Sonntag, 1. Februar 2015

Nachklänge zu einer Ballnacht

... serviert »Die Presse«-Redactrice Eva Winroither (das ist dieses Mauserl, das ihre Artikel auch gern mit »EVA Winroither« signiert. No, na — Adam wird s' heißen ...), und wie bei einer Person dieser spitzbübischen — oder bei »EVA« natürlich spitzmädeligen — Lustigkeit nicht anders zu erwarten, so ein bisserl hinterfotzig um Scheinobjektivität bemüht, dafür aber fast jedes Register insinuierender Untergriffigkeit ziehend:

Auf dem Akademikerball: Mehr Proteste als Gäste


Reportage. Der Wiener Akademikerball hat auch heuer wieder für lautstarke Proteste gesorgt. Doch die verbliebenen Gäste, so scheint es, schweißt das nur noch mehr zusammen.
 (DiePresse.com)

Das Seufzen des Taxifahrers ist nicht zu überhören. „Ich habe eigentlich gehofft, heute nicht dorthin fahren zu müssen“, sagt er. Dorthin. Das ist die Hofburg. Zum Akademikerball. Ich habe das Taxi über die Zentrale bestellt. Vom angekündigten Boykott der Taxifahrer, keine Spur. "Wenn ich nicht fahre, dann fährt halt jemand anderer", erklärt der Fahrer. Ohne eine gemeinsame Lobby sei es schwierig, sich an solche Boykotts zu halten.


Wir fahren los. Die Prognosen besagen nichts Gutes. Seit mehreren Stunden laufen die Demos gegen den Ball. Die Polizei hat bereits im Vorfeld Demonstranten, die mit Bussen aus dem Ausland angereist kamen und Messer und Pyrotechnik dabei hatten, aufgehalten. Vor der Uni Wien haben sich mehrere Tausend Menschen versammelt. Aus FPÖ-Kreisen war zu hören, dass man den Ball „unbedingt“ um 18.30 Uhr erreicht haben soll, weil sich die Polizei nicht sicher sei, ob sie danach die Zufahrt offen halten könne. Es ist ein weiteres Aufbauschen in einer Show, die noch den ganzen Abend dauern wird.
 Ja, ja — »weiteres Aufbauschen der Show« ... ... schon vergessen liebe EVA, daß im letzten Jahr randalierende Banden Millionenschäden an Geschäftsauslagen und geparkten Autos anrichteten? Schon vergessen, daß es beim letzten Mal eine erhebliche Zahl von verletzten Polizisten und Ballbesuchern zu beklagen gab? Und daß es auch diesmal, bei den angeblich so »bunt und friedlich« verlaufenen Demos immerhin zu 150 Anzeigen und 54 Festnahmen kam? Aber ja, alles bloß von der FPÖ »aufgebauschte Show« — kurze Frage: haben Sie etwa ganz feige immer Ihren Presseausweis weithin sichtbar getragen, und sind so um das »Vergnügen« gekommen, von DemonstrantInnen als »Nazihure« beschimpft, bespuckt, an den Haaren gerissen und körperlich attakiert zu werden? Das alles ist nämlich letztes Jahr passiert. Oder machen Sie vielleicht der FPÖ einen Vorwurf daraus, nicht über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen, daß es dieses Jahr gottlob etwas weniger gewalttätig zuging?

Im Verlauf des Artikels entblödet sich EVA nicht, den Mangel an Frauen bei dieser Veranstaltung hämisch zu vermerken. Nun — welche Frau will sich schon von irgendwelchen linksradikalen Randalierern anspucken, beflegeln und (auch das kam letztes Jahr bekanntlich öfters vor) das Ballkleid und/oder die Frisur zerstören lassen. Männer, insbesondere Burschenschafter, sind da zweifellos etwas robuster ...

Nein, liebe EVA, Ihre pseudo-objektive Reportage konnte nicht überzeugen — auch LePenseur nicht, der diesen Ball nicht besuchte, weil er nämlich erstens überhaupt kein Ballgeher ist, und zweitens den mützchen- und bändchentragenden Burschenschaftern — mit oder ohne Mensurenschlagen — nicht viel abgewinnen kann.

Weit qualitätsvoller als Ihre Reportage ist dafür ein Leserkommentar, der »DiePresse« als das bezeichnet, was sie ist — als längst in links-zeitgeistigem Fahrwasser schwimmende, längst nur mehr vorgebliche Qualitätszeitung:
Hausverstand87
01.02.2015 11:20
Auch wenn sich der Redakteur ein bisschen Mühe gibt...

...seinem einseitigen Akademikerball-Bashing einen Anstrich der Objektivität zu geben schlägt die wahre Gesinnung doch offen durch.

Ich zähle mich nicht zu einer Gruppe, die diesen Ball besuchen würde und ich finde Burschenschaften und ihre Traditionen skurril.

Aber was sich die Presse im Allgemeinen und dieses Blatt in den letzten Tagen geleistet hat ist eine Frechheit sondergleichen. Ich habe diese pseudo-objektiven und einseitigen Artikel so satt.

Liebe Journalisten. Reicht es euch nicht, dass Ballgäste, die gegen kein österreichisches Gesetz verstoßen haben, derart terrorisiert werden, dass viele inzwischen auf einen Besuch verzichten?

Offenbar nicht, denn auch nach dem Ball wird weiter auf all jene, die nicht mit der diktierten political-correctnes d'accord gehen übelst eingedroschen. Die Feder ist dabei ein willkommenes Mittel, nachdem von manchen Pflastersteine und Sprenkkörper ja schon am Freitag fleißig eingesetzt wurden.

Aja und zum Thema Taxifahrer: als ich im Vorjahr mit einem Taxi von einem anderen Hofburgball nach Hause gefahren bin, habe ich den Taxifahrer (Anm.: ein Migrant) gefragt, was er denn vom Akademikarball hält, worauf dieser antwortete, dass die Ballbesucher dieses Balles mit zu den angenehmsten und höflichsten Menschen gehören, die er übers Jahr chauffiert. Aber das ist ein Detail, das man in diesem Blatt wohl nicht finden würde, denn hier wird Wahrheit selektiert, wie es gerade passt...
 So ist es! Leider.

3 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Ist zwar OT, muss aber sein.
Das sagenumwobenen NSU-Bekennervideo ist endlich im Netz.

https://www.youtube.com/user/MiteinandaerBaer

Dark Lord hat gesagt…

Um UnTopic zu bleiben: Der Kommentar wurde noch nicht gelöscht? Gesperrt? Das würde mich jetzt total verunsichern und ich müßte meine Meinung über die Meinungsfreiheit radikal ändern ...

Le Penseur hat gesagt…

Your Darkness,

Dunkel ist Euer Rede Sinn ...