Sonntag, 3. Februar 2013

Schnarrenheusser reitet wieder

Wie zumeist, wiewohl angeblich FDP-MitgliederIn, gegen traditionelle bürgerliche Werte und Anschauungen. Geht vermutlich nicht anders bei einer MitgliederIn der »Humanistischen Union« ... ... Herr Alipius C. Müller, Chor- und Pfarrherr in Klosterneuburg bzw. Wien, äußerte dazu durchaus plausible Vermutungen:
Was man braucht,...

... um in Deutschland Justizministerin zu werden:
1.) Einen Wortschatz, in dem Progromstimmung gleichbedeutend ist mit Holocaust.
2.) Ein Hirn, in dem das Anpöbeln von Priestern (und die in letzter Zeit beunruhigend häufig vorkommenden Brandstiftungen in Kirchen) sich irgendwie mit "unterschiedliche[n] Auffassungen in unserer Gesellschaft zu aktuellen Fragen wie auch der Rolle der Ehe, Familie und eingetragenen Lebenspartnerschaften" berührt.
3.) Eine Auffassungsgabe, die den Satz "Priester werden angepöbelt" irgendwie in den Satz "Die Kirche will sich ihrer Verantwortung entziehen" übersetzt.
Ein lustiger Doppelname und Mitgliedschaft in der Humanistischen Union sind optional, schaden aber sicherlich nicht.
Das funktioniert aber natürlich nur, wenn ein »bürgerliches« Leitmedium, in diesem Falle »Die Welt«, brav mitspielt, und nicht etwa im Artikel kritische Anmerkungen zu den minderintelligenten Äußerungen Schnarrenheussers macht, sondern gleich die Schlagzeile so textet, daß die Stimmung beim Leser schon vorbereitet wird: »Holocaust-Vergleich — Justizministerin attackiert den Vatikan«. Da weiß man als konditionierter Deutscher dann gleich, wer der Pöhse ist, denn der Holocaust ist ab-so-lut ein-zig-ar-tig und un-ver-gleich-lich ... ... wiss'ma ja (Stalin, Mao & Co. hat's nie gegeben) ...

Es ist dieselbe Schnarrenheusser, die sich schon bei der Mißbrauchsdebatte mit ausgesprochen selektiver Wahrnehmungsfähigkeit auszeichnete — nämlich: Klotzen gegen die perversen Katholen und ihren Päderastenklerus, diskrete Zurückhaltung gegenüber der Odenwaldschule und anderen »humanistischen« und »progressiven« Kreisen, die sich in der Vergangenheit schon an und ab für die »Entkriminalisierung« des Kinderschändens ausgesprochen hatten. Es ist dieselbe Schnarrenheusser, die sich für Frauenquoten starkmacht, wobei die Taktik, »derzeit« gegen eine gesetzliche Festschreibung zu sein, aber unverblümte Drohungen für die Nicht-Erfüllung ihrer Vorstellungen in den Raum zu stellen (»Wenn die Wirtschaft die Zeit jetzt aber nicht nutze, werde sie dafür später vielleicht teuer bezahlen. Politisch bestehe momentan wohl die letzte Chance für die Wirtschaft, in eigener Verantwortung eine höhere Präsenz von Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Dass die Regierungskommission zur guten Unternehmensführung in ihren Empfehlungen konkret für einen höheren Frauenbeteiligung in Führungsorganen plädiere, sei richtig und seit überfällig.« Handelsblatt) — das erinnert fatal an die sprichwörtlichen »Angebote, die man nicht ablehnen kann«, mit denen die süditalienische Mafia ihre Aktivitäten finanziert.

Es sind die kleinen Strickmusterwiederholungen, die irgendwann das große Design machen! Hier eine Masche »Erpressung« eingefügt, und dort wieder, und dort nochmals — und fertig ist die totalitäre Zwangsjacke, in der man sich ganz schick und toll fühlen darf — aber nein: fühlen muß! Hier wird die Masche zur zwangsweisen Durchsetzung einer Frauenquote für Quotenfrauen — die in Eingeleistung nie entsprechende Positionen erlangen würden, aber jetzt dankbare Wählerinnen der sie solcherart »fördernden« Politikerinnen sind — eingefügt, und dort kann man vielleicht ein bisserl eine Schlinge um die Meinungsfreiheit legen ... nur sicherheitshalber, keine Zensur, natürlich, wo denken Sie hin! Nur die letzte Chance für die Internetbetreiber, in eigener Verantwortung gegen Klimaleugner, EU-Kritiker, Islamophobiker, Gendermainstreaming-Skeptiker und dergleichen vorzugehen ...

Und langsam, fast unmerklich (aber eben nur fast!) wird das große Design der Schönen Neuen Welt erkennbar, in der die Herrschenden keiner lästigen Kontrolle mehr unterliegen, und alles zum Wohl ihrer Untertanen erforderliche unternehmen können, ohne durch eine doch bloß lästige Privatautonomie jenseits der präferierten Cola-Marke oder Wagenfarbe darin gestört zu werden. Es ist recht interessant, was ein Gottfried Helnweiln, als Maler im Erkennen von sich entwickelnden Designs durchaus Experte, im Gespräch mit der »Presse« darüber sagt:
Die Presse: Sie haben auf Facebook Ihren Fans ein neues Jahr mit einem erschreckenden Selbstporträt gewünscht: pechschwarz, den Kopf bandagiert, schreiend. Wird es so schlimm?
Gottfried Helnwein: Soweit ich sehen kann, geht die Weltlage direkt abwärts. Wenn man in L. A. in Amerika lebt, dem äußersten Vorposten unserer Zivilisation, bekommt man direkt mit, wie dieses westliche Imperium zusammenbricht. Das ist der zweite Fall Roms.
Und was kommt danach?
Erst Chaos. Dann werden wir immer mehr von unserer Freiheit verlieren. Es ist doch unglaublich, wie die Gewalt in Amerika verherrlicht wird. Es wird ständig gekillt. Und da wundert man sich, wenn Kinder in die Schule gehen und dort alle abknallen. In den Kriegen, die Amerika seit dem Zweiten Weltkrieg geführt hat, sind 25 bis 30 Millionen getötet worden. Amerika ist seit 60 Jahren in einem permanenten Kriegszustand.
Für sein Eingreifen im Zweiten Weltkrieg bin ich aber doch recht dankbar.
Der Zweite Weltkrieg war der einzige Krieg, der eine Legitimation hatte. Außerdem hat Hitler Amerika den Krieg erklärt. Dadurch ist Amerika aber auf Kriegswirtschaft umgeschaltet worden. Es wurde eine einzige große War-Industry, der Military Industrial Complex. Davor hat schon Eisenhower gewarnt. Man hätte danach zurückschalten müssen. So aber regiert dieser Komplex heute das Land. Kennedy war der letzte Politiker, der versucht hat, das umzudrehen, auch sein Bruder. Danach gab es nur noch Marionetten. Und Obama ist die allerletzte. Ich weiß, er ist sehr beliebt in Europa, weil er schwarz ist und so sanft redet. Aber dieser Friedensnobelpreisträger führt eine Drohnen-Todesliste.
Todeslisten gab es in den USA schon früher.
Auf Geheimdienstebene. Aber jetzt wird die Todesliste offiziell im Weißen Haus geführt. Das muss man sich vorstellen: Da sitzen Leute mit Hamburgern und Cola, überall Screens, wie es die Filme vorgegeben haben, und fahren mit dem Joystick herum, zoomen eine Familie in Pakistan heran, die gerade auf dem Hausdach isst – und bumm, nur noch ein Krater. Die Presse schweigt. Auch im Ausland. So hat etwa auch niemand über den „National Defense Authorization Act“ berichtet, den Obama unterschrieben hat. Dieser besagt, dass jeder in den USA nur auf Verdacht hin verhaftet und ohne ein Gerichtsverfahren für immer festgehalten werden kann. Das ist Fakt, keine Verschwörungstheorie. Das erinnert mich an unsere eigene unglückselige jüngere Geschichte. Auch da wollte niemand etwas wissen.
Die Situation zu durchschauen war damals allerdings einfacher.
Das ist richtig. Aber wenn man berichtete, was wirklich vorgeht, würde es unser Weltbild in den Grundfesten erschüttern. Das nennt man dann lieber „Verschwörungstheorie“.
(Hier weiterlesen)
Nun, Gottfried Helnwein ist bloß ein durchgeknallter Künstler, wiss'ma ja ... der mit seinem Kopftüchl mit Totenköpfen und den grauslichen Bildern über mißbrauchte Kinder, was weiß der schon, wie's in der wirklichen Welt zugeht ...

Und außerdem ist der doch Scientologe! Oder etwa nicht? Da war doch so was ...

I couldn't care less (wie der Engländer das deutlich unvornehmere »ist mir scheißegal!« auszudrücken vermag) — wo Helnwein recht hat, da hat er eben recht! Der »National Defense Authorization Act« wurde bspw. auch von Ron Paul, dem Scientology-Nähe nun wahrlich nachgesagt werden kann, wörtlich als »slip into tyranny« und »descent into totalitarianism« bezeichnet.

Und so entsteht Masche um Masche das Muster jener Schönen Neuen Welt, in der Menschen mit Dirndlfüll-Diskussionen von staatlicher Zwangsregulierung des Arbeitsmarktes abgelenkt werden. In der die allgegenwärtige Bespitzelung und Überwachung nur der »Sicherheit« dienen soll. Woran sicherlich etwas ist: es dient der Sicherheit der Herrschenden, die solcherart ganz sicher sein können, nie entmachtet zu werden. Weil sie nie mehr entmachtet werden können! Denn der Gegner, der es versuchen wollte, wird bereits vorher unter Einsatz aller — dank unzähliger Sondergesetze und einer willfährigen Justiz natürlich völlig legalen — Mittel ausgeschaltet.

Ganz human, natürlich! Nicht mehr in KZs oder GULAGs gefoltert und umgebracht (Guantanamo ist da noch ein Relikt, wird aber sicherlich auch bald »modernisiert«), sondern bspw. durch mediale Rufmordkampagnen ... oder, wenn das alles nicht hilft, durch den Einsatz der Steuerfahndung, parlamentarischer Untersuchungsausschüsse und was an derlei Instrumentarien unser reich ausgestatteter Verfolgungsstaat (so er jemanden verfolgen will!) sonst noch zur Verfügung hat. Bis der Ungehorsame (so er Fallschirmspringer ist) den Fallschirm abschnallt. Oder in der Badewanne eines Genfer Hotels »ertrinkt«.

»In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat«, schrieb George Orwell. Und man kann wirklich nicht behaupten, daß er bei diesem Statement geirrt hätte ...

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P.S.: etwas off-topic, aber dennoch interessant zu lesen. Zu einem m.E. etwas abseitig argumentierenden Artikel auf »L for Liberty« schrieb Kollege »CK« ein Kommentarposting, das die derzeit wieder und wieder aufgewärmte Brüderle-Debatte in ein paar Zeilen auf den Punkt bringt:
... wenn zu mir eine Frau käme und sagen würde, gestern hast Du das und das gesagt, was mich sehr verletzt hat, ich würde selbstkritisch drüber nachdenken und mich u.U. entschuldigen oder zurücknehmen oder erklären dass es nicht so gemeint war, falsch verstanden wurde, was auch immer.

Wenn jedoch die gleiche Frau ein Jahr später einen Presseartikel schreibt, wo sie mich vor der ganzen Öffentlichkeit zum Abschuss freigibt, nicht im Leben fiele es mir ein, auf ihre Anschuldigungen dann mit Verständnis zu reagieren. Das ist einfach nicht der Weg ein zwischenmenschliches Problem zu lösen! Das ist eigentlich alles was es zur Causa Brüderle aus meiner Sicht zu sagen gibt.
Touché! So ist es.

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