Mittwoch, 23. Mai 2012

Sarrazins Thesen

... finden bei »Experten« (welche ja teilweise sogar wirklich welche sind) durchaus Zustimmung. Natürlich nicht seine gaaanz pöhse (um nicht zu sagen: »krude«) These, warum deutsche Politiker sich wie die Lakaien submissest bücken, sobald es darum geht, etwas eklatant gegen die Interessen ihres Volkes und Staates gerichtetes auszuführen. Das geht natürlich garnicht! Einfach Autobahn, wie es autobahner nicht geht ... man kann sich die hyperventilierenden Reaktionen direkt auf der Zunge zergehen lassen:
Aus der Politik kam Kritik an Sarrazin. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hält die Thesen des Autors für "erbärmlich" und wirft ihm "D-Mark-Chauvinismus" vor. "Sarrazin rutscht immer weiter nach rechts ins Abseits. Es ist erbärmlich, dass er den Holocaust heranzieht, um seinen Thesen zu Eurobonds größtmögliche Aufmerksamkeit zu sichern", sagte Trittin "Welt Online".
Sarrazin rutscht also nach rechts in ein Abseits, wo geschätzte 80% der autochthonen deutschen Bevölkerung ihm zustimmen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) urteilte in der "Bild am Sonntag": "Entweder redet und schreibt Sarrazin aus Überzeugung einen himmelschreienden Blödsinn oder er macht es mit einem verachtenswerten Kalkül."
Man sollte über arme Krüppel, v.a. wenn sie Verbrechensopfer sind, nichts Böses sprechen — aber wenn einer wie Schäuble mit dem verachtenswerten Kalkül, sich bei den Brüsseler Macht»eliten« (man könnte auch »Euromafia« dazu sagen) einzuschleimen, wahrheitsgemäße Tatsachenfeststellungen als himmelschreienden Blödsinn denunziert, dann darf man das schon kritisieren. Könnte der Hehler im Rollstuhl nicht zur Abwechslung mal die Schnauze halten?
FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte derselben Zeitung, Sarrazin verknüpfe "die Frage der historischen Verantwortung Deutschlands unzulässig mit der aktuellen währungspolitischen Debatte".
Mut und Grundsatztreue sind in der Politik keine Kategorien. Und unter »Liberalen«, die sich im Mainstream aalen, schon garnicht ...
Der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider warf Sarrazin Unwissenheit vor. "Herr Sarrazin versucht es mal wieder mit den üblichen Provokationen. Seine Kritik am Euro ist nationalistisch und reaktionär", sagte Schneider der "Passauer Neuen Presse".

Schleswig-Holsteins SPD-Landeschef Ralf Stegner forderte Sarrazin zum Parteiaustritt auf. "Sein einzig wertvolles Buch ist das Parteibuch. Er täte sich und der SPD einen großen Gefallen, wenn er dieses zurückgibt", sagte Stegner zu "Handelsblatt Online".
Ich könnte ein weiteres Mal meinen seligen Herrn Papa zitieren, lasse es aber — solche Sozen sind mir die Mühe nicht wert ...
Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck sagte: "Wäre ich Sozialdemokrat, würde ich diesen Hetzer nicht in meiner Partei dulden." Empört reagierte er darauf, dass Sarrazin in seinem neuen Buch den Holocaust und die europäische Währung in einen Zusammenhang stellt: "Offenbar kann Sarrazin den Juden den Holocaust nicht verzeihen", sagte Beck dem Online-Portal.
Un offenbar kann Beck Herrn Sarrazin nicht verzeihen, daß er einfach rechthat.
Der frühere SPD-Finanzminister Peer Steinbrück hatte den Berliner Ex-SPD-Finanzsenator bereits am Sonntagabend öffentlich in die Schranken gewiesen. In der ARD-Talkshow "Günther Jauch" trat Steinbrück entschieden Sarrazins Verknüpfung von Holocaust und Euro-Krise entgegen.

Steinbrück warf Sarrazin "Geschichtsvergessenheit und Geschichtsblindheit" vor. Vor dem Hintergrund der Katastrophen des 20. Jahrhunderts habe Deutschland eine europapolitische Verantwortung, die EU zu stabilisieren. Sarrazins biete in seinem Buch dagegen lediglich "eine sehr platte ökonomistische Analyse" ...
Ach Gottchen, von wegen »öffentlich in die Schranken gewiesen« ... Steinbrück erwies sich als substanzloser Laberer, der sich mit emotionell gefärbten Worthülsen um Fakten und Zahlen zu drücken versuchte.

Wer diese Wortmeldungen so Revue passieren läßt, weiß eines mit Sicherheit: Sarrazin hat mit seiner begeiferten These völlig recht. Denn nur an einer empfindlichen Stelle getretene Hunde kläffen derart laut und unisono.

Hunde? Ich sehe schon bedenkentragende Leser bedächtig ihr Haupt schütteln. Aber man kann doch deutsche Systempolitiker nicht mit Hunden vergleichen! Ganz richtig — dieser Vergleich ist eindeutig unfair zu Hunden. Womit hätten diese treuen, braven Geschöpfe verdient, mit derlei Geschmeiß in einem Satz genannt zu werden ...?

3 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Warum soll man über Krüppel nichts böses sprechen?
Das wäre, und das meine ich genau so wie ich es sage, Diskriminierung.

Krüppel legen meist selbst großen Wert darauf, nicht geschont zu werden. So hat sich auch Schäuble geäußert, als er nach dem Attentat in den Politikbetrieb zurückgekehrt ist. Er hat sich jedes Mitleid mit dem Rollstuhlfahrer verbeten.
Das war die Zeit, als ich ihn noch für einen guten Politiker hielt.

Anonym hat gesagt…

Noch ein "Nebengeanke": - Was die ganze linke Dompteurs ja fürwahr zur Weissglut bringt, ist die Tatsache, dass dieser Abtrünnling gewissermassen einer der Ihren ist, ein auswgewiesener Soze. - Die kömmen aus dem Hyperventilieren kaum noch raus, dass der alte Knabe so eine "perfide Kuckucksei-Attitüde" angenommen hat, und die eigenen güldenen, multikulti-öko-klima-gender-sozio-paradiesischen Nester bekackt. - Dabei blieb er auch in seinem letzten Buch eigentlich doch deutlich auf sozialistischem geistigen Nährboden, was diverse "Lösungsansätze" anbelangt. Er hatte lediglich gewagt, tabuisierte und mit tödlichen Schweigebann belegte Tatsachen an- und aus-zusprechen. - Nur war das angesichts der grotesken Wahrheitsverweigerung und paranoiden Verblendung der linken Hoheprieterschaft bereits ein unerhörtes Sakrileg.

Obo

Anonym hat gesagt…

Günter Verheugen (SPD),
ehemaliger Vizepräsident der EU-Kommission

am 09.12.2010 bei Maybrit Illner Thema der Sendung ->"Weiche Währung, harte Zeiten - Ist der Euro in Gefahr?"

Hier erklärt er uns Europa: "dieses ganze Projekt europäische Einheit ist wegen...und wenn irgendjemand glaubt..."

http://www.youtube.com/watch?v=aLW-dAwZeNc