Mittwoch, 11. Dezember 2024

Heinz Schenk

von LePenseur
 
 
... der beliebte deutsche Showmaster (insbes. Zum blauen Bock) und Schauspieler wurde heute vor hundert Jahren, am 11. Dezember 1924 in Mainz geboren. Ich gestehe offen, daß mir jene Art von Fernsehshows, wie sie in den 1960er- bis 80er-Jahren angeboten wurde, damals wenig zusagte und mir bis heute eher ein Grund, den Abschaltknopf zu betätigen, geblieben sind. Aber dennoch, aber dennoch ...

Heinz Schenk textete fast alle Lieder, die er in seinen Showabenden sang, selbst (und vertonte sie meist mit Franz Grothe gemeinsam) – und hier muß man ihm zugestehen: er hat durchaus auch Texte mit einem gewissen "Tiefgang" geschrieben. Natürlich keine ewigen Perlen deutscher Lyrik, und der Tiefgang konnte nur so tief schürfen, wie es das Medium eben zuließ. Aber er hat immerhin das, was machbar war, auch genutzt und umgesetzt – und das ist mehr, als man von den meisten seiner Zunft sagen kann. Und ein Lied wird ihn sicher noch lange überdauern, das nun zu seiner Erinnerung erklingen mag:



Und so mancher Text kann sich bezüglich literarischer Qualität zweifellos mit jedem französischen Chanson messen, wie bspw.

Im großen Theater des Lebens 
da spielt jeder mit auf der Welt 
der eine nur als Komparse 
der andere als strahlender Held.
 
Im großen Theater des Lebens 
da werden, und das bis zuletzt, 
vom Schicksal die Rollen, 
auch die wir nicht wollen, 
mit uns Tag für Tag neu besetzt.
 
Am Anfang da heißt es für jeden 
Vorhang auf, das Spiel das beginnt 
Ein jeder von uns hat Premiere 
doch nur der der wagt, der gewinnt.
 
Ob erste, ob zweite Besetzung 
ob ernstes, ob heiteres Stück 
entscheidet bei unserem Auftritt 
das Leben, die Zeit und das Glück 
 
 Im großen Theater des Lebens 
da spielt jeder mit auf der Welt 
der eine nur als Komparse 
der andere als strahlender Held
 
Im großen Theater des Lebens 
da werden, und das bis zuletzt, 
vom Schicksal die Rollen, 
auch die wir nicht wollen, 
mit uns Tag für Tag neu besetzt.
 
Ob wir vorn im Rampenlicht stehen 
weiss keiner bei unserm Debüt 
Vielleicht werden wir übersehen 
vielleicht da bemerkt man uns nie.
 
Die Umwelt stellt unsere Kulissen 
und die sucht sich keiner selbst aus 
manch einer wird immer verrissen 
der andere bekommt stets Applaus.
 
Im großen Theater des Lebens 
da spielt jeder mit auf der Welt 
der eine nur als Komparse 
der andere als strahlender Held.
 
 Im großen Theater des Lebens 
da werden, und das bis zuletzt, 
vom Schicksal die Rollen, 
auch die wir nicht wollen, 
tagtäglich auf's neue besetzt.
 
So spielen wir Szene für Szene 
die uns unser Dasein souffliert 
und wissen dabei noch nicht heute 
was morgen mit uns inszeniert.
 
Manch einer bleibt stets bei der Schmiere 
das Glück schenkt ihm kein Rendezvous 
manch einer spielt Staatstheater 
bis für ihn der Vorhang geht zu.
 
 Im großen Theater des Lebens 
da spielen wir mit auf der Welt 
der eine nur als Komparse 
der andere als strahlender Held.
 
Im großen Theater des Lebens 
da werden, und das bis zuletzt, 
vom Schicksal die Rollen, 
auch die wir nicht wollen, 
mit uns Tag für Tag neu besetzt.
 
(Hier zu hören von Heinz Schenk, begleitet von Franz Grothe) 

Am 1. Mai 2014, also im 90. Lebensjahr, ist sein letzter Vorhang zugegangen. In jenem großen Theater, das Leben heißt ...
 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich erinnere mich auch darum dankbar und mit Hochachtung an Heinz Schenk, weil er in einer weitgehend links angepassten Branche ein seltener Rechter von aufrechter untadeliger Gerinnung war.