von Fragolin
Ich glaube, die Antifa ist die einzige faschistische Organisation,
die mit Parolen wie „Wehret den Anfängen!“ zu ihrer eigenen
Bekämpfung aufruft. Denn sie selbst liefern die Anfänge, gegen die
sich zu wehren Pflicht einer bürgerlichen Zivilgesellschaft wäre.
Die Dreistigkeit, sich selbst als diese zu bezeichnen, ändert daran
nichts.
Wer süffisant anmerkt, dass eine Handvoll Pegida-Anhänger nicht
„das Volk“ sind, als das sie sich bezeichnen, der muss sich auch
gefallen lasse, dass man ihm die einfache Wahrheit um die Ohren
reibt, dass die radikale Antifa und deren Klatschhasen und
politischen Scharfmacher aus dem dunkelrot-grünen-Bereich nicht „die
Zivilgesellschaft“ ist, sondern der am linken Rand ausgeflockte
dumpfbackig-aggressive Bodensatz des intellektuellen Prekariats.
In Berlin-Neukölln zum Beispiel, wo sich aggressive Antifa und
radikalmuslimischer Djihadismus geistesbrüderlich eine innerdeutsche
Enklave gebastelt haben, in die streckenweise die Staatsgewalt
bereits keinen Zutritt mehr hat, herrschen inzwischen Zustände, die
ein Bild abgeben dessen, was ganz Deutschland erwartet, wenn es sich
ausbreitet (und das tut es schon, in Hamburg, Düsseldorf, Köln...).
So berichtet die „Welt“:
„Ausgerechnet am arabischsten Ort Berlins, in der Neuköllner
Sonnenallee, wurde deutscher Rassismus gewittert. Hat etwa ein
lebensmüder Nazi zwischen Shisha-Bar und Handyhüllen-Fachgeschäft
einen Thor-Steinar-Laden aufgemacht?“
Liebe „Welt“, hier muss ich schonmal einhaken. Ich weiß ehrlich
nicht, ob dieses Steinar-Zeugs jetzt verboten ist oder nicht, es also
illegal wäre, einen solchen Shop zu eröffnen. Aber wenn nicht, und
davon gehe ich einfach mal aus, dann kann man den Laden zwar
ignorieren, nicht frequentieren, seine Waren auch offen
meinungsäußernd ablehnen so wie ich diesen Shisha-Dreck oder
Handyhüllen, aber es ist ein absolutes Unding, ja ein Beweis des
inzwischen kompletten Versagens des Rechtsstaates, wenn ein Eröffner
eines solchen Klamottengeschäftes mit rechtsrandigen Symbolen
„lebensmüde“ genannt werden muss. Merkt jeder, was dieses kleine
Wörtchen bedeutet?
Wer sich im links- und islamdjihadistischen Umfeld nicht
ideologiekonform verhält, muss um sein Leben fürchten. Sich in
Neukölln als „Nazi“ zu outen ist eine Art Suizid mit
Ankündigung. So weit ist Deutschland wieder, dass die falsche
Position zu haben lebensmüde ist.
Doch weiter im erhellenden Text:
„Nein.
Viel subtiler. Epizentrum der rechten Bedrohung ist eine
Physiotherapiepraxis – zumindest wenn man mutmaßlichen Berliner
Linksextremen glaubt.“
Da hat die Redaktion von Merkels Busenfreundin aber im letzten Moment
die karriererettende Reißleine gezogen. „Linksextreme“ sind
nämlich nur „mutmaßlich“. Den Begriff „rechtsextrem“ kann
man mit der Gießkanne über jeden kippen, wie es beliebt, aber nach
links müssen wir brav Samtpfötchen zeigen. Auch die
„Welt“-Redaktion scheint zu wissen, dass es offenbar
karrieretechnisch „lebensmüde“ ist, in Deutschland ein offenes
Wort gegen links zu sagen.
Als deutscher Medienschaffender eine nichtlinke Position einzunehmen
ist schon fast, wie einen Steinar-Laden in Neukölln zu eröffnen.
Man zieht die linksfaschistischen Stiefeltruppen an wie ein Licht die
Motten.
„Seit dem Sommer werden Flugblätter verteilt, die Hauswand und
der Eingangsbereich wurden mehrmals beschmiert und Ärzte davor
gewarnt, Patienten in die angeblich rassistische Praxis zu
überweisen.“
Man kann solche Flugblätter googeln. Die gab es vor über 80 Jahren
schon. Darauf verlinken würde wahrscheinlich den Straftatbestand der
Wiederbetätigung erfüllen, deshalb spare ich mir das. Da sind dann
eindeutige Symbole drauf und man kann darauf lesen, dass das
Einkaufen beim Juden bedeutet, dass der Volksdoitsche Volksverräter
und Feinde der Freiheit unterstützt und man ja wohl nicht das Risiko
eingehen will, bei „dem Juden“ Butter zu kaufen, die er
heimtückisch vergiftet haben könnte. „Der Jude“ müsse auch
damit rechnen, dass die SA zum „Hausbesuch“ vorbeikommt.
Heute liest sich das so:
„Wir finden dass PatientInnen wissen sollten, auf was und wen
sie sich in einer Praxis einlassen. Wer hat schon Bock, auf der
Massageliege zu liegen und im Rücken einen AfD-ler zu haben?“
Jaja, „ein AfD-ler im Rücken“ ist eine ebenso große Gefahr wie
„ein Jude im Rücken“. Alles wiederholt sich.
„Auf
den gegen ihn gerichteten Aufklebern prangt zwar das Antifa-Logo,
doch dies kann auch jemand, der nicht zu der lose organisierten
linksextremen Vereinigung gehört, benutzt haben.“
Ich warte in der „Welt“ aber mal auf den Satz: „Auf den
Flugblättern prangt zwar das Zeichen der Identitären / eine
Nazi-Rune / ein Hakenkreuz (Liste beliebig erweiterbar), doch das
kann auch jemand anderes benutzt haben.“
Wenn jemand in Chemnitz am Rand eines Trauermarsches den Arm
hochreißt, sind alle sechstausend Demo-Teilnehmer und der ganze Rest
der Stadt sowie jeder Sachse als solcher automatisch Nazis (nein,
nicht mutmaßlich, sondern auf hoheitliche Weisung), aber wenn die
Antifa Flugblätter verteilt und andere Aktionen setzt, dann kann das
natürlich auch „jemand anderes“ gewesen sein. Und wer nicht zur
Antifa dazugehört, auch wenn er offen deren Symbole verwendet, deren
Ideologie verbreitet und mit deren aggressiven Methoden arbeitet, der
ist per se schon kein „Linksextremer“ mehr sondern nur noch
„mutmaßlich“ ein solcher.
Diese Unterwerfungsgesten, diese Korrektheitsbuckelei vor aggressiven
Strumtruppen, die wegen ihrer Nützlichkeit im Kampf gegen die
Opposition von Regierungsseite unterstützt werden, ist eine so
offensichtliche Arschkriecherei der Medien, dass es weh tut. Und die
tröten was von Pressefreiheit und Korrektiv und Stütze der
Demokratie, dabei kriechen sie unterwürfigst vor den Mächtigen,
spielen deren Sprachrohr und trauen sich kaum, so zu formulieren,
dass eine unangenehme Wahrheit ans Licht kommen könnte.
„Auch
wurde Braune zufolge in den vergangenen Monaten ein Loch in die Tür
getreten und wurden mehrmals im Flur Fäkalien verstreut. Doch auch
hier könne man nur vermuten, dass es im Zusammenhang mit der
Kampagne steht, so Braune. Beweise habe er nicht.“
Gab es Scheiße-Schmierereien und eingetrampelte Türen auch schon
vor der Rufmord-Kampagne? Nein? Dann hat er vielleicht keine Beweise,
aber die Indizien sind eindeutig.
„Die Antifa
Berlin erstellt regelmäßig Dossiers, in denen angebliche und
tatsächliche Rechtsextreme mit Foto und weiteren Angaben etwa zu
Arbeitgebern aufgelistet werden.“
Und die blöken
immer nach Anonymität und Datenschutz, wenn es um sie selbst geht.
Listen mit Volksverrätern gab es schon einmal. Listen mit
Konterrevolutionären und imperialistischen Spitzeln auch, da kann
die Berliner Mitregierungspartei „Linke“ vulgo „SED neu“, die
der Antifa gerne logistische Unterstützung gewährt und eine
politische Heimstatt der offenen Linksfaschisten ist, sicher einige
Kampflieder von singen. Die Sturmtruppen der Nazis und die
Sturmtruppen der Kommunisten rekrutierten sich aus den gleichen
aggressiven Idioten, das sind Abziehbilder voneinander, und die
heutige „Antifa“ folgt exakt dem gleichen Strickmuster.
„So findet sich
in einem dieser Dossiers über die Berliner AfD auch der Eintrag
„Wolfgang Holzhausen (Physiotherapeut, Firma: TherapieZentrum
Holzhausen)“.“
Und jetzt halten wir mal ganz kurz inne.
Nicht, weil dort eine Firma gelistet steht, die einem AfD-Funktionär
gehört. Das kann man ganz einfach recherchieren. Der AfD-ler
Holzhausen ist Bezirksabgeordneter seiner Partei, sein Name ist
bekannt.
Auch nicht, weil diese Liste ganz offen in einem verhetzenden Kontext
steht und in diesen Kreisen gerne als Anleitung zum Handeln gesehen
wird, wie man an den Fäkalangriffen und Gewaltakten sehen kann.
Nein.
Bemerkenswert ist etwas anderes.
Nämlich die Tatsache, dass die Existenz solcher Listen und der
daraus erwachsenden aggressiven Übergriffe gegen AfD-Politiker
bisher politisch geduldet (wenn nicht gar gefördert) und medial eher
wohlwollend ignoriert wurde. Erst jetzt kocht ein Fall so richtig
hoch und hat die Antifa den Bogen überspannt.
Und was ist diesmal anders?
Die Antifanten haben nicht recherchiert. Sie haben keine Sorgfalt
nötig, denn sie sind erstens die moralisch höchstwertige Instanz,
die persönlichen Gesandten des Einen und Guten, die Wahren
Friedensapostel und besitzen deshalb das universelle und unteilbare
Recht auf Deutung, wer ein Wahrer Mensch ist und wer ein zu
vernichtender satanischer Ketzer und Ungläubiger. Dem kann man auch
alles unterstellen, da ist keine Lüge zu dreist und keine Hetze zu
tief.
Das kann man ja auch auf dem „LePenseur“-Blog letzthin
mitverfolgen. Wen ein solcher Linksfaschist auf der Liste hat, dem
werden einfach alle möglichen Dinge zugeordnet, untergeschoben,
behauptet, von denen zwar nicht eine einzige Aussage beweisbar ist,
aber es geht ja auch nicht um Argumente sondern um das aggressive
Ausleben von billigem Hass. Linksfaschisten sind blindwütige
hasszerfressene Idioten, unfähig zu Recherche und Reflektion; die
hassen die Welt weil sie ihr Spiegelbild hassen (weswegen sie
wutschnaubend ausrasten, wenn ihnen jemand den Spiegel vorhält) und
sie glauben von hasszerfressenen Intoleranten umgeben zu sein, weil
sie intellektuell nicht zu mehr in der Lage sind als von sich auf
andere zu schließen.
Doch zurück zum Physiotherapiezentrum, das heißt nämlich nur so
wie der AfD-ler, weil es bis voriges Jahr dessen Frau gehört hat,
inzwischen hat es aber einen ganz anderen Besitzer und führt nur
noch den Namen. Oder besser: führte. Denn der neue Besitzer musste
den Namen tilgen; in der Berliner Sonnenallee (genau dort, wo ein
jüdischer Kippaträger keine zwei Minuten sichtbar sein darf, ohne
dass sich antisemitische Beleidigungen blökende, spuckende und
aggressiv auftretende Araberhorden um ihn scharen, was aber offiziell
jetzt nicht so schlimm zu sein scheint) darf ein Geschäft nicht
einmal einen Namen tragen, der nach einem Nichtlinken klingt. Und
auch, dass es dessen Frau gehört hat, ist irrelevant, denn wahre
Faschisten kennen und leben nun einmal die Sippenhaftung.
Und so bleibt nur noch eine Frage offen (die zu stellen allerdings
heißt, die Antwort bereits zu kennen). Sie mag unwichtig klingen,
aber wenn man es genau betrachtet, ist sie sogar die Kernfrage
überhaupt: Wenn der Betreiber des Therapiezentrums wirklich dieser
AfD-Funktionär wäre, wäre dann das Vorgehen der Antifa um auch nur
einen Deut besser und akzeptabler, die richtige Reaktion um einen
Deut verständnisvoller und nachsichtiger? Warum musste der Antifa
erst ein so gravierender Fehler passieren, dass man darauf aufmerksam
wird, dass dort seit Jahren eine immer aggressiver und immer
radikaler agierende entfesselte ultralinke Blase offen gegen
geltendes Recht und Gesetz und in seinem politischen Anspruch gegen
das Deutsche Grundgesetz agiert?
Heißt das nicht, dass es bereits Normalität in Merkeldeutschland
ist, dem besten seit 73 Jahren in dem sich Faschisten ganz offen
austoben dürfen, dass der Einsatz von Verhetzung, Verrat, Lüge,
Gewalt und Aggressivität gegen Andersdenkende (unter billigender
Inkaufnahme von Kollateralschäden) toleriert wird?
Wehret den Anfängen?
Nein. Angefangen hat es schon lange.
Wir sind schon mittendrin.
1 Kommentar:
Ich sage einfach: Danke für diesen Text!
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