Dienstag, 25. November 2025

Zum Gedenken an den Holodomor in der Ukraine

von Helmut
 
 

Anlass war für mich ein Artikel von Frau Liuba Afonina, aufgeschnappt im rum. facebook:

https://www.facebook.com/Liuba.Afonina.ua/posts/pfbid0tnjK3K95eP3ek6MRbxzEug2ogQqBDfWZC...

(Ich gehe davon aus, dass heute jeder Leser in der Lage ist, den in rumänischer Sprache gehaltenen Text mit Hilfe des Internets zu übersetzen)

Geschichte ist für mich etwas, womit man sich ernsthaft befassen sollte, damit man in der Lage ist, die Zusammenhänge zu erkennen. Fakt ist, dass in diesen Jahren 1932 und 1933 Stalin die Autonomiebestrebungen in der Ukraine mit allen Mitteln bekämpft hat. Auch durch Aushungerung der ukrainischen Bevölkerung, zumal es in diesen Jahren eine Missernte gegeben hat und die Normen des landwirtschaftlichen Plans nicht erfüllt werden konnten. Dabei ging es nicht nur um Hunger, sondern auch um die Eliminierung des Klerus, der Intellektuellen, usw. Die Zahlen über die Opfer sind extrem schwankend, sie beginnen bei 3 Millionen und gehen bei manchen Reportagen bis 15 Millionen.

Was mir missfällt, ist die Tatsache, dass bei vielen Gedenkveranstaltungen (nicht beim Artikel von Liuba Afonina, sie hat es abschließend mehr diplomatisch erwähnt) dabei Parallelen zum aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine gezogen werden. Das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu tun.

Um die Sache mal aufzusplitten:

In Russland gibt es über 190 verschiedene Ethnien. Stellen wir uns einmal vor, dass Russland und auch die EU die Grenzen öffnen würden, und danach würden alle möglichen Nationalitäten mit russischem Pass in die EU einströmen. Jeder bekäme politisches Asyl, neben allen möglichen Sozialleistungen.

Mir reicht es schon mit den Auswirkungen der europäischen Ukrainepolitik, die mir nicht nur Einkommensverluste bei meinen verpachteten Grundstücken beschert hat (als Folge der billigen Agrarimporte aus der Ukraine, die die Preise der rumänischen Bauern kaputt gemacht haben), sondern auch die Auswirkungen im EU-Sozialsystem, z.B. Österreich. Da bekommt meine Frau keinen OP-Termin, weil zu viele andere (in erster Linie „schutzbedürftige Ausländer“) vorne dran stehen. Dass es bereits schutzbedürftige Ukrainer gibt, die in Rumänien Immobilien erworben haben (ohne Kredit, sondern Barzahlung), das fällt dabei unter den Tisch.

Die Aussage von Putin, noch vor dem Krieg 2021, finde ich angebracht und ausgewogen: «Ich bin überzeugt, dass die wahre Souveränität der Ukraine nur in Partnerschaft mit Russland möglich ist.» Was letztlich zum Krieg mit der Ukraine geführt hat, wird mit Sicherheit derjenige anders bewerten, der die Vorgänge ab dem Maidan (2014) ignoriert.

Nun gehen wir mal in der Geschichte zurück:

Ich beziehe mich auf einen Artikel der NY Times vom 8.9.1919 (ich hab ihn irgendwo abgespeichert), worin die Rede von 6 Mio ermordeten Juden in der Ukraine war. Nun muss man wissen, dass gemäß der Kabbala bei der jüdischen Religion die Zahl 6 eine zentrale Rolle spielt, neben dem Feuer. Es würde hier zu weit führen, das genau zu beleuchten, aber in kurzer Zusammenfassung obliegt es dem Heimgang der Juden ins Gelobte Land, wenn vorher die Zahl von 6 Millionen Opfer als Grundbedingung erreicht wurde und dazu eine Säuberung durch das Feuer (dabei verwendet man später den Rauch der Krematorien in der NS-Zeit) stattfand.

Das Problem war im Jahre 1919, dass man aufgrund der damals vorherrschenden politischen Lage den Heimgang der Juden nach Palästina nicht realisieren konnte, und er deshalb verschoben und der damalige Holocaust meistenteils totgeschwiegen wurde. Die Umstände, die später dazu geführt haben, dass Hitler an die Macht kam und welche anderen Kräfte (die mit dem Nationalsozialismus absolut nichts gemein hatten) dabei mitgeholfen hatten, auch das ist eine komplexe Sache, worüber schon Bücher geschrieben wurden.

Letztlich aber erreichte man das Ziel, den Deutschen den Holocaust als Generationenschuld zuzuordnen, zumal man auch die Mentalität und vor allem die Wirtschaftskraft der Deutschen schon immer einordnen konnte. Jeder vernünftige Jude hatte schon damals Zweifel, dass irgendwelche Reparationsforderungen sowie Entschädigungszahlungen an die Ukrainer wohl kaum einen Effekt haben würden.

Als damaliger Landesvorsitzender einer Jugendorganisation in Deutschland hatte ich die Möglichkeit und das Recht, vom Finanzministerium eine Aufstellung über die von Deutschland nach dem Krieg an andere Nationen und ethnische Gruppen abgeleisteten Zahlungen als Kriegsreparationen zu erhalten. Man schickte mir eine Mappe, woraus alles hervorging. Ich habe das zwar aufgehoben, aber niemals bei meinen politischen Diskussionen mit Jugendlichen verwendet, - die Gefahr, dass man dadurch Radikalismus produzieren könne, war in meinen Augen zu groß.

Die darin enthaltenen Informationen waren erschreckend, - von den Zuwendungen für angebliche Opfer, die in Israel leben und schon seit vielen Jahren verstorben sind, will ich gar nicht sprechen. Ich erinnere mich noch an einen Absatz mit der Überschrift: „Ausgleichszahlungen für Landstreicher und Asoziale“. Das alles in einer Zeit der 80er und 90er Jahre, wo man den alten Omas, die nicht nur den Schutt vom 2. WK, sondern oft auch noch vom 1. WK weggeräumt hatten, den Heizkostenzuschuss (damals bekannt unter dem Begriff „Kohlegeld“) gestrichen hat.

Gehen wir weiter zu den Verbrechen an der Bevölkerung:

Was war mit Katyn? Die Ermordung von etwa 25.000 polnischen Zivilisten, Polizei- und Militärangehörigen in Katyń und an anderen Orten ist das weltweit am meisten mit Denkmälern erinnerte kommunistische Verbrechen. Verantwortlich für dieses Verbrechen war die sowjetische Führung unter Stalin, die dem NKWD im Frühjahr 1940 den Tötungsbefehl erteilte. Aus strategischen Rücksichten auf die Sowjetunion, als Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten Weltkrieg wurde jahrzehntelang wider besseres Wissen an der Lüge festgehalten, dass die Ermordung der polnischen Offiziere das Werk der deutschen Wehrmacht gewesen sei.

Im sowjetischen Machtbereich war die Erinnerung an das Verbrechen von Katyń ebenso wie an die vielen anderen Mordaktionen der kommunistischen Führung verboten. Bis Ende der achtziger Jahre war es ausschließlich im westlichen Ausland möglich, Denkmäler und Erinnerungszeichen zu errichten, die zumeist von den Hinterbliebenen der in Katyń und anderen Orten Ermordeten oder Veteranen der polnischen Untergrundarmee initiiert wurden. Erst 1991 konnte in Jersey (USA) das erste Denkmal im öffentlichen Raum errichtet werden. in Baltimore wurde im Jahr 2000 das mit 20 Metern Durchmesser und 20 Metern Höhe größte Katyń-Denkmal in Form eines Brunnens eingeweiht.

Allerdings hat sich das offizielle Geschichtsbewusstsein unter Putin in Richtung Realität geändert. Aber viele Polen haben das nicht wahrgenommen.

Beispiel:

Beim Landeanflug auf den Flughafen von Smolensk verunglückte die Maschine mit dem polnischen Staatspräsidenten Kaczynski und etwa einhundert Repräsentanten des öffentlichen Lebens an Bord. Alle Insassen des Flugzeugs kamen dabei ums Leben. Obwohl eine Untersuchungskommission zu dem Ergebnis kam, dass die widrigen Wetterbedingungen – es herrschte dichter Nebel – die Ursache für den Absturz der Präsidentenmaschine war, gaben 2012 36 % der befragten Polen an, dass sie an ein russisches Attentat auf die Maschine glaubten.

Staatspräsident Kaczynski hatte sich auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung in Katyń befunden, wo er am 10. April 2010, anlässlich des 70. Jahrestags des Massakers, der Opfer von Katyń gedenken wollte. Am 7. April hatten bereits der russische Regierungschef Putin und der polnische Ministerpräsident Tusk der Opfer in Katyń gedacht. Als Geste der Trauer und Anteilnahme strahlte das russische Fernsehen Rossija I am 11. April 2012 den Film "Katyń" von Andrzej Wajda aus.

(Entnommen aus: 

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/dossiers/das-massaker-von-katyn...


Wenig später geschah das Massaker in Wolhynien und Ostgalizien. Die vom 9. Februar 1943 bis Kriegsende durchgeführten Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung durch die UPA betraf eine Zahl von 100.000 Toten, für die die nationalistische Bewegung UPA der Ukraine verantwortlich war. Diese Bewegung gibt es auch heute in der Ukraine, unter dem Namen „Asow-Brigaden“. Ein paar Wochen vor Beginn des russischen Einmarsches konnte man noch auf verschiedenen Seiten die Wahrheit lesen, danach wurde das in Deutschland verboten.

https://www.belltower.news/militaerorden-centuria-und-asow-wie-rechtsextreme-soldaten-i...

Für mich ist unverständlich, dass die Polen den 25.000 Opfern des Jahres 1940 von Katyn gedenken, und dabei mit dem Finger auf die Russen zeigen. Denn über die drei Jahre später verübten Gräueltaten von 100.000 Toten von den Ukrainern an den Polen wird der Mantel des Schweigens gehüllt. Und da sollte die Erinnerung aufgrund der kürzeren Zeitdauer der Vergangenheit doch eher existent sein. Aber auch die Ukrainer selbst schweigen über diesen Vorgang.

Was will ich mit diesen geschichtlichen Aufzählungen eigentlich darstellen?

Einfache Antwort: Die Verlogenheit in der Geschichte. Die Geschichte ist ein Objekt der jeweiligen Machthaber, man kann sie formen, wie man will, um sie mundgerecht der Generation anzubieten, die die wahre Geschichte nicht kennt.

Macht den Ukrainern irgendjemand von jüdischer oder von polnischer Seite einen Vorwurf für die Ermordungen? Schon wenn man die unterschiedlichen Zahlen der Opfer gegenüberstellt, kann man nur den Kopf schütteln. Aber die Ukrainer zeigen demonstrativ auf ihre eigenen Opfer aus dem Jahre 1932 und 1933. Zu Recht, denn auch diese Leute sind damals unschuldig gestorben. Aber interessanterweise wird dabei an die eigenen Opfer des Hungers gedacht, den damals Stalin zur Eliminierung einer Volksgruppe verwendet hat, andere – aktuelle – Hungervorgänge, die genauso politisch motiviert sind, werden verschwiegen.

Ich habe keinen einzigen Post von Frau Liuba Afonina entdeckt, worin sie das bewusste Aushungern der Bevölkerung im Gaza angeprangert und auf die Parallelität zu den Ereignissen 1932 und 1933 gezeigt hat. Kann man wirklich auf einem Auge blind sein, und dabei mit warnendem Finger auf die Geschichte zeigen? Eine objektive Bewertung der Geschichte kann man davon nicht ableiten.

Aber es unterstreicht wieder einmal den berühmten Spruch, den wir aus der Bibel kennen, und zwar von Matthäus 7.3:

„Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge
und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge ?“
 

1 Kommentar:

  1. Das mit den sechs Millionen als magische Zahl ist schon Mal ein guter Anfang! Weiter dranbleiben!
    Nähere Empfehlungen darf ich aus forensischen Gründen, und kann ich aus technischen Gründen nicht geben.

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