Dienstag, 10. Dezember 2024

Der Gesuchte

von kennerderlage


War da was? Irgendwie Kopfabschneider und dergleichen ... alles Schnee von gestern, der schmilzt wie im Lenz am Berge Hermon und hernieder taut auf Zion ...

How good and pleasant it is 
when God’s people live together in unity!
It is like precious oil poured on the head,
running down on the beard,
running down on Aaron’s beard,
down on the collar of his robe.
It is as if the dew of Hermon
were falling on Mount Zion.
For there the Lord bestows his blessing,
even life forevermore.
 
 ... jubiliert Psalm 133 (bzw. 132, wie unser Blogvater LePenseur jetzt streng einwerfen mag, aber der zitiert ihn auch auf Latein, das ein kennerderlage nicht wirklich kann). 
 
Und hat er das nicht alles, der neue Poster-Boy des Djihadismus? Das frohe Lachen, den langen Bart und werden jetzt nicht die Syrer in Einheit leben, wo sie doch so schrecklich gespalten waren unter dem Joch der Assads? Da die verfluchten Schiiten nicht ausgerottet werden durften und die verfluchten Christenhunde ihr Unwesen trieben und zu Festen sogar keck die Kirchenglocken klingen liessen, statt demutsvoll das Kopfabschneiden wegen ihrer Untaten zu erwarten. All diese Schrecken haben nun ein Ende: Rettung kommt nach Syrien!

Die Uno und die EU führen ihn als Terrorfürsten, die USA haben ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar ausgesetzt und Russland bombardierte seine Truppen "als Terroristen" (ARD-Brennpunkt). Zuletzt aber legte Muhammed Al-Jawlani, auch Abu Mohammed al-Julani, Al-Dschaulani, Al-Golani oder al-Dscholani, eine bemerkenswerte Wandlung hin.

Die wundersame Wandlung

Aus dem Killer, Mörder und Terroristen wurde binnen von nur drei Tagen ein Rebell und Freiheitskämpfer, dessen Untaten weitgehend vergessen sind. Der Führer der islamistischen Terrorgruppe Hay'at Tahrir al-Scham (HTS), vor der Selbständigkeit als "Miliz" die örtliche Vertretung des Terrornetzwerkes Al-Qaida in Syrien, wird nun als "pragmatischer Radikaler" (Welt) herumgereicht. Er habe den "Jihad-Turban" gegen die "Militär­uniform" getauscht. Und gleich nach dem Sieg seiner Islamistenarmee zu Ruhe und Ordnung aufgerufen.

Muhammed Al-Jawlani, der "Mohammed aus dem Golan", hat seinen "Kampfnamen" abgelegt. Er nennt sich jetzt wieder Ahmad Husain asch-Schar’a, ist der "neue starke Mann von Syrien" (DPA) und "sein Wandel vom Extremisten zum politischen Akteur könnte wegweisend für Syriens Zukunft sein" (FAZ). Ein "Schweinehund" bestimmt, "aber er ist unser Schweinehund", wie US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1938 die amerikanische Position zu Nicaraguas Diktator Anastasio Somoza Garcia beschrieben hatte. 
Ein Retter ganz nach dem Geschmack des Wertewestens! Die dringend gebrauchten Facharbeiter aus Syrien (ohne die schon jetzt in Schland nichts geht: kein Weihnachtsmarkt aufgemischt, keine Christenschlampe rudel-bedient wird), die jetzt zu zehntausenden feiern, dass sie ab nun in Schland die Knete abgreifen (und die Schlampen bedienen oder bei Bedarf messern) und trotzdem gefahrlos wieder in ihre geliebte Heimat auf Urlaub reisen und sich ohne diesen verhassten Assad wieder wie echte Muslime benehmen koennen, bleiben uns erhalten, bekommen Zuzug durch feige Christenhunde, die vor dem gerechten Kopfabschneiden davonlaufen und die man dann auch in Schland vor sich hertreiben und messern kann. Hei, wird das ein Spass!

Die Sach ist g'laufen, der Kas 'gessen. Der Advent ist gerettet und wir singen alle (naja: fast alle) froh und innig

Heut ist Advent —
Die Strasse brennt!
 
Na, isses nich toll? Wer wollte da nicht mitsingen...

2 Kommentare:

Kaffee hat gesagt…

Die Zeiten sind dazu angetan, von einem Würgereflex nahtlos in den anderen zu fallen. Im bekanntesten Weihnachtslied heißt es "Jesus der Retter ist da". Ich bin Christ, aber unsere Rettung müssen wir selbst übernehmen, da hilft leider ein Gottvertrauen nur auf seelischer Ebene.

Anonym hat gesagt…

Das Schönste: Das Auserwählte Volk hat mal wieder mit alledem nicht das Geringste zu tun.
Gepriesen sei Jahwe!