Takashi Niigaki: Symphonie No. 1 'Hiroshima'
Freundliche Kommentarposter, die darüber aufklären wollen, diese Symphonie sei doch "umstritten", da ihr vorgeblicher Komponist, der behauptet hatte, völlig ertaubt zu sein und daraufhin als "Beethoven des Digital-Zeitalters" gehyped wurde, bis dann herauskam, daß der Schwindler sich des Komponisten Takashi Niigaki als Ghostwriter bedient hatte ... ... geschenkt! Es ändert nichts daran, daß diese Symphonie (der inzwischen als Auftragswerk des Hiroshima Symphony Orchestra, diesmal gleich unter dem richtigen Komponistennamen, eine zweite mit dem Titel "Litany" folgte) ein interessantes Experiment der Verschmelzung abendländischer Musik mit einigen japanischen Einflüssen in einem reminiszenzenreichen Stilmix von kirchentonalem Choral bis Mahler und Strawinsky ist.
Manchmal etwas zu banal? Ja, bisweilen doch. Eklektizistisch? Durchaus. Aber es gibt eben einen guten, wirklich gekonnten und einen weniger guten, peinlichen Eklektizismus! Man kann diese Symphonie mögen (oder auch nicht), aber sie ist m.E. ein ebenso professionell gestaltetes wie auch (am begeisterten Applaus zu erkennen) publikumswirksam eingängiges Werk. Daß der Betrüger (der damals noch nicht entlarvt war) am Schluß des Konzerts auch noch frenetischen Jubel einheimst, ist ungerecht — wie muß sich eigentlich so ein musikalischer Hochstapler fühlen, dem ein überaus seriöser, engangierter Dirigent am Schluß bewundernd die Hand schüttelt? — , aber ändert nichts an der Qualität des Werkes.
Dazu singen wir ein eklektisches "Halleluja USA!" zum allerhöchsten Lobe des "Auserwählten Landes", welches zur Befreiung der satanischen Heiden als bisher einziges Land die Atombombe einsetzte - ausgerechnet auf Städte mit den höchsten Christenanteilen, wie böse Zungen behaupten ...
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