Donnerstag, 27. September 2018

»Die Wahrheit verflüchtigt sich vor unseren Augen«


Ein bestürzend richtiger Artikel von Paul Craig Roberts. Der nur ein Problem hat: die, die ihn lesen sollten und müßten, werden ihn niemals zu Gesicht bekommen. Denn die Presstituierten in unseren Systemmedien werden ihn totschweigen, und jede Erwähnung mit einem blasierten »Mit solchen Verschwörungstheorien beschäftigen wir uns nicht« abschmettern.
Am 17. September veröffentlichte ich meine Kolumne: „Beweise sind kein westlicher Wert mehr.“


Als Beispiel habe ich die Schuld genommen, die man Russland für den Abschuss des malaysischen Flugzeugs gegeben hat. Es gibt keinerlei Beweise für die Anschuldigung, und es wurden massive Beweise dafür vorgelegt, dass das Flugzeug von den Neonazis abgeschossen wurde, die infolge des von Washington organisierten Putsches in der Ukraine die Macht ergriffen haben.

Die Schuld wurde Russland nicht durch Beweise, sondern durch kontinuierliche, beweisfreie Anschuldigungen auferlegt, die in dem Moment begannen, in dem das Flugzeug abgeschossen wurde. Jeder, der um Beweise bat, wurde wie ein „Putin-Fürsprecher“ behandelt. Danach spielten Beweise keine Rolle mehr.

Wo immer wir in diesen Zeiten hinschauen, sehen wir beweisfreie Anschuldigungen als absolute Fakten: Saddam Husseins „Massenvernichtungswaffen“, „iranische Atom-waffen“, „russische Invasion in die Ukraine“, die Trump/Putin-Verschwörung, die die US-Präsidentschaftswahl 2016 gestohlen hat, syrischer Einsatz von Giftgas. Für keine dieser Anschuldigungen gibt es Beweise, aber die Wahrheit der Anschuldigungen hat sich weltweit in vielen Köpfen festgesetzt.
Vor vielen Jahren äußerte einmal ein bekannter Anwalt in einer lockeren Diskussion unter Kollegen über eine  Gruppe von damals gerade an der Macht befindlichen — und wirklich nur als letztklassig korrupt und verlogen zu bezeichnenden — Politikern den erbitterten Satz: »Hitler hat die Falschen vergast!«

Die erschrockenen Gesichter der Umstehende machten ihm bewußt, daß man solches einfach nicht sagen kann — zumindest nicht öffentlich und nachweisbar, sofern man noch irgendeinen Wert darauf legt, weiterhin einem bürgerlichen Beruf nachzugehen. Wir Umstehenden wußten, was er eigentlich damit hatte ausdrücken wollen, und schwiegen damals ebenso darüber wie bis über seinen Tod, vor einigen Jahren, hinaus. Auch von uns Ohrenzeugen leben nicht mehr alle und die meisten werden den Satz wohl längst vergessen haben.

Mir geht er bisweilen durch den Kopf. Und wenn ich Artikel wie bspw. den obigen lese, dann denke ich — natürlich ganz ahistorisch und hypothetisch — darüber nach, ob besagter Anwalt bei aller Problematik der Wortwahl nicht doch ...

Ach, lassen wir's! Es ist ein zu weites Feld.


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