von LePenseur
... und wie jeder brave Familienvater will auch der greise US-Präsidentendarsteller seine Familienmitglieder erfreuen, indem er ihnen was schenkt: bspw. locker vom Hocker jahrzehntelange Gefängnisaufenthalte, von denen sein Sohne, der zwar leider, leider in moralischer Hinsicht etwas gestrauchelte (so in Kleinigkeiten halt, wie Bestechung, Erpressung, Betrug, Vorteilsannahme und sexueller Mißbrauch) gefallene, doch damit nicht weit vom Stamm gefallene Sohn Hunter. Ist es nicht rührend, wie sich der (fast) verlorene Sohn an die Vaterbrust wirft und beseligt "Thank you, Daddy!" stammelt!
Es ist seit einem halben Jahrhundert, Nixons Generalpardonierung durch den Nachfolger Gerald Ford, ein in seinem Umfang geradezu einzigartiger Gnadenakt, den Joe Biden hier adventlich herniederträufen läßt:
„Eine vollständige und bedingungslose Begnadigung
Für diejenigen Straftaten gegen die Vereinigten Staaten, die er im Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 1. Dezember 2024 begangen hat oder möglicherweise begangen hat oder an denen er sich beteiligt hat, einschließlich, aber nicht beschränkt auf alle Straftaten, derer er verurteilt oder strafrechtlich von Sonderermittler David C. Weiss im Aktenzeichen Nr. 1:23-cr-00061-MN beim US-Bezirksgericht für den Bezirk Delaware und Aktenzeichen Nr. 2:23-CR-00599-MCS-1 beim US-Bezirksgericht für den Central District of California verfolgt wurde (einschließlich aller Straftaten, die daraus resultiert sind).“
Sollte jetzt bspw. herauskommen, daß Hunter B. zwischen 1.1.2014 und 1.12.2014 besoffen mit dem Auto ein paar Verkehrsteilnehmer aus dem Leben befördert hat, oder Zielschießen auf mißliebige Nachbarn oder Konkurrenten betrieb, oder die Mitglieder einer Damenvolkstanzgruppe serienvergewaltigte ... ätsch-bätsch! Nix is mit Strafverfolgung! Alles vergeben (wenn auch nicht vergessen ... aber dazu trägt sicherlich bei, daß man dem also Begnadigten seine gnädig erlassenen Straftaten wohl öffentlich nicht mehr vorhalten darf. Um seine Resozialisierung nicht zu gefähr... ... Moment mal: was heißt "Resozialisierung"?: der hat doch eine völlig weiße Weste jetzt! Ein Muster an Gesetzestreue, sozusagen, jederzeit geeignet zu höchsten Ehren und Stellungen ... ...).
Ja, das ist halt Rechtsstaat, wie er den Wertewesten und insbesondere God's Own Country so lebens- und liebenswert macht. Wenn man zufällig Biden heißt und so nach dem Motto "Der Papa wird's schon richten" leben kann:
Warum fällt mir schon wieder ein anderer Präsident ein, nämlich Akademiepräsident Max Liebermann, der bekanntlich ... ach, lassen wir's — den Satz kennt ja wirklich schon jeder ...
4 Kommentare:
Zu so einem Vorgang der präsidentialen Selbstjustiz kann man nur wieder mit Qualtinger antworten:
https://www.youtube.com/watch?v=dIOMzshSyy8
>David C. Weiss<
Ein sprechender Name, so wie Stechus Kaktus oder Schwanzus Longus.
Lustig, dass Trumps Anwälte unter explizitem Verweis auf Bidens Wording von der „ungerechten Justiz“ jetzt mit demselben Wording die Einstellung des Schweigegeld-Prozesses gegen Trump beantragt haben.
Lustig, dass der Anonymus den kleinen Unterschied nicht begreift:
Trumps Anwälte beantragen etwas bei einer Behörde (die mit Trump weder verwandt ist noch sonstwie derzeit seiner Kompetenz untersteht), weil sie die Rechtsmeinung vertreten, dass die gegen ihren Mandanten angestrengten Prozesse rein politisch motiviert und damit "ungerecht" sind.
Biden begnadigt (was ausschliesslich seiner Kompetenz untersteht!) seinen Sohn, dessen Verbrechen (Drogen, Waffenbesitz, Korruption usw.) keineswegs politisch motiviert angeklagt wurden, sondern deren Verfolgung ganz im Gegenteil politisch motiviert jahrelang vertuscht und verzögert wurde, bis das aufgrund des himmelschreienden Skandals einfach nicht mehr möglich war.
Unterschied kapiert?
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