Donnerstag, 27. Dezember 2018

The big fat greek threating

von Fragolin

Seit Jahren gibt es fast täglich aggressive Grenzverletzungen durch die Türkei und seit Jahren drohen die Türken immer unverhohlener damit, alle griechischen Inseln auf dem, was sie zu ihrem "Festlandsockel" zählen, mit militärischer Gewalt zu übernehmen.
Das ist den Medien bisher kaum eine Meldung wert. Ebensowenig wie Erdogans Invasion in Nordirak und Nordsyrien groß thematisiert wird. Die aggressiven Bestrebungen des Möchtegern-Sultans, sein Großosmanisches Reich wiedererstehen zu lassen, werden großflächig ignoriert. Appeasement mit einem aggressiven Diktator, der mit seinem Militär ein Großreich schaffen wollte, hat ja schon einmal super funktioniert.

Doch jetzt wird die Reaktion der Griechen - man beachte das Wort Reaktion – auf eine erneute Provokation türkischer Jets über griechischem Luftraum, zum Popanz aufgeblasen. Oh, die bösen Griechen drohen den armen Türken?
Falls es noch keiner gemerkt hat: Die Türkei ist der Aggressor, der völkerrechtswidrig die Grenzen verschieben will (und nicht nur will; halb Zypern halten sie völkerrechtswidrig und von EU wie NATO huldvollst geduldet besetzt), Griechenland will sein Staatsgebiet und seine Souveränität verteidigen! Da wird diese Überschrift serviert:

Streit um kleine Insel
Griechen drohen Türken: „Werden sie vernichten!““

Dazu der Begleittext:

Der Streit um die Seegrenze und Territorialansprüche in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei droht zu eskalieren. Türkische Kampfjets verletzten Ende der vergangenen Woche mehrmals den griechischen Luftraum. Die griechische Regierung ging daraufhin in die Offensive - vorerst verbal.“

Erstens: Die richtige Überschrift wäre „Griechen wehren sich gegen wiederholte Angriffe der Türkei“
Zweitens: Die „Offensive“ geht eindeutig von den Türken aus. Das jetzt so hinzudrehen, als wären die Griechen die Aktiven und die Türken die Passiven, ist bemerkenswert.

Und die Griechen ahnen, dass die EU zu schwach ist, ihnen zu helfen (weil sie auch zu viel Angst vor den Millionen Türken in Deutschland und Österreich haben, die den Krieg sofort in die Städte tragen würden, wenn die EU nicht still hält) und die NATO eher auf Seiten des irren Diktators steht, sonst hätten sie ihn spätestens beim Abschuss eines griechischen Jets in griechischem Luftraum rausgeschmissen. Die Türkei ist der größte US-Brückenkopf nach Vorderasien, Griechenland ist für die USA ohne Bedeutung. Deshalb wird Trump sich nächstes Jahr eher mit dem Erdowahnsinnigen treffen als mit Tsipras.

Die Türken provozieren seit Jahren fast täglich(!) Zwischenfälle an der Grenze; bedrängen griechische Boote in griechischen Gewässern, überfliegen griechischen Luftraum und lamentieren immer lauter, dass ihnen der „Festlandsockel“ gehört und jede Insel darauf ungeachtet jeden internationalen Rechtes dem Sultanat gehört. Auch in diesem Kontext kann man die Schlauchbootinvasion 2015/16 betrachten. Griechenland sollte destabilisiert werden und provoziert – nur eine unbedachte Handlung eines griechischen Kriegsschiffes und der Brand wäre sofort ausgebrochen. Und die Türkei als Verteidigerin armer Geflüchteter hätte Narrenfreiheit gehabt.

Der Irre vom Bosporus drängt eben nicht nur nach einer Wiedererrichtung des Großosmanischen Reiches Richtung Irak und Syrien, nein, er will auch den Balkan zurück, und diesmal muss er nicht mehr über Wien, denn Deutschland gehört ihm schon. Nur Bosnien wird schwer, denn dort haben sich schon die saudischen Wahhabiten eingenistet und einen Brückenkopf gebaut.

Und nein, es gibt keine islamistischen Eroberungsbestrebungen Richtung Europa, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter!

6 Kommentare:

  1. Stimme dem Geschriebenen zu.
    Indes fehlt die Feststellung, dass die größten und dreistesten Appeaser dem Sultan-Diktator gegenüber nicht die EU-Granden, sondern die Möchtergern-Sultane aus Washington und Moskau sind.

    Trump kurz vor Weihnachten telefonisch, schallend lachend, zum Buddy Erdogan: "Du kannst die Kurden jetzt haben, hähähä!) Und Erdogans Todfeind, der angebliche Verschwörer und Putschist Gülen wird demnächst von Trump ja auf dem Silbertablett dem Sultan serviert, bzw. aus dem Exil in den USA in die Türkei weggeschafft.

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  2. Werter Le Penseur,

    im Ernstfall werden die Griechen kämpfen. Sie werden dabei höchstwahrscheinlich verlieren, aber sie werden kämpfen.

    Das ist mehr als wir zusammenbringen. Leider haben bei uns die <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Count_Baltar>Count Baltars</a> das Sagen.

    Stets der Ihre,
    Tomj

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  3. Sollten heilige Wundermönche wie zB Paisios vom Berge Athos doch recht gehabt haben, als sie angekündigt haben, daß das Ende der Türkei kommt, wenn "die Ägäis voller grauer Schiffe in allen Größen ist" und "die Türken eigenmächtig die Seegrenze zu ihren Gunsten ändern"?

    Schön wäre es durchaus, nach all den Jahrhunderten von Krieg, Leid, Unrecht und Not, welche die Türken über die christlichen Völker des Südostens gebracht haben, Gottes Gerechtigkeit ausnahmsweise bereits in dieser Welt greifen zu sehen.

    Nein, die Griechen werden laut ihrer Heiligen eben nicht verlieren, sondern sogar Konstantinopel zurückerhalten (alliierten Säuberungsmaßnahmen seit 1915ff zum Trotz); freilich nicht im Alleingang, denn die Hauptlast bzw. Hauptwucht dieses, sagen wir freundlich, militärischen Vorgangs tragen die Russen (aber die sind ja ohnehin als Hauptagenten des Großen Kehraus vorgesehen - a fate well deserved by the rotten West).

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  4. Werter Anonym vom 27.12., 17:26,
    dass Trump und mit ihm die gesamte Nato dem Sultan die Stange hält, welch grausiges Kopfkino diese Worte auch auslösen mögen, habe ich sehr wohl erwähnt. Wer liest wird feststellen, dass diese Feststellung nicht fehlt. Außerdem ging es thematisch eher um die Frage, warum unsere Medien ihre Formulierungen eher Erdogan-freundlich und anti-griechisch suchen. Mich interessiert das Appeasement der EU, in der ich Zwangsmitglied sein darf, eben mehr als jenes von Russland, China oder dem Funafutu-Atoll.

    Putin ist übrigens kein Paktierer sondern Taktierer. Sollte Erdogan es wagen, seine Hände nach Griechenland auszustrecken, wäre es vorbei mit lustig. Die russisch-orthodoxe Kirche versteht sich als direkte Nachfolgerin der oströmischen Kirche und Moskau sieht sich als Nachfolger des gefallenen Konstantinopel. Der russische Zar, in dessen Prunksälen heute Putin mit der Attitüde seiner kaiserlichen Vorgänger residiert, verstand sich als in direkter Linie von den öströmischen Kaisern abstammend. Historisch sieht sich Russland als Schutzmacht aller Orthodoxen und ist deshalb bis heute erklärte Schutzmacht Serbiens, Bulgariens und Griechenlands.
    Ich würde es sogar für möglich halten, dass russische Diplomatie es bisher geschafft hat, die Türken den Griechen vom Halse zu halten, denn Erdogan ist zwar machtgeil und größenwahnsinnig, aber sein Sinnen steht nach dem Ausbau des Neuosmanischen Reiches und eine Niederlage, egal an welcher Front, würde seinen Glanz gegenüber seinen fanatischen Jublern extremen Schaden zufügen und könnte die gesamten Expansionspläne zum Scheitern führen.

    Erdogan hat ein Problem. Mit kleinen, nachhaltigen Schritten wie Bevölkerungsexport und Aufbau demografischer Brückenköpfe kann man zwar langfristig den Sieg erringen, aber das sehen heute die Wenigsten; also müssen Erfolge sofort geliefert werden und Putsch-Schauspiele funktionieren auch nur eine kurze Zeit. Er muss also etwas unternehmen, was er seinen Untertanen als mächtigen Sieg verkaufen kann und Konflikte am Köcheln halten, aus denen er bei Bedarf als Sieger hervorgehen kann, auch wenn das die langfristigen Projekte behindert.
    Die Frage bleibt, welches Interesse unsere Medien daran haben, ganz besonders hier in Österreich, das für die Türken ein besonders rotes Tuch darstellt, lieber türkenfreundlich undgriechenfeindlich zu schreiben. Hat es mit der Bevölkerungsstruktur zu tun? Mit finanziellen Anreizen? Mit geheimen Interessen?
    MfG Fragolin

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  5. Werter Tomj,
    ja, das werden sie. Sie hatten die Türken Jahrhunderte am Hals und wenn man mit Griechen spricht, dann sind die wenigsten bereit, das noch einmal zuzulassen.
    MfG Fragolin

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  6. Werter Anonym vom 27.12., 22:32,
    sehe ich ähnlich, auch wenn ich auf die Prophezzeiungen irgendwelcher Wundermönche nichts gebe.
    Ob sie gewinnen werden oder nicht einfach alle Seiten verlieren - wer weiß. Aber die Russen werden nicht zuschauen, wenn es gegen ein orthodoxes Land geht. Moskau sieht sich als Erbe Konstantinopels. Da verstehen die keinen Spaß.
    Dass Erdogan die größte Gefahr für den Weltfrieden ist, haben sehr viele immer noch nicht begriffen. Die halten den für einen kauzigen orientalischen Diktator. Dieser Typ hat alles, um die Welt in Brand zu stecken.
    MfG Fragolin

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