Mittwoch, 18. Februar 2015

»Die digitale Revolution stellt einen Paradigmenwechsel dar, der noch nicht in der Debatte um die Geldpolitik und Finanzmarktregulierung angekommen ist.«

Kühne, aber nicht ganz unplausible These in einem Artikel von Jürg Müller in der »Presse«. Dem Rezept, das er vorschlägt:
Es gilt die Diskussion auf einen zeitgemässen Kurs zu bringen. Um Auswege aus der Euro- und Finanzkrise zu finden, müssen überkommenen Vorstellungen abgelegt werden. Die ökonomische Gemeinschaft tut gut daran, gemeinsam die entscheidende Frage anzugehen: Wie soll ein Finanzsystem im digitalen Zeitalter organisiert werden, damit die Realwirtschaft wieder auf effiziente und nachhaltige Weise mit Geld und Kredit versorgt wird?
 .. vermag LePenseur nur mit einer sehr großen Portion Skepsis zu folgen — zu sehr kommt ihm der Volksmund mit seinem »Bock als Gärtner«-Spruch in den Sinn! —, aber die gestellte Diagnose hat ihre kaum bezweifelbare Berechtigung. Und mag man auch über die Therapie streiten — ohne Diagnose ist überhaupt keine solche möglich ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Wie soll ein Finanzsystem im digitalen Zeitalter organisiert werden?"

Gar nicht. Genauso wenig wie z.B. sinnvollerweise die Lebensmittelversorgung staatlicherseits organisiert sein sollte. Weil dann genau so eine Mangelwirtschaft rauskommt wie sienerzeit im seeligen Ostblock. So ungefähr sehen alle staatlich organisierten Wirtschaftszweige aus. Wie man ja auch sehr schön am gegenwärtigen Zustand des staatlich monopolisierten Fiat-Geldes sehen kann.

FritzLiberal

Le Penseur hat gesagt…

Cher FritzLiberal,

das mit dem »staatlicherseits« wird dadurch ja nicht explizit gefordert. Aber daß die »ökonomische Gemeinschaft« (= die scientific community der Ökonomen, scil.: die diesen Namen verdienen, was leider nicht allzu viele Lebende übrigläßt!) darüber nachdenken sollte, halt auch ich für richtig und wichtig.

Anonym hat gesagt…

@LePenseur: "die diesen Namen verdienen, was leider nicht allzu viele Lebende übrigläßt"

Das ist genau der Punkt. Außer ein paar Rest-Österreichern gibt es im lebenden Zustand nur komplett staatsverstrahlte Ökonomen. Und wenn die über die Organisation eines Währungssystems diskutieren, kommt ungefähr das selbe raus, wie wenn man die GrünInnen über die Organisation des Bildungssystems nachdenken lässt.

Außerdem gibt es nichts mehr nachzudenken, ist bereits passiert. Einfach bei den Österreichern nachlesen. Ein Geldsystem hat sich am freien Markt zu etablieren, ohne staatliche Intervention. Jeder Versuch, staatlich monopolisiertes Geld einzuführen, ist nichts anderes als Raub der Obrigkeit an der Bevölkerung.

FritzLiberal