Freitag, 30. November 2007

Alle Jahre wieder ...

... kommt nicht bloß das Christkindlein, sondern auch der Welt-AIDS-Tag. Und pünktlich wie jedes Jahr vor dem 1. Dezember erfährt die Welt aufrüttelnde Neuigkeiten: seit 1983 ist die Zahl der HIV-Infizierten schon wieder größer geworden und auch die Zahl der an AIDS erkrankten bzw. gestorbenen ist gestiegen.
(hier weiterlesen)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

ich bin Dr. Ohnemoos, der schon in ef-online sich kritisch zu Duesburg und Co. geäußert hat. Dort wurden meine Artikel gelöscht. Da ich aber Ihnen meine Antwort auf ihren Artikel trotzdem zukommen lassen möchte, schreibe ich Ihnen an dieser Stelle.

Was Duesberg betrifft: es ist bereits die Falschheit seiner Thesen belegt worden. Zu den Aids-Leugnern siehe auch die Artikel von Michael Shermer, einem alten Libertären und Skeptiker, u.a. in "Skeptisches Jahrbuch".

Ihre unter Punkt 1 bis 3 genannten Aussagen sind weitgehend richtig und auch ingesamt in der Wissenschaft - soweit ich sehen kann - unumstritten.
Dass Männer sich bei Vaginalverkehr weniger infizieren als Frauen, ist allein schon deswegen klar, weil der Samen des Mannes in der Scheide der Frau landet.

Keines Ihrer Argumente lässt die Schlussfolgerung zu, die Aids-Fälle in verschiedenen Regionen evtl. gar kein Aids seien.

Denn Sie bedenken nicht, dass in Afrika auf der einen und Europa/Amerika auf der anderen Seite sehr unterschiedliche Lebensbedingungen und Sexualverhaltensweisen herrschen. Daher nutzt Ihnen auch keine Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Die hohe Infektionsrate der Frauen in Afrika ist u.a. durch Promiskuität (der Männer), durch vorher vorhandene Geschlechtskrankheiten (die u.a. Verletzungen in der Scheide bewirken, welche zu leichterer Aufnahme des Virus führen) und durch unterlassene Kondombenutzung zu erklären.

Dass Homosexuelle und Fixer eine besonders hohes Infektionsrisiko tragen, ist allgemein bekannt. Wer leugnet das denn ?
Wenn man auf

http://www.welt-aids-tag.de/

schaut, so sind dort Schwule mit Safer-Sex-Forderungen deutlich vertreten.

Fazit:
Der Alarmismus, der von machen Organisationen bezüglich AIDS geschlagen wir, ist sicher übertrieben, jedoch sollte eine tödliche (und immer noch zu 100 % tödliche) Krankheit nicht verharmlost werden. Es ist schlicht als kriminell zu bezeichnen, wenn der südafrikanische Präsident den Einsatz von Medikamenten gegen AIDS versucht zu unterbinden.

Viele Grüße

Dr. O

Le Penseur hat gesagt…

@Dr.Ohnemoos:

Vielen Dank für Ihre Stellungnahme. Zwei irrige Annahmen darin erlaube ich mir kurz aufzuklären:

1.) behaupte ich überhaupt nicht nicht, daß "die Aids-Fälle in verschiedenen Regionen evtl. gar kein Aids seien". Als Nicht-Mediziner kann ich das auch schwer beurteilen. Ich denke (im Gegensatz zu Prof. Duesberg) durchaus, daß das HIV-Virus etwas damit zu tun haben kann. Hinsichtlich der westlichen Welt halte ich seinen Ansatz, daß Drogenkonsum die Immunabwehr schädigt zwar für zusätzlich ganz massiv wirksam, aber nicht für die einzige Erklärung von AIDS.

2.) Was Afrika betrifft, bin ich allerdings etwas skeptischer, was die gängigen Annahmen über die dort unerklärlicherweise viel häufigeren Übertragungswege durch heterosexuellen GV betrifft. Ich denke daß Dr. Fiala (vgl. http://aids-kritik.de/aids/SA/Fiala-Aids_in_Afrika.htm) hier durchaus Recht haben könnte. Auch teile ich nicht Ihre Ansicht, daß die unterlassene Kondombenützung oder die Promiskuität daran schuld wären: auch in Europa werden Kondome nur selten benützt, und die Promiskuität ist im großstädtischen Bereich Europas (wo AIDS faktisch vorkommt!) sicherlich größer als im ländlichen Bereich Afrikas (wo AIDS ebenfalls vorkommt, oder wie man vielleicht besser sagen sollte: wo Immunschwächeerkrankungen vorkommen — denn, da geben ich Dr. Fiala recht: mit "unserem" AIDS hat das nicht unbedingt was zu tun).

3.) Meine auf ef-online sub 1.)-3.) genannten Prämissen lassen jedoch erkennen, daß die Argumentation, es gäbe ein nennenswertes Übertragungsrisiko durch heterosexuellen vaginalen Geschlechtsverkehr, verfehlt sein muß, sonst gäbe es wesentlich mehr HIV-positive Frauen als es sie tatsächlich gibt. Das kann daher so nicht stimmen! Wie kann man nun die Sache irgendwie plausibel zu erklären versuchen? Nun, hier spielt uns leider die flächendeckende Arbeit der Homo-Lobbies einen Streich — denn in der Tat gäbe es eine sehr simple Erklärung für die statistisch erhobenen Zahlen:

Männer wie Frauen werden zum allergrößten Teil mit HIV infiziert, indem sie rezeptiven Analverkehr betreiben, oder Drogenfixer mit Needle-sharing sind. Das erklärt die hohen Anteile der männlichen Homosexuellen ebenso wie die der Drogenfixer (gleichwelchen Geschlechts), und die vergleichsweise niedrige Zahl an HIV-positiven Frauen. Frauen (und das weiß ich aus eigener Erfahrung ebenso wie aus Berichten von vielen Bekannten) stehen nicht so besonders auf Analverkehr. Laut einer Statistik haben in der EU (ohne Griechenland — interessantes Detail!) nur ca. 13% der Frauen überhaupt (!) jemals Analverkehr praktiziert.

So skeptisch ich nun der statistischen Erhebung von sexuellen Intimdetails gegenüberstehe (selten wird so viel gelogen wie bei diesem Thema!), so sehr denke ich jedoch, daß diese Zahl deutlich macht: Frauen schätzen die anale Penetration weitaus überwiegend überhaupt nicht! Die wenigen, die sie jedoch praktizieren, haben zweifellos dasselbe Inzidenzrisiko wie rezeptiv anal verkehrende homosexuelle Männer (warum sollte auch die Darmschleimhaut von Frauen anders reagieren als die von Männern). Und Männer, die auf insertive anale Penetration besonders stehen, dürften wenigstens tendentiell zur Homosexualität neigen, und damit möglicherweise ebenfalls schon Bekanntschaft mit Analverkehr (und zwar, wie heute zeitgeistig fast ein "Muß": sowohl insertiv wie auch rezeptiv!) gemacht haben. Womit die vergleichsweise seltene, aber doch vorkommende HIV-Infektion von Frauen schlüssig erklärt ist. Jedenfalls schlüssiger als über das Szenario einer vaginalen Übertragung!

Wie ist nun die größere Zahl von angeblich heterosexuell angesteckten Männern zu erklären (die es ja nach den obigen Erkenntnissen auch nicht geben darf). Nun, ich denke, daß Dr. Fiala in seinem Buch "Lieben wir gefährlich" (das ich Ihnen sehr zur Lektüre empfehlen kann!) hier eine sehr plausible Antwort gefunden hat: viele Männer gestehen sich (und noch viel mehr anderen gegenüber!) eine Homosexualität nicht ein. Sie bezeichnen sich lieber ganz schick und zeitgeistig als "bi" oder — seit die HIV-Infektion nicht mehr automatisch mit Homosexualität korreliert betrachtet wird — geben einfach an, sie hätten die Infektion durch einen heterosexuellen Kontakt erhalten. Dr. Fiala schreibt dazu etwas süffisant, dies erinnere ihn an einen ironischen Ausspruch eines alten Professors für Haut- und Geschlechtskrankheiten, daß nach den Angaben seiner Patienten sie sich ihre Syphilis zu über 90% beim Händeabtrocknen mit einem offenbar verschmutzten Handtuch geholt hätten.

Die Wahrheit wird sein: auch diese angeblich heterosexuell übertragenen HIV-Fälle sind wohl zum allergrößten Teil durch rezeptiven homosexuellen Analverkehr zustandegekommen, nur will (sich) das der betreffende nicht eingestehen.

Aber all das dürfen Sie heute dank der Gehirnwäsche diverser Homo-, Antidiskriminierungs- und Pharma-Lobbies einfach nicht sagen — obwohl es nach den Gesetzen der Statistik wie des gesunden Hausverstandes vermutlich die zutreffendste Erklärung bieten würde!

Und statt gezielt die betroffenen Gruppen und die besonders hohen Inzidenzrisken anzusprechen, werden — "damit die armen Schwulen nicht diskriminiert werden" — Unsummen in weitestgehend sinnlose Kamgagnen investiert, die anderen Gesundheitsprojekten fehlen. Und mittlerweile wächst bereits die zweite Generation heran, der man in der Schule Sexualität "mit Gummi" als Selbstverständlichkeit schmackhaft machen will — samt säkularisierter Höllendrohung mit der AIDS-Klinik, wenn sie nicht "brav" sind. Und das halte ich schlicht und einfach für indiskutablen Gewissensterror und verantwortungslose Panikmache — und wehre mich daher dagegen!

Anonym hat gesagt…

Ich habe zwar wenig Zeit, kann das hier aber nicht stehen lassen:

Ansteckungen von Männer durch Vaginalverkehr bei wechselnden Sexualpartnerinnen sind durchaus wahrscheinlich. Die wahrscheinlichste Form der Infektion mit HI-Viren ist die über eine schleichende Übertragung über beschädigte Haut, z.B. durch eine Vorinfektion mit HPV. Nach Statistiken der WHO sind zwischen 25 - 30 Prozent aller Männer mit HPV infiziert, Schwächungen der Haut am Penis dürften daher entsprechend häufig sein.

Schon auf Grund dieses hohen Grades der Durchseuchung der männlichen Bevölkerung sollte jedes verantwortungsbewusste Elternteil einer Tochter diese gegen HPV impfen lassen (dient auch der Vorsorge gegen Gebärmutterhaltskrebs und Feigwarzeninfektionen).

Ich gebe Ihnen aber Recht, was die schiere Häufigkeit der HI-Infektionen angeht. Das können unmöglich alles Infektionen durch ungeschützten Vaginalverkehr sein. Ein sehr großer Teil dieser Infektionen dürfte über Gelegenheits-Homosexualität übertragen worden sein.