Donnerstag, 31. März 2011

Des grünen Spießers Wunderland

... ist zweifellos Deutschland. Nirgendwo wird inniger Müll getrennt und penibler Wasser gespart als in Deutschland. Offenbar hat der Muster-Deutsche ein Spießer-Gen eingebaut, das ihn dazu bewegt, derlei nicht bloß zu tun, sondern es sogar gern zu tun. Auch wenn der Effekt vielfach fragwürdig, ja sogar eindeutig schädlich ist. Macht nix — Ordnung muß sein:
Bei kaum einem Thema sind sich die Politiker über alle Parteigrenzen hinweg so einig. Geht es um die Umwelt, wird jedes Vorhaben ohne große Debatte abgesegnet. Die Zeche für so viel vorgeblich ökologische Weitsicht zahlen die Bürger. Wie zum Beispiel beim Feinstaub. Obwohl der Verkehr nur zu elf Prozent zur Feinstaubbelastung beiträgt, haben viele Kommunen „Umweltzonen“ eingerichtet, um die angeblichen Dreckschleudern aus den Zentren fernzuhalten, und eine halbe Million Dieselfahrzeuge wurden mit teuren Rußfiltern nachgerüstet. Die Luftqualität indes hat sich dadurch nicht wesentlich verbessert.

Auch im Sammeln und Trennen von Müll sind die Deutschen Weltmeister. Doch nur etwas mehr als ein Drittel der Wertstoffe wird tatsächlich wiederverwertet. Der Rest landet zusammen mit dem Hausmüll in den Müllverbrennungsanlagen, weil die mit der geringen Menge profanen Abfalls allein gar nicht befeuert werden könnten. Um die Müllmenge zu reduzieren, sollten vor Jahren die Einwegverpackungen verschwinden. Doch stattdessen trat mit der Einführung des Pfands der gegenteilige Effekt ein. Die Konsumenten griffen weiter zu Plastikflaschen und Getränkedosen, nur zahlen sie dafür jetzt eben Pfand. Seit der Einführung des Pfands 2003 ist der Marktanteil von Mehrwegflaschen sogar von 64 auf 50 Prozent gesunken.

Ökologisch verfehlt ist auch die Wassersparwut. Obwohl Deutschland zu den wasserreichsten Ländern der Erde gehört, wird in kaum einem Industrieland damit so sparsam umgegangen wie hier. Die in zahlreichen „Aufklärungs“-Kampagnen gelieferte Begründung: Das schone die Umwelt und helfe den armen Ländern. Dabei lässt sich Trinkwasser gar nicht über Tausende Kilometer transportieren. Wenn der Deutsche also auf sein Wannenbad verzichtet, nützt das den Menschen in den Dürregebieten der Erde überhaupt nichts. Und auch die Umwelt hat nur wenig davon. Denn tagtäglich müssen Hunderttausende Liter vom angeblich so kostbaren Nass durch die Abwasserrohre gespült werden, um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen und so eine Verkeimung zu verhindern. Bezahlen müssen das die sparsamen Verbraucher über ihre Wasserrechnung.

Nicht weniger sinnlos sind die meisten Maßnahmen zur Heizkostenersparnis. Dämmung ist das Zauberwort, um dem Energieverlust durch Dach und Wände Einhalt zu gebieten. Doch die Wärmepackung verhindert den natürlichen Austausch mit der Außenluft. Die Folge sind Feuchtigkeit und Schimmel. Um das zu verhindern, reißt der Bewohner jetzt häufiger das Fenster auf und macht so die Energieeinsparung wieder zunichte.
(PAZ)
Aber Hautsache, es wird bürokratisch vorgeschrieben und noch bürokratischer geprüft. Und, wie konnte ich darauf nur vergessen: Zuwiderhandeln strengstens bestraft. ...

Mittwoch, 30. März 2011

Sogar die lachsfarbene Postille links-grüner Gutmenschen

... hat gelegentlich lucida intervalla, in denen (zur Vorspiegelung einer »Meinungspluralität«) Kritik an der vom Blatt betriebenen Panikmache geäußert werden darf. So z.B. am 21.3.2011 von Burkhard Müller-Ullrich unter dem Titel »Verstrahlter Journalismus«:
Seit Tagen kreist die Berichterstattung zu Japan nicht um die realen Opfer des Erdbebens, sondern um die "nicht auszuschließenden" eines eventuellen Super-GAUs - Herrscht beim Thema Atomkraft Rationalitätsverbot?

Journalismus ist ein zynisches Geschäft. Es ist dem Unheil verbunden und niederen Trieben verpflichtet. Nachrichten sind meistens Schreckensnachrichten. Gemeldet wird nicht, was alles gut geht, sondern was schlecht endet. Selten sind die Nachrichten von großem Nutzen für das Publikum: all diese Kriege, Katastrophen und Unfälle dienen in der Regel dem niederen Trieb des Gefühlskitzels. Dafür werden die Journalisten bezahlt. Für die Abwicklung dieses zynischen Geschäfts gibt es professionelle Kriterien, nach denen die Tragweite eines Ereignisses für den eigenen Markt bemessen wird: So zählt ein Autobusunglück mit fünf Toten im Inland mehr als eines mit 50 Toten auf einem fernen Kontinent, außer es handelt sich im letzteren Fall um "Landsleute". Solches Rechenwesen mit Opferzahlen mag zarten Seelen anstößig erscheinen, doch dahinter steckt nichts anderes als der Versuch, dem irrationalen Schicksal mit Rationalität zu begegnen. Betrachtet man hingegen die aktuelle Japan-Berichterstattung, so scheint es, dass dort kein Erdbeben stattgefunden hat, sondern ein Reaktorunfall.
(Hier weiterlesen)
Abgesehen vom faden Nachgeschmack, daß hier durch eine homöopathisch dosiert zugelassene »Gegenmeinung« (die natürlich nie auf der Titelseite präsentiert würde — man will sich doch die Sensations-Schlagzeilen nicht zusammenhauen lassen!) die gefällige Illusion von »ausgewogener Berichterstattung« bedient werden soll, ein höchst lesenswerter und völlig richtiger Artikel. Mit einem Wort: eine Neuauflage jener unschönen Gemengelage, in der unsere Großväter und Väter sich auch noch im Versuch einer Schadensbegrenzung 1933 bis 1945 kontaminierten, da jedem, der nicht nachweislich im KZ starb, von besserwissenden (und höchst ungefährdet lebenden) Nachgeborenen vorgeworfen werden konnte, er habe irgendwie das Regime gestützt.

Die demagogische Alternative (recte: Alternativlosigkeit) ist perfide: wer nichts tat, war schuldig, wer etwas dagegen tat, war schuldig, solange er es überlebte. Unschuldig ist nur der wegen seines Widerstandes Ermordete — der hat freilich nix mehr davon ... Da unsere Zeit von der Ermordung von Systemkritikern (wenigstens derzeit) klug Abstand nimmt, wird die Zukunft also lauter Schuldige unter uns finden. Vorausgesetzt, unsere Nachkommen sind ebenso alles besser wissend und völlig gefahrlos lebend wie unsere heutigen Meinungsführer. Was letzteres wir ihnen, human, wie wir sind, doch wünschen wollen ...

Dienstag, 29. März 2011

Politiksentimentalismus

... darf Jan Fleischhauer auf »S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal« veräppeln — ganz zart natürlich nur:
Der Politiksentimentalismus, bei dem Bäume umarmt und Rindenkäfer gezählt werden, macht auch vor dem braven Bürger nicht halt - jedenfalls, wenn es ihm über Jahrzehnte verlässlich gut geht. Schon die Aufwertung der Straße zu einer Art Spontanplenum, auf dem sich, abseits der Wahlurne, der eigentliche Volkswille artikuliert, ist eine urlinke Idee. Jede Demonstration lebt seit 1968 von dem Gedanken, dass ein paar tausend Menschen, die selbstgemalte Schilder hochhalten und mehr oder minder geschickt gereimte Verse vortragen, ernster zu nehmen sind als parlamentarische Mehrheiten.

Die Basis des Bürgeraufruhrs, der nun die Grünen an die Macht gebracht hat, bildet nicht gesellschaftlicher Reformwille, sondern Langeweile. Es ist kein Zufall, dass sich unter den Stuttgart-21-Aktivisten neben Studenten und Rentnern, die eh' nicht so recht wohin mit ihrer Zeit wissen, in erstaunlicher Anzahl die 45-jährige Hausfrau aus der Villa mit Hanglage einfand, um kurz vor den Wechseljahren noch einmal die Aufregung der Aufruhrs zu spüren. Kaum etwas ist ja erregender als die Wonnen der Unangepasstheit, das machte schon immer die besondere Verführungskraft der linken Ideenwelt aus. Man fühlt sich gleich so erfrischt und verjüngt, wenn man für das Gute kämpft und dabei das Blut des heiligen Zorns in den Schläfen spürt.
Das wäre alles durchaus richtig beobachtet, käme einem nur nicht angesichts der redaktionellen Umgebung, in der das steht, etwas der Mageninhalt hoch. Daß Jan Fleischhauer sich nicht zu gut ist, auf SPON den Harald Schmidt zu mimen, mit Scherzen, die nur von eingefleischten Links/Grünen als »grenzwertig« empfunden werden, mag der Höhe des Honorars geschuldet sein, das er für diese Pseudo-Kritik erhält.

In der Realität verhält er sich nicht anders, als die Proponenten ehemaliger Blockparteien, wie z.B. ein Gerald Götting, der in DDR-Medien »Thesen des christlichen Realismus« verkünden und den »christlichen Beitrag im Friedenslager der Sowjetunion« darlegen durfte. Mit einem Wort: als behübschender Hofnarr zur Vorspiegelung von Meinungspluralismus. Man könnte derlei — zugegebenermaßen: nicht nett — auch als mediale Edelprostitution bezeichen ...

Montag, 28. März 2011

»Die Angst ist heute ein Meister aus Deutschland«

... schließt ein ganz ausgezeichneter Artikel von Reinhard Zöllner in der heutigen »Welt«. Nein, nicht ganz, denn da kommt noch ein Nachsatz: »Wer solche Freunde hat, braucht keinen Super-GAU.«
Wir haben die Freundschaft der Japaner in ihrer größten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg bitter enttäuscht. Es stimmt: In vielen Ländern reagierten die Medien und die Menschen verstört, schockiert, ungläubig auf die Ereignisse in Japan. Aber Hysterie, Unprofessionalität und vor allem Gefühl- und Taktlosigkeit bis zum Zynismus: das war das ganz besondere Markenzeichen der deutschen Reaktion. Und zwar nicht nur der Medien. Die deutsche Haltung zu Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe war eine Aneinanderreihung von peinlichen Desastern. (Hier weiterlesen)
Das einzige, was sich beim Lesen dieses Artikels sofort aufdrängt (außer akutem Ekel über die panikmachende Journaille dieses Landes), ist die Frage: warum erst jetzt? Warum nicht schon vor einer Woche? Ach so! Da war vorher noch die politische Agenda zu bedienen, um den von unseren Alt-Altundsechzigern in den Redaktionen herbeigesehnten Wechsel nicht zu gefährden. Da kann man lästige Wahrheit und kritisches Augenmaß nicht brauchen ...

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P.S. und sogar zu diesem Artikel entblödet sich die Redaktion nicht, höchst effekthascherisch falsche Bilderstrecken dazwischenzuschalten. Nun — offenbar waren einige in der Redaktion peinlich über ihre unkollegiale Entlarvung peinlich berührt und versuchten »gegenzusteuern«.

Sonntag, 27. März 2011

Deutschland hat gewählt

Und zwar: die Angst. Den grünen Schrebergarten mit dem grünen Zipfelmützen-Gartenzwerg. Und seine allmähliche — oder auch rasche — Eliminierung aus der Reihe der ernstzunehmenden Wirtschaftsmächte. In einigen Jahren, wenn der Laden zusammenkracht, werden es vermutlich wieder »die Spekulanten« und »der kalte, menschenverachtende Neoliberalismus« gewesen sein ...

Wie die taz es gestern höchst bezeichnend zusammenfaßte:
Stärkstes Wirtschaftswachstum, erfolgreichstes Bildungssystem, niedrigste Jugend-kriminalitätsrate — die schwarz-gelbe Landesregierung in Baden-Württemberg rühmt sich gerne als Spitzenland in allen möglichen Kategorien. Über die Gleichstellung von Schwulen und Lesben reden sie dabei nicht. Kein Wunder, denn in dieser Hinsicht ist der Südwesten absolutes Schlusslicht.
Das wird sich unter einem grünen Ministerpräsidenten sicher alles ändern. Die Wirtschaft wird durch Quoten und Regulative aller Art belastet, das Bildungsniveau durch gezielte Nivellierung nach unten und verstärkte Zuwanderung ungebildeter Fremdarbeiter und ihrer Angehörigen noch schneller ruiniert werden — aber die Hinterlader dürfen sich dafür nicht wie bisher am Landratsamt, sondern am Standesamt verpartnern. Wenn das kein Ausgleich ist! Nun, warten wir's ab: aus manchem Ausgleich wurde unversehens ein Konkurs ...

Gestern fand eine Demonstration statt

... was das Wort »Niedertracht« bedeutet. Offiziell wurde — immerhin löblich, wenigstens mit vierzehn Tagen Verspätung darauf zu kommen, was sich gehört — der »Opfer der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan« durch eine Schweigeminute gedacht. Daß das die Fraktion der Berufsgutmenschen und ihre medialen Handlanger (SZ schrieb ursprünglich: »Um 14.15 Uhr gab es eine bundesweite Schweigeminute für die Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima« — inzwischen geänderter Text hier) zu einer Demonstration für den Ausstieg aus der Atomkraft umfrisiert haben (und dies wohl auch von Anfang an wollten), paßt ganz zu ihnen. Daß dem tatsächlich so war, beweisen die Gesichter prominenter »Gedenkminütler«, denen die Betroffenheit und das Mitgefühl für vermutlich zwanzigtausend Tote und hunderttausende Obdachlose der Beben- und Tsunamikatastrophe nur so ins Gesicht geschrieben steht:

Pardon, schrieb ich soeben »Gesicht«? Entschuldigung für den lapsus linguæ — nicht alles was zwei Backen hat, ist deshalb schon ein Gesicht ...

Samstag, 26. März 2011

Nachrichten aus Absurdistan

Die offiziös-amtliche »Wiener Zeitung« titelt auf der ersten Seite ihrer heutigen Print-Ausgabe:

Energiequelle der Zukunft: Strom sparen

Zu dieser sinnbefreiten Ansage fällt mir nur ein:

Informationsquelle der Zukunft: Zeitung sparen

Greenpiss habe angekündigt, in der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima eins eigene Strahlenmessungen vorzunehmen. Seit dem Beginn der Krise vor zwei Wochen hätten die Behörden offenbar ständig sowohl die Risiken als auch das Ausmaß radioaktiver Verseuchung unterschätzt, erklärte Greenpeace-Atomexperte Jan van de Putte. »Wir sind nach Fukushima gekommen, um die Auswirkungen der Krise festzuhalten und unabhängige Erkenntnisse über die radioaktive Verseuchung zu ermöglichen.« (WZ)

Nun, angesichts der Verläßlichkeit, mit welcher Greenpiss im Jahr 1995 die Umweltgefährdung durch die geplante Entsorgung der Shell-Plattform Brent Spar darzustellen beliebte, und angesichts der Kampagne »Auf frischer Tat ertappt«, mit der diese Organisation durch die Verbreitung teils falscher, teils unvollständiger Fakten letztes Jahr Nestlé zu diskreditieren versuchte, bin ich schon gespannt, was die »Experten« dieses internationalen Desinformations-Syndikates jetzt zu Fukushima »feststellen« werden.

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P.S.: Wer noch mehr über die Machenschaften dieser sympatischen Organisation wissen will: hier werden Sie geholfen. »Écrasez l'infâme!« kommt einem angesichts dieses fanatisierten Gelichters spontan in den Sinn ...

Freitag, 25. März 2011

Offengestanden ist es mir egal, ob die Schwaben eine Volksfrontregierung wählen

Mir tun freilich die Bewohner dieses an landschaftlichen Schönheiten reichen Landes Baden-Württemberg irgendwie leid, auch wenn sie sich in freier Wahl ihr Unglück doch hauptsächlich selbst zuzuschreiben haben. Deshalb sende ich — nicht nur an meine treuen Leser, sondern v.a. an jene, die durch Google irgendwie auf diesen Blog verschlagen werden — eine aktuelle Graphik der ZAMG, der österreichischen »Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik« über die erschröckliche Ausbreitung der radioaktiven Fukushima-Wolke über die Welt:

Am 15.03.2011 (d.h. nach drei Tagen):

Am 18.03.2011 (d.h. nach sechs Tagen):

Am 21.03.2011 (d.h. nach neun Tagen):
Am 24.03.2011 (d.h. gestern, nach zwölf Tagen):

Wer sich bei Betrachtung der Intensitätsskala noch immer für Mitteleuropa (und Baden-Württemberg liegt ebenda, habe ich mir sagen lassen) Sorgen vor dem demnächst drohenden nuklearen Holocaust macht, dem kann vermutlich keiner helfen. Und der verdient, wenn er sodann aus Panik für die sozen-ökommunistische Volksfront stimmt, auch nichts besseres.

Nur: wie kommen wir anderen eigentlich dazu?

Donnerstag, 24. März 2011

Was Deutschland alles kann ...

Es kann beispielsweise wegen eines Erdbebens in Japan seine Kernkraftwerke zusperren und hoffen, daß eine Million Winderäder und von Kuhfürzen gespeiste Biogasanlagen den Ausfall wettmachen. Es kann aber auch anstelle der Portugiesen die Finanzierung von deren stattlichem Defizit übernehmen und hoffen, daß die dafür erhaltenen portugiesischen Staatsanleihen den Tapeten und Heimtextilmarkt in Deutschland nicht völlig ruinieren. Keine Frage: das kann Deutschland ... ... fragt sich nur: wie lange noch?

Doch nun zu etwas ganz anderem:

Dr. Wolfgang Thüne, Meteorologe und früherer Wetterkommentator des ZDF, richtete vor einiger Zeit folgende Videobotschaft an IM Erika:



Karl Eduard rief uns diese Botschaft dankenswerterweise unter dem griffigen Titel »Perlen vor die Sau« in Erinnerung. Nun, welche Konsequenzen hatte diese Botschaft? Exakt: null. Weiterhin wird auf »Verminderung des Ausstoßes von Kohlendioxid« gesetzt, und die Verarmung und Versklavung unseres Kontinents unter dem Vorwand, das Klima zu »schützen«, fortgesetzt, obwohl mittlerweile die betrügerischen Praktiken sogenannter »Klimaforscher« im IPCC längst aufgedeckt wurden. Das heißt im Klartext, daß kalorische Kraftwerke zur Elektrizitätsgewinnung als Auslaufmodelle anzusehen wären — obwohl diese den Hauptteil der Elektrizität liefern.

Nun wird durch den Medienhype um Fukushima, wo nach einem extrem starken Beben mit folgendem Tsunami ein Kernkraftwerk schwer beschädigt wurde, und derzeit ein für den Standort und die nähere Umgebung sicherlich höchst unerfreuliches Problem darstellt, welches jedoch den Rest der Welt (und insbesondere Europa) auch bei weiteren Problemen nur marginal beeinträchtigen kann, zusätzlich der sofortige Totalausstieg aus der Atomenergie betrieben, obwohl nicht die mindesten Anzeichen für ähnliche — oder auch nur annähernd ähnliche — Probleme mit deutschen Kernkraftwerken bestehen.

Da von denselben Lobbies, die die Klimahysterie ebenso wie die Atomangst schüren, auch gegen den Ausbau der Wasserkraft gehetzt wird, bleiben also nur völlig unrealistische Szenarien angeblicher »alternativer« Energieerzeugung, von denen man mit Sicherheit nur eines sagen kann: sie werden Deutschland in ein de-industrialisiertes Armenhaus verwandeln.

Offenbar ist genau das die Agenda der Volksverräter, die derzeit im politisch-medialen Komplex an den Hebeln der Macht sitzen: durch die Bank Alt-Achtundsechziger, die ihren der lukrativen Karriere willen begangenen »Verrat« an den den »Idealen« der Studentenrevolution dadurch »sühnen« wollen, daß sie den folgenden Generationen ein verarmtes, gegängeltes, machtloeses Land hinterlassen — frei nach dem Motto: »Deutschland hat es verdient, unterzugehen«. Den Spruch kennen wir doch von wo ...

Die neue En- bzw. Epidemie: Hirnschmelze

Ein bisher in dieser Intensität unbekannter Erreger (bzw. ErregerIn — ach was, sagen wir einfach »eine Erregung«) hat weite Teile der Polit- und Medienlandschaft erfaßt: die Gefahr akuter Hirnschmelze grassiert allerorten.

Es ist noch unklar, ob die Erregung lokal auf Redaktionen, Parteisekretariate und Schulen des deutschen Sprachraumes beschränkt bleiben wird, in welchem Falle sie als endemische Erkrankung Deutschlands anzusehen wäre (analog den lt. Spiegel 100.000 Aids-Toten im Berlin des Jahres 2000), oder ob sie als Epidemie weltweit ihre Opfer fordert. Warten wir's ab ...

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P.S.: Aktuelle Daten hier. D.h. nicht von der Hirnschmelze, sondern von dem, was wirklich im Gang ist ...

Dienstag, 22. März 2011

Montag, 21. März 2011

»Deutschland sucht den Super-Gau«

Atomkatastrophe in Japan, Krieg in Libyen, Wahlen in Sachsen-Anhalt, der plötzliche Kindstod des Eisbären Knut - am Ende einer desaströsen Woche für deutsche Kernenergie, Weltfrieden, mitteldeutsche Liberale und SPD-Chef Sigmar Gabriel brennen die Redereaktoren auch bei Anne Will wieder verlässlich durch. Sieben Tage nach dem Gau, der nicht stattfand, obwohl er schon in der vorigen Folge der Schwätzer-Soap als geschehen vorausgesetzt wurde, stellt die diesmal langbestiefelte Gastgeberin dem "letzten Konservativen" (Will) Arnulf Baring eine Phalanx an ehemaligen Kanzlergattinnen, ehemaligen VW-Vorständen, ehemaligen ARD-Korrespondenten und ehemaligen Zeitungsherausgebern entgegen. Sie alle eint das Ziel, schnell auszusteigen, gern auch unter Inkaufnahme des einen oder anderen Euro Mehrkosten. Strom darf gut sein, wenn er nur sauber ist, da sind sich alle einig, denn Kanzlergattin sein, für die ARD Nachrichten vorlesen, im VW-Vorstand sitzen und eine Zeitung herauszugeben ernährt seinen Mann, dass er sich Biostrom leisten kann.
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Neuigkeiten von der Religion des Friedens – IX

RP-Online meldet Schüsse in Duisburg-Rheinhausen:
In Duisburg-Rheinhausen ist es am Sonntagabend offenbar zu einer Schießerei auf offener Straße gekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Beamten in die Annastraße gerufen, weil dort geschossen werde.

Die kurz darauf eintreffenden Streifenwagenbesatzungen sahen sich mehreren hundert Personen gegenüber. Zwei Tatverdächtige nahmen die Polizisten fest. Nach einem dritten Mann wird noch gesucht. Verletzte waren vor Ort nicht anzutreffen.

Die Polizisten fanden zahlreiche Patronenhülsen und Einschusslöcher in einem Fahrzeug zwischen einer Teestube und der gegenüberliegenden Moschee.
Der Islam gehört eben zu Deutschland, wie ein Schußwechsel zwischen Gotteshaus und Teehaus. Das ist polizeibekannt. Vielleicht spricht es sich irgendwann soagr bis in die hohe Politik durch. Das tumbe Volk spricht mittlerweile Klartext — z.B. so:
Warum regen sich hier manche so auf?
Duisburg hat das neue Integrationskonzept Diversity/Vielfalt bereits umgesetzt.
Danach gelten in jedem Milieu die Regeln der Angehörigen desselben. Im türkisch-kurdisch-islamischen andere als im katholisch-altdeutschen. Sie haben sich als Nichtangehörige da nicht einzumischen. Falls Ihnen das nicht passt, können Sie - frei nach Eskandari-Grünberg - ja wegziehen. Zum Beispiel nach Dortmund. Dort überlegen CDU und SPD gerade ernsthaft, ein Großbordell für Roma aus Bulgarien zu bauen. Willkommen in der bunten Republik unseres verehrten Bundespräsidenten Christian Bozkurt.

Sonntag, 20. März 2011

Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern

... denkt sich die (speziell deutschsprachige) Journaille, und läßt Artikel raus, die vor drei Tagen noch zur medialen Steinigung des Autors geführt hätten — z.B. der »Tagesspiegel« in seiner heutigen Ausgabe:
Viele Ausländer haben überstürzt das Land verlassen oder Zuflucht in Osaka gesucht. Explodierende Atomkraftwerke nahe Tokio, das erschien ihnen zu gefährlich. Vielleicht war das ein Fehler, denken sie jetzt, denn die Japaner fühlen sich verraten.

Sie musste weg, sie hat zwei Kinder. Die nahm sie, packte ein paar Koffer, wie lange sie fort bleiben würde, das wusste sie nicht, und bestieg ein Flugzeug nach Singapur. Es war das Vernünftigste, das sie tun konnte, sagte sie sich. Fliehen vor der radioaktiven Wolke, die vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima nur wenige Stunden brauchen würde, um Tokio zu erreichen.

Heute denkt Frau S., eine gebürtige Deutsche, dass es ein Fehler war. Ein schlimmer Fehler. Was werden die Japaner von ihr denken, wenn sie zurückkehrt, um den Alltag in Tokio wieder aufzunehmen und dazuzugehören? Sie kann es sich denken, auch wenn man es ihr vermutlich niemals offen sagen wird.
Und nun auf einmal erfährt man interessante Details, z.B. über das Funktionieren der japanischen Presselandschaft — in der Zeitungen nicht einfach Auflage durch Schlagzeile machen wollen, sondern die Fakten berichten. Und damit Panik vermeiden:
[...] Giles Cole ist seit vergangenem Donnerstag in Osaka. Mit Ausländern suche er keinen Kontakt. Das macht ihn nur verrückt. Jeder erzähle wilde Geschichten, die er irgendwo aufgeschnappt habe. Die Berichterstattung in ausländischen Medien schüre zusätzlich die Unsicherheit. „Das ist beinahe hysterisch, wie mit dem Thema umgegangen wird“, sagt Cole.

Ganz anders in japanischen Medien. Dass es bislang zu keiner Massenpanik gekommen ist, hält ein Experte für das Verdienst einer Presselandschaft, die sich stark deskriptiv auf Fakten konzentriert. Kaum jemals würden sich Reporter mit einer eigenen Einschätzung der Lage hervortun. Das ist auch der Grund, warum seit Tagen immer wieder neue, stets exakte Zahlen über Todesopfer verbreitet werden. Am Samstag war die Zahl der Toten auf 7320 angestiegen. Nicht, dass die Japaner genau wüssten, wie viele Menschen bei der Tsunamikatastrophe tatsächlich ums Leben gekommen sind, noch immer werden 11370 Personen vermisst, aber genannt wird nur, was auch belegt ist. Und der journalistische Kodex unter den in offiziellen Presseklubs organisierten Medien verbietet es, voreilige Schlüsse zu ziehen. Die Japaner glauben einer Zeitung wie der „Yomiuri Shimbun“, die zwei mal täglich erscheint mit einer Auflage von annähernd 14 Millionen Exemplaren, „denn was darin steht, ist wahr“, sagt der Experte.
Eigentlich wäre das ein ganz normaler Zeitungsartikel. In einer japanischen Zeitung wenigstens. Denn in einer deutschen (oder gar österreichischen!) konnte man wahre Fakten in den letzten Tagen vergebens suchen ...

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P.S.: Auf »eigentümlich frei« findet sich heute ein Artikel von Axel Lieber unter dem Titel: »Warum ich in Tokio bleibe. Und warum wir ARD und ZDF meiden sollten«.

Och, wie schade ...

Jetzt ist doch glatt unser lieber Ex-Innenminister als ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament zurückgetreten!

"Ich habe mich zu dem Schritt entschlossen, weil es in Österreich eine Kampagne gegen mich gegeben hat", sagte Strasser. Diese habe eine "Optik erzeugt, die der Volkspartei schadet." ÖVP-Chef Pröll hatte Strasser zuvor zum Rücktritt aufgefordert.

Die politische "Kampagne" gegen ihn sei gezielt geführt worden, so Strasser. "Der politische Druck geht von einer Person aus - Othmar Karas." Karas sitzt wie Strasser als ÖVP-Mandatar im EU-Parlament, zwischen den beiden gab es im Jahr 2009 eine öffentliche Auseinandersetzung darüber, wer die Rolle des VP-Delegationsleiters in Brüssel übernehmen soll. Karas hege persönliche Animositäten gegen ihn, sagte Strasser.
(Hier weiterlesen)
Na geh! Wer hätte das gedacht! Darf ich Herrn Strasser ein kleines Geheimnis verraten? Nämlich: ein Menge Leute hegen persönliche Animositäten gegen ihn. Und, falls er's noch nicht weiß: diese Animositäten haben weniger mit deren, sondern weit eher mit seiner Persönlichkeit zu tun ...

Einen reizenden Blick auf diese Persönlichkeit geben uns Video-Mitschnitte der Sunday Times:






Und einen »special smell« verströmen sie auch. A very special smell, indeed ...

Samstag, 19. März 2011

Eichelburgs Marktkommentare auf »eigentümlich frei«

... sind oft recht interessant zu lesen. Irgendwie beschleicht einen zwar das Gefühl, daß hier jemand um allen Preis sein Gold loswerden möchte, soviel Propaganda wird für dieses Metall gemacht. Passend dazu wird seit wenigstens drei Jahren monatlich der demnächst erfolgende Zusammenbruch des Dollars, des Euros, des gesamten Finanzsystems und überhaupt und außerdem alles was unerfreulich ist, vorhergesagt. Nun, das ist nicht weiter schlimm — bekanntlich können in einem durch (halbwegs) freie Märkte gekennzeichneten Börsensystem veröffentlichte Prophezeiungen nicht eintreten, bzw. wenigstens nicht dann, wann sie eintreten sollten, denn in diesem Fall würden ja die einen nicht kaufen und die anderen nicht verkaufen. Womit es keine kursbildenden Transaktionen mehr gäbe.

Wie die Entwicklung des Goldpreises beweist, nimmt man Prophet Eichelburg offenbar nicht hinreichend ernst. Und das ist auch gut so, denn im neuesten Marktkommentar versteigt er sich bezüglich Japan zu folgendem düsterem Ausblick:
Wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Aber es ist zu befürchten, dass größere Teile von Nordjapan, möglicherweise inklusive von Tokio, für einige Zeit unbewohnbar bleiben.
Na, offenbar etwas zu oft Tagesschau gesehen bzw. SPON & Co. angeklickt! Wenn seine anderen Vorhersagen ähnlich zuverlässig sind, dann sollte man schön langsam anfangen, sein Gold zu verkaufen ...

Eine Klarstellung

In den letzten Tagen wurde ich mehrfach gefragt, ob ich denn ein so glühender Befürworter von Atomkraftwerken sei. Die Antwort lautet ganz einfach: »Nein!« Ich bin allerdings noch weit weniger ein Befürworter sensationsgeiler Medienkampagnen und hirnloser Panikmache.

Ich maße mir als Laie kein Urteil über die Zweckmäßigkeit, Effizienz und Sicherheit von Kernkraftwerken an, denn ich bin schließlich Jurist und nicht Atomtechniker. Aber auch als Jurist habe ich in der Schule seinerzeit die Grundrechnungsarten gelernt, Physikunterricht gehabt, und bin in der Lage, einen nicht allzu fachchinesischen Text halbwegs zutreffend zu interpretieren. Das reicht fürs erste aber völlig aus, um das, was durch die Medien (speziell des deutschen Sprachraums) gehyped wurde, als recht substanzlose Angstmache zu entlarven. Und ich habe nun einmal etwas dagegen, wenn Medien versuchen, durch das Schüren von Ängsten Politik zu machen. Ich hatte was dagegen vor Jahrzehnten, als (laut Spiegel & Co.) im Jahr 2000 keine Wälder mehr in Deutschland existieren, oder (wieder laut Spiegel & Co.) im Jahr 2000 über hunderttausend Aids-Tote in Berlin zu beklagen sein würden. Nur zwei krasse Beispiele von medialer Panikmache, die durch die Realität nachdrücklich widerlegt wurden.

Nun wird mir vielleicht die Frage gestellt werden, warum ich dann vor Gefahren des »fiat money« oder der zunehmenden Überfremdung unserer Länder insbesondere durch moslemische Zuwanderung, Einbürgerung und Geburtenraten warne. Auch dies sei doch bloß das Schüren irrationaler Ängste. Nun, ganz vergleichbar ist das doch nicht!

Daß ein System, in dem Geld nicht den Wert von etwas Existierendem repräsentiert, sondern vom Versprechen, etwas in Zukunft zurückzahlen zu wollen, labil ist, kann wohl als evident bezeichnet werden. Denn während existierende Wert bereits real vorhanden sind, sind bloße Zahlungsversprechen für die Zukunft eben das genau noch nicht, sondern nur Erwartungen. Existierende Werte sind weiters nicht nach Belieben vermehrbar, denn sie mußten ja bereits geschaffen werden, damit sie existieren. Versprechungen kann ich hingegen immer machen und in (nahezu) beliebiger Höhe. Und genau das wird derzeit z.B. in Form der Monetisierung von Staatsanleihen auch gemacht. Wer das unverantwortlich und latent zusammenbruchsgefährdet nennt, schürt keine Panik, sondern benennt die Sachlage völlig korrekt: irgendwann — und niemand kann (sic!) öffentlich vorhersagen wann, denn sonst träte dieser Fall eben genau dann nicht ein — muß ein solches System von Zukunftserwartungen auf die im (heute zukünftigen, dann gegenwärtigen) Zeitpunkt existierenden Werte reduziert werden. Was entweder den totalen Bankrott der Schuldner oder aber die totale Inflationierung der geschuldeten Werte (d.h. also: aller Geldwerte!) bedeuten muß.

Ebenso verhält es sich mit der Überfremdung unserer Länder. Ob es uns paßt oder nicht: ein einheimisches Kind, das nicht geboren wird, wird auch selbst keine Kinder haben können. Wenn einheimische Frauen eine Reproduktionsrate von bspw. 1,3 aufweisen (was pro Generation ein Schrumpfen der Reproduktionsbasis um ca. 1/3 bedeutet), die Gesamtbevölkerungszahl jedoch steigt, dann heißt das, daß entsprechend große Mengen an Ausländern einwandern. Es bedarf nur der Beherrschung der Grundrechnungsarten auszurechnen, ab wann bei gleichbleibendem Zuzug eine nicht-einheimische Bevölkerungsmehrheit erreicht ist. Also auch hier liegt keine »Panikmache« vor.

Dasselbe gilt überigens auch von der Atomenergie. Wer diese — wie ich — in ihrer derzeitigen Form als Dauerlösung ungeeignet betrachtet, weil die Endlagerungsproblematik noch nicht gelöst ist, betreibt keine Panikmache, sondern spricht ein Problem an, das auch von seriösen Befürwortern der zivilen Nutzung der Kernkraft gesehen wird. Wenn die Halbwertszeit von Plutonium auch bei wohlwollender Schätzung wenigstens das Doppelte der bisher bekannten Geschichte menschlicher Zivilisationen insgesamt beträgt (wenn wir unterstellen, daß die allerersten Vorformen von Hochkulturen maximal 10.000 v.Chr. rückdatierbar sind), dann ist die Problematik, eine sichere Lagerung bei einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren zu gewährleisten, evident.

Diese Frage muß freilich getrennt davon gesehen werden, ob wegen realer oder irrealer Gefahren aus den Ereignissen in Fukushima, hic et nunc ein Ausstieg aus der Atomkraft in Europa erfolgen solle oder nicht. Denn wenn etwas in Fukushima unter Beweis gestellt wurde, dann die geradezu unglaublich hohen Sicherheitsstandards, die in dieser Kernkraftwerkstechnik eingehalten werden! Bei dem verheerendsten Beben in der japanischen Geschichte, gefolgt von einem unvorstellbarem Tsunami, waren alle (!) betroffenen Kraftwerke in der Lage, vorschriftsmäßig abzuschalten, und nur bei einem einzigen kam es infolge der durch diese Naturkatastrophe verursachten Zerstörungen zu Folgeproblemen bei der Kühlung, welche sich aber mittlerweile als beherrschbar herausgestellt haben.

Speziell in Deutschland und Österreich wird derzeit die Frage nach der sicheren Endlagerung (die nicht geklärt ist) mit der nach der Betriebssicherheit auch unter Elementarereignissen vermengt — was dann fast zwangsläufig zu unsinnigen Ergebnissen und zu Panikmache führt. Es ist aber mehr als fraglich, ob durch eine Verfemung der zivilen Atomenergienutzung hier wirklich eine Verbesserung der Situation einträte.

Erfahrungsgemäß werden Forschungsanstrengungen auch dadurch beeinflußt, ob man sich verwertbare Resultate davon verspricht. Wobei aber »verwertbar« nicht unbedingt »pekuniär verwertbar« bedeuten muß (obwohl dies sicherlich ein besonders starker Anreiz ist!), z.B. forschen Wissenschaftler auch oft, um Ehre und Prestige einzuheimsen. Nur ist genau das in der Forschung eines verfemten Gegenstandes eben nicht der Fall. Ein Physiker, der sich in Zukunft auf Atomphysik spezialisiert, wird dann vermutlich schief angesehen werden — wie ein rasseforschender Anthropologe heutzutage. Es werden dann auch keine bzw. geringere Forschungsbudgets zur Verfügung stehen, Publikationen erscheinen nicht oder werden totgeschwiegen etc. — all das wird tendenziell zu einer Reduktion der Qualität der Forschung auf diesem Gebiet führen, womit die Frage der sicheren Endlagerung allerdings nicht gelöst, sondern verschärft wird.

Demgegenüber ist die Frage nach dieser sicheren Endlagerung fast unabhängig davon, ob die bestehenden Kernkraftwerke nun noch bis zum Ende ihrer geplanten Nutzungsdauer weiterlaufen oder nicht. Bei einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren für Plutonium ist es unter Risikogesichtspunkten vergleichsweise egal, ob diese Halbwertszeit nun im Jahr 26011 oder im Jahr 26036 erreicht wird.

Kommt es hingegen zu einem Weiterbetrieb der Kernkraftwerke, werden — erfahrungsgemäß, ja fast zwangsläufig — weitere Forschungen auf diesem Gebiet unternommen werden, was wieder die Wahrscheinlichkeit des Findens einer besseren Form der Endlagerung (oder sogar einer anderen sicheren Entsorgungsmethode) erhöht. Denn wenn auch Ergebnisse einer Forschung nicht mit Sicherheit vorhersagbar sind: daß Nicht-Forschung keine Ergebnisse bringen wird, dürfte außer Frage stehen ...

Freitag, 18. März 2011

»Deutschland schaltet sich ab« — genauer gesagt: das Hirn!

Wer gestern die »Tagesschau« im Deutschen Staats-TV sah, wurde mit einer Rocky-Horror-Picture-Show bedient, die zu Halloween im Spätprogramm nicht unangemessen gewesen wäre (Kinder sollten derlei eher nicht sehen), aber schlicht und einfach eine Schande für eine Informationssendung eines öffentlich-rechtlichen Senders mit Programmauftrag.

Mehr dazu bei »Zettels Raum«. Sein Résumée:
Hätten Sie das für möglich gehalten? Ein solcher Pfusch, eine solche Anhäufung von sachlichen Fehlern in der "Tagesschau", der immer noch viele Deutsche als einer besonders zuverlässigen Nachrichtenquelle vertrauen?

Ist das nur Pfusch, Schlamperei und schiere Unkenntnis, oder ist es auch politische Agitation? Was auffällt, ist jedenfalls, daß die Fehler ausnahmslos in die Richtung gehen, die tatsächlichen Schäden und die tatsächliche Gefahr zu übertreiben. Bei reiner Schlamperei würde man erwarten, daß man sich auch das eine oder andere Mal in die umgekehrte Richtung irrt.
Wie ich in derartigen Fällen zu schreiben pflege: »Die Frage stellen heißt sie beantworten ...«

Man kann wirklich nur mehr den Kopf schütteln.

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P.S.: auf Politplatschquatsch findet sich die passende Zusammenfassung der Nachrichtenlage: »Atomnachrichten im Abklingbecken«

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P.P.S.: als ich gestern in der Apotheke meines Vertrauens fragte, ob es noch Jodtabletten gäbe (»Sie wissen ja, wegen des Atomreaktors in Japan ...«) wurde mir mit betretener Miene versichert, daß sie leider ausverkauft seien und der Hersteller derzeit auch nicht nachliefern könne. Leichter Schock auf den Gesichtern, als ich dann erklärte, ich hätte eigentlich nur aus dem Interesse heraus gefragt, ob die Österreicher ebenso total bescheuert seien wie die Deutschen. Nun, seit gestern mittag weiß ich es ...

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P.P.P.S.: »Die Anmerkung« brachte die Stimmung der politisch-medialen Komplexler (a.k.a. Systemmedien) auf den Punkt:
Nun schon den sechsten Tag zögern die Japaner die Kapitalution hinaus, statt die Ultimaten der deutschen Qualitätsmedien anzunehmen, die Kernschmelze herbeizuführen und den Weltuntergang auszulösen.

Was sind das bloß für Menschen, diese Japaner?

Auch hier weiß die Welt Antwort, unter der Rubrik "Nippons Niedergang".

Schluss mit höflich! Japans Selbstbetrug muss enden

Ja, das können sie immer noch, die Goebbelsfedern der Journaille, ungebeten Ratschläge erteilen und Noten geben.

Der deutsche Journalismus unter Viagra, anders ist die Dauererregung des politisch-medialen Komplexes nicht erklärbar.
Schon der gute alte Sigmund Freud vermutete einen Zusammenhang zwischen dem Sexualtrieb und dem Todestrieb. Bei so viel Lust am möglichst grauslichen Weltuntergang dürfte da in der Tat was dran sein ...

Donnerstag, 17. März 2011

»Schluss mit höflich! Japans Selbstbetrug muss enden«

... meint Deutschlands selbsternanntes Qualitätsmedium »Welt Online« — welches man, wenn man sich's denn geben will, als Wiener durchaus passend mit »W.O. geben« abkürzen kann — und empfiehlt den Japanern eine Kurskorrektur. Sie sollen offenbar europäischer werden, nicht mehr so in japanischen Traditionen verhaftet:
Das politische System, bestehend aus Marionetten der Parteien und komplett beherrscht vom Beamtentum in den Ministerialverwaltungen, versuchte in dieser Krise gar nicht erst Reformen, sondern baute eine gigantische Scheinwelt auf. Der Staat begann sich zu verschulden, um marode Unternehmen und Banken zu retten und die Umweltzerstörung zum unproduktivsten Arbeitsbeschaffungsprogramm aller Zeiten zu machen.

Die Desinformation wurde in allen Lebensbereichen zum Programm, und eine weitgehend gleichgeschaltete Presse, die keinen investigativen Journalismus kennt, berichtete nur, was aus den PR-Abteilungen der Ministerien kam.
Genaugenommen kann ich selbst mit intensivem Hinschauen hier keine großen Unterschiede zu europäischen Verhältnissen entdecken ... ... aber sehen wir mal weiter, was da kommt:
Diese Verblendung und Verleugnung auf höchstem Niveau funktionierte bisher allerdings nur, weil die Japaner die Tugenden der Höflichkeit, Gleichmut und Ordentlichkeit, die viele Kommentatoren gerade an ihnen bewundern, so sehr verinnerlicht haben.

Man könnte es aber auch Apathie, Gleichgültigkeit und Passivität nennen. Jetzt muss jedenfalls Schluss sein mit höflich! Japan braucht nach dieser Katastrophe, wie schlimm sie auch noch werden mag, endlich eine lange überfällige kulturelle, soziale und politische Revolution. Sonst wird das Land nie in der Moderne ankommen.
Verstehe! Kein Versuch mehr, in Fukushima »den Führerbunker zu verteidigen« (leider ist mir der Name des ARD-Reporters nicht mehr präsent, der das vor ein paar Tagen so charmant formuliert hatte), kein sinnloses »Betonieren der Küsten und Flüsse, das in den 90er-Jahren als Konjunkturprogramm gestartet wurde; der Bau unzähliger nutzloser und viel zu groß dimensionierter Straßen und Brücken« (wie es Reginald Grünenwald auf W.O. formuliert. »Sonst wird das Land nie in der Moderne ankommen.«

In welcher Moderne, wenn man fragen darf? So eine japanische Apathie und Gleichgültigkeit, mit der höfliche und ordentliche Kraftwerksarbeiter damit beschäftigt sind, Wasser in austrocknende Kraftwerksbecken zu pumpen, muß dingend durch europäische Geschäftigkeit im Organisieren von Lichterketten und Anti-Atom-Demos ersetzt werden! Japan braucht mehr unappetitliche Panikmache und Sensationsberichterstattung — die Beben- und Tsunamiopfer sollen sich nicht so haben: statt Wiederaufbau und Schadensbegrenzung sind gefälligst Demos und Aufmüpfigkeit angesagt! Damit Japan beim nächsten Erdbeben und Tsunami sich endlich mit der Effizienz von Indonesien 2004 oder Haiti 2010 seiner Modernität erfreuen kann.

Herr Grünenberg ist sicher ein Name, den man sich merken sollte: solche Genies der Lageanalyse dürfen nicht einfach im Feuilleton einer Zeitung (und sei sie auch ein Qualitätsmedium wie W.O.) vergammeln, sondern brauchen große Aufgaben: deutscher Fukushima I-Beauftragter wäre eine solche! Am besten direkt vor Ort, um den höflichen und ordentlichen Kraftwerksarbeitern zu erklären, warum Wasserpumpen unter Strahlenbelastung und rund um die Uhr nur Selbstbetrug ist. Ich könnte mir vorstellen, daß es ihm gelingen könnte, daß wenigstens einige Japaner endlich Schluß machen mit höflich. Und ihn als das bezeichnen, was er ist ...

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P.S.: Manfred Jacobi hat für die Irrationalität des deutschen politisch-medialen Komplexes einen perfekt passenden Vergleich gefunden: »Man stelle sich folgende Analogie vor: Ihr Bekannter XY hat in Australien einen Autounfall. Ein anderer Verkehrsteilnehmer hat ein Stopp-Schild überfahren und ist in das Auto Ihres Bekannten gekracht. Frage: Würden Sie jetzt Ihr in Europa stehendes Auto in die Werkstatt bringen und die Bremsen überprüfen lassen? Oder noch krasser: Sie verkaufen Ihr Auto und gehen ab jetzt zu Fuß. Schließlich könnte auch jemand in Europa ein Stopp-Schild überfahren.«

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P.P.S.: Auf »Zettels Raum« gibt es wieder eine Aktualisierung der Lage vor Ort. Und darin auch eine kurze Passage über die unrühmliche Rolle unserer Medien. Zettel, ganz Wissenschaftler, hält sich kurz und knapp:
Wenn man den Ton der Berichterstattung von NHK mit dem vergleicht, was die hiesigen Medien ihren Zuschauern bieten, dann glaubt man in eine andere Welt einzutreten. Hier in Deutschland ist das Rahmenszenario: "Es wird alles immer schlimmer". In Japan wird nüchtern und mit technischem Sachverstand berichtet, wie man Schritt für Schritt dieses schweren Störfalls Herr zu werden versucht.

In Deutschland wird uns ein Realität gewordener Katastrophenfilm vorgeführt; je Schlimmeres sie berichten können, umso mehr scheinen diese Journalisten aufzublühen. In Japan erfolgt die Berichterstattung so, wie Journalismus sein sollte: Der Zuschauer erfährt die Fakten; Experten erklären sie ihm.

Ein Erfolg der jetzigen Maßnahmen ist auch heute noch nicht garantiert. Aber von einer "nuklearen Katastrophe" ist Fukushima Daiichi jetzt weiter entfernt als irgendwann seit der Naturkatastrophe vor fast einer Woche.
Und schließt mit folgender Bemerkung:
Wenn Sie sich jetzt über den tatsächlichen Sachstand informiert haben, dann gehen Sie vielleicht einmal zu "Welt-Online" und lesen Sie dort den momentanen Aufmacher, publiziert um 17.29 Uhr. Überschrift: "ATOMARE KATASTROPHE - 20 Kamikaze gegen die Höllenmaschine Fukushima". Teaser: "Japan versucht alles im Kampf gegen die Katastrophe. Das letzte Aufgebot scheint eine Gruppe von Technikern zu sein, die auf Himmelfahrtskommando gehen".
Ich sage dazu nur: mindestens Stärke 9 auf der nach oben offenen Max-Liebermann-Skala ...

»Doch nun zu etwas ganz anderem ...«

... wie Monty Python zu sagen pflegte. Das nigerianische Hütchenspiel in seiner (wenn auch nicht für die Betroffene) schönsten, geradezu klassisch zu nennenden Form:
Eine 49-jährige Voitsbergerin ist offenbar Opfer eines Internetbetrügers geworden. Die Frau ließ sich von einem nigerianischen Geschäftsmann überreden, rund 24.000 Euro für den Freikauf eines Containers zu überweisen.

Unbekannter versprach ihr 200.000 Euro Erlös

Den unbekannten Geschäftsmann lernte die Frau über ein Internetportal kennen. Er teilte der Frau damals mit, dass er für das Freikaufen eines Containers mit Baumaterial im Wert von 950.000 Euro einen Betrag von rund 11.200 Euro brauchen würde. Wenn sie einspringen würde, seien ihr 200.000 Euro aus dem Erlös sicher.
(Hier weiterlesen)
Mit Dank an Kollegen Bellfrell, der das unter den Titel »Dummheit hat ihren Preis« stellte und daran die nachdenkliche Frage knüpfte: »Ob mir diese Voitsbergerin leid tut? Eindeutig nein! Ich würde sogar soweit gehen, ihr ein für allemal den Besitz eines Computers, den Internetzugang und alle damit verbundenen Tätigkeiten zu verbieten. Auch wenn ihr damit die Möglichkeit genommen werden sollte, (zufalls)quotenbedingt in irgendeinen Aufsichtsrat zu kommen«.

Mittwoch, 16. März 2011

»Haltet ein und kehret um!«

Unter obigem Titel hat Kollege Calimero eine in wahrsten Sinne des Wortes »treffende« Betrachtung unserer (d.h der speziell mitteleuropäischen) Befindlichkeit verfaßt:
Wenn man sich mal so umguckt, wird man feststellen, dass wir doch irgendwie in der besten aller Welten leben. Keiner muss frieren oder hungern, Trinkwasser gibts für alle, gesundheitliche Versorgung ebenso. Wir kommunizieren mit der ganzen Welt in Echtzeit - und das auch noch für schmales Geld. Nichts bedroht uns, außer der irrationalen Ängste unseres kleingeistigen Establishments und der verführbaren Masse. Selbst unsere Armen haben inzwischen Flatscreens an der Wand und die Playstation darunter. Wir können uns das ja leisten, angeblich.

Warum? Weil wir, wie es so schön heißt, auf den "Schultern von Riesen stehen". Alles was uns hier umgibt wurde mal von irgendwem erfunden, oder nutzbar gemacht.

Aber "stehen" wir wirklich aufrecht auf diesen Schultern? Guckt da nicht mittlerweile ein großer Teil der satten, gelangweilten Masse nur noch ängstlich runter, während er sich krampfhaft festklammert? Ein kleiner wohliger Schauder inklusive?
Die paar Aufrechten, die noch stehen, die höher hinaus wollen - kriegen die nicht dauernd Tritte in die Kniekehlen? "Setz dich hin! Das ist zu gefährlich!"

(hier weiterlesen)
In der Tat: wo in normalen Zeiten und Kulturen ein Unternehmer für seinen Wagemut und Erfolg gefeiert wurde, sind heute — gaaaaanz wichtig: immer brav gendern! — der/die UnternehmerIn, der/die nachhaltig Mülltrennung betreibt, das leuchtende Vorbild.

Speziell in Deutschland, das seinen masochistischen Selbsthaß seit der Katastrophe von 1945 noch immer nicht überwunden hat. Damals hatte man den Deutschen das Rückgrat gebrochen und — pardon l'expression — die Eier abgeschnitten, sodaß bloß kleinkariert-besserwisserische Kapaune übrig blieben — in welchen anderen Land der Welt hätte sonst so eine jämmerliche Gestalt (siehe rechts) Verteidigungsminister werden können?)...

Und so verzeiht der kastrierte deutsche Michel diesen Japsen einfach nicht, daß sie (obzwar nach den blutigen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs mittlerweile auch höchst unmilitärisch), sich doch ein Selbstbewußtsein erhalten haben, welches gewisse Formen peinlicher Selbstverunglimpfung und -bezichtigung einfach nicht gestattet.

Wobei dieser Typus des Spießers inzwischen längst nicht mehr im Dunstkreis der Adenauer-Epoche zu suchen wäre. Weit gefehlt! Seine reinste Ausprägung sind vielmehr Politlemuren vom Schlage eines Thierse — wenn es eine Steigerung von »Spießer« gibt, so ist es der linke, der grüne Spießer, jene kleinlichen, mißgünstigen Zwergenexistenzen, denen alles verzeihlicher erscheint als Größe und alles bewunderswerter als Mut. Und die jetzt von dem SPON-Ticker sitzen — nicht etwa mit dem natürlichen Mitgefühl gegenüber einem von einem Schicksalsschlag getroffenen, sondern triumphierend, weil sie jetzt es »ohnehin schon immer gewußt haben« .

Wenn angesichts der geradezu infamen Berichterstattung in unseren Medien — wenig Mitgefühl mit den Beben- und Tsunami-Opfern, noch weniger Mitgefühl mit den Helfern, dafür jede Menge befriedigtes GrünSprech, daß jetzt endlich bewiesen sei, wie gefährlich Kernkraftwerke seien — Japaner in Zukunft unsere Lande meiden, wer wollte es ihnen verdenken? Es wird aber wohl nicht eintreten, denn dazu sind Japaner viel zu wohlerzogene und bildungsbeflissene Menschen, als daß sie nicht zwischen den Schönheiten Österreichs oder Deutschlands und der charakterlichen Letzklassigkeit seiner medial-politischen »Eliten« zu unterscheiden wüßten ...

Ach, hätten wir doch BBC ... (II)

... statt ORF/ARD/ZDF, dann hätten wir aktuelle Meldungen wie diese hier:
There have been a number of explosions and fires at the Fukushima Daiichi nuclear power plant in Japan, following Friday's earthquake and tsunami.

How great a danger do these problems pose for people in Japan and further afield?

Has there been a leakage of radioactive material?
Yes. Local government officials in Fukushima said on Monday that 190 people have been exposed to some radiation. High levels of radiation have caused at least one temporary evacuation of staff at the power plant, and higher than normal levels of radiation have been registered in Tokyo, 150 miles (240km) away.

How much radioactive material has escaped?
The International Atomic Energy Agency has described it as a level four event on the International Nuclear and Radiological Event Scale (INES), which is used for an accident "with local consequences". This indicates that the release is not considered large enough to cause serious contamination to a large area.

(Hier weiterlesen)
Und Statements wie diese:
Some interesting comments on the psychological impact of nuclear crises from David Spiegelhalter, professor of the public understanding of risk at the University of Cambridge: "Nuclear issues really tick all the boxes when it comes to peoples' fears. It's been researched very well that it's an area where all the things that make people shudder come to the fore," he tells the BBC World Service. "The idea of some sort of invisible threat, something you can't see - it's associated with cancer, people don't feel in control of it, you cannot just get to the high ground." Prof Spiegelhalter adds that fear is exacerbated by the fact that most people do not understand the science behind nuclear power. "There is a real emotional, gut feeling response to it. And of course it is usually tied in with trust - with trust in authorities, in the electricity company and in what you are being told. And that takes a long time to build up, even in situations when there is no apparent risk. So it's a very tricky issue."

Following reports that several governments plan to reconsider their nuclear strategy after the events in Japan, science journalist Angela Saini tells the BBC World Service that this makes sense in seismically active zones. "But it would would just be reckless to throw energy policy up in the air because of an incident that affected one country, [it's] almost freakishly rare for there to be an earthquake and a tsunami and for emergency services to be overwhelmed like that," she says.
Statt dessen bekommen wir — bspw. vom ORF — nebulos-informationsarme Infotainment-Kost vorgesetzt, wie diese hier:
Auch wenn der Betreiber des japanischen Unglücks-AKW Fukushima I am Mittwoch erste Anzeichen für eine Entspannung sieht, erscheint die Lage weiter außer Kontrolle. Brände in den Reaktoren 3 und 4 in der Nacht auf Mittwoch und Berichte über eine kritische Situation in Reaktorblock 5 deuten auf eine weitere Verschlechterung der Lage.
Irgendwie erinnert mich letzteres an das berühmte Telegramm aus Torbergs Tante Jolesch: »Seid besorgt — Brief folgt« ...

Dienstag, 15. März 2011

Ach, hätten wir doch BBC ...

Dann hätten wir z.B. Berichte wie diesen hier 15.3.2011 — »Last updated at 17:00 GMT« (d.h. 18:00 MEZ):
Radiation levels have fallen at Japan's earthquake-stricken Fukushima Daiichi nuclear plant, the government says.

The levels had spiked to harmful levels after a fire and a third explosion at the site.

Weather reports say winds are blowing radiation from the plant, on Japan's north-east coast, over the Pacific.

Friday's 9.0-magnitude quake and tsunami devastated Japan's north-east coast, with more than 3,000 confirmed dead and thousands missing.

Officials have warned people within 20-30km of the nuclear plant to either leave the area or stay indoors.

Japan has also announced a 30-km no-fly zone around the site to prevent planes spreading the radiation further afield.

Further strong aftershocks - one of 6.1-magnitude centred south-west of Tokyo - continue to rock the country.

Friday afternoon's earthquake was the strongest in Japan since records began to be kept. It hit the north-east of the main island of Honshu and triggered a powerful tsunami that devastated dozens of coastal communities.

The latest official death toll from the quake and tsunami stands at more than 3,000 - but thousands of people are missing and it is feared at least 10,000 may have been killed.

More than 500,000 people have been made homeless.

The government has deployed 100,000 troops to lead the aid effort.

(Hier weiterlesen)
Dieser Bericht zeigt die Größe der Katastrophe, ohne deshalb in Alarmismus zu verfallen. Das nennt sich Information — in den deutschsprachigen Medien (aber nicht nur in diesen) überwiegt hingegen jene unappetitliche Mischung aus oberlehrerhaftem »Haben wir doch immer schon gesagt!« und genüßlicher Panikmache, die es wohlig schaudernd — weil weit weg vom Ort des Geschehens — gar nicht mehr erwarten kann, ob sich nicht doch noch eine Kernschmelze ausgeht ... vermutlich hoffen sie klammheimlich auf ein zweites Mega-Nachbeben plus Tsunami, damit's nochmal ordentlich fetzt.

Nun, LePenseur ist weder Seismologe noch Kernkraftwerk-Sicherheitstechniker, aber trotzdem kann man wohl ohne großes Wagnis sagen, daß Richter-9-Erdbeben und 10-Meter-Tsunamis in Mitteleuropa ausgesprochen unwahrscheinlich sind, und zwar weitaus unwahrscheinlicher als in Japan, obwohl sie schon dort so unwahrscheinlich sind, daß es bisher kaum ein vergleichbar schweres Beben gegeben haben dürfte (vielleicht Tokyo 1923, aber damals war die Meßtechnik noch nicht so ausgefeilt).

Wenn also jetzt die deutsche Politik in einen Angsttaumel verfällt und blitzartig Kernkraftwerke vom Netz nimmt, obwohl nicht der leiseste Verdacht auf Monster-Tsunamis in Neckarsulm bestehen dürfte, dann ist das nur mehr eines: irrational. Und zwar auf einem Level von Irrationalität, mit dem irgendwelche Urmenschenkulturen ihre zürnenden Götter durch Kinderopfer zu besänftigen versuchten. Was konnten die Kinder für den Zorn der Götter? Was kann Neckarsulm für einen Tsunami in Japan?

Politik wird, das ist bekannt, gerne nach dem Motto »Alles für das Volk, nichts durch das Volk« betrieben. Man geht, und das vielleicht nicht ganz zu Unrecht, davon aus, daß Politik eben auch für Idioten gemacht werden muß. Daß sie mittlerweile von Idioten gemacht zu werden scheint, ist eine Entwicklung der westlichen »Demokratie«, die mir wenig erfreulich erscheint ...

Wenn man die Äußerungen unserer PolitikerInnen

... die derzeit durch die Medien geistern, so Revue passieren läßt, muß man Karl Eduards Kanal rechtgeben:
Daß die Japaner Erdbeben, Tsunami und atomare Apokalypse getroffen hat und nicht uns, das werden wir ihnen nie verzeihen. Boykottiert Toyota! Im Übrigen ist die Stilllegung sämtlicher AKWs in Deutschland nur folgerichtig, wo quotenmäßig weibliche und migrantische Idioten auf Positionen gehievt werden, von denen sie nichts verstehen, außer, weiblichen oder koranischen Unsinn zu schwatzen, da möchte ich solch ein AKW, geführt von politisch korrekt Inkompetenten, auch nicht in der Nähe haben. Da bezahlt man doch gerne erhöhte Stromrechnungen.
In Japan wird derweil unter ungünstigsten Bedingungen nach einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte geschuftet, um die Sache wieder in Ordnung zu bekommen. Bei uns wird genüßlich Panikmache zur Bedienung der Sensationsgier und zur gezielten Verunsicherung der Untertanen gemacht. Man will doch kein kritisches Stimmvieh (wäre auch irgendwie eine contradictio in adjecto ...), das den geplanten Machtwechsel jemals wieder rückgängig machen könnte

Antlitz? Fratze!

Poster Celian schrieb bei Unterberger eine (fast) völlig zutreffende Beschreibung der Ökommunisten. Warum »(fast)«? Eigentlich nur wegen eines Wortes:
Tag 2 nach der Jahrhundertkatastrophe in Japan und noch immer keine Spendenaufrufe, keine Caritas, kein Nachbar in Not und kein Licht ins Dunkel, keine NGO, keine ORF-Spots mit tief bewegter ernster Stimme, mitleiderregenden Mädchenkulleraugen, um Spenden zu erwinseln für die tausenden Erdbebenopfer, Spenden, um die verheerende Tragödie zu lindern, die genauso wie in Haiti oder anderswo durch die Urgewalt der Natur ausgelöst wurde. Stattdessen La Ola-Welle bei Anti-Atomkraft-Demonstrationen und Geifer aus den Mundwinkeln der Atomkraft-Gegner, die zur größten Naturkatastrophe in Japan auch noch eine Atom-Katastrophe herbeiwünschen. Denn dann, so ihr billiges Kalkül, würden sie der Atomenergie den endgültigen Todesstoß versetzen können. Für dieses Ziel sind ihnen die tausenden Erdbebenopfer so egal, wie es seinerzeit ihrem Allzeit-Idol, dem Terroristen Che Guevara im Guerillakrieg die Ermordeten waren, dessen Konterfei sie so gerne auf ihrer Brust tragen und mit dem sie offenbar nicht nur die menschenverachtende Ideologie gemeinsam haben sondern auch sonst so einiges.

Die Linken zeigen uns dieser Tage ihr grausames Antlitz. Nur wer ihresgleichen ist, kann auf ihr Mitleid und Solidarität hoffen. Japan zählen sie nicht dazu. Wie abstoßend.
Man sollte sowas freilich nicht Antlitz, sondern passender Fratze nennen. Es ist die Stunde der Demaskierung derer, über die Unterberger völlig zutreffend schreibt:
Die gefährlichsten Scharlatane sind jene, die jetzt wieder einmal von einem Zurück zur Natur faseln. Dazu müssten sie zuerst die Erdbevölkerung um ein paar Milliarden reduzieren und den verbleibenden Rest zu einem Leben voller Einschränkungen zwingen.
Es ist die Stunde des Siegestaumels jener Ökommunisten, die bei den kommenden Wahlen von einem medialen Tsunami an die Macht gespült werden wollen. Um sie möglichst nie wieder hergeben zu müssen.

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P.S.: wer über die neuesten Entwicklungen panikfrei informiert werden will, erfährt Quellen und technische Hintergrundinformationen bei Zettels Raum. Diese Informationen decken sich nicht mit der Einschätzung des deutschsprachiger politisch-medialen Komplexes. Aber Zettel muß auch keinen Landtagswahlkampf führen ...

Montag, 14. März 2011

Zwei Artikel mit Hindergrundinformation

... zu Japan und dem »Super-GAU« fand ich soeben auf »Calimeros Rumpelkammer«.

Versuch von Erklärung und Aufklärung — Teil 1

Versuch von Erklärung und Aufklärung — Teil 2

Damit die hirnlose Panikmache userer Medien nicht völlig unwidersprochen bleibt ...

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Aktualisierung 2011-03-14 15:40

Versuch von Erklärung und Aufklärung — Teil 3

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P.S.: obwohl die »Achse des Guten« nicht immer mein Wohlgefallen findet — aber honour to whom honour is due ... z.B. dafür.

Ein Tsunami

... des Irrationalismus überschwemmt Mitteleuropa. In einem lesenswerten Artikel vergleicht »Zettels Raum« das Erdbeben von Lissabon 1755 mit dem in Japan 2011 und kommt zu bemerkens- und bedenkenswerten Erkenntnissen. Mit folgendem deprimierendem Schlußwort:
Die rationale Antwort auf das Erdbeben von Lissabon war es, die Ursachen solcher Beben zu erforschen, wie es Kant in Angriff genommen hat. Die rationale Antwort auf die Katastrophe in Japan ist es nicht, die nach wie vor besonders sichere Stromerzeugung in Kernkraftwerken zu verteufeln, sondern deren Sicherheit weiter zu erhöhen.

Ob sich freilich diese rationale Antwort gegen die Irrationalität der Warner, Bedenkenträger und Bauchgefühl-Menschen durchsetzten wird, zumal in Deutschland - das ist füglich zu bezweifeln. Gut möglich, daß die Vernunft, mit der die Aufklärung trotz des Erdbebens von Lissabon weitergeführt wurde, heute nicht mehr durchsetzbar ist.
Trotzdem: pflanzen wir jedes mögliche Apfelbäumchen der Rationalität, das uns Rousseaus JüngerInnen am liebsten verbieten oder wenigstens madig machen würden. Denn aus gutem Grund fürchten GrünInnen & Consorten nichts mehr, als das Überleben der Ratio. Da es sich komplementär zum Überleben ihrer verqueren Ideologeme verhält ...

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P.S.: welcher Schwachsinn derzeit durch die Medien geistert, wird von einem Poster (CanisLumpus2.0 — 14.03.2011 09:29) in der »Presse« auf den Punkt gebracht:
Mittlerweile herrscht tatsächlich totale Panik in den vom Erdbeben am Härtesten getroffenen Gebieten: Österreich und Deutschland.

Um bei den Fakten zu bleiben: Stand 14. 3. 2011

Tote durch Erdbeben: 2.600
Verletzte durch Erdbeben: 24.000
Vermisste durch Erdbeben: 10.000

Tote durch Atomkraftwerke: 0
Verletzte durch Atomkraftwerke: 23
Vermisste durch Atomkraftwerke: 7

Hysterie-Opfer in Österreich: unzählbar

***

Aber das ist ja die Mutter alles Schlachten für die Anti-Atom-Lobby. Denn wenn nicht bald was ganz Schlimmes passiert wäre ja bewiesen, dass ein, gar nicht mal so modernes, Atomkraftwerk sogar ein Beben Magnitude 9 Richter UND eine 10-Meter Salzwasser-Überschwemmung ohne schlimme Folgen aushält.

Also MUSS jetzt einfach was ganz ganz Schlimmes herbeigebetet werden. Und wenn's nicht so schlimm kommt dann war es zumindest verdammt knapp. Denn immerhin waren die Medien ja voll davon, oder?

***

Und jetzt stellen wir uns vor, anstatt der AKW hätte es ein paar Wasserkraftwerke im Gigawattbereich dort gegeben.

Dann hätte das Beben 9.0 mindestens 300.000 Tote durch "alternative Energie" hervorgerufen. Und auch die anstelle eines einzigen AKW notwendigen 6.000 Windräder wären alle umgefallen und hätten Menschen getötet. Und die Millionen Quadratmeter Photovoltaikanlagen hätten ganze Landstriche vergiftet.

Bei einem Beben 9.0 würde auch Wien ersaufen, nachdem ALLE Staudämme der Donau gebrochen sind.

Und da wird über die Atomkraft hyperventiliert?
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen ...

Sonntag, 13. März 2011

Schlechte Zeiten sind gute Zeiten ...

... für die Einschaltquoten, da muss man mitfühlen, aber auch ans Geschäft denken. Der Konjunktiv ist der beste Freund des Studiogastes, der nicht weiß, wovon er redet, das aber mit großer Überzeugungskraft über die Rampe bringt. Heinz Smital, auch er Greenpeace-Experte, findet "die Folgen der Fukushima-Katastrophe im Moment nicht einschätzbar". Jetzt komme es auf die Menge der radioaktiven Freisetzung und die Wetterbedingungen an, sagt er und leitet zum Wetterbericht über. (hier weiterlesen)

Wer im Moment die Berichterstattung in Deutschland mit der in Rußland (z.B. Rianovosti) — dessen Pazifikprovinzen im Katastrophenfall durchaus betroffen wären, im Gegensatz zu Hamburg — vergleicht, glaubt von zwei völlig verschiedenen Ereignissen zu lesen ...

Österreichs irascibler Umweltminister Niki Berlakovich, ein ÖVP-Landwirt aus Großwarasdorf im schönen Burgenland, ortet zwar (noch) keinen »Saustall« bei der IAEO, ist aber irgendwie nicht zufrieden, daß diese wegen Fukushima noch immer nicht den imminenten Weltuntergang an die Wand malt. Bei der japanischen Regierung wäre so etwas wegen Rücksichtnahme auf Panik in der Bevölkerung ja schon irgendwie verständlich — aber bei uns in Österreich könnte etwas mehr Panikmache nicht schaden, meinte er sinngemäß.

Jedenfalls ist die weitere Marschrichtung des europäischen politisch-medialen Komplexes klar: Atomenergie ist schrecklich, erneuerbare Energie, z.B. aus Windrädern, gerne auch Solarzellen, eine tolle Alternative. Und der Strom kommt sowieso aus der Steckdose. Und wenn nicht, dann gehen wir inzwischen halt zum Italiener — der Pizzaofen braucht keinen Strom, und romantisches Kerzenlicht läßt den gebräunten Plastilinfleck nur umso leckerer aussehen — aber Hauptsache: Ausstieg ...

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P.S.: Auf »L for Liberty« findet sich dazu ein vortrefflicher Artikel: »Liebe Weltverbesserer« — lesen!

P.P.S.: auf »Calimeros Rumpelkammer« ein mindestens ebenso lesenswerter Artikel dazu: »Die Glocken von Westminster (reloaded)«. Ebenfalls: lesen!

P.P.P.S.: (so jetzt ist aber Schluß damit!) Soeben einen sehr detailliert informierenden ständig aktualisierten Beitrag eines Physikers auf »ScienceBlogs« entdeckt: »Quellen und seriöse Links zum Fukushima-Kraftwerk-Störfall«. Hier werden Sie geholfen ...

Samstag, 12. März 2011

Was gestern in Japan geschah, war eine Katastrophe

Und wie darüber berichtet wird, allerdings ebenso. Die Sensationsgier unserer Mainstream-Medien, gepaart mit völliger Ignoranz, ist schwer zu ertragen! Hoffen wir für die betroffenen Japaner, daß ihre Verantwortlichen von ihrer Sache verstehen als die in Betroffenheitsattitüde dahinplappernden Fernsehansager, die — seit Manuskripte vor der Kamera als uncool gelten — immer inhaltsloseren Unsinn daherreden. Das ist ja, wenn es ums Wochenendwetter, den Song-Contest, oder den Rücktritt zu Guttenbergs geht, nicht weiter schlimm. Wenn es sich aber um Naturkatastrophen handelt, dann ist die Dauerberieselung mit ignorantem Ansager-Gequatsche einfach ärgerlich.

Die schicken Designermäuschen und Krawattenmodels könnten doch zur Abwechslung einmal angehalten werden, ohne Panikmache sachlich zu berichten, statt die 73. Wiederholung der Video-Schleife über vom Tsunami angeschwemmte Schiffe, Häuser und Autos (gestern) bzw. die Rauchwolke über Fukushima (heute) mit kurzatmig ins Mikrophon gegackertem Sinnlosschwatz zu umranken. Denn dies hilft den Japanern ebensowenig, wie es uns nennenswert informieren würde.

»Die Anmerkung« bringt's — für des einen oder anderen Geschmack vielleicht etwas zu zynisch — auf den Punkt:
Die deutschen event-Kanäle teilen pünktlich zur Brotzeit mit, daß die von ARD und BILD für den heutigen Tag angekündigte Kernschmelze nun doch nicht stattfindet, da die russische Regierung einem solchen Ereignis erst mal eine Absage erteilt hat. Gemeinsam mit dem Greenpeace-Atomexperten Tobias Münchmeyer hat der katastrophale Katastrophen-Sender N24 jedoch kundgetan, daß es noch Hoffnung gibt, da die Japaner nicht in der Lage seien, einen Gau zu kontrollieren.

Damit können die laut Minister Röttgen seit dem Morgen vorliegnden Hinweise, dass in dem japanischen Reaktor eine Kernschmelze im Gang sei sich doch noch bewahrheiten und das deutsche Katastrophenszenario umgesetzt werden.

Hätten sie nun noch mitgeteilt, wann die Kernschmelze live übertragen wird, dann hätte ich mich eventuell auch hinreißen lassen, mir diese reinzuziehen. Hamse nich, ergo beschäftige ich mich mit sinnvollen Dingen. Orakeln ist nicht meine Stärke.
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P.S.: wie »Die Presse« berichtet, stufte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) »den Unfall auf die Stufe 4 der siebenstufigen INES-Skala für die Beschreibung der Tragweite von Atomzwischenfällen ein. Nach dieser Definition ist das ein "Atomunfall mit lokalen Konsequenzen". Das heißt nach der IAEA-Beschreibung beispielsweise, dass geringfügig Radioaktivität an die Umwelt abgegeben wurde, was zur lokalen Kontrolle von Lebensmitteln führen könnte.«

Das ist für die Bewohner in der Umgebung Fukushimas nun wirklich alles andere als angenehm. Das Erdbeben und der Tsunami aber waren es ebensowenig. Doch nach dem hemmungslosen Alarmismus der Berichterstattung zu schließen, wäre eine Mischung aus »2012« und »Deep Impact« eingetreten — was die Vermutung bestätigt, daß die vorgeblichen Informationskanäle längst auf hollywoodisiertes Infotainment umgestellt haben. »The show must go on ...«

»Watschen ins Gesicht des exzentrischen Individualismus«

vermeinte der Linzer Kunstprofessor Herbert Lachmayer unlängst in der »Presse« konstatieren zu müssen, nachdem der jahrzehntelange MAK-Chef Noever wegen finanzieller, nun sagen wir mal: Unregelmäßigkeiten das Handtuch warf.
Alt- und neukonservativer Oberschicht und einem strukturfaschistoiden Kleinbürgertum gelingt ein Aufschrei unisono: „Dem Noever“ am Zeug flicken zu können, ist eine „Watschen“ ins Gesicht des exzentrischen Individualismus, der dafür steht, dass im Sog der Vereinnahmung unserer Evaluierungsgesellschaft die Freiheitsobsession unbedingt aufrechtzuerhalten ist. Vermutlich sollte an Noever ein Exempel statuiert werden ...
Ja, ja, die linke Freiheitsobsession, die sich damit begnügt, allen Nicht-Linken die Freiheit zu nehmen, damit sich die Linke in Freiheit nehmen kann — einfach ins Töpfchen greifen, ohne daß es die Rechte weiß bzw. sagen könnte, ohne deshalb als »strukturfaschistoid« in die Nähe des Wiederbetätigungsparagraphen gerückt zu werden ...
Sich dermaßen am „Sturz“ von Noever zu delektieren, dass unweigerlich sein Lebenswerk, das MAK, daran Schaden nehmen muss, wirft ein beredtes Licht auf jene Leute ...
Welch »beredtes Licht« es auf einen Professor, der Peter Noever als williger Vorworteschreiber diente, wirft, wenn er mutmaßlich kriminelle Machenschaften — für welche bei Herrn Noever selbstmurmelnd die Unschuldsvermutung*) gilt! — mit Mutmaßungen über dessen Verdienst nicht am, sondern für's MAK gegenrechnet, soll hier gar nicht erörtert werden ...

Lassen wir's also genug sein — mit einem treffenden Kommentar von Frau Franziska Malatesta:
03.03.2011 20:45 — Ein "beredtes Licht"
wirft dieser Kommentar auf den Herrn Lachmayer und sein Ressentiment gegenüber dem "ständestaatlich gesonnenen Kulturbürgertum". Man würde nicht glauben, daß er laut Wikipedia-Eintrag demselben entstammt, wenn man nicht wüßte, daß die größten Kritiker der Elche früher selber welche waren.

Eine Katachrese wie "beredtes Licht" wirft allerdings auch eines auf die sprachlich-philosophischen Begabungen des Herrn Adornoschülers Lachmayer, der seinen Job als hundertprozentiger Steuerkonsument anscheinend nicht seinen sprachlichen, sondern seinen politischen Talenten verdankt. Daher auch die Parteinahme für den Kollegen aus dem MAK. Eine steuerkonsumierende Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
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*) Poster »Nobodaddy« stellt eine natürlich mögliche Erklärung für die Fehlbestände zur Diskussion:
06.03.2011 10:28 Ein bedauerlicher Betriebsunfall
Noever ist doch nur derart unglücklich gestürzt, dass er sich dabei mit der Hand in der Kasse abstützen musste. Leider verkrampften sich seine Finger infolge des Sturzes derart unglücklich, dass er danach einige Geldbündel nicht mehr loslassen konnte.

Dass ihm das Ganze mehrmals passiert ist, ändert nichts an der Tatsache, dass es sich um einen bedauerlichen Unfall handelt.
Wer wollte bestreiten, daß es so gewesen sein kann. Alles ist möglich und nix ist fix ...

Freitag, 11. März 2011

Eine ganze Lösung ist immer besser als eine halbe

meint ÖVP-»Wirtschafts«minister Mitterlehner. Er bezieht sich auf das Rauchverbot in den Restaurants. »Diese Übergangsregelung war ein Fehler, man hätte sofort ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie einführen sollen. Eine ganze Lösung ist immer besser als eine halbe«, sagte Mitterlehner.

Was das Tabakgesetz betrifft, ist das natürlich völliger Stuß. Denn es hat den Staat einen Dreck zu kümmern, ob in privaten Räumlichkeiten (und das sind Restaurants in aller Regel) geraucht wird oder nicht. Richtig wäre nur eine Lösung gewesen, die es den Inhabern dieser privaten Räumlichkeiten ermöglicht hätte, selbst zu entscheiden, wie und wo geraucht werden darf bzw. nicht. Gerade in der Gestronomie funktioniert das ja auch sonst bestens. Ohne gesetzliche Anordnung schaffen es die Italiener, Griechen, Türken, Chinesen, Inder und Einheimischen, unterschiedliche Speisenangebote für ihre Kunden anzubieten. Da regelt kein Kebabgesetz eine Mindestversorgungsquote mit türkischen Restaurants, und wer sich darüber aufregt, daß es beim Türken keine Spaghetti Carbonara und beim Inder kein Wiener Schnitzel gibt, der soll gefälligst woanders hingehen.

Warum also sollte das mit Raucher- und Nichtraucherlokalen nicht funktionieren? Es war ja vor diesen famosen Tabakgesetz auch nicht verboten, ein großes Rauchverbotsschild an der Tür anzubringen und zuwiderhaqndelnde Gäste des Lokals zu verweisen. Es hat nur fast keiner gemacht — weil nämlich die Gäste einfach ausgeblieben sind, wie die wenigen Nichtrauch-Fanatiker unter den Wirten bald feststellen konnten. Was hier also gemacht werden soll, ist Tugendterror. Die Menschen müssen durch Zwangsmittel, geschmalzene Strafdrohungen etc. umerzogen werden. Gab's alles schon. Schon Walter Ulbricht träumte von der sozialistischen Menschengemeinschaft — produktiv und kollektiv. Und Hitler von der Volksgemeinschaft (vermutlich vegetarisch und nichtrauchend). Dasselbe wird jetzt von den Eurokraten und ihren Handlangern in der Lokalpolitik versucht.

Nun, Mitterlehner hat recht: Eine ganze Lösung ist immer besser als eine halbe. Machen wir Nägel mit Köpfen, und treten wir diese ganze Schmarotzer- und Bevormunderclique in die Tonne. Bei den nächsten Wahlen: einfach allen diesen präpotenten Politruks eine fest in den feisten Arsch. Und wenn einer so aussieht ...


... und sich als angeblich »bürgerlicher« Wirtschaftsminister tarnt, müßte es nicht einmal unbedingt der Arsch sein. Verwechslungen sind bei manchen Körperteilen nie auszuschließen ...

Mein Spamfilter beraubte mich fast des Vergnügens

... die neueste Variante des Nigerianischen Hütchenspiels kennenzulernen. Mr. James Lukemon fühlte sich bemüßigt, mir folgendes Mail zu schicken:
Von: "Mr. James Lukemon"

Betreff: ABORT ALL TRANSACTION (ADVISE)

Attention Sir/Ma,

After proper and several investigations and research at Western Union and MoneyGram Office, we found your name in Western Union database amongst those that have sent money through Western Union to Nigeria and this proves that you have truly been swindled by those unscrupulous persons by sending money to them through Western Union/MoneyGram in the course of getting one fund or the other that is not real.

right now we are working hand to hand with Western Union to track every fraudsters down, do not respond to their e-mails, letters and phone calls any longer as they are scammers and you should be very careful to avoid being a victim to fraudsters any longer because they have nothing to offer you but to rip-off what you have worked earnestly hard to earn.

In this regard a meeting was held between the Board of Directors of The Economic and Financial Crimes Commission (EFCC) and as a consequence of our investigations iwas agreed that the sum of One Million Seven Hundred Thousand US Dollars (US$1,700,000.00) should be transferred to you out of the funds that Federal Government of Nigeria has set aside as a compensation to everyone who have by one way or the other sent money to fraudsters in Nigeria.

***Please note that we will no longer be liable for any loss, cost or expense whatsoever, suffered or incurred by You in connection with the fraudsters.

Be warned! We have deposited your fund at Western Union Money Transfer agent location EMS Post office Lagos, Nigeria.

We have submitted your details to them so that your fund can be transferred to you. We have paid the Registration and Transfer fees and for security reasons we have also insured your fund to avoid misappropriation.

Contact the Western Union agent office through any of the email addresses stated below;

Contact Person: Amaechi Eze
Contact Email : westernuxx011@hotmail.com
Contact Phone : +234-709-140-5177

Yours sincerely,
James Lukemon,
Investigation Officer.

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Please note that e-mails, letters and phone calls are currently been made to unsuspecting persons by fraudsters claiming to have access to their funds. Everyday, people throughout the world are falling victim to scams of one way or the other. It could be an unexpected prize draw or lottery win, or a chance to invest in an exciting new money-making or investment programme . In the circumstance, we unreservedly advice you to dissociate yourself from all correspondence and transactions entered into based on evidently fraudulent and fictitious claims.
Also: »... evidently fraudulent and fictitious claims« — das trifft's doch irgendwie.

»ABORT ALL TRANSACTION«. Aber ja! Mr. Lukemon, mach' ma doch gern — und das mit dem »abort« wäre schon früher eine Idee gewesen ...

Donnerstag, 10. März 2011

Eine entlarvende Karikatur

... ist das Ziel jedes Karikaturisten! Eher peinlich wird's aber, wenn nicht das entlarvt wird, was der Karikaturist anprangern will, sondern er selbst und sein Opportunismus, den zum Abschuß (oder zumindest: zum Schuß vor den Bug) freigegebenen Politiker bildlich hinzurichten ...

Klaus Stuttmann ist das mit seiner gestrigen Tagesspiegel-Karikatur »Der Islam gehört nicht zu Deutschland« gelungen: selten ist ein gutmenschlicher Versuch, uns die »Normalität« kopftuch- bis ganzkörperverhüllter Muselmaninnen (oder heißt das »Muselfrauen«?) aufs Auge zu drücken, so bravourös gescheitert. Wer sich bisher noch nicht sicher war, daß der Islam ein Fremdkörper in unserer Kultur ist — jetzt ist er es. Wer Innenminister Friedrichs Ansage zu plump fand — schon findet er sie bestätigt ... ... Danke, Herr Stuttmann!

Der Islam ist ein Teil von Deutschland. Die Türkei ist ein Teil von Deutschlands Defizit.

Deutschlands bekanntes Bildungsmagazin »Bild« freut sich mit Türken, die nach Deutschland wollen:
Sie haben es fast geschafft, sind voller Vorfreude. Wir sehen fünf Türken aus der südostanatolischen Provinz Mardin, die alle ein großes Ziel haben: Deutschland!

In zwei Wochen wandern sie aus, starten bei uns ein neues Leben. Um bleiben zu dürfen, müssen sie heiraten – und Deutsch sprechen:

In Nusaybin, einer Stadt an der syrischen Grenze, machten sie einen Sprachkurs, lernten 625 Vokabeln und das Wichtigste über Land und Leute. BILD besuchte sie in der Türkei, fragte, was sie nach Deutschland zieht.

Atike (17) und Hasan Sinayic (24) sind Geschwister, verlassen im Frühling ihre Familie, um nach Stuttgart zu ziehen. Beide sind schon verlobt, werden ihre Partner (ebenfalls Geschwister) gleich nach der Ankunft heiraten.

Atike sagt: „Dann will ich Mutter werden!“. Hasan ist Elektroniker, meint: Ich werde schon einen Job finden. Und wenn nicht, bekomme ich trotzdem Geld vom Staat, sagen meine Freunde.“

Da geht einem doch glatt das Herz auf und der Mund schäumend über, vor lauter Mitfreude über diese Bereicherung ...

Mittwoch, 9. März 2011

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

... hat vor einer Gleichsetzung von Islam und Extremismus gewarnt. „Islam ist nicht gleich Islamismus“, sagte die bayerische FDP-Chefin bei der Aschermittwochs-Kundgebung in Straubing zu der jüngsten Islam-Debatte, die der neue Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begonnen hatte. „Vier Millionen Muslime in Deutschland sind nicht vier Millionen Islamisten.“ (Die Welt)

Dafür alle Politikerinnen mit Bindestrich Quotenfrauen. Man könnte daher auch von einem »Quoten-Strich« sprechen ...

Es ist was faul im Land Tirol

Behördenwillkür, stalinistische Einschüchterung aufmüpfiger Untertanen ... ein Sittenbild von Tirol — nein: von ganz Österreich!
Lucas Vater verliert Töchter: "Rache des Systems"
09.03.2011 15:54 (DiePresse.com)

Die Behörden haben dem Vater des verstorbenen Luca die Töchter abgenommen. Er selbst sieht sich als "Staatsfeind Nummer eins". Die Jugendwohlfahrt spricht von einer "Gefährdungsmeldung".

Als Obmann des Kinderschutzvereins Luca hat sich Bernhard Haaser oft über die Untätigkeit der Behörden beschwert, nun hat die Tiroler Jugendwohlfahrt ihm seine beiden Töchter abgenommen. "Sie werden mich nicht zum Schweigen bringen, weil sie meine Töchter bedrohen", zeigte sich Haaser bei einer Pressekonferenz in Wien kämpferisch. Die Behörden verteidigten ihre Vorgangsweise: "Wir haben eine Gefährdungsmeldung bekommen und mussten diese ernst nehmen und haben entsprechende Abklärungsschritte gemacht", sagte ein Mitarbeiter der Jugendwohlfahrt.
(hier weiterlesen)
Aha. Doch seinerzeit, als besagter Herr Haaser wegen seines Sohnes Luca die Jugendwohlfahrt um ein Eingreifen bat, hat ihn niemand ernstgenommen und niemand »entsprechende« Abklärungsschritte gemacht. Na, so ein Pech — für Luca ... Und wenn der Kindsvater sich darüber aufregte, daß Luca durch dieses Versäumnis starb, und der Jugendwohlfahrt lästig wurde, dann wird ihm eben der Mund gestopft, indem man ihm die Tochter wegnimmt.

Ein Leserbriefschreiber bringt es auf den Punkt:
Da hat sich eine Industrie entwickelt

1.) Kinder werden bei allen noch so gestörten Eltern und vorwiegend Müttern belassen, denn dann hat man ein breites Betätigungsfeld für die inzwischen milionenschweren Sozialfirmen, deren kostengünstige, unerfahrene und insuffiziente Werkvertragskräfte sich zu einem Gutteil aus einer Art Sediment der Psychobranche rekrutieren, wo man so einen Beruf irgendwo aus Helferkomplex, jugendlicher Blauäugikeit und Eigentherapiebedarf ergreift. Während die Chefs dieser Sozialfirmen eiskalte Abkassierer sind, man denke zum Beispiel an Herrn Egon B. in Salzburg, um nur eines von Hunderten Beispielen zu nennen. Die Camouflage als Kinderschutz und psychologische Hilfe für Frauen und Kinder in Not ist dabei kaum zu überbieten und hat diesen wuchernden Sozialmoloch weitgehend der öffentlichen Kritik entzogen.

2.) Andererseits kapitulieren die letzten engagierten Mitarbeiter des Jugendamt, man betrachte mal dort nur die Turnover-Rate des Personals, da ihnen bewußt ist, daß eine Heimunterbringung oftmals schlechter ist, als ein mißhandelndes Elternhaus und Heimkinder, heute verwahrt in sozialpädagogischen Wg´s, was dies nun vollends der Kontrolle entzogen hat, zumeist auf die ´schiefe Bahn´ geraten.

Aber ob psychologische, soziale, psychosoziale, sozialpädagogische oder irgendwie titulierte Betreuung oder ´Vollerziehung´ durch einen ´freien Jugendwohlfahrtsträger´ im In- und Ausland, es ist ein Riesengeschäft.
Wie zumeist ist es eine Gemengelage von präpotenter Mir-san-mir-Mentalität, sturer Behördenwillkür, nebulosen Gummiparagraphen und ideologischer Verblendung, daß nur der Staat in Gestalt seiner per Dienstantritt von Kompetenz begnadeten Bediensteten in der Lage ist, den (selbstmurmelnd stets unschuldigen) Kindsmüttern die richtige, wirkliche Fürsorge für ihre Kinder zukommen zu lassen. Diese lästigen Männer, die sich erfrechen, eine andere Rolle als die Zahlmeister und Watschenmänner übernehmen zu wollen, werden mit administrativen Mitteln solange behandelt, bis sie entweder ausrasten (womit man sie »ganz legal« in der Falle hat) oder resignieren.

In der nach oben offenen Liebermann-Skala ausgedrückt: es kotzt einen schon gewaltig an, in einer solchen Bananenrepublik zu leben ...

Dienstag, 8. März 2011

Närrinnentreiben am Heldinnenplatz

Pünktlich zum heutigen Faschingdienstag findet der hundertste FrauInnentag statt. Aus diesem Anlaß versammelte sich die sozialistische NärrInnenschar der österreichischen Politik am HeldInnenplatz um endlich die großen Töchter in die Bundeshymne und die Quotenfrauen in die Aufsichtsräte zu reklamieren.
... ... Heinisch-Hosek will »Qualität vor Tempo« und verhandelt deshalb mit Wirtschaftsminister Mitterlehner noch die letzten Details zur Ausgestaltung der Selbstverpflichtung für staatsnahe Unternehmen. Es dürfte ein Stufenplan werden, wonach die Aufsichtsräte in staatsnahen Unternehmen bis 2013 zu 25 Prozent von Frauen besetzt werden sollen. Noch werde verhandelt, ob es bis 2018 dann 30 Prozent - Mitterlehners Position - oder 40 Prozent - Heinisch-Hoseks Forderung - sein sollen. Pröll sprach sich für eine Selbstverpflichtung des Bundes aus: »Wir gehen voran. Wo es Staatsbeteiligung gibt, wird eine Quote kommen.« (Hier weiterlesen)
Daß überall dort, wo es eine Staatsbeteiligung gibt, es statt auf die persönlichen Fähigkeiten die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (Partei, CV, BSA, Freimaurer, IGGÖ, HOSI & Co. — je nach Branche) ankommt, wissen wir ohnehin. Persönliche Fähigkeiten müssen nur unter freier Konkurenz vorhanden sein, und wo man genausogut (bzw. noch viel besser) von zwangsweise eingehobenen Subsidien leben kann, treten an ihre Stelle eben die »Beziehungen« — und Frauenquoten sind davon nur eine weitere Ausformung.

Wenn Heinisch-Hosek allerdings in diesem Zusammenhang von »Qualität vor Tempo« spricht, irrt sie dabei in der Reihenfolge ebenso wie in der Produzentenbezeichnung. Tempo macht Taschentücher. Sie hätte richtigerweise vielmehr gesagt: »o.b. vor Qualität« ...