Korn zu werfen und auf eine notwendige Technik zu verzichten, nur weil uns ebenso verantwortungslose wie uninformierte Medien mit Panikmache sondergleichen berieseln? Faktum ist: ab einem bestimmten Level von Bevölkerungsdichte und Lebensstandard werden erhebliche Mengen an Energie benötigt. Wer daher weder zur Methode greifen möchte, Europa durch Ausrottung von ca. zwei Drittel seiner Einwohner auf einen Bevölkerungsstand von 1850 zurückzubringen (wobei die Ausrottung von ca. 500 Millionen Menschen auch mit den modernsten Waffen kaum zu bewerkstelligen ist!), noch den Lebensstandard der Europäer auf den — aufgrund unseres Klimas allerdings erbärmlich frierender — Buschmänner herabzuschrauben, wird man mit ineffektiver und unzuverlässiger »alternativer« Energieerzeugung nicht das Auslangen finden.
Aber das kümmert unsere ebenso kulturbeflissenen wie umweltbewußten Zeitgenossen der links-grünen Fraktion nicht ernstlich. Noch können wir ja Atomstrom aus Frankreich importieren. Und ansonsten heißt es eben: Energiesparhäuser. Daß jede dieser Einsparungen wieder Vorlauf- und Folgekosten (und -energieverbräuche) bedeutet, daran denken diese Schlaumeier allerdings nicht. Aber dafür können wir sicher sein, daß sie als erste die planwirtschaftliche Verstaatlichung des Energiewesens fordern werden, wenn es zu ersten Reihen-Blackouts infolge Schwankungen der Windstromerzeugung gekommen ist, die durch das Fehlen konstanter Strom-Grundlasten aus den deutschen AKWs nicht ausgeglichen werden konnten. Und daran ist sicher wieder nur die pöhse Atomlobby schuld, nicht wahr ...?
5 Kommentare:
Tja, dann bin ich wohl ein Schelm.
Der Artikel entstand im Juni letzten Jahres. Hochmut gab es damals schon - und wie man auf diesem Weblog sieht, gibt es ihn auch heute noch.
An Kleinmut, Gnädigste, ist heute freilich, wie manch anderer Weblog beweist, auch kein Mangel ...
Darf ich Sie zwecks Meditation über dieses Thema auf Calimeros Blog und zwar zu seinem Artikel
»Haltet ein und kehret um!«
einladen? Ich bin mir zwar nicht sicher, ob Sie dem Autor beipflichten (bzw. bin mir ziemlich sicher, daß Sie das nicht werden) — aber nützlich wäre es für Sie allemal ...
P.S.: übrigens nett, Sie auch einmal auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. Gute Unterhaltung!
kalliopevorleserin, das war schon ganz gut. Aber noch nicht perfekt. Dazu müssten Sie den Denker noch irgendwie in die rechte Ecke stellen.
Nicht direkt "Du bist Nazi" sagen, das wäre plump. Indirekt mit braun verbinden, das kommt gut. Sie schaffen das schon. Dass Sie sich auf schmierige Andeutungen verstehen, haben Sie bereits gezeigt.
Zögern Sie nicht!
Die Titanic mahnt:
Seither befahren wir die Meere nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr mit Dampfern und nur noch in Küstennähe. Es ist gut, daß die Menschen damals die richtigen Konsequenzen gezogen hat. Es soll da draußen auch noch Kontinente geben, von denen alte Zeitungen berichten, mit so exotischen Namen wie Australien und Amerika aber das ist wohl eine Legende. Zum Glück hat man die Schnapsidee, man könne fliegen, auch nicht weitergetrieben. Viele Menschen haben dadurch überlebt. Die Eisenbahnverbindung nach China soll demnächst geschlossen werden, nach der grässlichen Zugentgleisung aber wir haben ja noch die Autobahn. Obwohl mit Tempo 50 ausgestattet, taugt sie immer noch zum Warenverkehr.
Man kann wirklich froh sein, daß die damals moderne Medizin, Wassertoiletten und Kanalisation angeschafft haben, obwohl Gott das niemals vorgesehen hat. Froh kann man auch sein, daß ein Staat, dessen Soziales sich auf allerlei Hochmütiges gründet, in Wissenschaft und Technik, nicht mehr zuläßt, daß arme Poet_innen in tropfenden Dachkammern hausen müssen. Ja, da kann man wirklich froh darüber sein. So haben sie Zeit über das unfassbar Schreckliche zu sinnen, was hochmütigen Menschen durch ihren Hochmut widerfährt.
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