...entweder die nationale Souveränität oder den Euro aufzugeben, würde Frankreich sich ohne Zögern für das Letztere entscheiden.Meint Sarrazin in der FAZ. Und schlägt Merkel augenzwinkernd vor, die Einführung eines europäischen Bundesstaates zur Bedingung weiterer Euro-»Rettungs«-Verhandlungen zu machen. Und damit Hollande eine hinterfotzige (na, olàlà) Doppelmühle zu stellen.
Sicherlich eine gute Idee. Wird nur nix draus werden. Denn deutsche Politiker verkaufen sich, wo's nur geht, gern billig, billiger, am billigsten. Und verraten niemand und nichts lieber als ihre Wähler und deren Interessen. Das war schon zu Adenauers und Ulbrichts Zeiten so (beide willige Satrapen ihrer Herren in Washington D.C. bzw. Moskau), wurde dann von Schmidt und Kohl liebevoll weitergepflegt — warum sollten sie jetz auf einmal anders agieren?
Andererseits: verdient die breite Mehrheit der Wähler andere Volksvertreter? Verdienen sie nicht genau dieses korrupte, machtbesoffene Geschmeiß — sie, die sich gewohnheitsmäßig mit Wahlgeschenken bestechen lassen, und jedem Unsinn, wenn er nur »öko« und/oder »sozial fair« daherkommt, begeistert zustimmen?
Nein, das Problem ist einfach, daß die immer wenigeren, die das ganze Werk'l durch ihren Einsatz und Geschäftssinn noch am Laufen halten, hoffnungslos in der Minderheit sind, und dewegen in einer »Demokratie« unserer Sorte jederzeit dem Stimmvieh zum Fraß vorgeworfen werden — bevor die Politruks riskieren, selbst vom Volkszorn gefressen zu werden.
Churchill meinte einst angeblich, daß Demokratie die schlechteste Staatsform sei, nur kenne er leider keine bessere. Ein hübsch-zynisches Bonmot einer der letztklassigsten Kreaturen auf dem Polit-Parkett des 20. Jahrhunderts, was konnte man von ihm, dem opportunistischen Nutznießer mehrfacher »Gesinnungs«wechsel schon anderes erwarten. Nun, auch Churchill kann mal rechthaben, wenigstens zur Hälfte ...
Denn bezüglich der zweiten Hälfte seines Bonmots irrte er (und das sicherlich nicht ohne eigennützige Hintergedanken): es gibt eine wesentlich bessere Alternative zur derzeitigen Parteien»demokratie« des gleichen Stimmrechts für alles, was noch auf zwei Beinen durch die Tür gehen kann, inklusive Halbidioten, Sozialbetrugsmigranten und sonstiger Penner. Nämlich ein Zensuswahlrecht, das denen die Stimme gibt, die für die Staatsausgaben auch die Zeche zahlen.
... womit ich zu meiner angekündigten Serie über »Gerechtigkeit und Freiheit« zurückkehren will. Bleiben Sie dran!
10 Kommentare:
Gleich mal ein Unkenruf zum Zensuswahlrecht: Das Problem der Grenzziehung.
Ein Beamter zahlt formal sowohl Einkommensteuer als auch Verbrauchssteuern etc. Der Beamte kann einen reinen Versorgungsposten be-sitzen oder höchst produktive und preiswerte Leistungen erbringen.
Ebenso ein freier Unternehmer: Seine Kunden bzw. Auftraggeber können privat oder staatlich sein. Im staatlichen Fall kann es eine korrupte Geschichte zur Steuergeldlukrierung sein oder eine höchst wertvolle, produktive, preiswerte Leistungserbringung.
Wo will man hier den Grenzstrich ziehen?
Aus dieser Problematik heraus ist das gleiche Wahlrecht 1) viel einfacher zu verwalten und 2) auch nicht problematischer als das Zensuswahlrecht?...
"Andererseits: verdient die breite Mehrheit der Wähler andere Volksvertreter? "
Nein
"
Verdienen sie nicht genau dieses korrupte, machtbesoffene Geschmeiß — sie, die sich gewohnheitsmäßig mit Wahlgeschenken bestechen lassen, und jedem Unsinn, wenn er nur »öko« und/oder »sozial fair« daherkommt, begeistert zustimmen?
Ja aber 100 pro.
Zum Unkenrufer. Beamte bekommen kein Wahlrecht das sie Angestellte des Staates sidn und nicht produktiv arbeiten können. Wie bitte wollen sie die Produktivität von sagen wir mal Finanzbeamten messen?
Der Beamte bekommt all Sein Geld vom Staat und es ist daher völlig sinnlos sein Gehatlt zu versteuern. Der wäre genau dann "produktiv" wenn er neben Seinem Gehalt noch andere Einnahmen hätte.
Nun das der Staat Kunde sein kann, kann ja vorkommen, sollte aber eben nicht die Regel sondern die Ausnahme sein.
Aber Sie haben schon recht wo die Grenze ziehen. Egal wie auch immer die Grenze aussehen mag, hat eine irgendwie geartete Mehrheit die Möglichkeit sich auf Kosten der Minderheit zu bereichern haben wir immer ein Problem. Arbeitgeber sind nun mal immer eine Minderheit. Wenn allso die Arbeitnehmer bestimmen können wo's lang geht, kann kein Arbeitgeber etwas machen.
Schauen Sie sich gerade mal die Sache mit Frankreich und Peugeot an. Dort will der Staat es unmöglich machen Leute zu entlassen. Wie bitte soll das gehen?
Nicht zu vergessen, die mit Leviathan schnackselnde Großkonzernschickaria, bei denen letztendlich mehr staatliches Beutegut angeschwemmt wird, als bei den verhinderten Habenichtsen, die in Nachbar's Geldbeutel greifen wollen.
Dass ein Staatsbeamter ein besonders produktiver Ungüterproduzent sein kann, gilt so ziemlich als unwahrscheinlich.
Zu guter Letzt endet man bei dem abghängig Beschäftigten, der gezwungen ist, staatliche Leistungen zu konsumieren.
Ein Unternehmen, dass für Leviathan die gleichartige Aufträge ausführt wie ohne diesen, ist schon anders zu bewerten, als die Schnackselnde Großindustrie, die sich Dank Leviathan Vorteile gegenüber Konkurrenten verschafft.
Das Problem würde durch ein Zensuswahlrecht nur verlagert, dahingehend, dass die im Interesse der Großkonzerne staatlich unterdrückten 3/4 Habenichtse, weiterhin unter Leviathan leiden müssten. Geld verstärkt anders umverteilt würde.
Zum Einwand, daß "Angestellte des Staates nicht produktiv arbeiten können":
Ich glaube, daß es auch produktive, preiswerte Staatsangestellte gibt. Es gibt z. B. auch gute Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Lokführer, Buslenker, Straßenbauarbeiter usw. usf. Es ist absurd, einen Staatsangestellten a priori als steuergeldabgreifenden Unproduktiven zu klassifizieren.
Im übrigen bin ich der Meinung, daß mit Steuergeldern immer Mißbrauch getrieben wird. Die einzige Methode, den Mißbrauch zu begrenzen, ist die Begrenzung der Staatseinnahmen und -ausgaben. Je geringer die Staatsquote, umso unbedeutender die Mißbrauchsproblematik. Anders formuliert: Wenn meine persönliche Steuerlast bei z. B. 15% liegt, kümmern mich diverse Mißstände weniger als wenn ich mit z. B. 60% belastet bin...
Warum müssen Ärzte und Krankenschwestern beim Staat angestellt sein? Warum Lehrer, warum Lokführer etc etc.
Lehrer dürften z.B. gar nicht beim Staat angestellt sein. denn die setzen den Kindern ja mehr Blödsinn vor als man "ertragen" mag (aber leider muß)
Nur weil es so ist, heißt es nicht es "muß" so sein. Das sich der Staat soviele Bereiche ermächtigt hat ist eines der Probleme die wir haben.
Mit der Steuerlast gehe ich völlig mit Ihnen konform. Ich habe das mal durchgerechnet:
http://fdominicus.blogspot.de/2012/07/ich-habe-mal-ein-bisschen-mit-den.html
Käme gut hin. Und wäre auch ein Mittel den Kraken Staat an der Ausbreitung zu behindern.
Natürlich müssen die Ärzte, Krankenschwestern etc. etc. keine Staatsangestellten sein.
Aber nur, weil wer beim Staat angestellt ist, bedeutet das noch nicht zwingend, daß er unproduktiv ist.
Das Problem dürfte sein, daß sich die überwiegende Wählermehrheit ("das Volk") viel Staat wünscht. Eine reduzierte Staatsquote ist ein Minderheitenprogramm für vielleicht 5-10% der Wählerschaft.
Mag ja alles sein, aber warum muß die Minderheit alle dies Sperenzchen mitbezahlen? Was ist daran gerecht, im Namen des Staates ausgeraubt zu werden?
1) Ist diese Welt bekanntlich nicht gerecht und 2) ist es das Schicksal von Minderheiten, entsprechend behandelt zu werden.
Was auf dieser Welt letztlich entscheidet, ist Macht. Wehe den Schwachen...
Wer mit dem Steuersystem nicht einverstanden ist, sollte es meiden, so gut es eben geht. Wer märtyrerisch veranlagt ist, kann ja versuchen, sich mit der Mehrheit anzulegen...
Nur meine pragmatischen 2Cent...
viel Spaß beim Ausrechnen des Zensus. Als wär in einer verluderten "Sozial"demokratie so einfach feststellbar, wer Zahler und wer Empfänger ist.
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