... also nicht jener für LePenseur nur schwer erträgliche Fabrikant von Italianità-Opernfabriksware (obschon auch dieser in seiner Kammermusik bisweilen ungeahnte Qualität zu zeigen verstand!), der höchstens neben dem noch weitaus unsäglicheren Bellini (den LePenseur überhaupt höchstens als Sommerdrink zu konsumieren geneigt ist!) in Ehren besteht, sondern ein anderer — ein leider wohl (fast) völlig unbekannter: Gaetano Brunetti, † 16. Dezember 1798 in Colmenar de Oreja bei Madrid, als Leiter des Königlichen Kammerorchesters und als Mitglied der »musicos de la real camera«, also eines Kammermusikensembles, das ausschließlich zum Vergnügen seines früheren allerhöchsten Schülers, des Prinzen von Asturien, des dann ebenso jagdbegeisterten, wie musik- und kunstliebenden Königs Karl IV von Spanien spielte (der, wie seine Biographie beweist, ein vielleicht nicht von monarchischer Größe, so doch von kauziger Originalität zeugendes Leben im Schatten seiner dominant-intriganten Frau führte).
Doch zurück zu Brunetti: seine Werke umfassen neben 36 Symphonien v.a. solche der Kammermusik — 1 Sonate für Viola, 23 Divertimenti für Streicher, 50 Quartette, 12 Sextette, 67 Sonaten für Violine, 30 Trios informiert uns Wikipedia. Eine ziemliche Menge (wenngleich damals nicht unüblich für einen Hofkomponisten), und darunter wirklich kleine Schätze, deren Wiederentdeckung lohnt, wie z.B. das Streichquartett in Es-Dur:
Was er so symphonisch »loshatte«, zeigt er uns bspw. in seiner Symphonie Nr. 33 (mit obligatem Cello-Solo) »Il Maniatico« (also: »Der Besessene« — wobei dieser durch das Solocello repräsentiert wird)
Doch beenden wir diese kleine Erinnerung an einen zu Unrecht fast Vergessenen mit dem Schlußsatz seiner 36. Symphonie — einem fürwahr »aufpulvernden« Kehraus, der einen beschwingt für den Rest des Tages zurückläßt:
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