Donnerstag, 31. Dezember 2015

Wollen wir uns wirklich zurückerinnern?

Das Jahr 2015 war ja nun wirklich nicht so, daß man sich gern daran erinnern will — jedoch die Tradition dieses Blogs erheischt es, und so begibt sich der Historiograph mit spitzem Griffel in sein Blog-Archiv und gräbt Dinge aus, die längst vergessen gewähnt wurden ...

Jänner

Anm.: ich weiß, ich weiß: die Piefkes sagen Januar dazu. Aber die sagen auch Brötchen statt Semmel, oder Stuhl zu einem Sessel (»Stuhl« ist für Österreicher was anderes) ... also extra deshalb: 

Jänner!

Nach dem Gemetzel in der Charlie-Hebdo-Redaktion plakatierte plötzlich alles »Je suis Charlie!«, und diverse Schießbudenfiguren aus Politik und Medien witterten eine PR-Gelegenheit. In Wien gehen die Uhren anders, da wird der Lokalverweis für ein ungustiös provokativ zungenküssendes Lesbenpaar zum Anlaß einer Gutmenschendemo »Smash Homophobia«. Macht sich doch immer gut in der Systempresse, wenn man einem gutbürgerlichen Traditionslokal wie dem »Café Prückl« medial mal so richtig in die Fresse kotzen kann! Und wohl auch der Bundesgauckler wollte mit seinem Statement: »Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz« ein bisserl die PR-Maschine bedienen, denn german selbsthass macht sich immer gut! Und, nicht zu vergessen: bewährte alte DDR-Traditionen werden von der derzeitigen (d.h.: Ex-DDR-)Führungsgarnitur immer gerne aufgegriffen ... Der

Februar

bescherte 180 Millionen US-Amerikanern ein »Global Warming« der eher kälteren Sorte — indem bei arktischen Temparaturen sogar die Niagarafälle zufroren. Gegen Monatsende wurde ein von den westlichen Medien zu einem der größten Putin-Konkurrenten hochgeschriebener Boris Nemzow auf einer Brücke erschossen, als er mit seiner neuen ukrainischen Flamme (oder war's doch bloß ein Escort-Girl?) nach Hause spazierte. Im

März

wurde den Österreichern die »Steuerreform« verkündet, die jenen, die schon jetzt fast keiner Einkommensteuer unterliegen, ein paar Brosamen an Begünstigungen brachte, dafür sonst rundum eine Abzocke der Extraklasse! Mitten in diese unschönen Neuigkeiten knallte die Meldung, daß eine Germanwings-Maschine sich in den französischen Alpen in einen Berghang gebohrt habe. Ursache: der depressive Co-Pilot, der offenbar möglichst spektakulär sterben wollte. Hieß es. Naja ...

April, April!

Der literaturnobelitierte patentierte linke Antifa-Gutmensch Grass verabschiedet sich, und findet einen angemessenen Nachruf in der PAZ. Im selben Monat wurde auch die für potentielle Bombenattentäter relevante Frage, welche Art Jungfrauen im Paradies zu erwarten seien, per Fatwa geklärt. Und Jauch schweigt. Eisern — wie der BND. Dieser über seine Mauscheleien mit der NSA ...

Mai

Bei dem Aufnahmetest für die Wiener Medizin-Uni sind schon wieder mehr Frauen angetreten als Männer — aber weniger durchgekommen. Da sowas bekanntlich nicht sein darf, wird jetzt auch bei den Prüfungsergebnissen gegendert. Daran schloß sich eine der längesten Diskussionen auf diesem Blog — bemerkenswert ... Ach ja, und die Wiener GrünInnen führten im Wonnemonat Mai endlich schwule und normal veranlagte Ampelpärchen ein nach dem Motto: das Wichtige zuerst! Wien hat ja keine anderen Probleme ... Ach ja: am 31. Mai kam es in der Steiermark zu einer wahren Erdrutsch-Landtagswahl, bei der SPÖ, ÖVP und FPÖ fast gleichauf landeten, und der bisherige (rote) Landeshauptmann daraufhin im Juni seinen Hut nahm, jedoch die SPÖVP ihre innige Koalition ungestört fortführte ....

Juni

Im Burgenland handelt der rote Landeshauptmann nach einer Wahlschlappe »situationselastisch« und geht eine Koalition mit der FPÖ ein. Am 6. Juni starb Winnetou alias Pierre Brice. In Graz mäht ein muselmanischer Bosnier in der Fußgängerzone der Altstadt diverse Passanten nieder. Aber das hat selbstmurmelnd nichts mit dem Islam zu tun. Papa Franz hält dafür Reichtum für eine Kriegsursache. Nun ja — typisch Papa Franz, halt ... ... Im

Juli

rollt die Lawine der Scheinasylanten an. Der Musel-Zentralrats-Fuzzi Mazyek halluziniert etwas von Muselmanen, die aus Angst vor Anpöbelei mittlerweile die U-Bahn meiden. Papa Franz entschuldigt sich dafür bei den Indianer (die jetzt »Indigene« heißen müssen) für die Greueltaten der Kolonialzeit (kostet nix, aber macht sich immer gut). Für das Schnckseln mit einem 17-jährigen bekommt eine fesche Lehrerin in den USA 22 Jahre Knast. Die CHIP-Redaktion bannt eine »rassistische« Google-Map, die die Standorte von »Asylanten«-Heimen verzeichnet. Ein Hitlergruß der Königin Elisabeth II aus den 30er-Jahren bringt Medien in Wallung. Die Börsen Chinas gehen etwas in die Knie.

August

Am 10. August wird LePenseur Millionär — leider nur am Google-Zugriffszähler! Am 20. August feierte Dr. Ron Paul in beeindruckender Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag. Kurze Zeit darauf brach unter der Katholiban-Fraktion Heulen und Zähneknirschen aus, ob der in LePenseurs Urlaubszeit vorwiegend geposteten Bikini-Schönheiten. Seitdem ist LePenseur auch ganz offiziell kein »katholischer Blogger« mehr (als ob er das je sein wollte!). Ende August werden dann verwesende Leichen von (echten und wohl v.a. unechten) Flüchtlingen in einem abgestellten LKW im Burgenland nahe der Ungarischen Grenze gefunden.

September

Die Landnahme der eindringenden Muselmanen (die paar Christen oder Jeziden, die mitwollten, konnte man zweckmäßig auf der Fahrt im Mittelmeer »entsorgen«) nimmt Fahrt auf. Mutti quasselt was von »Wir schaffen das!«, ohne daß ihr einer mit einem beherzten »Halt doch endlich den Rand!« ins Wort fiele. Und damit das nicht geschehe, wird von den Systemmedien fleißig zensiert und desinformiert. Und in den Vorwahldebatten der US-Republikaner schnattert eine Kandidatin großmäulig über ihre Pläne für WW3, und inspiriert LePenseur zur Frage: »Ist die Schnepfe völlig durchgeknallt?«. Und am 30. September wird Deutschlands Trottelpostille BLÖD zu einer Rekord-Strafzahlung an Kachelmann verurteilt. Bisweilen gibt es Gerechtigkeit — sogar gegen BLÖD & Alice Schwarzgeld ...

Oktober

In Oberösterreich fährt die FPÖ bei den Landtagswahlen einen Kantersieg ein, der die Fortführung der bisherigen Schwarz/Grün-Koalition unmöglich macht. Am 11. Oktober kommt Rot/Grün in Wien mit einem seeeehr blau geschlagenen Auge gerade noch mal davon. Wieder eine Woche später siegt die SVP bei den Nationalratswahlen in der Schweiz. Der Rest des Oktobers vergeht mit Muttis Mantra-Rezitation »Wir schaffen das!«, und der immer offensichtlicheren Unmöglichkeit, es zu schaffen. Im

November

starb Ernst Fuchs, einer der Gründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, am 7. November. Drei Tage darauf einer der drei Altkanzler Deutschlands. Am Freitag, dem 13. November kam es dann zu den Anschlägen von Paris. Danach die übliche Betroffenheit bei den Politruks und Systemmedien. Lichterketten, Kerzen, Wortspenden sonder Zahl. Mutti wiederholt obstinat: »Wir schaffen das!«, wie eine Schallplatte mit Sprung. Dafür läßt der Großtürke einen Jet der russischen Luftwaffe abschießen (noch immer ungeklärt, ob knapp innerhalb oder außerhalb türkischen Luftraums, doch wohl eher letzteres), und wundert sich, daß Putin harsch reagiert. Wieder ein Schritt näher zu WW3 ... Und weil's so lustig ist, läßt er gleich darauf noch einen prominenten Menschenrechtsanwalt abknallen. Reaktion der EUrokraten: nüscht. Und da sind wir schon im

Dezember

gelandet. Ach, LePenseur freut dieser Jahresrückblick nicht mehr so recht. Was jetzt kommt, von Mutti-Verherrlichung auf dem wohldressierten CDU-Parteitag, über Siege und Niederlagen nationaler Sozialisten in Frankreich und Venezuela, bis hin zu in Ausarbeitung befindlichen EU-Richtlinien zur Bekämpfung unerwünschter Meinungsäußerungen, ist derartig zum Kotzen, daß man sich das eigentlich für den 1. Jänner aufheben sollte. Da geht's dann mit dem Sekt und den Lachsbrötchen vom Vorabend unter einem ...

So, das war's also für 2015. Warten wir ab, was uns 2016 bescheren wird ...


PROSIT!





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P.S.: die Jahresrückblicke der letzten Jahre wurden als Servicleistung zum Anklicken gewünscht — eh voilà: 2008200920102011201220132014. So, aber jetzt ist's gleich Mitternacht, und ich muß die Sektflaschen entkorken. Bis nächstes Jahr ...

Hundert notwendige Gedichte XXXI — Emanuel Geibel

2015 war ein »Geibel-Jahr«, wenngleich das einigermaßen unterging: am 17. Oktober 2015 jährte sich der Geburtstag des Dichters zum zweihundertsten Male — und der Chronist hat es übersehen ...

Nun steht Geibel ja heute nicht gerade in Ansehen und Ehren. Auf Wikipedia ärgern die handelsüblichen Seitenhiebe, weil die Nazis aus einem seiner Gedichte (zwar sinnentstellt, wie zugegeben wird, aber trotzdem!) zitiert hatten, und was dergleichen Dummheiten mehr sind. In LePenseurs Meyer-Enzyklopädie (aus 1973) wird unter dem Lemma rügend angemerkt, daß Emanuel Geibel »in seinen Gedichten die Ursprünglichkeit durch deklamator. Pathos ersetzt« habe. Ach, ja ...

Sicherlich: über viele seiner Gedichte ist die Zeit hinweggegangen, manche sind mittlerweile schlicht unlesbar. Aber ein erstaunlich hoher Anteil ist — »deklamator. Pathos« hin oder her — auch heute noch mit Genuß und Belehrung zu lesen! So zu Beispiel eines der schönsten Abendlieder unserer deutschen Sprache:
 Gute Nacht   
Schon fängt es an zu dämmern,
Der Mond als Hirt erwacht
Und singt den Wolkenlämmern
Ein Lied zur guten Nacht;
Und wie er singt so leise,
Da dringt vom Sternenkreise
Der Schall ins Ohr mir sacht:
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Nun suchen in den Zweigen
Ihr Nest die Vögelein,
Die Halm' und Blumen neigen
Das Haupt im Mondenschein,
Und selbst des Mühlbachs Wellen
Lassen das wilde Schwellen
Und schlummern murmelnd ein.
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Von Tür zu Türe wallet
Der Traum, ein lieber Gast,
Das Harfenspiel verhallet
Im schimmernden Palast.
Im Nachen schläft der Ferge,
Die Hirten auf dem Berge
Halten ums Feuer Rast.
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Und wie nun alle Kerzen
Verlöschen durch die Nacht,
Da schweigen auch die Schmerzen,
Die Sonn' und Tag gebracht;
Lind säuseln die Zypressen,
Ein seliges Vergessen
Durchweht die Lüfte sacht.
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Und wo von heißen Tränen
Ein schmachtend Auge blüht,
Und wo in bangem Sehnen
Ein liebend Herz verglüht,
Der Traum kommt leis und linde
Und singt dem kranken Kinde
Ein tröstend Hoffnungslied.
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Gut' Nacht denn all ihr Müden,
Ihr Lieben nah und fern!
Nun ruh' auch ich in Frieden,
Bis glänzt der Morgenstern.
Die Nachtigall alleine
Singt noch im Mondenscheine
Und lobet Gott den Herrn.
    Schlafet in Ruh! schlafet in Ruh!
    Vorüber der Tag und sein Schall;
    Die Liebe Gottes deckt euch zu
    Allüberall.
Das Jahr 2015 ist nun schon abenddunkel geworden. Hoffentlich gönnt es uns in seinen letzten Stunden noch jene friedvolle Ruhe, die Geibels Gedicht atmet.

Gute Nacht ...



Mittwoch, 30. Dezember 2015

So sehr ich Michael Klonovsky schätzen lernte

... muß ich doch bisweilen meinen Kopf über die eine oder andere Wortmeldung schütteln. So erschließt sich mir nicht, welche — fraglos stilistisch-feuilletonistisch funkelnden — Gedankenketten er um die vor zehn Tagen lancierte BLÖD-Meldung von Hitlers angeblicher  Ein-Eiigkeit drapiert (siehe Acta diurna vom 29.12.2015). Er merkt es ja selbst:
Reden wir hier allen Ernstes über Hitlers Eier? Wen interessiert das? Aber gemach, vielleicht kommen wir aus der Sache doch mit einem Erkenntnisgewinn heraus.

Jeder kennt Ernst Kantorowicz’ Theorie von den zwei Körpern, die in der Person des Königs zur unio mystica vereint sind, also der natürliche, sterbliche Leib des konkreten Herrschers und der übernatürliche, unsterbliche des Königs an sich. In modernen Demokratien ist dieses Modell obsolet geworden, der Bundeskanzler etwa ist auch als Abstraktum weder unsterblich noch heilig, sondern nur der gewählte Anführer und Primus inter pares in einer gerade aktuellen Form. Schaut man dagegen 4000 oder 3500 Jahre zurück, zum ägyptischen Pharao, blickt man in eine Zeit noch vor der unio mystica, Pharao ist göttlicher Natur und wird im Tode Gott (es gibt den Bericht eines Höflings aus dem Neuen Reich, der fassungslos vor Glück ist, nicht hingerichtet worden zu sein, weil er versehentlich den Gottkönig berührt hatte).

Was uns wieder zu Hitler führt, der für eine große, wahrscheinlich mehrheitsfähige Zahl seiner deutschen Zeitgenossen näher beim Pharao als beim Bundeskanzler existierte.
Und jetzt folgt eine große Betrachtung darüber, warum es sich bei Hitler doch (obwohl er an Massenmord-Quote deutlich hinter Mao und Stalin zurückblieb) um eine einzigartiges Phänomen gehandelt habe. Und flugs sind wir wieder beim Gründungsmythos der Nachtkriegsordnung gelandet. Was schade ist, denn diesen Mythos*) des Zwanzigsten Jahrhunderts haben wir bereits ad nauseam vernommen. Wenn Klonovsky dann bezüglich Mao und Stalin im Vergleich zu Hitler postuliert:
... würde ich die These riskieren, dass auch deren fanatischste Anhänger ein realistischeres Bild von den beiden roten Diktatoren hatten als die glühendsten Verehrer des deutschen Führers von jenem. Stalin und Mao hatten Widersacher in den eigenen Reihen, gegen die sie sich durchsetzen mussten, und sie taten es unter anderem, indem sie behaupteten, das beste für die Partei und das Land zu tun. Der Reichskanzler Hitler musste nie die Partei zu seiner Legitimation herbeizitieren, und mit dem Volk verschmolz Sein Wille zur mystischen Einheit. Stalin und Mao verkörperten den Fortschritt, Hitler war die Inkarnation der Vorsehung. An Wunder und Wunderwaffen glaubte in der kommunistische Welt niemand so recht, vielmehr an historische Gesetzmäßigkeiten und ähnliche Miniatur-Mirakel. Im geistig eigentlich überlegenen Deutschland indes nahm der Wunderglaube zu, je mehr die Fronten ins Rutschen gerieten, und zwar ausschließlich in Verbindung mit dem Glauben an den Führer. Anders gesagt: Stalin und Mao waren in den Augen ihrer Anhänger immer noch Menschen, Hitler dagegen in den Augen der seinen eine Art Halbgott und Wundertier. 
... dann halte ich das — mit Verlaub, edler Dichter und Denker Klonovsky, und nicht als Breitseite gegen Sie gedacht! — für ziemliche Geschichtsklitterung:

1. auch Hitler mußte sich in seiner Partei durchsetzen. Strasser-Flügel vergessen? Röhm und seine nationalbolschewistischen SA-Banden ausgeblendet? Danach, ja freilich: da war er dann etabliert — aber das war Stalin nach der Ausschaltung der »Trotzkisten« und der »Rechtsabweichler« aus dem Politbüro ebenso. Oder Mao nach der Ermordung von Lin-Biao ...

2. Kennt Herr Klonovsky das berüchtigte Becher-Gedicht (oder die ebenso unsäglichen Produkte des späteren Nobelpreisträgers Pablo Neruda) auf Stalins Tod nicht? Figuriert der dort nicht mindestens ebenso sehr als »Inkarnation der Vorsehung«? Als eine Art »Halbgott und Wundertier«?

3. Wann hätte denn Stalin (außer in durchschaubar rein rhetorischen Floskeln) »die Partei zu seiner Legitimation herbeizitieren« müssen? Wann Mao?

4. Daß Wunderglaube in der Verzweiflung bessere Nahrung findet, als auf Seite der siegreichen Sache (die der Erfolgreiche immer gern auf sein höchsteigenes Verdienstkonto buchen möchte), ist auch allgemein bekannt. Daß die Lage Deutschlands, wenigstens seit dem Steckenbleiben der Wehrmacht in Rußland in den verfehlt geführten Aktionen des ersten Kriegswinters — vielleicht hätte Hitler doch besser auf Guderian hören sollen ... —, spätestens aber seit der Katastrophe von Stalingrad,  höchst verzweifelt war, ist ja schwer zu bestreiten.

Nein — das erneute Bedienen jenes oben genannten Gründungsmythos der Nachkriegsordnung ist durchaus entbehrlich! Vielleicht nicht für Klonovsky, bei dem ich mir schon denken kann, daß er mit seinen bewundernswert offenen Worten zu allen möglichen Tabuthemen jetzt einmal beim Haupt- & Staatstabu unserer Zeiten und Breiten seine Bereitschaft zu einem — zwar nur kleinen, ja fast nur symbolischen — Brandopfer bekundete; nein wohl bekunden mußte ... Aber für »den Diskurs an sich« (um das mal hochgestochen auszudrücken) war's entbehrlich ...

Wenn Klonovsky dann noch schreibt:
Berge von Biographien und Memoiren brachten keinen anfassbaren, temperierten Menschen zum Vorschein. War er überhaupt ein Mensch? Besaß er in der Tat eine Körpertemperatur? 
... dann hat er offenbar nie die zahlreichen Berichte seiner damaligen Mitarbeiter und (v.a.!) -innen zu Gesicht bekommen, die einen durchaus »privaten« Hitler zeigen. Einen, den es natürlich im Bestreben, ihn (und nur ihn) zum absolut-einzigartig-undenkbar Bösen der Menschheitsgeschichte zu stempeln, nicht geben darf. Aber wohl gegeben haben dürfte ...

Wenn Klonosky dann weiters  schreibt:
Hitler war zwar nicht der allergrößte Massenmörder, aber innerhalb dieser Monstergilde der unbegreiflichste, alienhafteste, ein „unerklärlich von außen Hereingeschneiter“ (Sebastian Haffner), ein Geschöpf von unausrechenbarer Fremdheit. Sogar die Monster Mao und Stalin wirken, wie gesagt, menschlich neben ihm.
... dann beginnt mir bei der Vorstellung der »Menschlichkeit« eines Mao, der im »langen Marsch«, im »großen Sprung nach vorne« und in der »Kulturrevolution« kaltlächlend Millionen über die Klinge springen, ausrotten und sonstwie verrecken ließ, zu frösteln. 

Und was die vergleichsweise »Menschlichkeit« eines Stalin betrifft: Michael Klonovksy wäre gut beraten, bspw. die Bücher »Sterbliche Götter« und »Das Geheime wird offenbar« seines Vornamens-Vetters Michael Voslensky zu lesen. Was da über Stalins Schauprozesse, GULAGs & Co. berichtet wird, läßt einem das Blut in den Adern um kein Zehntelgrad weniger gefrieren, als die schrecklichsten KZ-Reports aus der Nazizeit ...


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*) der andere, über den viele abfällig reden, aber den keiner kennt (weil ihn keiner kennen darf und daher auch nicht kennen kann), schreibt sich übrigens in latinisierter Form. Das nur nebenfüglich.

»Gesinnungsjustiz, Religionsstrafrecht und die Willkür eines diktatorisch werdenden Staates«


... betitelt sich ein vor etwas zwei Wochen bei »Unterberger« veröffentlichter Gastartikel von Christian Zeitz:
Auch im nunmehr zu Ende gehenden Jahr sind österreichische Staatsbürger strafrechtlich verurteilt worden, weil sie ihrer kritischen Haltung gegenüber einer Religion öffentlich Ausdruck verliehen haben. Darunter sind der deutsche Islamkritiker Michael Stürzenberger, die Künstlerin Gisela Rott (ebenfalls Islamkritik) und der emeritierte Rechtsanwalt Alfons Adam (kritisierte den Buddhismus). Alle Genannten sind nach § 188 des Strafgesetzbuches, also wegen „Herabwürdigung religiöser Lehren“ verurteilt worden, so wie vor wenigen Jahren die prominente Islamkritikerin Elisabeth Sabaditsch-Wolff, die auf den Sexualvollzug des islamischen Propheten Mohammed mit der neunjährigen Kindfrau Aischa hingewiesen hatte.

Die islambezogenen Fälle sind zunächst allein deswegen Skandalurteile, weil die islamische Glaubensgemeinschaft es bis zum heutigen Tag schuldhaft verabsäumt hat, ihre Glaubensgrundlagen in irgendeiner Form offenzulegen. Dass ein Gericht trotz vollständigen Fehlens einer irgendwie vorliegenden, geschweige denn objektivierten, „religiösen Lehre“ wegen der „Herabwürdigung“ einer ihm damit eben völlig unbekannten Lehre eine Verurteilung vornimmt, ist damit Ausdruck einer üblen Form der Gesinnungsjustiz.
Manchen Katholiken, die auf dem LePenseur-Blog ja nicht selten als Leser unterwegs sind, werden die von Zeitz angestellten Überlegungen nicht recht behagen. Sie müssen sich freilich die Frage stellen, ob der nur theoretische »Schutz« ihrer »heiligen Güter« durch die Strafgesetze, der in der Praxis — man denke an »Piss Christ« & Co. — das Papier nicht wert ist, auf dem er steht, es wirklich wert ist, dafür die politkorrekte Knebelung der Meinungsäußerung durch linke Kräfte in der Justiz, die eine extensive Interpretation der sogenannten »Haßdelikte« betreiben, in Kauf zu nehmen. Und den Islamo-Fascho-Funktionären und dem von diesen gesteuerten Musel-Mob in seinem Bemühen, den wenigstens angeblich — denn seine Historizität ist insgesamt ja mehr als fraglich! — ach-so-vorbildlichen, dafür kinderschändenden und völkermordenden Religionsstifter unter dem Ge- und Mißbrauch der Staatsgewalt zum absoluten Tabu auch für Nicht-Muselmanen zu erklären, Deckung zu geben. Nicht ohne Grund bemerkt Kommentarposter »Zraxl« zu diesem Artikel etwas zynisch an:
Mich würde wirklich interessieren, ob man die Religion der gemeinhin als Terror-organisation "Islamischer Staat" bezeichneten Menschengruppe verunglimpfen darf. Mit den in Österreich anerkannten Religionen hat jene Religion ja absolut überhaupt nie gar nichts zu tun, wie man ja einhellig aus allen Medien jederzeit erfahren kann.

Oder würde die Republik Österreich in diesem Fall die indirekte Methode wählen, nämlich den Herabwürdiger der ISIS-Religion ausforschen, anklagen und damit seine Personaldaten quasi veröffentlichen, vor Gericht freisprechen lassen, und das Urteil alsdann von ISIS-Anhängern vollstrecken zu lassen. Denn damit hat dann ja niemand rechnen können.
So, wie ich die — pardon l'expression — Arschlöcher in unseren, nicht nur auf den Talarkrägen tiefrot gefärbten Staatsanwaltschaften kenne: ja, das hat durchaus eine gewisse (und selbstmurmelnd sofort bestrittene) Wahrscheinlichkeit für sich ...

The White Man's Burden

... nennt sich ein Gedicht des späteren Literatur-Nobelpreisträgers Kipling, der heute vor 150 Jahren, am 30. Dezember 1865, geboren wurde:

Take up the White Man’s burden—
Send forth the best ye breed—
Go bind your sons to exile
To serve your captives’ need;
To wait in heavy harness,
On fluttered folk and wild—
Your new-caught, sullen peoples,
Half-devil and half-child.


Take up the White Man’s burden—
In patience to abide,
To veil the threat of terror
And check the show of pride;
By open speech and simple,
An hundred times made plain
To seek another’s profit,
And work another’s gain.


Take up the White Man’s burden—
The savage wars of peace—
Fill full the mouth of Famine
And bid the sickness cease;
And when your goal is nearest
The end for others sought,
Watch sloth and heathen Folly
Bring all your hopes to naught.


Take up the White Man’s burden—
No tawdry rule of kings,
But toil of serf and sweeper—
The tale of common things.
The ports ye shall not enter,
The roads ye shall not tread,
Go make them with your living,
And mark them with your dead.


Take up the White Man’s burden—
And reap his old reward:
The blame of those ye better,
The hate of those ye guard—
The cry of hosts ye humour
(Ah, slowly!) toward the light
“Why brought he us from bondage,
Our loved Egyptian night?”


Take up the White Man’s burden—
Ye dare not stoop to less—
Nor call too loud on Freedom
To cloak your weariness;
By all ye cry or whisper,
By all ye leave or do,
The silent, sullen peoples
Shall weigh your gods and you.


Take up the White Man’s burden—
Have done with childish days—
The lightly proferred laurel,
The easy, ungrudged praise.
Comes now, to search your manhood
Through all the thankless years
Cold, edged with dear-bought wisdom,
The judgment of your peers.

Die heutige Zeit eiert bei solchen Zeilen natürlich politisch korrekt herum (der Wikipedia-Artikel ist ein Musterbeispiel dafür). Ei, warum? Ei, darum! Denn es gibt eben einfach zu viele Profiteure gutmenschlicher Klagen über »Imperialismus« und »Kolonialismus«, die doch an allem Übel der Welt schuld seien ... Ach, wirklich?

Wäre es denn wirklich so viel besser, wenn (ohne das zweifellos ganz »kultur-unsensible«, drakonische Verbot der Briten) das Verbrennen von Witwen in Indien immer noch an der Tagesordnung wäre? Ist die Abschaffung des Sklavenhandels, mit der irgendwelche Negerkönige in Zusammenarbeit mit muselmanischen Zwischenhändlern sich die sprichwörtliche »goldene Nase« verdient haben, denn wirklich so zu bedauern? War die Einführung einer nach europäischem Vorbild geregelten Zivil- und Strafjustiz in den Landen des Orients wirklich ein so bedauernswerter Mißgriff, daß man sie besser durch möglichst schnelle Wiedereinführung von Bastonade, Steinigung und Handabhacken beseitigen müßte?

Verdanken die doch angeblich so armen, ausgebeuteten Kolonialgebiete ihre bis heute existierende Infrastruktur (sofern sie noch existiert und nicht von korrupten Machthabern völlig verrotten gelassen wurde!) nicht ebenjenen, ach-so-pöhsen Kolonialverwaltungen?

Der Haß der europäischen Linken auf die typisch abendländischen Traditionen von Arbeitsamkeit, Korrektheit, Rechtlichkeit etc. — die von diesen Dumpfbacken als bloße »Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ führen kann« verächtlich gemacht werden — ist mindestens ebenso groß wie ihre Dummheit, denn ohne eine breite Schicht von Menschen, die genau diese »Sekundärtugenden« ständig leben, können sie sich ihre verblasenen Zukunftsprojekte nämlich sofort rektal applizieren. Weil sie dann einfach nicht finanzierbar sind.

Man nenne uns doch Beispiele, wo nach dem Abzug der Kolonialmacht die Situation wirklich besser geworden wäre. Nicht einmal im Kongo (und Belgien war eine berüchtigt miese Kolonialmacht!) war das der Fall!

Sicherlich: Kolonisatoren waren keineswegs aus idealistischen Motiven bemüht, in den Kolonien die dringend nötigen Verbesserungen zu tätigen, sondern wollten — was sonst! — davon profitieren. Und was wäre schlecht daran? Auch der Bäcker macht Brot, und die Kleiderfabrik Damenblusen nicht aus Altruismus, sondern weil sie sie verkaufen wollen!

Fraglos war nicht alles »gut« unter der Kolonialherrschaft (und zwar unter keiner einzigen, nicht einmal unter der des Deutschen Kaiserreichs, obwohl die vergleichsweise zu den besten und uneigennützigsten gehört hatte!), aber es war auch unter den schlechten meist besser als das, was davor, und jedenfalls besser als das, was danach herrschte! Das ist zwar noch keine Reinwaschung und Rechtfertigung des Kolonialsystems — aber rückt die ganze Geschichte in einen korrekteren Blickwinkel ...

Am 30. Dezember 1905

... also heute vor einhundertzehn Jahren, wurde im Theater an der Wien Franz Lehárs erfolgreichste Operette, »Die lustige Witwe«, uraufgeführt. Darf man daran erinnern? Nun ja — man darf ja auch noch Eiernockerl mit grünem Salat essen ...

Lehár spielte 1947 mit dem Zürcher Tonhallenorchester diese Aufnahme der Ouvertüre ein — ein Tondokument von großen Reiz:


Den Lesern seines Blogs wünscht LePenseur einen beschwingten Start in den jungen Tag eines alten Jahres ...

Dienstag, 29. Dezember 2015

»... willkommen in der wahnsinnigen Welt

... einer fürsorglichen Mutti, eines dauerbesoffenen Junckers und eines Friedensnobelpreisträgers – aber bitte, gehen Sie schnell weiter, es gibt gar nichts zu sehen ...«

Grandioser Artikel von Kollegen Bellfrell — Leseempfehlung!

SPÖVP - eine Koalition des Schrecklichen

Auf der einen Seite eine ehemalige Arbeiterpartei, die ihre Wähler aus Pensionisten, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und Migranten rekrutiert, auf der anderen Seite eine ehemals christliche Partei, die die Privilegien des öffentlichen Dienstes und den Subventionswahn der Bauern schützt.
resumiert Kommentarposter Tom73 resigniert unter einem lesenwerten Artikel von Josef Urschitz. Wer aus diesem Land noch auswandern kann — so lebens- und liebenswert es von Klima, Landschaft, Küche, Kultur und vielem anderen ist! — möge nicht zögern: vielleicht kann er's später nicht mehr, oder nur mit unverhältnismäßigen Verlusten ...

Darf man »eigentümlich frei« denn noch lesen ...?

Nun, vielleicht lesen. Aber natürlich mit Entrüstung! Und sagen, tja: sagen sollte man's auch besser nicht ...

Es ist ja so in unserer Meinungsfreiheitsgesellschaft, daß es immer möglich ist, völlig frei die Meinung des politisch-medialen Komplexes zu äußern. Andere weniger. Besser gar nicht. Wenn man noch Karriere machen will, oder auch einfach nicht die Fenster eingeschlagen bekommen möchte. Oder den Verlagsvertrag gekündigt, und Bücher eingestampft.

Nun hat sich also ein wackerer Liberaler namens Michael Blume als Autor vom ef-Magazin mit Ekel und Entsetzen verabschiedet, denn
... mein Entschluss steht fest - als Feigenblatt für braune Autoritäre stehe ich nicht zur Verfügung ...
schreibt er. Das ist irgendwie nachvollziehbar, denn da »eigentümlich frei« schon seit jeher nicht wirklich als feiges Blatt bezeichnet werden konnte, weil es gegen die rot/grünen (in dieser Mischung bekanntlich: braunen) Autoritären mit der Meinung nie hinter dem Berg hielt, kann Herr Blume (um es sozusagen durch die Blume zu sagen), dessen Herz und Sinn einem feigen Blatt vielleicht besser entspräche, das mehr seine freiheitlich-liberalen Vorstellungen von »Sie dürfen alles denken, solange Sie nicht den Fehler machen, es auch zu sagen« entgegenkommt, da eben einfach nicht mit!

Nun, als regelmäßiger Leser des ef-Magazins weine ich der abgefallenen Blume, die ja doch noch keinen Frühling gemacht hätte, nicht allzu sehr nach. Umso besser gefällt mir dafür das Statement des »Papsttreuen« (dessen Papsttreue ich angesichts des derzeitigen Papstes zwar nicht nachvollziehen kann, aber dessen ungeachtet ohne existenzielle Verunsicherung zur Kenntnis nehme), der in einem lesenswerten Artikel darlegt

Warum ich an Bord bleibe

Man muss nicht jede Meinung in der „eigentümlich frei“ gutheißen, schon gar nicht jeden Kommentar. Aber es ist gut, dass es Magazine wie dieses gibt.

 Niemand wird in Deutschland gezwungen, eine bestimmte Zeitung oder ein Magazin zu lesen, geschweige denn, dafür zu schreiben. Umgekehrt gilt schon eher: Wer in Deutschland bestimmte Zeitungen, Magazine und Nachrichtendienstleister liest, steht schneller in der rechten Ecke als er „Thilo Sarrazin“ sagen oder zumindest buchstabieren kann. Dabei geht es dann nicht um die „Hausmeinung“ des jeweiligen Mediums, auch nicht um die dort von Autoren vertretenen Positionen, es geht in vielen Fällen um das Erscheinen von Autoren, die man schon mal dem rechten Lager zugeordnet hat.
Gerade hat sich ein christlicher Blogger als Autor des Magazins „eigentümlich frei“ (ef) verabschiedet. Er begründet das auf seinem eigenen Blog mit einem Beitrag zur Bundeskanzlerin und den dort veröffentlichten Kommentaren sowie mit der Aufnahme von eben genanntem Thilo Sarrazin in den regelmäßigen Autorenpool.
Der »Papsttreue« (der nach wie vor in der Linkliste des LePenseur-Blogs, Kategorie »Katholisches«, aufscheint — was allerdings seit der katholibanischen Erregung des letzten Spätsommers keiner Reziprozität mehr unterliegt ... nun, wir wollen dem geschätzten Papsttreuen nur die Tugend der klugen Vorsicht, doch keineswegs Mangel an Mut unterstellen ...) gibt in seinem Artikel recht unverblümt Nachhilfeunterricht im Fach »liberale Meinungsfreiheit«: diese beinhaltet nämlich auch, daß »andersliberale« Meinungen geäußert werden dürfen. Und exemplifiziert das an dem von Blume zum Schibboleth der Illiberalität erklärten Umstand, daß »jemand wie Sarrazin« im ef-Magazin als Autor schreiben darf, wie folgt:
Wahr ist allerdings, dass in den deutschen Medien eine Sachlage wie die von Sarrazin beschriebene kaum thematisiert wird. Wahr ist, dass der Versuch, so etwas zu thematisieren mit einem Verweis aus dem öffentlichen Diskurs „geahndet“ wird. Wahr ist auch, dass eine große Zahl der Menschen in Deutschland das ungute Gefühl beschleicht, von Politik und gängigen Medien hinters Licht geführt zu werden und sich darum anderen Quellen zuwendet, über deren Sachverstand und Objektivität (als Stichworte mögen „Kopp“ oder „Russia Today“ genügen) man allerdings durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann.

Nein, ich teile bei weitem nicht jede Äußerung, die in der ef veröffentlicht wird, schon gar nicht teile ich die in manchen Kommentaren zum Ausdruck gebrachten Kollektivismen, die kaum noch einen Bezug zu Freiheit und/oder Libertarismus zulassen, abgesehen davon, dass dort frei Meinungen geäußert werden.
(ebendort)
Auf seinem Blog ergeht sich Blume wortreich in Abgrenzungen von »eigentümlich frei«. Offenbar fürchtet er bereits, durch Kontakt-Kontamination für weiteres Medienschaffen verseucht zu sein. Nun, sein Problem, nicht meines ... Aber mehr noch: Kommentarpostings, die in erkennbarer Sachlichkeit und Zurückhaltung seinen Schritt als unrichtig bezeichen, wie z.B. eines von Markus Hartmann, der auf Blumes Vorwurf
Thilo Sarrazin (SPD) behauptet nicht einmal von sich selbst, liberal oder libertär zu sein. Seine einzige "Qualifikation" für eifrei besteht offensichtlich in antimuslimischer Stimmungsmache. Auch dies ist ein Missbrauch des Liberalismus.
Ein "Korrektiv" wäre ich gerne gewesen, als "Feigenblatt" für geldgeilen Extremismus stehe ich nicht zur Verfügung. Ob Sie dabei mitmachen, bleibt Ihre Entscheidung.
maßvoll antwortet:
Lieber Herr Blume,
"geldgeiler Extremismus", "NPD-Jargon" , "antimuslimische Stimmungsmache" sind ja nun auch keine Vokabeln, die ich ad hoc mit einem liberalen Geist verknüpfen würde, von einer wie ich finde inakzeptablen Verkürzung der Argumente in der gegenwärtigen Diskussion und einer unangemessen pauschalisierenden Ausdrucksweise mal ganz abgesehen. Frau Merkel hat auch keineswegs "auf Basis des Grundgesetzes" gehandelt, im Gegenteil, das ist u.a. das was man ihr vorwirft, ganz abgesehen davon, dass die jetzt bestehenden und lange vorher bekannten Probleme (die Dienste haben seit zwei Jahren auf die Flüchtlingswelle hingewiesen und nichts ist geschehen) ja hausgemacht sind und nun bei den nachgeordneten Stellen abgeladen werden, die schauen können wie sie klar kommen. Von einer pflichtbewussten Kanzlerin erwarte ich anderes als wolkige Erklärungen à la "wir schaffen das", vor allem erwarte ich ein von vornherein klar umrissenes Krisenmanagement, an dem es nach wie vor fehlt. Man kann darüber streiten, ob es aus humanitären Gründen gerechtfertigt sein kann, hunderttausende Flüchtlinge ins Land zu lassen, von denen viel mit unbekanntem Ziel im Land unterwegs sind, aber zu sagen, diese Handlungsweise stünde in Einklang mit dem Grundgesetz ist leider völlig falsch. Dito die Entwicklung in der Eurokrise. Man bestreitet doch in Berlin gar nicht mehr, dass beispielsweise die no-bail-out-Klausel gebrochen wurde, obwohl sie als Garant dafür dienen sollte, dass man in Deutschland auf die D-Mark verzichtete. Ich denke nicht, dass ich Ihnen die fettgedruckten Versprechen der CDU etwa anno 199 noch einmal vorlegen muss. Um festzustellen, dass damit Recht gebrochen wurde, benötige ich kein rechtskräftiges Gerichtsurteil oder sehen Sie das anders? Mit der gleichen Berechtigung könnte ich sagen, Sie werfen anderen zu Unrecht diskriminierendes , antimuslimisches und sexistisches Verhalten vor, weil die betreffenden Herrschaften weder zivil- noch strafrechtlich verurteilt sind. Sie sehen selbst, dass da etwas klemmt, Mir drängt sich allmählich der Eindruck auf, dass Sie den Begriff liberal doch etwas zu sehr verengen, was ein Widerspruch in sich selbst ist. Ich sehe aber, dass Ihr Entschluss steht und nach Ihrer jetzigen Replik kann ich ihn auch nachvollziehen, die Schnittstellen sind in der Tat nicht (mehr) existent.. Machen Sie es also gut. Herzliche Grüße und Ihnen ebenfalls ein schönes Jahr 2016 in liberaler Tradition. Ihr Markus Hartmann
werden von ihm in einer — wie sagt man dazu, ohne sich strafbar zu machen? — na, sagen wir: nicht eben edlen Vorgangsweise mit den bereits zitieren Worten:
mein Entschluss steht fest - als Feigenblatt für braune Autoritäre stehe ich nicht zur Verfügung...
unterschwellig drohend implizit der NS-Wiederbetätigung bezichtigt: nun — wer das als »liberal« ansieht, um den braucht man sich wohl keine Sorgen mehr zu machen ...

Wie sagt der Wiener in solchen Fällen? »Tschüß mit Ü«! Wessen Blümelein IM Erika heißt (bzw.: wer IM Erikas Blümelein sein will), der braucht sich in der Buntenrepublik Deutschland um sein Fortkommen keine Sorgen zu machen. Daß ihm deshalb unter den Lesern des ef-Magazins Tränen nachgeweint würden, das sollte er freilich auch nicht erwarten.

Montag, 28. Dezember 2015

Darwin Award


.... für einen von drei (wenigstens in den Medien) herkunfts- und namenlosen Männern:

Sprengung von Kondomautomat: 29-Jähriger tödlich verletzt

Symbolbild Kondomautomat
Symbolbild Kondomautomat / Bild: Clemens Fabry 

Der Mann hatte sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht und wurde von einem abgesprengten Stahlteil am Kopf getroffen.
 (DiePresse.com)
Beim Sprengen eines Kondomautomaten ist ein 29-jähriger Tatverdächtiger im deutschen Münsterland von einem Stahlteil tödlich getroffen worden. Wie die Polizei in Borken am Montag mitteilte, hatten drei Männer den Automaten in Schöppingen am Morgen des ersten Weihnachtstages in die Luft gesprengt.
Wir alle sind — und ganz besonders am heutigen Fest der Unschuldigen Kinder — tief betroffen und ein Stück weit traurig. Aber zum Trost: die drei werden nicht die Hl. Drei Könige gewesen sein ...


Salvete Flores

Des gößeren weniger bekannter Bruder, der doch so viel (bis heute) Unschätzbares für die katholische Kirchenmusik geleistet hat ...


Besser gefälschte Wahlen, als solche mit einem »falschen« Resultat? Ganz ernst jetzt?



„Was ist schlimmer? Schüler fälschten Wahl oder ein Sitz mehr für die AfD?” Diese Frage stellt sich der CDU-Abgeordnete des Hessischen Landtags Hartmut Honka auf Twitter. Dem Bürger stellt sich die Frage, was noch schlimmer sein kann, als Politiker, die Recht und Gesetz in Frage stellen.

Bei der Bremer Bürgerschaftswahl kam es bei Auszählungen, die von Schülern eines Gymnasiums durchgeführt wurden, in zwei Wahlbezirken zu Verdachtsmomenten der Wahlfälschung. Das Landeswahlamt bestätigte die fehlerhafte Auszählung (metropolico berichtete).
(Hier weiterlesen)

Und sowas nennt sich Jurist ...


Sonntag, 27. Dezember 2015

Heute vor hundert Jahren



... am 27. Dezember 1915, wurde zu Cleveland, Ohio, einer der Pioniere der Sexualforschung, William Howell Masters, geboren. Seine Verdienste um die Erforschung der menschlichen Sexualität werden heutzutage gern heruntergespielt — Kinsey's erotomanische Phantasien und Enthüllungen der »wahren« Sexualität vermarkten sich halt besser, daß Masters Homosexualität für eine heilbare Deviation ansah, macht ihn allen Homo-Lobbies verhaßt, und seine Meinung, daß Frauen auch bei normalem Verkehr zum Orgasmus kommen, und dazu nicht, wie Hite propagierte, selbst Hand anlegen müssen (sowie der ganze Feminazi-Scheiß, der auf diesem Gebiet ideologische Scheuklappen vor seriöse Forschung setzt), macht ihn natürlich zum Buhmann all der Genderisten und Menschen-neu-Erfinder — daß ein Wissenschaftler und Arzt (Masters war von seiner Ausbildung Gynäkologe) schlicht und unideologisch forschen will, und — wenn möglich — durch diese seine Forschungen den Patienten, die an Sexualstörungen leiden, helfen, das will dieser Spezies von Überzeugungstätern einfach nicht in den Sinn.

Sicher: die Ergebnisse, die Masters (meist in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Forschungs- und Ehepartnerin Virginia Johnsons, s.o.) publizierte, sind inzwischen teilweise überholt und teilweise ergänzungsbedürftig. Nur: welche Forschung wäre das in der Wissenschaftsgeschichte bislang nicht gewesen?

Und daß er sich nicht scheute, scheinbare Banalitäten auszusprechen — wie z.B., daß die zärtliche Berührung des Partners für eine Paarbeziehung essentiell ist! — gibt seinen Forschungen ein humanes (wenngleich, zugegeben: hausbackenes) Gesicht, wogegen bei seinen Kritikern und »Widerlegern« nur zu oft der Verdacht entsteht, diese wollten sich mit ihren Theoriefindungen v.a. selbst therapieren — und nicht so sehr ihre Patienten ...

In den prüden 50er- und frühen 60er-Jahren war Masters für viele, insbesondere kirchliche Kreise, ein rotes Tuch. Wer heute unvoreingenommen seine Bücher liest, wird das zum größten Teil nicht recht nachvollziehen können. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis ...

Samstag, 26. Dezember 2015

Es gibt auch neuere Sakralmusik

... die die Scilla modernistischer Unanhörbarkeit ebenso zu vermeiden versteht, wie die Charybdis des banalen Kitschs unserer »zeitgenössischen« Kirchengesangsbuch-Mißgeburten. Daher aus Anlaß des heutigen Festtages des Erzmartyrers Stephanus (welcher, wenigstens in Wien, immer Stephánitag betont wird), des Patrons der Wiener Metropolitankirche:



Der Fortschritt der Menschheit ist nicht aufzuhalten

Wurden vor ca. zweitausend Jahren »Ungläubige« bloß vor die Tore der Stadt getrieben und gesteinigt (cf. AA 7,57), dürfen ihnen heute zum Nutzen und Frommen der frommen, rechtgeleiteten Gläubigen bei lebendigem Leibe Organe entnommen werden:

IS erlaubt Handel mit Organen von "Ungläubigen"

Bild: (c) imago/pictureteam (imago stock&people) 
Die Islamisten erlauben, die Organen von lebenden "Ungläubigen" zu entnehmen, um das Leben eines Muslims zu retten.
 (DiePresse.com)

Der Islamischer Staat (IS) hat seinen Anhängern die Entnahme der Organe von Gefangenen erlaubt, wie aus von der US-Regierung an die Nachrichtenagentur Reuters zugespielten Dokumenten hervorgeht. Der Fatwa vom Jänner 2015 zufolge erlaubten es die Islamisten, die Organen von lebenden "Ungläubigen" zu entnehmen, um das Leben eines Muslims zu retten, auch wenn dies für den Gefangenen tödlich sei.
Muselmanischer Humanismus in Reinkultur. Wie überhaupt die Religion des Friedens in Toleranz exzelliert:
Muslimische Toleranz …

Im muslimischen Somalia darf das Weihnachtsfest nicht mehr gefeiert werden. Die Regierung habe dies verboten und die Sicherheitskräfte angewiesen, Weihnachtsfeiern im ganzen Land zu unterbinden, sagte der Minister für religiöse Angelegenheiten, Sheikh Mohamed Kheyroow, am Mittwoch dem Staatssender Radio Mogadishu. „Wir sind ein muslimisches Land und es gibt null Toleranz für solche unislamischen Feiern in unserem Land“, sagte der Minister.
(Quelle)
Frohe Weihnachten, bleibt uns nur zu wünschen. Und an IM Erika die Frage zu richten, was sie mit ihrem »wir schaffen das!« eigentlich gemeint hat. Das obige?

Freitag, 25. Dezember 2015

Des großen Johann Sebastian Weihnachtsoratorium kennt man

... aber kennt man auch das »Oratorio de Noël« op. 12 von Camille Saint-Saëns? Nein? Dann wird's Zeit:



Was immer man von Astrologie halten mag

... aber die Lektüre des Computer-Horoskops für den aktuellen Papa Buonasera ist in der Tat durchaus lesenswert:

Papst Franziskus - Sternzeichen Schütze - 17.12.1936

Geburtsdatum: 17.12.1936    Sternzeichen: Schütze
Geburtszeit: 21:00 Uhr   Aszendent: Krebs
Geburtsort: Buenos Aires (Argentinien)   Mondzeichen: Wassermann


Haus 1 in Krebs

Nach aussen hin zeigen Sie sich emotional, gefühlsmässig engagiert und offen. Andere Menschen erleben Sie einerseits als sehr authentisch, sensibel und beeindruckbar, andererseits aber auch als etwas launisch, schwankend und hin und her gerissen.

(Hier weiterlesen)
Gefunden habe ich den Link beim Kreuzknappen, der am Heiligen Abend so einladend

Gesegnete Weihnachten allen Lesern, die mich mögen und die mich nicht mögen!


postete, daß ich bei ihm einfach vorbeisehen mußte — eh voilà ...





Donnerstag, 24. Dezember 2015

Hand aufs Herz: wer hat gewußt

... daß der große Orchester-Zauberer Nikolai Rimsky-Korsakow im Jahre 1895, also vor 120 Jahren, eine Orchestersuite mit dem Titel »Heiliger Abend« (nach seiner gleichnamigen Oper) komponiert hat? Mit einem Tanz der Sterne und einem echt russischen Hexensabbath. Recht ungewöhnlich — und gerade deshalb hörenswert:




FROHE WEIHNACHTEN!

Ihr Kinderlein kommet ...

Naja, »Kinderlein« sind die Hübschen ja nicht mehr — aber doch jung und appetitanregend für die kommenden Feiertage — und ohne Frage die hübschesten Weihnachtsgänse weit und breit ...















So — jetzt sind's aber genug Gänse Engel für die Weihnachtszeit! LePenseur verabschiedet sich nun bis Silvester eher in den Urlaub ... von ein paar bissigen Kommentaren zur Weltsituation abgesehen — aber das sind seine Leser eh schon gewöhnt ...

Mittwoch, 23. Dezember 2015

»Können über eine Milliarde Menschen so intensiv an ein Märchen glauben, dass sie bereits sind, sich für dieses Märchen in die Luft zu sprengen?«

Fragt Michael Mannheimer in einem etwas süffisanten Posting über das Nichtfunktionieren des Islam jenseits der Polarkreise.

Nun, leider — Menschen sind für Märchen durchaus bereit, in den Tod zu gehen (was mich ja noch weniger stören würde), v.a. aber auch bereit, andere zu Tode zu bringen. Wenn man sich erinnert, was im 16./17. Jahrhundert an Kriegsgreueln über Europa zog, weil bestimmte Theologen sich über die Auslegung des Römerbriefs (und andere solche Finessen) nicht einig werden konnten, dann ist die Bereitschaft vieler Menschen, Märchen und Legenden todernst zu nehmen, leider evident.

Auch den absurden Märchen von »Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit«, »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« und »Führer befiehl, wir folgen!«, die allesamt in Blutbädern endeten, wurde gerne geglaubt.

Einstein meinte einmal, es gäbe seiner Meinung nach zwei Dinge, die unendlich seien: das Universum, und die menschliche Dummheit. Beim Universum sei er sich freilich nicht sicher. 

Er dürfte recht gehabt haben ...

Blogpause 23. Dezember


PIUS VI

Es gibt eine andere Version des Wappens, in der das obige Wappen als Herzschild aufscheint:






Dienstag, 22. Dezember 2015

»... the purpose of US foreign policy is to support the complex that we have created in the national security state that is fueled, funded, and powered by interminable war.«



Ein bedrückendes Interview in diesen Tagen, zum »Fest des Friedens«, ich weiß ... dennoch: ist es besser, Vogel Strauß zu spielen? 

Die Schlußantwort des pensionierten US-Colonels, wie dieser verbrecherische Wahnsinn gestoppt werden könne, sollte den Machthabern zu denken geben: »It would take a substantial minority, or even a majority of the people to stand up and say no more.  Does that mean revolution?  Possibly.«

Derzeit spielen die Machthaber auf Zeit. Sie gehen davon aus, daß sich die Sache mit Ablenkung durch Katastrophenmeldungen, Einschüchterung der Untertanen durch bewußt schwammig formulierte Verordnungen und Gesetze, Bestechung der Medien, vollständige Korrumpierung der Verwaltungs- und Justizbürokratien etc. schon irgendwie unter Kontrolle halten lassen wird.

Es herrscht ja Ruhe im Land! Die Leute sehen Tagesschau und Fußballmatches, vertrotteln bei DSDS & Co., schunkeln zum Musikantenstadel und halten Backaroma oder IM Erika für das kleinere Übel. Jedenfalls für ein kleineres, als etwas Neues zu denken. Das aber kann sich schneller ändern, als man glaubt.

Ludwig XVI schrieb in sein Tagebuch unter dem 14. Juli 1789 lakonisch nur ein einziges Wort: »Rien

Nun, doch nicht so ganz, wie wir wissen. Vielleicht werden auch unsere korrupten Herrschaftseliten lernen, daß die »Ruhe vor dem Sturm« nicht bloß ein meteorologisches Phänomen bedeuten kann ...
 
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P.S.: Dank an Kollegen FDominicus, durch dessen lesenswerten Blog ich dieses aufrüttelnde Video entdeckte.

Montag, 21. Dezember 2015

Sonntag, 20. Dezember 2015

Der Gedanke




... IM Erika durch das Filtersieb einer Espressomaschine zu treiben, hat irgendwie was Anheimelndes, das freilich durch zwei weitergehende Überlegungen augenblicklich verschwindet:
  1. ist sowas natürlich doch irgendwie nicht ganz nächstenlieb — und möglicherweise sogar strafbar auch nur als Gedankenspiel zu äußern, und
  2. die Sauerei, die nach so einer Aktion in der Küche herrscht, muß ja auch einer aufräumen. Ich nicht!
Es wird also bis auf weiteres bei virtuellem Schäumen bleiben ...

»Als Opfer wünschte ich mir eine Regierung, ...

...  die Terror und Kriminalität effektiv unterbindet – und die Trauer meinen Angehörigen überlässt. Man kommt wieder zusammen, legt Blumen nieder für Unbekannte und erklärt sich „solidarisch mit den Opfern“. Wie lebt man in Solidarität mit Toten? Zu keiner Gelegenheit entsteht größerer verbaler Unsinn als in Zeiten von Krisen und Katastrophen. Willkürlich entsteht eine Skala des Grauens, welche die gegenwärtige Tragödie einordnet. Die von einer Drohne zerfetzten Dorfbewohner in einem Kriegsgebiet befinden sich – als „Routineopfer“ – am unteren Ende; der erschossene Konzertbesucher in Paris ganz oben. Wer begreift den Unterschied?
Ein ausgezeichneter Artikel über unsere zeitgeistig-heuchlerischen »Fremdtrauergemeinden«. Leseempfehlung!




Wie man Erdogan dazu bringt, alle "Flüchtlinge" zurückzuhalten

 ... fragte sich vor einigen Wochen Mussi's Blog in »Snoop InfoSystems«:
Alle reden über den 'Pakt', den die EU mit der Türkei geschlossen hat:
Ein bei einem Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der EU mit dem türkischen Ministerpräsidentin Ahmet Davutoglu am Sonntag beschlossener  „Aktionsplan“ sieht Hilfen von drei Milliarden Euro für Ankara vor. Ziel ist es, die Lebensbedingungen von mehr als zwei Millionen aus Syrien geflohenen Menschen zu verbessern. Für türkische Staatsbürger sollen bis Oktober 2016 Visa-Erleichterungen eingeführt werden.
Jedoch, ohne Garantie, dass die Türkei auch nur einen Flüchtling davon abhält, nach Westeuropa zu gehen.
Es gäbe eine viel einfachere Methode, die Türkei sofort zu einer vollständigen Abriegelung der türkisch-bulgarischen und türkisch-griechischen Grenze für solche Leute zu nötigen - man müsste nur mal ein Jahr lang für jeden EU-Bürger Ferien der in der Türkei verbieten, und jeder, der dort geschäftlich hinreisen muss, muss komplett Rechenschaft ablegen.
Sobald die Tourismusindustrie - auch dank des russischen Embargos - darniederliegt, wird sich die Türkei mit einer Milliarde EUR pro Jahr begnügen und auf den Rest der Forderungen verzichten, solange exakt null Flüchtlinge aus der Türkei nach Europa kommen.
Es wäre einfach, wenn man wollte. Das würde aber bedingen, dass man einflussreiche Politiker in Europa hat, die die Asylflut stoppen wollen. Dass das nicht passiert ist, ist, was man in der juristischen Sprache 'konkludentes Handeln' nennt.
 Das hat was!

Samstag, 19. Dezember 2015

Kurt Masur zu Gedenken

Im 89. Lebenjahr verstarb heute der große Dirigent Kurt Masur. Seine Bedeutung — über die des langjährigen Chefs bedeutender Orchester hinaus —, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ende der DDR, dem Wende-Herbst des Jahres 1989, ist schon zu oft erörtert worden, als daß hiefür hier noch Bedarf bestünde. Was aber erwähnt zu werden verdient, sind die Schlußsätze des Gedenkartikels, die Wilhelm Sinkovicz, der »DiePresse«-Redaktion zu Recht als Musikkritiker von Rang ziert, über den heute Verstorbenen, schrieb:
Die glamouröse Biografie übertüncht ein wenig die Tatsache, dass die Welt mit Kurt Masur nicht nur einen besonnenen politischen Menschen, sondern einen Musiker verliert, der seine Kunstfertigkeit, vielleicht gerade, weil er sie selbst erarbeiten und in der Praxis perfektionieren musste, hochgehalten hat und in Zeiten der Wieder-besinnung auf solide Orchester-Erziehungsarbeit den altehrwürdigen europäischen Kapellmeister-Geist in die Neue Welt trug.
Vielleicht war das sein allergrößtes Verdienst: Dass die amerikanische Klassik-Szene PR-Effekte, Glanz und Glamour zumindest kurzfristig gegen gediegenes musikalisches Handwerk zu vertauschen geneigt war.
Was blieb, war: eine Aufnahme zu suchen, die Masurs Qualitäten ins rechte Licht rückt — und sich zugleich von der Musik her für den ernsten — und doch hoffnungsvollen — Ton eines solchen Artikels eignet. César Francks Symphonie in d-moll, die wie nur wenige das »Per Aspera ad Astra« jedes geglückten menschlichen Lebenslaufes geradezu verkörpert, schien hierzu besonders geeignet:



REQUIESCAT IN PACE




Eine »Nationale Kommission zur Überwachung der Toleranz«

... soll nach den Vorstellungen der EUrokraten dafür sorgen, daß nur mehr tolerant gedacht werden darf.

EU plant Überwachung von Kritikern und Umerziehungslager

Die EU will „intolerante Bürger“ überwachen. Jugendliche, welche nicht den EU-Vorgaben für “Toleranz” entsprechen, sollen umerzogen werden. – Das Recht auf freie Meinungsäusserung in Europa wird damit massiv eingeschränkt. Es droht die totale Orwell-Diktatur im Stil der der ehemaligen UdSSR.
Hinter den EU-Mauern wird ein neues „Überwachungsprogramm“ ausgeheckt. Die EU will „intolerante Bürger“ überwachen. Das European Council on Tolerance and Reconciliation (ECTR) hat einen Entwurf dem Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) des Europaparlaments überreicht. Er soll zur Verabschiedung vorbereitet werden. Mit dem sinnigen Titel: „European Framework National Statute for the Promotion of Tolerance“. Der beunruhigende Vorschlag würde europäische Regierungen verpflichten, Bürgerinnen und Bürger, die als „intolerant“ angesehen werden, zu überwachen. Dies könnte somit auch zu einem Verbot sämtlicher Kritik gegenüber dem Islam oder dem Feminismus führen.
Nett, nicht wahr? Aber es kommt noch besser:
Der Entwurf fordert auch die „Umerziehung“ von Personen, die als intolerant eingestuft werden. „Jugendliche, die Straftaten begangen haben und verurteilt wurden, sind verpflichtet, sich einem Rehabilitierungsprogramm zu unterziehen, durch das ihnen eine Kultur der Toleranz anerzogen werden soll.“
1984 ist wohl das längst-dauernde Jahr der Menschheitsgeschichte ...

Justiz? Daß ich nicht lache ...

Beate Zschäpe belastet sich selbst


Da, wo die Anklage widersprüchlich ist, hat die Angeklagte mit ihrer Erklärung ausgeholfen


18.12.15


Bild: pa
Zweieinhalb Jahre hat die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess Beate Zschäpe beharrlich geschwiegen. Ihre nun erfolgte Aussage vor Gericht wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Sollte die 53-seitige Erklärung, die Zschäpes Anwalt Mathias Grasel vor dem Oberlandesgericht verlesen hat, der Versuch einer Entlastung gewesen sein, dann kann er als gescheitert angesehen werden. Faktisch hat Zschäpe nämlich das Konstrukt der Anklage übernommen. (Hier weiterlesen)



Wie zitierte Papst Benedikt XVI doch am 22. September 2011 vor dem Bundestag: »Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?«

Wobei die Teilnahme einer Justiz an der Räuberbande immer noch eine Quantensprung ins Ekelhafte darstellt ...
Das Recht ist längst weggenommen und in den schmutzigen Händen einer machtgeilen, skrupellosen, parasitären Polit-Nomenklatura, der man — mit verschwindenden Ausnahmen — ein möglichst quälend langsames Siechtum*) wünschen müßte, wenn es eine Gerechtigkeit hernieden gäbe.

Gibt es aber nicht. Und so trösten wir uns mit den Fluchpsalmen (wie auf diesem Blog bereits angeregt) und dem Vertrauen ins Gottes im Jenseits ausgleichende Gerechtigkeit ...


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*) N.B.: LePenseur denkt in Kenntnis der Rechtslage gar nicht daran, diesen Mega-Arschlöchern ein gewaltsames Ende zu wünschen, denn dies könnte als »Gutheißung einer Straftat« ausgelegt werden. Absit longe! Aber verrecken können sie ruhig. Nicht christlich genug gedacht? Mag sein. LePenseur ist ja selbst manchmal fast betroffen ob seines Ekels gegenüber diesen Politmafiosi. Aber nur manchmal. Und nur fast ...