Donnerstag, 10. Juli 2025

Dead End

von kennerderlage
 
 
Auf Deutsch: Sackgasse. Das ist das deprimierende Résummé eines Artikels von Patrick Lawrence bei The Unz Review zu den diversen Telephonaten zwischen Trump und Putin im letzten halben Jahr:

Presidents Donald Trump and Vladimir Putin have spoken by telephone numerous times since the former reassumed office seven months ago. Not much appears to have been accomplished by way of these exchanges, some of which have been lengthy, according to the accounts Washington and Moscow have provided afterward.

No progress toward a durable settlement to end the war in Ukraine. Talk and desultory diplomatic contacts with a view to repairing the profligate damage successive American administrations have done to U.S.–Russian relations, but no substantive advances. O.K., it is what it is, as we say. But there was something singularly conclusive about the telephone conversation the U.S. and Russian leaders had last Thursday.

I detect that a dead end has been reached.
Es ist deprimierend zu sehen, wie sehr die "Eliten" des Westens nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass sich die Welt des 21. Jahrhunderts von der des 20. ganz fundamental unterscheidet: es gibt nicht mehr The West, der dem Rest der Welt vorgibt, was Sache ist! Sicher: die USA und Westeuropa sind nach wie vor relativ reich, verglichen mit dem Global South — aber bei weitem nicht mehr so, wie noch vor, sagen wir, 30, 40 oder 50 Jahren. Und diese Relation wird sich weiter einebnen.

Je eher die Staaten Europas erkennen, dass sie ohne eine funktionierende, fruchtbringende Zusammenarbeit mit dem "westlichsten Staat des eurasischen Osten" — also Russland! — total marginalisiert als Disneyland der weltweiten Tourismusbranche enden werden, desto besser! 

Denn die naive Meinung, dass der Westen sich auf die USA als treuen, ehrlichen Partner verlassen kann, sollte wenigstens seit der Spregnung von Nordstream#2 und der Trump'schen Erpressung mit Zolltarifen und der total wahnwitzigen Aufstockung der NATO-Budgets Geschichte sein! Wenn Europa in Zukunft eine Rolle jenseits von Nostalgie-Theater spielen will, dann nur in Zusammenarbeit mit Russland. Die Vision eines Wirtschaftsraumes von den Azoren bis Wladiwostok ist ein tauglicher Gegenentwurf zur feigen Unterwerfung unter Diktate von Washington D.C. ebenso, wie zu stagnativer Resignation vor dem Impetus Chinas und der "Tigerstaaten"!

Dass das nicht im Interesse der US-"Eliten" ist — gar keine Frage. Aber dass es in unserem ur-eigenstens als Europa ist, ebenso wenig!

15 Kommentare:

  1. Was würde wohl passieren, wenn ein 'guter' Schutzgeld-Erpresser-Freund aus einer Straße jenseits des die Stadt trennenden Flusses heimlich deine Gasleitung zerstört, wodurch deine Heizung ausfällt, und der dir diese überlebenswichtige Energie danach in Flaschen zum mehrfachen Preis verkaufen will?

    NIX !!!

    Nix würde im angeblich besten Detschland aller Zeiten passieren, denn der Idealstandard-Schildbürgermichel wird eher seine Kinder frieren und hungern lassen, bevor er gegen seine das duldenden Obrigkeiten protestiert.

    Ein degeneriertes Nutzvieh ohne jeden Verstand und ohne jede Moral. Aber große Fresse bei der Belehrung der übrigen Welt.

    Mit einem Wort: Köterrasse.

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  2. Was haben die BRICS-Staaten gerade erklärt?
    Ausschnitte aus der Gemeinsamen Erklärung des 17. BRICS-Gipfels

    BRICS setzt sich für eine Verbesserung der globalen Governance ein, wobei die Vereinten Nationen eine zentrale Rolle im internationalen System spielen.

    Die BRICS-Staaten erkennen den Internationalen Währungsfonds als Zentrum des globalen finanziellen Sicherheitsnetzes an, sind aber besorgt, dass es nicht genügend Frauen in Führungspositionen des IWF gibt.

    BRICS bekennt sich zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

    BRICS fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels fortzusetzen und auszuweiten. Die BRICS-Länder werden auf einen emissionsfreien oder emissionsarmen Verkehr umsteigen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.

    BRICS setzt sich für ein faires und integratives internationales System der Kohlenstoffbilanzierung ein und arbeitet mit dem Privatsektor zusammen, um Kohlenstoffmärkte zu schaffen, usw.
    https://edwardslavsquat.substack.com/p/what-did-brics-just-declare

    Dann liegt Davis wohl doch richtig!

    https://axelkra.us/die-herausragende-artikelreihe-ueber-die-multipolare-weltordnung-von-iain-davis-komplett-und-als-pdf-zum-download-und-weiterverbreiten/
    ????? Hallo??


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    1. Heiliger Sch ..., das kann alles nicht wahr sein. Ist das sicher und nicht etwa Verwirrungsstrategie von Feindseite? Ich sträube mich, das zu glauben.

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  3. Die multipolare Weltordnung ist nicht das, was viele behaupten. Entdecken Sie in Teil 4 dieser bahnbrechenden Serie, warum. Entlarven Sie die Lügen.

    https://axelkra.us/willkommen-in-der-neuen-multipolaren-weltordnung-teil-4-iain-davis/

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  4. @Trumpeltoer: Wieder einmal volle Zustimmung!
    Die Köterrasse, die gleichzeitig sich im Weltbelehrergestus aufpumpt, ist freilich nix Neues. Bereits der letzte deutsche Kaioser, ein ganz erbärmlicher Wicht, der seine Untertanen mit Leidesnchaft zu Kötern dressiert hat, schwadronierte gerne: "Am deutschen Wesen wird die Welt genesen!"
    Wir haben's seither gesehen. Das "deutsche Wesen" ist aber so strunzdumm, dass es aus den perennierenden Fehlern nix lernt.

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    1. Na sicher doch. Franz Joseph dagegen war ein Ausbund an Weisheit, ganz zu schweigen vom Zar aller Reussen. Und die Engländer erst - die reinsten Engelchen ...

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  5. Cher (chère?) Anonym v. 0 Juli, 2025 18:27,

    Ihre Ätzereien bezüglich des Zaren Nikolaus bzw. der Engländer sind, jedenfalls bei letzteren, nicht unangebracht. Aber daß der letzte Deutsche Kaiser, der in weniger der Hälfte der Zeit, die der vorletzte österreichisch-ungarische Herrscher regierte, sein Land durch teils nur als aberwitzig zu bezeichnende Aktionen isolierte und schließlich in wenig glückhafter Weise im Ersten Weltkrieg mit Karacho an die Wand fuhr, ist kaum zu bezweifeln. Lesen Sie von Erich Eyck Das persönliche Regiment Wilhelms II (1948), ich verweise u.a. außerdem auf meine Artikel über den Fürsten von Bülow und den < a href="https://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2013/08/am-16-august-1863.html">Grafen von Zedlitz-Trützschler, in denen auch über die Herrschertalente des letzten Deutschen Kaisers gehandelt wird.

    Diesem etwas "nefasten" (welch hübsches Adjektiv ich einmal in den Memoiren des Grafen von Lützow las, aber das nur nebenfüglich ...) Monarchen war jedenfalls ein Kaiser Franz Joseph charakterlich wie auch staatsmännisch um Längen voraus. Daß diese seine besseren Befähigungen angesichts des im Taumel des Nationalitätenstreits zerrissenen Reichs nicht zur Geltung kamen, war (zusätzlich zu seinen persönlich-familiären Tragödien) jedenfalls ein überaus tragisches Geschick, gegen das auch ein Mann wie er, von der Disziplin, der absoluten Ernsthaftigkeit seines Amtsverständnisses und dem eisernen Pflichtbewußtsein von wenigen Monarchen der Geschichte erreicht und wohl kaum je überboten, letztlich machtlos war.

    Man vergleiche die von tiefem Ernst und Schmerz getragenen Worte über den Beginn des Weltkriegs in seinem Manifest "An meine Völker" mit den teils flapsigen, teils bombastischen Auslassungen Wilhelms II, die dieser zur gleichen Zeit von sich gab, und man wird mit Erschütterung die Differenz letzterer zu ersterem erkennen ...

    Nein, auch Kaiser Franz Joseph war nicht vollkommen und auch kein Heiliger - welcher Herrscher aus Fleisch und Blut wäre das je gewesen. Und er hat, das ist nicht zweifelhaft, einfach zu lange regiert. Doch wenn er nicht den Weg, den sein unseliger Sohn Kronprinz Rudolph genommen hat, beschreiten wollte (und das wollte er verständlicherweise nicht!), war es nicht in seiner Hand, die Dauer seiner Lebens- und Regierungszeit zu verkürzen. Denn daß ein (damals bei einem Monarchen ganz undenkbarer!) "Rücktritt aus Altersgründen" dieses komplexe Reich innerhalt kürzester Zeit zerstört hätte, ist nicht zu bezweifeln.

    Ob ein früherer Tod angesichts der teilweise eher wenig glücklichen Charaktereigenschaften des Thronfolgers Franz Ferdinand Österreich-Ungarn gerettet hätte, steht ebenso in den Sternen - ich persönlich glaube es nicht.

    Aber zurück zu Ihrem Posting: gegen Wilhelm II war Franz Joseph nicht nur ein Ausbund an Weisheit, sondern überhaupt an Charakter! Darin war er Wilhelm I sehr ähnlich, dem ich im Gegensatz zu seinem pomphaft-theatralisch veranlagten Enkel mit äußerst großer Achtung begegne.

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  6. Wilhelm II war ein frommer Gernegroß mit einem unseligen Händchen in Sachen Diplomatie, keine Frage. Aber es war Österreich mit seinem Gutmenschentum, welches uns in der ersten Weltkrieg zog. Das Attentat auf den Thronfolger hätte nicht erfolgreich sein dürfen, und wäre es nicht gewesen, wäre F.F. nicht ein gutmeinender und gutgläubiger Einfallspinsel gewesen.

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  7. Die hier von mehreren Postern - wie ich finde, zu Recht - angefürhte Charakterisierung der Deutschen als K...rasse, lässt sich historisch tief zurückverfolgen. Bereits der römische Historiker Paterculus charakterisierte die Germanen wie folgt:
    "Die Leute dort sind aber - wer es nicht erfahren hat, wird es kaum glauben - bei all ihrer Wildheit äußerst verschlagen, ein Volk von geborenen Lügnern. Sie erfanden einen Rechtstreit nach dem anderen; bald schleppte einer den anderen vor Gericht, bald bedankten sie sich dafür, dass das römische Recht ihren Händeln ein Ende mache, dass ihr ungeschlachtes Wesen durch diese neue und unbekannte Einrichtung allmählich friedsam werde und, was sie bisher durch Waffengewalt entschieden hätten, nun durch Recht und Gesetz beigelegt würde."
    aus: Paterculus, Historia Romana, Zweites Buch, 118 (1)

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  8. Cher (chère?) Anonym v. 8:43,

    ... es war Österreich mit seinem Gutmenschentum ...

    ???

    Das Attentat auf den Thronfolger hätte nicht erfolgreich sein dürfen, und wäre es nicht gewesen, wäre F.F. nicht ein gutmeinender und gutgläubiger Einfallspinsel gewesen.

    Ich finde es zuiemlich daneben, einem Ermordeten vorzuwerfen, daß er ermordet wurde! Daß der Schuß von Gavrilo Princip überhaupt erfolgreich abgegeben werden konnte, war nur durch ein Reversiermanöver des Autos möglich, das dabei zufällig kurz vor dem Attentäter zum Stillstand kam. Man kann hier wohl von einer "Verkettung unglücklicher Zufälle" sprechen. Daß die Reise Franz Ferdinands nach Sarajewo unklug war, ist freilich weniger ihm als seinen Beratern anzukreiden.

    Ich möchte mich nicht als Experte in Sachen Franz Ferdinand aufspielen - aber so viel denke ich schon zu wissen: aber daß er "ein gutmeinender und gutgläubiger Einfaltspinsel gewesen" sein - nein, das kann man wirklich nicht behaupten. Er war bigott, störrisch, verschlossen, mißtrauisch, ein fanatisch "schießwütiger" Jäger - was auch immer! Aber "gutgläubiger Einfaltspinsel" sicher nicht ...

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  9. >> das dabei zufällig kurz vor dem Attentäter zum Stillstand kam. <<
    "zufällig" ist gut! Und wo war die ausreichende eigene Bedeckung? Umleitungen und zufällige Stillstände sind für eine gut ausgebildete Leibgarde ein Anlaß mindestens mit gezückter Schußwaffe dazustehen.
    Und was hatte er im feindlichen Serbien verloren? Für Diplomatie sind Diplomaten zuständig.

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  10. Cher (chère?) Anonym,

    ... was hatte er im feindlichen Serbien verloren?

    Bosnien (und dessen Hauptstadt ist bekanntlich Sarajewo) liegt in Serbien? Was wir nicht alles von unseren geschätzten Kommentarpostern erfahren dürfen! Erstaunlich ...

    "Zufällig" war es (darin stimmen alle Quellen überein), weil die "in letzter Minute" vorgenommene Änderung der Fahrtroute (weil der Thronfolger einen bei einem vorherigen mißlungenen Attentatsversuch verletzten Kameraden vor der Abreise schnell noch im Militärspital besuchen wollte) dem Fahrer nicht mitgeteilt worden war. Mit einem Wort: es war Schlamperei mit tragischen Folgen. Shit happens ...

    Und was die "Leibgarde" betrifft: selbst der Kaiser (daher auch die anderen Mitglieder des Hauses Österreich) waren diesbezüglich (selbst für damalige Verhältnisse!) fast "ungeschützt". Wenn Franz Joseph von Schönbrunn mit der offenen Hofkutsche in die Hofburg fuhr, wurde er von 4 Reiteroffizieren im Oberst-Rang, die paarweise vor und hinter der Kutsche ritten, "geschützt". Oberst wurde man selten vor dem 50. Geburtstag - man kann sich also vorstellen, wie "sicher" der Monarch durch diese (eher Ehren-)Begleitung war ...

    Im Gegensatz zu Rußland, wo regelmäßig Zaren und Großfürsten in die Luft gebombt wurden, oder den USA, wo mehrere Präsidenten Opfer von Anschlägen wurden, oder selbst Deutschland (mehrere Attentate auf Kaiser Wilhelm I) war Österreich über Jahrzehnte diesbezüglich eine "insel der Seligen". Nur Franz Joseph wäre 1853, bald nach Beginn seiner Herrschaft (1848) fast einem Attentat zum Opfer gefallen (dem Wien die wunderschöne neo-gotische "Votivkirche" - https://megaconstrucciones.net/en/votive-church-vienna/ - verdankt... ), aber das war's dann bis 1914!

    Dagegen heute - das wichtigtuerische Herumgewanze von "Security-Personal" ... ich habe es selbst ein paarmal erlebt - och Gottchen! Als ob irgendwer diese unsere Schießbudenfiguren je ernsthaft ins Visier nehmen hätte wollen! ... und trotzdem, trotz aller Bewachung hätte ich einmal fast Bundespräsident Waldheim "gerammt", der gerade im Eilschritt aus dem Entrée des Palais Pallacivini von einer Veranstaltung zu seinen Dienstwagen kam - und all die Wachen hatten übersehen, daß da ein ebenfalls etwas flott unterwegs seiender Herr (damals) "früh-mittleren" Alters (dafür verdächtig-unverdächtig mit Anzug und Krawatte bewaffnet) im 90°-Winkel die präsidiale Marschroute zu schneiden im Begriffe war. Das schreckerstarrte Gesicht von Waldheim - G-Ö-T-T-L-I-C-H !! Das Gesicht der Entourage: einigermaßen betreten. Aber da ich von ihnen offenbar doch nicht als Terrorist eingestuft wurde, ließen sie mich, Gott sei Dank, weiter meines Weges ziehen (sonst hätte ich einen Termin versäumt, was ärgerlich gewesen wäre ...).

    Also: shit happens halt! War früher so, ist heute so. Und "mindestens mit gezückter Schußwaffe dazustehen" - ja, das ist heute so, wo jede Dumpfbacke von Minister und -In glaubt, von einem Kontigent von Geheim- & sonstigen Polizisten "geschützt" werden zu müssen! Die sollen weniger Scheiß in ihrem Regierungsamt bauen (dann will ihnen eh keiner was tun!) - und sich ansonsten einfach nicht so wichtig nehmen. Meine Meinung, halt ...

    Ich werde auch nicht geschützt, obwohl ich mir das eine oder andere Mal "dienstlich" sicher auch schon den Haß der Gegenseite zugezogen habe ... soll ich jetzt Judo auf meine alten Tage lernen, oder einem Schützenverein zwecks Schießroutine beitreten? Oder einen Leibwächter engagieren? Na also ....

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  11. Franz Lechner12 Juli, 2025 10:59

    Cher penseur, ich tät den Franz Joseph weder moralisch noch geistig hochschätzen und glaube nicht, dass er irgendetwas von wirklicher Bedeutung selbst entschieden (bzw auch selbst geschrieben hat). Wenn Sie sich hinsichtlich seiner geistigen Kapazitäten im Zweifel haben sollten, besuchen Sie mal die Kaiservilla in Ischl, die sagt alles aus. Moralisch betrachtet empfehle ich einen Blick auf die Familiengeschichte von Alban Bergs Ehefrau Helene.

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  12. Geschätzter Herr Collega,

    nun, über die Fähigkeiten von Kaiser Franz Joseph gehen die Meinungen sehr auseinander. Ich kenne bspw. ein sehr unterhaltsames Büchlein eines damals jungen Beamten im k.k. Finanzministerium namens Friedrich Kleinwächter, das dieser nach dem 2. Weltkrieg als Pensionist geschrieben hat, "Der fröhliche Präsidialist" - mit herrlichen Charakterisierungen "seiner" Minister (von denen er von ca. 1910- 1918 eine ganze Reihe kennenlernte) und all der politischen Verhältnisse im alten Österreich(-Ungarn). Das eingehende Kapitel für Franz Joseph wirkt auf mich sehr authentisch und schildert den Monarchen als äußerst gewissenhaftes Staatsoberhaupt, das jedem Minister oder hohen Beamten bei dessen Vorträgen intensiv "auf den Zahn fühlte" und sich durch höchste Objektivität, gediegene Auffassungsgabe und stupende Aktenkenntnis und trotz des Alters erstaunlich gutes Gedächtnis auszeichnete.

    Ich bin nun keineswegs ein Monarchist oder gar "Habsburg-Nostalgiker" (v.a. wenn ich mir ansehe, welch wenig würdige Nachfahren des ehemaligen Herrscherhauses momentan so herumlaufen ...), aber bei Franz Joseph verlasse ich mich nicht auf heutige Historiker-Pamphlete (die auch in unzähligen anderen Belangen, gelinde gesagt, zeitgeistige Desinformation betreiben), sondern lieber auf die zahlreichen damaligen Zeitzeugnisse, die ein anderes Bild zeichnen.

    Was Helene Berg betrifft: sie war vermutlich eine uneheliche Tochter des Monarchen. Wie viele uneheliche Kinder wurden von Monarchen gezeugt?! Bin ich sein Beichtvater? Und daß ein Mann, der mit einer, vornehm gesagt, sehr "eigenartigen" Frau verheiratet ist, die ihnmonatelang auf Reisen alleine ließ, sich ein "Gschpusi" anfängt, fällt m.E. unter peccata minora ...

    Darf der Moraltheologe anders sehen - aber ich sage dazu: none of my business ...

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  13. Franz Lechner14 Juli, 2025 00:59

    cjer penseur, nun, mein Vater seligen Andenkens pflegte zu sagen: Wenn Sie ein Bordell aufzumachen belieben, so ist das Ihre Sache. Wenn dies aber ein Kardinal tut, so ist das eine Sauerei. Was uns das hier sagen will: Einen vorgeblich katholischen Kaiser, der für sich Gottesgnadentum in Anspruch nimmt, treffen schon andere moralische Verpflichtungen. Darüber hinaus muss man den ggst Fall genauer betrachten, insbesondere all die immense Schäbigkeit berücksichtigen. Es sagt ja keiner was gegen die Schratt-Affaire.
    Ich verlass mich keineswegs auf die Ergüsse heutiger Historiker, bewahre! Aber jegliche Heimstatt wie auch die Ischler Kaiservilla sagt viel über ihren Besitzer. FJ muss ein ganz stumpfsinniger Mensch gewesen sein, der außer seiner manischen Jagdleidenschaft (letztlich in meinen Augen nämlich in derartiger Intensität betrieben, per se eine bedenkliche Angelegenheit) wirklich nichts in der Birne hatte.
    Dass Wilhelm Zwo kein großes Kirchenlicht war, braucht nicht hinterfragt zu werden. Immerhin sind von ihm selbst geschriebene Gebete erhalten, die doch das Herz berühren und zu denen FJ niemals im Stande gewesen wäre.
    FJ als Person sollte nicht verwechselt werden mit der Kunstfigur, die seine Epoche und die Kultur des alten Österreichs repräsentierte. Diese Gleichsetzung mag naheliegend sein, indes trübt sie mE nur den Blick.

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