Montag, 18. März 2019

Gelbwesten und Braunhemden

von Fragolin

Inzwischen braucht der Schwarze Block keine G20-Zusammenrottungen mehr, um sich auszutoben. Man versammelt sich in Paris, vermummt sich und lebt seinen antikapitalistische Klassenkampf praxisorientiert aus. Banken, Cafe‘s, Boutiquen, ein Svarovski-Nobelschuppen – die typischen Ziele der Linksradikalen wurden demoliert, geplündert und ausgebrannt. Eine junge Mutter mit Baby musste von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet werden, andere Familien mit Kindern konnten sich rechtzeitig aus brennenden Häusern retten; der Linksterror in Paris steht kurz davor, die ersten unschuldigen Todesopfer zu fordern.

Selbst die Tatsache, dass die meisten der inzwischen 240 Festgenommenen dem linksradikalen Schwarzen Block zuzurechnen sind, hält die fanatischen Linken nicht davon ab, eine rechte Unterwanderung der „Gelbwesten“-Bewegung herbeizufabulieren. Ich sehe das nicht so, denn links und rechts haben keine Bedeutung, denn bei radikalen Sozialisten ist es unter dem Strich vollkommen irrelevant, ob sie nationalistisch angehaucht sind oder nicht; in allen anderen Punkten sind sie eine Blaupause ihrer Selbst.

Gibt es eigentlich noch irgend einen Unterschied zwischen Gelbwesten und Braunhemden?
Wenn man sich die Ziele ihres Furors anschaut – nein. Eigentlich nicht. Billig uniformierte „Rächer der Armen“, die die Luxustempel des bösen Finanzjudentums und Großkapitals abfackeln, Verletzte und Tote dabei billigend in Kauf nehmend – das, liebe sonst so schnell mit solchen Vergleichen aus den Löchern kriechende Berufsempörer, erinnert nun wirklich an die finstersten Zeiten des vorigen Jahrhunderts.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie haben ja in der Sache Recht.

Man reibt sich allerdings doch erstaunt die Augen, wie wenig Sie sich Ihrer eigenen früheren Kommentare zu diesem gelben Gesindel erinnern wollen. Vor wenigen Wochen waren die nämlich für Sie noch kein Gesindel, sondern ein wertvoller Widerstand des sauberen Volkes gegen das "Macron-Regime".

Fragolin hat gesagt…

Werter Anonym,
abgesehen davon, dass ich den Begriff "Gesindel" nicht verwendet habe und verwende, sollten Sie, wenn Sie meine Kommentare löblicherweise schon aufmerksam verfolgen, auch bemerkt haben, dass ich über die ursprüngliche Bewegung und ihren gewaltlosen Protest durchaus positiv berichtet habe, weil es mich erfreut, wenn das Volk den sich zu Herrschern aufschwingenden Angestellten aus der Staatsverwaltung mal klar macht, wer eigentlich der Souverän ist, aber in genau jenem Moment, als diese Bewegung von linksradikalen Antifa-Schlägern, Plünderern und kriminellen Banden gekapert wurde, mich eindeutig gegen diese Bewegung positioniert habe.
Gewalt setzt in Unrecht.
Dass in der hiesigen Medienlandschaft linksradikale Gewaltexzesse immer noch als - hoppala - ein bisschen aus dem Ruder gelaufene Unmutsbekundungen verharmlost werden, während aus jedem friedlichen Spaziergang von Pegida-Rentnern in Sachsen ein rechtsterroristischer Aufmarsch stiefelknallender Faschistenhorden konstruiert wird, ist da meines Erachtens weit seltsamer.

Die Gelbwesten-Bewegung hatte das Potential, als friedlicher Bürgerprotest, erinnernd an die DDR 1989, einer abgehobenen Elite die wahre Demokratie wieder in Erinnerung zu rufen. Leider wurde das durch ultralinke Brandschatzer zerstört; aber da die Antifa bekanntlich gerne auf Pfiff randaliert, kann man sogar vermuten, dass diese nützlichen Idioten ganz bewusst von der Kette gelassen wurden, um den eigentlichen Bürgerprotest zu ersticken. Das Schema ist bekannt. Man beachte, wie schnell die "Festgenommenen" trotz Ausnahmezustand und drohenden Todesopfern wieder auf freiem Fuß sind, wenn das Schauspiel seinen Zweck erfüllt hat.

Ich werde auch weiterhin jeden friedlichen Protest von Bürgern gegen eine abgehobene Kaste gutheißen (ja, auch von links, denn die Richtung ist primär egal); das ist das Salz in der Suppe der freiheitlichen demokratischen Ordnung. Aber ich werde ebenso sicher immer und überall Gewaltexzesse ablehnen und Vorgänge wie jetzt in Paris verdammen. Auch wenn das bedeutet, einer anfänglich befürworteten Bewegung die Sympathie wieder zu entziehen.

Ich habe einen Standpunkt, auch einen zur Gewalt. Und wenn es bedeutet, meine Meinung über Menschen und Gruppen zu ändern, um meinem Standpunkt treu zu bleiben, dann bin ich dazu bereit. Ich weiß, dass ich das von vielen anderen, denen Kadavergehorsam und Starrsinn wichtiger sind, nicht erwarten kann, aber ich bin und bleibe ich.
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

kann man sogar vermuten, dass diese nützlichen Idioten ganz bewusst von der Kette gelassen wurden, um den eigentlichen Bürgerprotest zu ersticken. -----

Meiner Ansicht nach kann man dessen sogar völlig sicher sein.

Friedemann Englert hat gesagt…

@Fragolin:
Auch wenn ich vielem, was Sie schreiben, beipflichten kann, aber Sie scheinen auf dem rechten Auge etwas verschwommen zu sehen, während nur das linke Auge scharf gestelt ist.

1. Dass die Gewalt der "Gelbwesten", die es ja nicht erst seit neuestem gibt, sondern die schon vor zwei Monaten exzessiv war, mit nichten nur von links und den Antifanten ausgeht, sondern ebenso von Rechtsextremen, weiß und sieht jeder, der diese sog. "Bewegung" cool betrachtet.
2. "Friedliche Spaziergänge der Pegida-Rentner". Das klingt ja so niedlich. Nun denn, die "friedlichen Rentner" haben auf ihren "Spaziergängen" schon x Mal Journalisten, die über die "Spaziergänge berichten wollten, verprügelt und verjagt. Kann man sich auf Youtube ansehen. Und sie rufen, wie man bis heute auf den notorischen Bannern lesen und bildhaft anschauen kann, zum Mord an Kanzlerin Merkel, Präsident Steinmeier und anderen "Systempolitikern" auf.

Wenn Sie das friedlich finden, haben Sie ein recht originelle Definition von friedlich.

Fragolin hat gesagt…

Werter Friedemann Englert,
da ich auch nach intensiver Recherche keinerlei Berichte über x-mal verprügelte Journalisten und auch keine notorisch zum Mord aufrufende Banner gefunden habe, können Sie sicher ein paar Links dazu bereitstellen, oder? Sie werden ja wohl entsprechende Fakten haben und nicht einfach irgendwas behaupten, nicht wahr?
Und auch bei "cooler" Betrachtung sind es eher nicht Rechte, die Luxusgeschäfte plündern, Luxuskarossen abfackeln und Nationalsymbole beschmieren - vor Allem das ja wohl nicht, oder? Also netter Versuch der Relativierung linksradikaler Gewalt, die letztens eben fast Todesopfer gefordert hätte, aber irgendwie läuft die ins Leere.
Aber Danke im Voraus für die Links; da muss es ja von wegen "notorisch" und "x-mal" eigentlich massenweise geben und nicht nur einen auf Indymedia oder Zeckenbiss.
MfG Fragolin