Sonntag, 19. Februar 2023

750/80

 von Sandokan


Die USA verfügen über 750 (offizielle) Militärbasen weltweit, verteilt auf über 80 Nationen und US-Territorien (also unter Regierungsgewalt aber nicht Teil eines US-Bundesstaates).
Das ist eindeutig zu viel auch für jede Großmacht, und führt außerdem in vielen dieser Nationen zu Spannungen und Konflikten.


So wurde etwa der frühere Verbündete der USA, Osama bin-Laden erst zum Feind als die USA in Saudi Arabien auf Dauer Militärstützpunkte eröffneten.
Aber selbst an einem Ort wie Okinawa (Japan) sind die Amerikaner nicht von jedem gerne gesehen, was unter anderem an den Straftaten der US-Soldaten liegt (etwa Vergewaltigungen japanischer Frauen mit großem Medienecho). Auch will man auf der südjapanischen Insel, mit besonders blutiger Geschichte im 2. Weltkrieg, wegen eines etwaigen Krieges um das benachbarte Taiwan nicht erneut zum Schlachtfeld werden - doch die japanische Zentralregierung hat bereits für den Kriegsfall Okinawa als "Combat Zone" deklariert. Ganz im Sinne der USA. 
Die Insel Ebeye auf den Marshal Inseln wiederum gilt in Folge der US-Präsenz als überbevölkertes Slum des Pazifik (Slum of the Pacific). Auch wegen der umgesiedelten Familien von anderen Inseln.
Die entweder teils radioaktiv verstrahlt sind oder weil der Raum für die US-Militärbase und das dortige Personal benötigt wird - deren Lebensstandard entspricht natürlich jenem großzügigen in den USA.

In Syrien wiederum halten sich die USA, wie auch die Türkei, überhaupt völkerrechtswidrig auf, rüsteten nicht nur radikale Element im Widerstand gegen das Asad Regime militärisch hoch (also jene die sie vorgaben zu bekämpfen), sondern plündern auch noch bis heute das Land aus. 
So wird im großen Stil syrisches Erdöl vom US-Militär gestohlen (laut manchen Quellen bis zu 80% des geförderten Rohöls) und auf lokaler Ebene immer wieder die Getreideernte beschlagnahmt und zB. in den Irak abtransportiert.




Sah es unter Trump für kurze Zeit noch so aus, als ob die USA sich militärisch "gesundschrumpfen" würden, gab es unter Biden wieder eine massive Zunahme der US-Militärpräsenz im Ausland.
Neben Asien vor allem auch in Europa - weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit und medial nur am Rande thematisiert.
Spätestens seit dem präsidialen Friedensnobelpreisträger Obama ist Europa für die USA unter anderem als Ausgangspunkt ihrer globalen Drohneneinsätze interessant geworden.
Die vor allem von der deutschen Ramstein Air Base aber neuerdings auch von der zuletzt ausgebauten griechischen Larissa Air Base gelenkt werden.
Das richtet sich natürlich nicht bloß gegen Russland, sondern ist Teil einer Agenda bei der die NATO, wie auch die Friedensunion EU, gegen China in Stellung gebracht werden sollen.

Offenbar wird nämlich nicht nur Deutschland am Hindukusch verteidigt (wie der damalige Verteidigungsminister Peter Struck von der SPD mit seiner abstrusen und großspurigen Wortmeldung über den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr meinte), sondern die EU zukünftig auch am Gelben Meer gegenüber China.

Leider besitzt Österreich keine Kriegsmarine mehr, sonst könnten auch wir - nur im Rahmen der Friedenssicherung natürlich - wie anno 1899 als Reaktion auf den Boxeraufstand, wieder ein paar Schiffchen nach China schicken.
Doch ich fürchte, mit dem heutigen China wäre Europa im Kriegsfall eine "strahlende Zukunft" gewiss.



5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie haben es bereits durchblicken lassen - "offiziell". Inoffiziell dürften es ca. 1000 Militärbasen weltweit sein. Dazu kommen noch zahlreiche geheime CIA (Folter)Gefängnisse!

Alles zur Sicherung der "Dämonkratie" und Weltfrieden!
Ach wie selbstlos - wie rührend!

Aber er fällt der Hegemon und neue Herrscher treten in Erscheinung.
Ob es dann "besser" wird, werden wir noch sehen?

MfG Michael!

Grantscherben hat gesagt…

@ Sandokan

Die Hegemonie der USA bröckelt an allen Ecken und Enden - die Vorboten dieser Umstrukturierungen sind bereits zu erkennen - BRICS lässt grüßen. Nur Europa hängt noch als "Aftervasalle" am Rockzipfel der einstigen Weltmacht.

Grantscherben hat gesagt…

eine kleine musikalische Zugabe meinerseits


Zager& Evans - In The Year 2025

https://youtu.be/zKQfxi8V5FA

Im Jahr 2525,
falls die Menschheit überhaupt bis dahin überlebt,
ist sie hoffentlich schlauer.

Im Jahr 3535 braucht man sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob man die Wahrheit sagt oder lügt:
Alles, was man denkt, tut, sagt,
hängt jeweils von der Pille ab, die man morgens einnimmt.

Im Jahr 4545 kann man getrost auf Zähne und Augen verzichten:
Es gibt nichts mehr zum Kauen,
und es schaut einen auch keiner mehr an...

Im Jahr 5555 baumeln die Arme schlaff am Körper.
Auch die Beine haben nichts mehr zu tun,
das erledigen alles Maschinen.

Im Jahr 6565 braucht keiner mehr zu heiraten:
Man holt sich seinen Sohn oder seine Tochter einfach aus einer großen Glasröhre...

Im Jahr 7510 -
wenn Gott wieder mal vorbeischauen will, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.
Vielleicht sieht er sich dann um und sagt:
"Ich glaube, es wird allmählich Zeit fürs Jüngste Gericht!"

Im Jahr 8510 schüttelt Gott sein gewaltiges Haupt und sagt entweder:
"Schön, wie weit es der Mensch doch gebracht hat!"
Oder aber:
"Lass uns Tabula Rasa machen und noch mal von vorn anfangen!"

Im Jahr 9595 -
ich frage mich ernsthaft, ob der Mensch dann noch existiert.
Er hat der Erde alles genommen und nichts zurückgegeben.

Dann sind 10000 Jahre vergangen.
Der Mensch hat Milliarden von Tränen vergossen, ohne zu wissen, wofür.
Jetzt ist die Zeit seiner Herrschaft über die Erde vorbei.
Aber durch die ewige Nacht funkelt Sternenlicht von unendlich weit her.
Vielleicht ist es dort gerade gestern...

Anonym hat gesagt…

Gewisse böse Menschen, von denen ich mich distanziere, behaupten ja, ein gewisses Völkchen wäre dabei, sein inoffizielles Hauptquartier von den Staaten nach China zu verlegen.

Anonym hat gesagt…

Das Aztekenreich wurde ja letztendlich geknackt, weil die sich bei sämtlichen näheren und ferneren Nachbarvölkern so beliebt wie frische Hämorrhoiden gemacht hatten ...
Aber viel Hoffnung habe ich nicht mehr.