Donnerstag, 23. Januar 2014

Außer Kontrolle?

»Die Presse« (wie die gesamte Systempresse unserer »freien Welt«) überschlägt sich in Schlagzeilen:
»Blut an den Händen«: Klitschko stellt Ultimatum
Massenunruhen in Ukraine: Schon fünf Tote
In der Ukraine gerät der Konflikt zwischen Regierung und Opposition außer Kontrolle
Nun, der »Konflikt zwischen Regierung und Opposition« ist zweifellos für die ukrainische Regierung »außer Kontrolle« geraten. Die Kontrolle über den Konflikt liegt jetzt bei Soros & Consorten, die schon seit Jahren »orange« (und diverse andersfärbige und -blumige) »Revolutionen« finanzieren, um den lästigen Putin zu Fall zu bringen, weil dieser nach seinem Amtsantritt den Schnäppchen-Ausverkauf der Bodenschätze und Industrien Rußlands an die Wallstreet-Zocker und sonstigen Finanzverbrecher des US-East-Coast-Establishments unterbunden hat. Die Kontrolle über die »Revolution« wird von diesen Bankstern natürlich in enger Fühlungsnahme mit der kriegsinteressierten Rüstungsindustrie ausgeübt, die durch Brandlegung in der Ukraine berechtigte Hoffnung hat, Rußland hinreichend von Syrien abzulenken, damit die US-Regierung es endlich überfallen und »demokratisieren« kann.

Amerika hat aus 1914 offenbar nichts gelernt bzw. seine Lektion längst vergessen. Vor hundert Jahren wollten das Britische Empire und die es finanzierenden und reichlich davon profitierenden Finanzkreise der Londoner City die lästige Konkurrenz auf dem Kontinent, die seiner Vorherrschaft über die gesamte Welt im Wege stand, ausschalten — und manövrierten sich selbst ins Abseits. Österreich-Ungarn war danach zwar erfolgreich zerstört, Deutschland zwar besiegt, gedemütigt und ausgeplündert, dafür aber in Rußland die Bolschewiken an der Macht, Europa in den Augen aller Kolonialvölker völlig desavouiert, und daher bald darauf das bis dahin so stabil scheinende britische Weltreich selbst in ärgsten Turbulenzen, und hatte schon nach wenigen Jahren seine Stellung als Vormacht der ganzen Welt an die USA abzutreten.

Die Bestrebungen der East-Coast, ihre Weltherrschaft zu zementieren, indem man die Welt mit Kriegen überzieht und jede nicht »spurende« Regierung zu stürzen oder plattzubomben versucht, werden wohl ebenso scheitern.  LePenseur verhehlt nicht, daß ihn dieses Scheitern mit einer gewissen Genugtuung erfüllt. Die nur dadurch getrübt wird, daß im Fall eines solchen vielfach verflochtenen Regimes, seiner Drahtzieher im Hintergrund, seiner Attrappen in Staatsfunktionen und seiner Satrapen im Ausland auch für den Nicht-Beteiligten eine erhebliche Gefahr liegt, selbst in die Katastrophe mitgerissen zu werden.

In the long run wird es wohl auf den Niedergang der USA (samt EU-Satelliten) und den Aufstieg Chinas und Indiens zu den neuen Supermächten hinauslaufen — mit einander streitend, und im Clinch mit einem politischen Islam. Spannende Zeiten, weil wieder einmal ein paar tausend Finanzgangster den Kragen nicht vollkriegen konnten ...

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 P.S.: einige interessante Überlegungen in eine durchaus andere, aber doch irgendwie dieselbe Richtung stellt Bill Bonner auf »Bankhaus Rott & Meyer« an: »Zum Niedergang des US-Dollar und dem Aufstieg des Chinesischen Yuan«. Nebenbei erwähnt: die erste Seite dieses Artikels erklärt in einer für jeden einsichtigen Weise, warum der dank Fed-Interventionen angeblich gesicherte Wohlstand für alle nicht funktioniert.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

LP lässt die Leser implizit wissen, wie mächtig und gnadenlos diese "Weltherrschaften" sind, indem er brav und leisetreterisch die gängigen euphemistischen und offenbar vorgeschriebenen Titlulierungen "East-Cost", (oft auch als "Neocons" bezeichnet)verwendet. Das lässt den Umkehrschluss zu, dass die Benennung der "ethnischen Provenienz" dieer "Herrschaften" unangenehme Konsequenzen hätte.

Le Penseur hat gesagt…

Die »ethnische Provenienz«, cher anonymus, ist mir dabei ziemlisch wurscht. In kenne Arschlöcher verschiedenster Provenienzen, und Anständige ebenso.

»Es gibt nur zwei Menschenrassen«, lautet ein berühmtes Zitat von Viktor Frankl, »die Anständigen und die Unanständigen!«

Im East-Coast-Establishment versammelt sich leider vorwiegend letztere Rasse. Und nur darauf kommt's letztlich an — denn wenn ich einem Arschloch begegne, ist es mir egal, ob es mit »Heil!«, »Gelobt sei Jesus Christus!« oder »Schalom!« grüßt, während es mir hinterrücks das Messer reinrammt.

Anonym hat gesagt…

Nochmals vielen Dank für die konfirmäschn meiner oridschinl ässamtschn. Mit dieser Replik sind Restzweifel verscheucht. Jetzt weiss der g'cher-te Anonymus dezidiert, vor wem/was das grosse Verstummen angesagt ist, wo Finger und Mäuler verbrennbar sind, wo die Quelle des Bannes sitzt, dessentwegen so manches für immerdar ungesagt bleiben muss.