Freitag, 1. November 2024

Stakkato des Irrsinns

 von Fragolin


Ich dachte ja, es wird mal besser, aber das Stakkato des Irrsinns reißt nicht ab. Was soll man noch kommentieren? Die Posse um das beleidigte Trotzstrampeln der österreichischen Präsidentendiva? Oder um die Regierungsbildungsshow, deren Ergebnis doch bereits am Wahlabend klar war? Es war vorherzusehen, dass Nehammer seinen Sessel nicht räumen wird, warum sollte er unter Kickl die zweite Geige spielen wenn er mit den anderen Wahlverlierern gemeinsam den Orchesterchef weiterspielen kann? Und die werden sich im beugen weil sie wissen, dass sie sonst ganz draußen sind. Also war das Ergebnis klar, auch ohne die trotzige Selbstdarstellung des Hofburgers. Die machte aus einem schwachen Verhandlungsverlierer Kickl jetzt einen Märtyrer hochmütiger präsidialer Willkür. Einmal mehr aktive Wahlhilfe eines Grünen für die Blauen. Die Wahl in der Steiermark wird interessant.

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Wollte man früher von Sankt Pölten in den Orient fahren, dann musste man erst nach Wien und dort dann den Orient-Express besteigen, der einen nach Konstantinopel fuhr. Heute braucht man nur noch nach Wien.

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Volkswagen siecht dahin und baut massiv ab. Wie der Name schon sagt, war das Erfolgsrezept, Wagen für das Volk zu bauen, praktisch, erschwinglich, qualitativ stabil. Wenn man damit aufhört, dann war es das. Da die bisherige Firmenpolitik neben dem Taschenvollstopfen der Manager aber hauptsächlich darin bestand, der Politik beizustehen und sich aufzuführen, als würde Kentucky Fried Chicken sich für das Fleischverbot einsetzen und seinen Kunden fortan nur noch vegane Salate vorsetzen, gönne ich dem Konzern die gleiche Lernkurve, die KFC bei solchem Vorgehen hätte. Mir tun nur die zigtausenden Lieferanten leid, die der sterbende Gigant mit sich reißt. Vor Allem, da die Konkurrenz genau den gleichen Weg in den wirtschaftlichen Suizid geht.

Ach ja, Zufälle gibt's. Blackrock hat sich seit 2017 sukzessive aus VW zurückgezogen und investiert seither steigend in die chinesische Autoproduktion. Da wäre ein Kanzler Merz ja ein richtiger Hoffnungsschimmer für die Wolfsburger, besonders, wenn er wie bereits angekündigt gerne die Grünen ins Bett nehmen würde. Getreu dem alten Macho-Motto „dumm f*ckt gut“.

Aber es wird ja alles anders und besser und überhaupt…

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In Georgien wurde gewählt. Das Wahlergebnis wird, weil es nicht den eigenen Wünschen entspricht, von der EU nicht anerkannt und besonders deutsche Politiker fallen durch Forderungen auf, die Opposition nicht zu diskriminieren und ihre Forderungen ernstzunehmen und sie mitreden zu lassen. Das finde ich im Angesicht des aktuellen Vorgehens der deutschen Regierung gegen die eigene Opposition recht situationskomisch. Man lässt kritische Kommentatoren von Rollkommandos überfallen, ganze Redaktionen ausräumen, lässt die Polizei demonstrierende Rentner zusammenknüppeln, verbreitet über die Staatsmedien Lügengeschichten, hetzt ungeniert gegen Oppositionspolitiker bis hin zur Forderung, ihnen sogar die Grund- und Menschenrechte zu entziehen (darin hat Deutschland historisch nun wirklich genug Erfahrung) und die Opposition zu verbieten, ja sogar oppositionelles Denken unter Strafe zu stellen, und glaubt sich dann in der Position, anderen Respekt vor der Opposition erklären zu müssen. Inzwischen ist es sogar unter Strafe verboten, ihnen dafür öffentlich den Namen zu geben, den sie sich damit verdient haben.

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In Berlin Neukölln, wo man sogar die U-Bahn „Orient-Express“ nennt, wurde angeblich ein Bombenanschlag gerade noch rechtzeitig vereitelt. Die Reichsbürger werden immer gefährlicher, jetzt verkleiden sie sich schon als Islamisten, die sich bewusst auffällig verhalten, damit sie der Polizei auffallen und ihre Tasche mit einer Bombe abnehmen lassen und wegrennen, in der Hoffnung, dass es die Polizisten erwischt, da muss es dringend weitere Demos gegen rechts geben und der frisch ordensbehängte Campino ein Konzert für die Omas gegen rechts veranstalten. Grönemeyer kann auch kommen, nur Lindenberg ist nicht mehr erwünscht. Der ist zwar auch ein Ultralinker, aber er hat vor vierzig Jahren das Wort „Oberindianer“ gesagt und ist damit lebenslänglich als Rassist gebrandmarkt. Die woke Revolution frisst noch nicht ihre Kinder, aber schon ihre Rentner. Wie gesagt, Stakkato des Irrsinns...



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