Sonntag, 10. April 2022

Falsch geflaggt in Kramatorsk?

Gastkommentar
von Nereus
 

Wie groß ist mal wieder die Empörung über die schändlichen Russen?

Angriffe auf zivile Ziele waren im Ukraine-Krieg fast schon an der Tagesordnung, die Raketenattacke auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk stellt allerdings eine neue Stufe dar. Dort warteten nach Angaben von Gouverneur Pawlo Kyrylenko Tausende Menschen darauf, mit dem Zug fliehen zu können.
Laut dem ukrainischen Eisenbahnchef Olexander Kamischyn schlugen zwei Raketen ein. 50 Menschen kamen ums Leben, darunter fünf Kinder. Bei der Attacke auf den Bahnhof der Stadt wurden zudem 98 Menschen verletzt, davon 16 Kinder.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte Russland für die Attacke ver-antwortlich. Seinen Angaben zufolge handelte es sich bei den Geschossen um Raketen des Typs "Totschka-U".

Auch prorussischen Separatisten sprachen von einer "Totschka-U", behaupteten aber, ukrainische Truppen hätten sie abgefeuert.

In der n-tv Meldung werden Widersprüche sichtbar. Die Russen selbst bestreiten jede Verantwortung.

Das russische Verteidigungsministerium betonte, dass Russlands Militär keinen Rake-tenangriff auf den Bahnhof der ukrainischen Stadt Kramatorsk durchgeführt hat, auch wenn die Stadt unter der Kontrolle der Ukraine sei. Laut Ministerium haben ukrainische Truppen den Bahnhof von Kramatorsk aus der 45 Kilometer entfernten Stadt Dobro-polje angegriffen. In der Erklärung heißt es:

"Die russischen Streitkräfte haben am 8. April in der Stadt Kramatorsk keine Schieß-aufgaben ausgeführt oder geplant."

Das russische Verteidigungsministerium unterstrich, Erklärungen der ukrainischen Behörden über einen angeblichen russischen Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk am 8. April seien "eine Provokation und entsprechen der Wirklichkeit in keiner Weise". Zudem erklärte das russische Militär:

"Wir betonen ausdrücklich, dass die taktischen Totschka-U-Raketen, deren Wrackteile in der Nähe des Bahnhofs von Kramatorsk gefunden wurden und deren Bilder von Zeugen veröffentlicht wurden, ausschließlich von den ukrainischen Streitkräften verwendet werden."

Auch der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow wies die Erklärungen der ukrai-nischen Behörden zurück. Peskow wörtlich:

"Man sollte sich hier zunächst von der Erklärung des Verteidigungsministeriums leiten lassen, die den Einsatz dieser Rakete durch unsere Streitkräfte ausschließt. Unsere Streitkräfte setzen diesen Raketentyp nicht ein."

Wer hat denn nun die Rakete abgeschossen? 

Da fällt mir Merkels Spruch zu den Atomwaffen des Iran ein. Sie meinte damals sinngemäß: Der Iran solle der Welt beweisen, daß er keine Atomwaffen anstrebt oder besitzt.

Da erhebt sich die Frage: Wie beweist man den Nichtbesitz einer Sache?

Der Gegner kann immer behaupten, die Sache sei nur noch nicht gefunden worden. Wie geht man nun mit diesem Problem um, welches argumentativ schwer zu lösen scheint?

Vielleicht über eine Betrachtung der Nützlichkeit?

Die große Nachricht heute ist, dass die bösen Russen eine Tochka-U-Rakete mit einem Streusprengkopf auf die Stadt Kramatorsk abgefeuert haben, wobei zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet wurden.
Die "gesamte zivilisierte Welt" ist empört und kündigte sofort noch MEHR Sanktionen, MEHR Verurteilungen und MEHR antirussische Tugenden an.

Kleines Problem: Russland verfügt nicht über Tochka-U-Raketen, das sind 30 Jahre alte sowjetische Raketen, die von modernen russischen Raketen (von denen Russland genug hat) weit übertroffen wurden.

Woher wissen wir, dass es Tochka-U war, die verwendet wurde?
Wegen des Heckteils, das sich während des Fluges von der Warhеard trennt.

Nun besteht immer noch die Möglichkeit, daß sich die Russen Altbestände aufbewahrt haben, um irgendwann den Ukrainern einen militärischen Angriff in die Schuhe zu schieben. Doch ergibt das einen Sinn?

Wer hat die Nachricht enthüllt und empört um die Welt gesendet? Das Imperium der Lüge – der Heuchel-Westen. Die hätten das in jedem Fall gemacht, selbstverständlich auch wenn die Rakete aus aktueller russischer Produktion stammen würde.

Den Russen nützt also eine solche False Flag nichts, weil sie niemals die mediale Führerschaft er-reichen werden. Das ist für sie ein echtes Manko!

Und welchen militärischen Sinn ergibt es, zivile Opfer auf einem Bahnhof zu generieren, wenn die Augen des Werte-Westens ohnehin auf so ein Ereigniss fokussiert sind? Wie schaut es nun bei der Ukraine aus?

  • Die profitiert von jedem schlimmen Ereignis, selbst wenn es die eigene Klientel betrifft.
  • Hauptsache es fließt Blut und Menschen müssen sterben.
  • Dann läuft sich das große Propaganda-Riesenrad wieder warm.

Die Logik dahinter: Viele grausige Taten führen zu mehr Waffenlieferungen und noch mehr Sanktionen gegen Moskau.

Interessanterweise verschwindet das zweifelhafte Bucha ein wenig aus der Berichterstattung. Sind die Fakten doch nicht so hart, wie anfangs herum geplärrt? 

Ebenso spanndend ist das hier: Das neue Sanktionspaket der EU war schon geplant, bevor das Massaker bekannt wurde.

Verfügt Brüssel etwa über eine Zeitmaschine?
 

1 Kommentar:

Franz Lechner hat gesagt…

Mensch, Nereus, was schlüssige Beweisführung anbelangt, sollten Sie bei Dr. Unterberger in die Schule gehen!