von Fragolin
Seit Jahren gibt es fast täglich aggressive Grenzverletzungen durch
die Türkei und seit Jahren drohen die Türken immer unverhohlener
damit, alle griechischen Inseln auf dem, was sie zu ihrem
"Festlandsockel" zählen, mit militärischer Gewalt zu
übernehmen.
Das ist den Medien bisher kaum eine Meldung wert. Ebensowenig wie
Erdogans Invasion in Nordirak und Nordsyrien groß thematisiert wird.
Die aggressiven Bestrebungen des Möchtegern-Sultans, sein
Großosmanisches Reich wiedererstehen zu lassen, werden großflächig
ignoriert. Appeasement mit einem aggressiven Diktator, der mit seinem
Militär ein Großreich schaffen wollte, hat ja schon einmal super
funktioniert.
Doch jetzt wird die Reaktion der Griechen - man beachte das Wort
Reaktion – auf eine erneute Provokation
türkischer Jets über griechischem Luftraum, zum Popanz aufgeblasen.
Oh, die bösen Griechen drohen
den armen Türken?
Falls es noch keiner gemerkt hat: Die Türkei ist der Aggressor, der
völkerrechtswidrig die Grenzen verschieben will (und nicht nur will;
halb Zypern halten sie völkerrechtswidrig und von EU wie NATO
huldvollst geduldet besetzt), Griechenland will sein Staatsgebiet und
seine Souveränität verteidigen! Da wird diese Überschrift
serviert:
„Streit
um kleine Insel
Griechen
drohen Türken: „Werden sie vernichten!““
Dazu der Begleittext:
„Der
Streit um die Seegrenze und Territorialansprüche in der Ägäis
zwischen Griechenland und der Türkei droht zu eskalieren. Türkische
Kampfjets verletzten Ende der vergangenen Woche mehrmals den
griechischen Luftraum. Die griechische Regierung ging daraufhin in
die Offensive - vorerst verbal.“
Erstens: Die richtige Überschrift wäre „Griechen wehren sich
gegen wiederholte Angriffe der Türkei“
Zweitens: Die „Offensive“ geht eindeutig von den Türken aus. Das
jetzt so hinzudrehen, als wären die Griechen die Aktiven und die
Türken die Passiven, ist bemerkenswert.
Und die Griechen ahnen, dass die EU zu schwach ist, ihnen zu helfen
(weil sie auch zu viel Angst vor den Millionen Türken in Deutschland
und Österreich haben, die den Krieg sofort in die Städte tragen
würden, wenn die EU nicht still hält) und die NATO eher auf Seiten
des irren Diktators steht, sonst hätten sie ihn spätestens beim
Abschuss eines griechischen Jets in griechischem Luftraum
rausgeschmissen. Die Türkei ist der größte US-Brückenkopf nach
Vorderasien, Griechenland ist für die USA ohne Bedeutung. Deshalb
wird Trump sich nächstes Jahr eher mit dem Erdowahnsinnigen treffen
als mit Tsipras.
Die Türken provozieren seit Jahren fast täglich(!) Zwischenfälle
an der Grenze; bedrängen griechische Boote in griechischen
Gewässern, überfliegen griechischen Luftraum und lamentieren immer
lauter, dass ihnen der „Festlandsockel“ gehört und jede Insel
darauf ungeachtet jeden internationalen Rechtes dem Sultanat gehört.
Auch in diesem Kontext kann man die Schlauchbootinvasion 2015/16
betrachten. Griechenland sollte destabilisiert werden und provoziert
– nur eine unbedachte Handlung eines griechischen Kriegsschiffes
und der Brand wäre sofort ausgebrochen. Und die Türkei als
Verteidigerin armer Geflüchteter hätte Narrenfreiheit gehabt.
Der Irre vom Bosporus drängt eben nicht nur nach einer
Wiedererrichtung des Großosmanischen Reiches Richtung Irak und
Syrien, nein, er will auch den Balkan zurück, und diesmal muss er
nicht mehr über Wien, denn Deutschland gehört ihm schon. Nur
Bosnien wird schwer, denn dort haben sich schon die saudischen
Wahhabiten eingenistet und einen Brückenkopf gebaut.
Und nein, es gibt keine islamistischen Eroberungsbestrebungen
Richtung Europa, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter!
6 Kommentare:
Stimme dem Geschriebenen zu.
Indes fehlt die Feststellung, dass die größten und dreistesten Appeaser dem Sultan-Diktator gegenüber nicht die EU-Granden, sondern die Möchtergern-Sultane aus Washington und Moskau sind.
Trump kurz vor Weihnachten telefonisch, schallend lachend, zum Buddy Erdogan: "Du kannst die Kurden jetzt haben, hähähä!) Und Erdogans Todfeind, der angebliche Verschwörer und Putschist Gülen wird demnächst von Trump ja auf dem Silbertablett dem Sultan serviert, bzw. aus dem Exil in den USA in die Türkei weggeschafft.
Werter Le Penseur,
im Ernstfall werden die Griechen kämpfen. Sie werden dabei höchstwahrscheinlich verlieren, aber sie werden kämpfen.
Das ist mehr als wir zusammenbringen. Leider haben bei uns die <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Count_Baltar>Count Baltars</a> das Sagen.
Stets der Ihre,
Tomj
Sollten heilige Wundermönche wie zB Paisios vom Berge Athos doch recht gehabt haben, als sie angekündigt haben, daß das Ende der Türkei kommt, wenn "die Ägäis voller grauer Schiffe in allen Größen ist" und "die Türken eigenmächtig die Seegrenze zu ihren Gunsten ändern"?
Schön wäre es durchaus, nach all den Jahrhunderten von Krieg, Leid, Unrecht und Not, welche die Türken über die christlichen Völker des Südostens gebracht haben, Gottes Gerechtigkeit ausnahmsweise bereits in dieser Welt greifen zu sehen.
Nein, die Griechen werden laut ihrer Heiligen eben nicht verlieren, sondern sogar Konstantinopel zurückerhalten (alliierten Säuberungsmaßnahmen seit 1915ff zum Trotz); freilich nicht im Alleingang, denn die Hauptlast bzw. Hauptwucht dieses, sagen wir freundlich, militärischen Vorgangs tragen die Russen (aber die sind ja ohnehin als Hauptagenten des Großen Kehraus vorgesehen - a fate well deserved by the rotten West).
Werter Anonym vom 27.12., 17:26,
dass Trump und mit ihm die gesamte Nato dem Sultan die Stange hält, welch grausiges Kopfkino diese Worte auch auslösen mögen, habe ich sehr wohl erwähnt. Wer liest wird feststellen, dass diese Feststellung nicht fehlt. Außerdem ging es thematisch eher um die Frage, warum unsere Medien ihre Formulierungen eher Erdogan-freundlich und anti-griechisch suchen. Mich interessiert das Appeasement der EU, in der ich Zwangsmitglied sein darf, eben mehr als jenes von Russland, China oder dem Funafutu-Atoll.
Putin ist übrigens kein Paktierer sondern Taktierer. Sollte Erdogan es wagen, seine Hände nach Griechenland auszustrecken, wäre es vorbei mit lustig. Die russisch-orthodoxe Kirche versteht sich als direkte Nachfolgerin der oströmischen Kirche und Moskau sieht sich als Nachfolger des gefallenen Konstantinopel. Der russische Zar, in dessen Prunksälen heute Putin mit der Attitüde seiner kaiserlichen Vorgänger residiert, verstand sich als in direkter Linie von den öströmischen Kaisern abstammend. Historisch sieht sich Russland als Schutzmacht aller Orthodoxen und ist deshalb bis heute erklärte Schutzmacht Serbiens, Bulgariens und Griechenlands.
Ich würde es sogar für möglich halten, dass russische Diplomatie es bisher geschafft hat, die Türken den Griechen vom Halse zu halten, denn Erdogan ist zwar machtgeil und größenwahnsinnig, aber sein Sinnen steht nach dem Ausbau des Neuosmanischen Reiches und eine Niederlage, egal an welcher Front, würde seinen Glanz gegenüber seinen fanatischen Jublern extremen Schaden zufügen und könnte die gesamten Expansionspläne zum Scheitern führen.
Erdogan hat ein Problem. Mit kleinen, nachhaltigen Schritten wie Bevölkerungsexport und Aufbau demografischer Brückenköpfe kann man zwar langfristig den Sieg erringen, aber das sehen heute die Wenigsten; also müssen Erfolge sofort geliefert werden und Putsch-Schauspiele funktionieren auch nur eine kurze Zeit. Er muss also etwas unternehmen, was er seinen Untertanen als mächtigen Sieg verkaufen kann und Konflikte am Köcheln halten, aus denen er bei Bedarf als Sieger hervorgehen kann, auch wenn das die langfristigen Projekte behindert.
Die Frage bleibt, welches Interesse unsere Medien daran haben, ganz besonders hier in Österreich, das für die Türken ein besonders rotes Tuch darstellt, lieber türkenfreundlich undgriechenfeindlich zu schreiben. Hat es mit der Bevölkerungsstruktur zu tun? Mit finanziellen Anreizen? Mit geheimen Interessen?
MfG Fragolin
Werter Tomj,
ja, das werden sie. Sie hatten die Türken Jahrhunderte am Hals und wenn man mit Griechen spricht, dann sind die wenigsten bereit, das noch einmal zuzulassen.
MfG Fragolin
Werter Anonym vom 27.12., 22:32,
sehe ich ähnlich, auch wenn ich auf die Prophezzeiungen irgendwelcher Wundermönche nichts gebe.
Ob sie gewinnen werden oder nicht einfach alle Seiten verlieren - wer weiß. Aber die Russen werden nicht zuschauen, wenn es gegen ein orthodoxes Land geht. Moskau sieht sich als Erbe Konstantinopels. Da verstehen die keinen Spaß.
Dass Erdogan die größte Gefahr für den Weltfrieden ist, haben sehr viele immer noch nicht begriffen. Die halten den für einen kauzigen orientalischen Diktator. Dieser Typ hat alles, um die Welt in Brand zu stecken.
MfG Fragolin
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