Dienstag, 26. September 2023

Gedanken über das Sammeln von Brennholz

von Helmut
 
 

Hier schreibt man über jemanden, der es ohne Strafe und Konfiszierung geschafft hat, sich eine kleine Menge von Brennholz aus dem Wald ohne entsprechende Legitimierung zu besorgen. Für mich ist das kein Diebstahl. In Rumänien heizen viele, besonders auf den Dörfern, noch mit Holz. Dazu kommt, dass die Rumänen, gerade auf den Dörfern, nicht über das Einkommen verfügen, das man in anderen Ländern hat.

Dazu mein Text im rumänischen facebook, auf deutsch:

Ich habe da eine ganz andere Einstellung dazu. Ein rumänischer Staatsbürger, ungeachtet seiner nationalen Zugehörigkeit, auch der Zigeuner, soll das Recht habe, in seinem Land in dem er lebt, wo seine Kinder zur Schule gehen und er einer angemeldeten (sozialversicherungspflichtigen) Tätigkeit nachgeht, eine bestimmte Menge an Holz im Wald gratis zu bekommen.

Dabei meine ich die Menge, die eine Familie für das Heizen in einem Winter benötigt — dafür gibt es Erfahrungswerte.

Der zuständige Waldhüter/Förster sollte dann dem Antragsteller einen Ort zu-weisen, wo er einen Baum fällen und das restliche abgestorbene Holz einsammeln kann.

Das gilt für die Menge, die er persönlich benötigt. Weitere Mengen für einen Verkauf an Dritte, das wäre nicht zulässig.

Ich als Österreicher, der seit 20 Jahren in Rumänien lebt, sehe nicht ein, dass die anderen Konzerne, auch österreichische und schwedische (IKEA), von dem Wald-reichtum in Rumänien profitieren, und den Rumänen, der ehrlich seiner Arbeit nachgeht, frieren lassen. Noch dazu solche Menschen kriminalisieren, die nichts anderes tun, als dafür zu sorgen, dass es die Familie im Winter warm hat.

Das Land Rumänien ist reich, es kann jederzeit seiner Bevölkerung mit solchen Aktionen helfen. Wenn es aber nur noch Politiker gibt, die sich ihre persönlichen Taschen vollstopfen, indem sie verschiedenen ausländischen Konzernen den Reichtum des Landes überlassen, dann hört jegliches Verständnis bei mir auf.

Rumänien den Rumänen — und das meine ich auch auf die Ressourcen bezogen.

Noch ein paar Infos, was die Statistik betrifft. Rumänien steht an der Spitze in Europa, was das Wohneigentum betrifft:

https://de.statista.com/infografik/8385/wohneigentumsquoten-in-europa/

Hier hat also fast jeder sein Haus oder seine eigene Wohnung — nur die finanziell schwache Bevölkerung, oder auch die Studenten in einer fremden Stadt, etc. leben in Miete. Sogar die Zigeuner haben ihre eigene Hütte, so schlecht sie auch aussehen mag.

Aber die andere Seite sind die Ausgaben. Da wird immer der Fehler gemacht, den Energiepreis in Euro umzurechnen, und genau das ist falsch. Man muss das mit dem Einkommen in den jeweiligen Ländern vergleichen, dann kommt es realistischer hin.


1 Kommentar:

K. hat gesagt…

Auch in Polen verrottet unglaublich viel Kleinholz im Wald, obwohl die Brennholzpreise sehr gestiegen sind.
Früher - wer alte Bücher gelesen hat, weiß dies - erkannte man die Armen daran, daß sie mit einem Bündel Reisig aus dem Wald kamen. Sie bekamen von der Gemeinde Erlaubnisscheine, es aus den Wäldern zu klauben und die Förster kontrollierten öfters, ob im Inneren nicht zu dickes Holz verborgen war.
In den Dörfern ist die Sozialhilfe noch zu fett und niemand traut sich, Astholz und Sägeabfälle einzusammeln, was würden die Nachbarn sagen?
Nur Meinereiner hat schon das Gelände sondiert und schleicht des Nachts mit Holz herum, was er tagsüber zugeschnitten hat. Was soll man machen, wenn man schlecht schläft?