Mittwoch, 30. Dezember 2015

The White Man's Burden

... nennt sich ein Gedicht des späteren Literatur-Nobelpreisträgers Kipling, der heute vor 150 Jahren, am 30. Dezember 1865, geboren wurde:

Take up the White Man’s burden—
Send forth the best ye breed—
Go bind your sons to exile
To serve your captives’ need;
To wait in heavy harness,
On fluttered folk and wild—
Your new-caught, sullen peoples,
Half-devil and half-child.


Take up the White Man’s burden—
In patience to abide,
To veil the threat of terror
And check the show of pride;
By open speech and simple,
An hundred times made plain
To seek another’s profit,
And work another’s gain.


Take up the White Man’s burden—
The savage wars of peace—
Fill full the mouth of Famine
And bid the sickness cease;
And when your goal is nearest
The end for others sought,
Watch sloth and heathen Folly
Bring all your hopes to naught.


Take up the White Man’s burden—
No tawdry rule of kings,
But toil of serf and sweeper—
The tale of common things.
The ports ye shall not enter,
The roads ye shall not tread,
Go make them with your living,
And mark them with your dead.


Take up the White Man’s burden—
And reap his old reward:
The blame of those ye better,
The hate of those ye guard—
The cry of hosts ye humour
(Ah, slowly!) toward the light
“Why brought he us from bondage,
Our loved Egyptian night?”


Take up the White Man’s burden—
Ye dare not stoop to less—
Nor call too loud on Freedom
To cloak your weariness;
By all ye cry or whisper,
By all ye leave or do,
The silent, sullen peoples
Shall weigh your gods and you.


Take up the White Man’s burden—
Have done with childish days—
The lightly proferred laurel,
The easy, ungrudged praise.
Comes now, to search your manhood
Through all the thankless years
Cold, edged with dear-bought wisdom,
The judgment of your peers.

Die heutige Zeit eiert bei solchen Zeilen natürlich politisch korrekt herum (der Wikipedia-Artikel ist ein Musterbeispiel dafür). Ei, warum? Ei, darum! Denn es gibt eben einfach zu viele Profiteure gutmenschlicher Klagen über »Imperialismus« und »Kolonialismus«, die doch an allem Übel der Welt schuld seien ... Ach, wirklich?

Wäre es denn wirklich so viel besser, wenn (ohne das zweifellos ganz »kultur-unsensible«, drakonische Verbot der Briten) das Verbrennen von Witwen in Indien immer noch an der Tagesordnung wäre? Ist die Abschaffung des Sklavenhandels, mit der irgendwelche Negerkönige in Zusammenarbeit mit muselmanischen Zwischenhändlern sich die sprichwörtliche »goldene Nase« verdient haben, denn wirklich so zu bedauern? War die Einführung einer nach europäischem Vorbild geregelten Zivil- und Strafjustiz in den Landen des Orients wirklich ein so bedauernswerter Mißgriff, daß man sie besser durch möglichst schnelle Wiedereinführung von Bastonade, Steinigung und Handabhacken beseitigen müßte?

Verdanken die doch angeblich so armen, ausgebeuteten Kolonialgebiete ihre bis heute existierende Infrastruktur (sofern sie noch existiert und nicht von korrupten Machthabern völlig verrotten gelassen wurde!) nicht ebenjenen, ach-so-pöhsen Kolonialverwaltungen?

Der Haß der europäischen Linken auf die typisch abendländischen Traditionen von Arbeitsamkeit, Korrektheit, Rechtlichkeit etc. — die von diesen Dumpfbacken als bloße »Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ führen kann« verächtlich gemacht werden — ist mindestens ebenso groß wie ihre Dummheit, denn ohne eine breite Schicht von Menschen, die genau diese »Sekundärtugenden« ständig leben, können sie sich ihre verblasenen Zukunftsprojekte nämlich sofort rektal applizieren. Weil sie dann einfach nicht finanzierbar sind.

Man nenne uns doch Beispiele, wo nach dem Abzug der Kolonialmacht die Situation wirklich besser geworden wäre. Nicht einmal im Kongo (und Belgien war eine berüchtigt miese Kolonialmacht!) war das der Fall!

Sicherlich: Kolonisatoren waren keineswegs aus idealistischen Motiven bemüht, in den Kolonien die dringend nötigen Verbesserungen zu tätigen, sondern wollten — was sonst! — davon profitieren. Und was wäre schlecht daran? Auch der Bäcker macht Brot, und die Kleiderfabrik Damenblusen nicht aus Altruismus, sondern weil sie sie verkaufen wollen!

Fraglos war nicht alles »gut« unter der Kolonialherrschaft (und zwar unter keiner einzigen, nicht einmal unter der des Deutschen Kaiserreichs, obwohl die vergleichsweise zu den besten und uneigennützigsten gehört hatte!), aber es war auch unter den schlechten meist besser als das, was davor, und jedenfalls besser als das, was danach herrschte! Das ist zwar noch keine Reinwaschung und Rechtfertigung des Kolonialsystems — aber rückt die ganze Geschichte in einen korrekteren Blickwinkel ...

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