Samstag, 1. November 2025
Regime Change in Venezuela?
Was einst „Ketzer“ hieß, heißt heute „Rechtsextreme“
Mit Begriffen wie „Rechtsextremismus“ wird derzeit zunehmend wahllos um sich geworfen, um Andersdenkende im Wortsinn zu verketzern. Parallelen zur Zeit der Reformation drängen sich auf.
Was hätte Sebastian Castellio, der große Vordenker der Toleranz im Zeitalter der Reformation, zum heutigen „Kampf gegen Rechts“ gesagt? Gestützt auf seine große Schrift „De haereticis an sint persequendi?“ („Von den Häretikern, ob sie zu verfolgen sind?“) wollen wir das Experiment wagen, seine Gedanken zur Ketzerverfolgung von der Reformationszeit in die Gegenwart zu übertragen.
Jetzt wird die Ultra-Katholen-Fraktion gleich wieder ausrücken um uns zu erklären, wie ungerecht dieser Vergleich zwischen der heiligste Güter wahrenden Kirche (der einzig wahren, selbstmurmelnd!) und den Mord- & Brandbuben der Antifa doch sei ... ... ach, geschenkt! Ein fanatisches und charakterlich letztklassiges — pardon l'expression — Arschloch wie Calvin, der den edlen, uneigennützigen und ganz unfanatischen Michel Servetus heimtückisch nach Genf lockte, um ihn dort wegen seiner unitarischen Überzeugungen an Scheiterhaufen verbrennen zu können, ist sogar noch verbrecherischer als ein linker Schläger, der einen AfD-Politiker nächtens auf der Straße mit Dachlatten halbtot prügelt, oder die Häuser und Autos von politisch Andersdenkenden abfackelt.
Auch ein Torquemada in Spanien war schon kurz vor der Reformation ganz ähnlich unterwegs beim Ketzer-schnüffeln und -verbrennen. England seit der Etablierung der Anglikanischen Kirche (und später unter den Puritanern) schlug denselben Weg ein, in Skandinavien (und Norddeutschland) waren die Lutheraner auch nicht zimperlich, Katholen zu verheizen (bzw. bis weit ins „tolerante“ 19. Jahrhundert des Landes zu verweisen) ...
Daß dieser Wahnwitz nicht aufs Christentum beschränkt ist, braucht wohl nicht großartig erwähnt zu werden! Die Muselmanen sind für die geradezu fabriksmäßige Ausrotttung „Ungläubiger“ ja bekannt, aber auch im Judentum, im Hinduismus, ja sogar im angeblich so vorbildlich „toleranten“ Buddhismus gibt es derartige Tendenzen bis heute zur Genüge.
Wann werden die Menschen denn endlich lernen, daß Religion und Weltanschauung eine höchstpersönliche Entscheidung jedes Einzelnen ist, in die kein anderer das Recht hat, sich einzumischen!



