Dienstag, 10. März 2009

Der Supervatikan und die Zivilreligion

Oft reichen schon wenige Tage, um irgendwelche Aufgeregtheiten der Mainstream-Medienszene kopfschüttelnd ad acta zu legen, die wegen eines ganz und gar "skandalösen" Vorgangs, ohne Vorwarnung ausgebrochen ist. Manches freilich, das in solchen Zeiten geschrieben wurde, bewahrt seine Treffsicherheit auch länger als die Zeitspanne zwischen Druck und Entsorgung im Papiercontainer*) währt. So z.B. ein Artikel vom 10. Februar 2009, also vor exakt einem Monat erschienen in der "Jungen Freiheit", einem Medium, das die Gemüter der linken Systempresse seit Jahren zu Recht erregt, beweist sie doch völlig schlüssig, daß man einfach nicht links denken darf, um was rechtes zu schreiben ...
Der Super-Vatikan
Von Thorsten Hinz

Der Zusammenstoß des Papstes mit Presse und Politik in Deutschland war von Benedikt XVI. nicht gewollt, er war bloß unvermeidlich. Denn erstens stellt die Institution der katholischen Kirche noch im Stadium ihrer politischen Machtlosigkeit die leibhaftige Provokation für die moderne Massendemokratie dar.
Alles, was sie ist und repräsentiert: Tradition, Hierarchie, Askese, Dienst an einem ferneren Ziel, das dem Einzelnen unerreichbar ist, die Ablehnung innerer Demokratie usw., steht konträr zum massenhaften Bedürfnis, die materiellen, ideellen, sexuellen Gelüste schnell und umstandslos zu befriedigen.
Da sie die Offenbarung auf ihrer Seite zu haben meint, kann die Kirche auch den Majoritätswillen gelassen als Irrtum abtun. Sie hält es für wichtiger, das einzelne Gewissen zu schärfen und das Individuum gegen die Allmacht der demokratischen Mehrheit zu stärken, welche die Menschenrechte nach Belieben gewährt oder entzieht.
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*) früher hätte man vielleicht "Druck und Toilette" gesagt — aber wer will sich mit heutigen Presseprodukten auch nur den Hintern wischen ...?

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