Senior Western official: Links between Turkey and the Islamic State are now “undeniable”
By Robert Spencer
Turkish
President Erdogan clearly hopes that the Islamic State will take care
of his enemies — the Kurds and Assad — and then the Turks can march in
and reap the benefits.
“Senior Western official: Links between Turkey and ISIS are now ‘undeniable,'” by Natasha Bertrand, Business Insider, July 28, 2015
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Die Musel-Meute auf Beutezug. Mit einem größenwahnsinnigen Fanatiker, der sich schon als Großsultan sieht, an der Spitze — die Weltlage 2015 beginnt einen immer mehr an tausendjährige Vorgänge(r) zu erinnern, die man glücklich von der Geschichte für überholt ansah. Doch, wie man sieht: man kann sich täuschen ...
In muslimischen Ländern scheinen religiöse Extremisten die Szene
zunehmend zu dominieren. Der Islam-Experte Olivier Roy konstatiert
dennoch auch dort eine Ausdifferenzierung der Glaubenslandschaft.
von Olivier Roy | 27.7.2015, 05:30 Uhr
Auch in der islamischen Welt sieht Olivier Roy Potenzial für eine offenere und farbigere religiöse Landschaft.
(Bild: Adel Hana / AP)
Wir
Europäer leben in säkularen – und nicht in prä- oder postsäkularen –
Gesellschaften. Weltweit hat sich die Säkularisierung durchgesetzt,
sogar in muslimischen Ländern. In einer Zeit, da wir vom Aufstieg des
«Islamischen Staats» in Atem gehalten werden, mag diese Behauptung
paradox klingen: Um sie zu erklären, muss der Wandel im Verhältnis
zwischen Kultur und Religion und insbesondere die «Dekulturierung» der
Religion beleuchtet werden.
(Hier weiterlesen)
Ein interessanter Artikel in der NZZ. Nur: ist er bloß Ausdruck einer (westlichen) Selbsttäuschung, oder bietet er eine tragfähige Hoffnung, daß das theokratisch-totalitäre System dieser Polit-Religion »Islam« doch zu bröckeln beginnt? Aus kleinen Anzeichen kann man — ein prophetisches Geschick vorausgesetzt — u.U. sehr zukunftsträchtige Prognosen gewinnen ... ... oder aber fürchterlich danebenhauen. Wer Herman Kahns seinerzeitigen Bestseller »Ihr werdet es erleben« gelesen hat, der weiß, wie sehr Kahn bei Entwicklungen und Tendenzen oft den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf traf (etwa mit einer Atommacht Pakistan, was mir damals völlig absurd vorkam!) — und ebenso, wie sehr er bisweilen danebenhauen mußte (weil die menschliche Gesellschaft sich eben unvorhersagbar eigensinnig verhielt — und sich wohl auch in Zukunft ebenso verhalten wird)!
Als Argument »pro Säkularisierung« auch im Islam läßt sich bspw. die Entwicklung der Römisch-Katholischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg anführen: wer nach 1945 bis in die 1950er-Jahre hinein die machtvolle Position der Kirche miterleben konnte, die quasi nach den perversen Irrungen des NS-Regimes und gegenüber den Drohungen des Stalinismus' wie ein Leuchtturm über der Brandung des politischen Geschehens aufzuragen schien — hätte der sich vorstellen können, wie brüchig dieser so unbezwingbar scheinende Turm offenbar im Inneren längst war? Wie sonst ließe sich der in wenigen Jahren — eigentlich waren es bloß die paar Jahre zwischen ca. 1960 und 1975 — erfolgte Rückzug der Römisch-Katholischen Kirche aus der Position einer gesellschaftsdominierenden Macht (von z.T. rücksichtsloser Brutalität) zu einer bloß spirituellen »Lebensgestaltungsvereinigung« (um es mal etwas provokant zu formulieren) erklären!
Als Argument »contra Säkularisierung« auch des Islam steht freilich die Beobachtung, daß diese Islam eben anders als christliche Kirchen immer als eine »antisäkulare« Kraft vestanden wurde: als Rechtssystem, das alles und jedes regelt — bis hin zur Be- (und Miß-!)handlung Andersdenkender. Auch der sogenannte »Laizismus« der Türkei war bloß ein »islamischer Josephinismus«, der die Religion unter Staatskuratel stellte, und die Religionsdiener quasi zu »Beamten mit Propaganda-Auftrag« umfunktionierte. Wenn nicht einmal so etwas, noch dazu über Jahrzehnte fortbetrieben, zu einem inneren Zusammenbruch des »antisäkularen« Islam führte — wie sollte man sich dann überhaupt noch Hoffnung in diese Richtung machen?
Nun: »Wir werden es erleben« lautet auch diesmal die Perspektive. Und die, die's überleben, dürfen sich glücklich schätzen. Oder vielleicht nicht einmal die ...
... (die man freilich eher in die Kategorie der Böcke einordnen muß, auch wenn sie Röcke tragen sollten) wird vom verdienstvollen Satire- und Informationsblog »Politplatschquatsch« am Beispiel des dröhnenden Schweigens, das über den Mord an Khaled Idris gesunken ist, treffend illustriert:
Khaled Idris: Wenn aus Mord eine tiefe Stille wird
Im Januar war es #aufschrei wie seit Brüderle nicht mehr. Ein
Flüchtling war feige ermordet worden und wie einst in Mittweida stürmte
ein enthemmter Medienmob los, die Täter zu stellen. Tausend Artikel am Tag,
einer inhaltsleerer als der andere, nichts genaues weiß man nicht,
aber das muss niemanden abhalten, laut darüber zu sprechen. "Rache für Khaled!"
riefen tausende Freunde des Ermordeten auf den Straßen von Dresden und
Berlin. Alle waren Khaled, niemand blieb zurück. Ein Volk in Angst vor
Nachahmungstäten, die erst Hakenkreuze schmieren und dann wie stets zum
Messer greifen, gedeckt von einer "sächsischen Polizei" (SZ), die mit
den Mördern unter einer Decke steckte.
Still wurde es zehn Tage später, als ein 26-Jähriger Flüchtling aus
Bahrain unter dem dringenden Verdacht verhaftet wurde, seinen
Mitbewohner Khaled Idris getötet zu haben. Schlagartig verebbte bei
sämtlichen 788 deutschen Medien g jedes Interesse an einer weiteren
Verfolgung des Falles. Es trat ein dröhnendes Schweigen ein, mit dem die
Berichterstatter, die bis dahin emsig jede Hakenkreuzkritzelei in
Dresden, Sachsen und Ostdeutschland überhaupt notiert hatten, jedermann
mitteilten, dass ihnen ein Mordopfer gleichgültig ist, sobald es sich
nicht in einer imaginierten ewigen Schlacht gegen das Rechte, das Böse,
das Früher benutzen lässt. (Hier weiterlesen)
Das Schweigen der Antifa-Lämmer ist beredter, als deren Blöken ...
Dass ein Norwegerpullover in der Vorstellung der Menschen ein Kettenhemd
sein kann, wenn es die Umstände erfordern, ist bekannt. Auch dass
abweichende Auffassungen zur Euro-Politik, zum Umgang mit Russland oder
zur Frage, ob jeder, der sich auf das Asylrecht beruft, wirklich
ernsthafte Asylgründe vorbringen kann, schnell zum Ausschluss aus der
Selbstvergewisserungsgemeinde des öffentlichen Gesprächs führen, ist
klar. Gesellschaftlich akzeptiert ist ein Vierteljahrhundert nach dem
Export der Meinungsfreiheit hinter den Eisernen Vorhang auch die
Tatsache, dass nicht alles, was gedacht wird, ausgesprochen werden darf,
und nicht jeder, der meint, öffentlich auf sein Anliegen hinweisen zu
müssen, dasselbe Recht dazu hat wie jeder andere.
Wie weit die DDRisierung Deutschlands bereits fortgeschritten ist, erkennt man an seiner Presse. Die Methoden der Mediensteuerung wurden verfeinert, das sei zugegeben (kein Wunder nach 25 Jahren!), aber geändert hat sich — nichts.
Wenigstens nicht seit 2008. Denn da hatte PPQ bereits einen überaus lesenswerten Artikel über das Demonstrationsrecht in China veröffentlicht: »China: Demorecht wie in Deutschland«.
Endet ein kurzer, lesenswerter Artikel auf »Libertarian Leanings« zur herzinnigen Verflechtung des Abtreibungsgeschäfts mit der Linken. Heuchlerisches Pack, das mit durch brutale Vergewaltigungen traumatisierten unfreiwilligen Müttern hausieren geht (die unter den durchgeführten Abtreibungen bloß einen minimalen Promillesatz ausmachen!), um in Wirklichkeit den Hedonismus einer Gesellschaft, die zwar noch nicht zu blöd zum Schnackseln, wohl aber zum verantwortungsvollen Umgang damit ist, zu fördern. Denn durch Disco-Sause & Rudelbumsen abgelenkte Untertanen sind unkritische Untertanen. Statt »panem et circenses« bietet man heutzutage eben »alcohol et fornicationem« ...
Und betreibt natürlich durch möglichst späte Abtreibungsmöglichkeiten auch noch schnell ein kleines Lobby-Geschäft für den Organhandel. Eine Hand wäscht die andere ...
Andreas Unterberger veröffentlichtein seinem »Tagebuch« zu einem Artikel über unsere Journaillisten zwei wirklich »erhellende« Graphiken, die wohl nie den Weg in die offizielle Berichterstattung unserer Systemmedien finden werden:
1. Ergebnisse der Arbeiterkammerwahlen 2014 in einigen wichtigen Medienbetrieben:
Selbst bei den (vorgeblich) »bürgerlichen« Tageszeitungen »Kurier« und »DiePresse« beträgt der Anteil der Sozen-, Kommunisten- und Grünwähler etwa drei Viertel; bei der »APA« — also jener »Austria Presseagentur«, von der die Systemmedien ihrerseits die Informationen beziehen — kratzt der Anteil schon fast an den 90%!
Nun relativiert Unterberger, nicht ohne Berechtigung, daß hier natürlich auch die (in Österreich traditionell »tiefroten«!) Druckereiarbeiter mitgezählt sind, andererseits aber die Wahlbeteiligung nur ca. 50% ausmachte. Was die Sache auch nur marginal besser macht ...
2.politische Überzeugung von Politjournaillisten und Bevölkerung in Deutschland:
Bei dieser Graphik fällt nur auf, daß offenbar (gezielt?) »DieLinke« bei den Journaillisten-Daten unter den Teppich gekehrt wurden — denn der »schäbige Rest« von 26,9 + 15,5 + 9,0 = 51,4% auf 100% (also fast die Hälfte) allesamt FDP und AfD nahestehen, wird man uns hoffentlich nicht weismachen wollen!
Unterbeger beschließt seinen Artikel wie folgt:
Es gibt bei all diesen Gemeinsamkeiten jedoch zwei gravierende Unterschiede zwischen diesen beiden Ländern:
In Österreich ist der Durchgriff der SPÖ auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein totaler, während in Deutschland unionsregierte Länder durchaus ein gewisses Gegengewicht zu den linken Ländern und zum Eigendrall der Fernsehjournalisten darstellen, das sich nicht nur in den regionalen, sondern auch in den nationalen Programmen auswirkt. Das ist zwar auch nicht ideal, weil ja ebenfalls parteipolitisch, aber es hat zweifellos neutralisierende Wirkungen.
In Österreich gibt es eine massive Bestechung der Zeitungen vor allem durch die Wiener SPÖ – freilich nicht mit eigenem Geld, sondern Steuermillionen, die über Inserate fließen. Davon profitieren fast alle Zeitungen (deswegen wird der Skandal auch kaum wo thematisiert), weitaus am meisten aber Boulevard- und Gratiszeitungen.
Ob das die Demokratie noch lange aushält, die ja vom Pluralismus nicht zuletzt der veröffentlichten Meinung abhängig ist?
Dazu freilich findet Kommentarposter »Jack« treffende Worte:
Vorzügliche Information!
Danke!
Nur einen kleinen Fehler im Bericht:
"Ob das die Demokratie noch lange aushält, die ja vom Pluralismus nicht zuletzt der veröffentlichten Meinung abhängig ist?"
insuniert, dass wir eine Demokratie hätten. Was völlig falsch ist. Nur die Schweiz ist eine, weil dort der Souverän tatsächlich unmittelbar korrigieren kann. Was wir haben ist eine Lobby-Herrschaft im demokratischen Gewand. Eine raffinierte organisierte Verantwortungslosigkeit, bei der es keine persönliche wirkliche Verantwortung der Mandatsträger gibt.
Deshalb gibt es keine Volksabstimmung.
Wer nicht verstanden hat,, dass in Deutschland die NPD eine Systempartei ist, hat das Spiel nicht verstanden.
Ich glaube ja nicht, daß Unterberger dieses Spiel nicht versteht — er wird sich freilich hüten, dieses Verstehen irgendwie in Worte zu fassen. Was mehr über unsere faktische Grundrechtsordnung aussagt, als voluminöse Abhandlungen und bedeutungsschwanger daherkommende Entscheidungen von Höchstgerichten ...
Dieses süffisant-resigantive Bonmot (eher ein »Mal-mot«) hatte er in seinem Leben als Bundeskanzler so oft geäußert, daß es ihm selbst zum Schicksal wurde: Brunos Kreisky, der heute vor 25 Jahren, am 29. Juli 1990 verstarb.
Aus diesem Anlaß veröffentlichte »DiePresse« einen nachdenklichen Erinnerungsartikel, der vieles aus Kreiskys Leben thematisierte — nur nicht die von ihm eingeleitete Politik der Schuldenmacherei auf Teufel komm' raus!
„Ich lege keinen Wert auf Kränze, die die Nachwelt mir flicht“, schrieb
„der Alte“ in seinen Memoiren. „Ich lege keinen Wert auf Denkmäler. Was
ich gern hätte, wäre, wenn einmal die Periode, in der ich die
politischen Verhältnisse in Österreich beeinflussen konnte, als eine
Periode der Einleitung großer Reformen betrachtet würde, die ihre
gesellschaftlichen Spuren hinterlassen und eine Verbesserung der
gesellschaftlichen Verhältnisse gebracht haben. Nichts wäre grauslicher
als der Gedanke, nur administriert zu haben.“
... zitiert ihn »DiePresse«. Ach, wenn man die Mühlsteine bedenkt, die er und die durch ihn inspirierten Nachfolger den heutigen (und vielen kommenden Generationen von) Steuerzahlern aufgebürdet hat, dann dürfte das Kranzflechten der Nachwelt auch keine Kategorie sein, auf die Bruno Kreisky überhaupt hätte zählen können ...
…war ich auf einer “Informationsveranstaltung” des Landes Salzburg, welche die “Aufrechterhaltung des Standortes Sowieso für die Unterbringung von Asylwerbenden “ zum Thema hatte. Asylwerbende
- sind in unserem Fall 60 Männer aus dem Sudan, Pakistan,
Afghanistan, Iran, Syrien u.s.w. , das korrekt gegenderte Schreiben war
also eine reine Fleißaufgabe des beamteten Schreibenden.
Es
war mir von Anfang an klar, daß diese uns im Winter angekündigte
Übergangslösung in eine Dauerlösung übergehen würde, da dem Zustrom an
legalen und illegalen Flüchtlingen nach Österreich seitens der Politik
nach wie vor völlig unkoordiniert, hilflos und ohne jeglichen
Vorausblick begegnet wird.
Eine beklemmend authentische Beschreibung eines Laberabends nach GutmenschInnengusto. Wirklich jedes Wort ein Treffer, bis hin zum Schlußabsatz:
Ich bin nach Hause gegangen und ich weiß nun, daß u.a. die, aus welchen
Gründen auch immer, frustrierte Nachbarin aus der 2. Querstraße, dieses
Asylantenheim noch viel dringender zu brauchen scheint, als die dort
Beherbergten selbst und ich ahne, daß auf Grund der politischen
Nichttätigkeit zur Eindämmung der Flüchtlingsströme nach Europa und der
damit verbundenen Entvölkerung Afrikas sich ein Desaster anbahnt,
welches wohl alle Befürchtungen übertreffen wird.
Am Ende wird es aber trotzdem wieder keiner geahnt haben können….
Zumindest niemand von den am HelferInnensyndrom Leidenden ...
... wie bspw. der Labour-»Lord« John Buttifant Sewel sind ganz besonders ekelhaft mitzuerleben. Nicht deshalb, weil an sie höhere Maßstäbe als an andere angelegt würden, sondern deshalb, weil sie die genauso an alle anderen angelegten Maßstäbe zumeist völlig ohne »Schirm, Charme & Melone« (also mit einer gewissen augenzwinkernden Nonchalance), sondern vielmehr mit rüpelhafter Ignoranz zu verletzen pflegen.
Wobei, und das sei zwar nicht zur Ehrenrettung (was wäre da noch zu retten!) des noblen Lords, wohl aber für besseres Verständnis gesagt: Undercover-Aufnahmen durch irgendwelche bestellte Huren sind halt auch nicht die feine englische Art — mit heruntergelassenen Unterhosen (oder, wir wollen die Damen ganz gender-korrekt »sichtbar machen«, mit einem Dildo in der Puderdose) sieht niemand staatsmännisch (resp. -weibisch — oder heißt das -dämlich?) aus. Daß derlei Filmereien überhaupt gemacht werden konnten, erklärt sich wieder aus einem kleinen Detail, das »DiePresse« reportiert:
[...] Dabei gerät der Lord ins Sinnieren. David Cameron sei der
„oberflächlichste und seichteste Premierminister aller Zeiten“, der
schottische Ex-First-Minister Alex Salmond ein „dummer, eingebildeter
Fratz“ und der Londoner Bürgermeister Boris Johnson „ein
Oberklassenarschloch“.
Nicht viel besser spricht er von seinen ehemaligen Parteifreunden
(Sewel ist heute parteilos) aus der Labour Party: Von den Kandidaten für
den Vorsitz nennt er den Linken Jeremy Corbyn einen „naiven Idioten“,
während Ex-Gesundheitsminister Andy Burnham „sich stets nach dem Wind
dreht“. Ein Twitterer spottete: „Bekokst oder nicht, seine politischen
Beurteilungen sind punktgenau.“ (Hervorhebung LP)
Wetten werden angenommen, daß einem aufrecht-strammen linken Parteigenossen von dem britischen Proloblatt »SUN« vielleicht nicht so ans Bein gepinkelt worden wäre. Was freilich zu bedauen wäre — denn so ein ungeschminkter Einblick in die Nomenklatura-Klasse unserer Politruks hat schon seinen ganz eigenen Erkenntniswert ...
Mit dieser Frage beschäftigt sich Prof. Dilger auf seinem ganz allgemein lesenswerten Blog, in einem kurzen, doch ebenfalls lesenswerten Artikel, an dem LePenseur eigentlich nur die stilistisch verfehlte »um ... zu«-Konstruktion im Schlußsatz
Jedenfalls hat er gepokert, als wenn er einen Plan B hätte, um dann völlig einzuknicken.
zu bemängeln wüßte. Das hat Dilger zwar schon der alte Geheimrat von Goethe vorgemacht (über die letzte Begegnung mit Friedrich von Schiller: »... und so schieden wir vor seiner Haustüre, um uns nie mehr wiederzusehen«) — aber erstens ist Goethe nun mal Goethe (wer so viel große Meisterwerke geschrieben hat, der darf sich gelegentlich auch eine Schludrigkeit erlauben), und andererseits haben uns die Germanisten (zur Ehrenrettung des Olympiers) ja längst beflissen nachgewiesen, daß durch diesen scheinbaren Fehler vielmehr in stilistischer Raffinesse »... das Wirken des von oben waltenden, zwingend vorherbestimmenden Schicksals« angedeutet werden sollte. Uff, Goethe hat da noch mal Glück gehabt ...
Interessanter freilich als Prof. Dilgers Artikel selbst ist ein bemerkenswertes Kommentar-Posting von »Peter V.«, das nicht im Orkus eines Kommentar-Threads so einfach unterzugehen verdient:
“Ich bin gespannt, ob es nicht auch dazu später noch Enthüllungen geben wird, was seine wahren Motive waren.”
‘If you knew as a German politician that American intelligence
agencies have been collecting intensively on 125 top-level politicians
and officials over decades, you would recall some of the conversations
you had in all these years and you would then understand that the United
States has all those conversations, and that it could take down the
Merkel cabinet any time it feels like it, by simply leaking portions of
those conversations to journalists.’ – Assange in der englischen Edition
von Spiegel Online.
Wobei das natürlich vergleichsweise harmlos ist. Stellen Sie sich vor,
Sie sind griechischer Premier und man sagt Ihnen, Obama ist am Telefon.
Da freuen Sie sich und denken sich: Na ja, der andere linke Spinner
hilft mir jetzt im Schuldenstreit. Es ist dann aber gar nicht Obama,
sondern ein Mitarbeiter der US-Regierung (also irgendein Profi) und der
erzählt Ihnen, wie viel Ahnung die USA von ‘Regime Changes’, von
Attentaten und von Folter haben. Sie wollen doch keinen Putsch, keinen
Bürgerkrieg in Ihrem Land, sagt er. Keinen US-Einsatz, um das absolut
unvorhergesehene Blutvergießen zu stoppen. Keine bedauerlichen
Zwischenfälle wie den Tod Ihrer Frau und das Verschwinden Ihres Kindes
in irgendeinem Vergewaltigungscamp im Irak. Deshalb werden Sie den
harten Unterhändler spielen, aber am Ende alles schlucken, was man Ihnen
in Brüssel auf den Tisch legen wird. Die Massenmedien, die sechs
Familien gehören, werden alles so drehen, dass es in Ordnung ist. Auf
keinen Fall wollen wir die D-Mark zurück. Das würde den US-Dollar
unattraktiv machen. Die Schrottwährung Euro muss unbedingt Bestand
haben, ansonsten sind wir am Ende. Und jetzt schmeißen Sie ihren
Finanzminister raus.
Das sind natürlich völlig an den Haaren herbeigezogene Ideen. So etwas
kann schon deswegen nicht passieren, weil Putin so ein Gespräch
aufnehmen und veröffentlichen würde. Tsipras ist einfach ein naiver
Feigling und dumm, insbesondere europhil. Mehr Motive gibt es da nicht.
Mit dem Plan hätte man drohen können, er war also bloße
Verhandlungsmasse, welche dann allerdings gegenstandslos wurde:
“Jedenfalls hat er gepokert, als wenn er einen Plan B hätte, um dann völlig einzuknicken.”
Die griechischen Planungen gingen von zwei Fehlannahmen aus. Erstens
dass Berlin niemals einen Grexit riskieren würde (entweder falsch oder
sehr überzeugend geblufft) und zweitens dass Griechenland durch
Primärüberschuss auf eigenen Beinen würde stehen können. Der
Primärüberschuss war natürlich weg, als ein Sozialist an die Macht kam,
was Sozialisten aber nicht erwarten oder nachvollziehen können. Der
Spieltheoretiker hatte sich also verzockt.
Tatsache ist dass die Griechen auch Hakenkreuzflaggen küssen würden,
um im Euro zu bleiben. Erwarten Sie von denen nichts, außer Varoufakis
macht eine eigene Partei auf und wirbt offen für einen Grexit. Ich
rechne nicht damit.
Prof. Dilger mahnt ihn (ganz beamteter Wissenschaftler und der Rechtsordnung verbundener Staatsbürger) natürlich sofort:
Warum schreiben Sie solche verschwörungstheoretischen Sachen, wenn Sie
selbst nicht daran glauben? Können Sie sich an irgendwelche Datenleaks
durch die US-Regierung erinnern? Herr Snowden hat riesige Datenmengen
gegen den Willen der US-Regierung veröffentlicht. Halten Sie das auch
für einen geheimen Plan der Regierung selbst? Es zeigt allerdings, wie
gefährlich solche Datensammelei ist.
Diese Replik allerdings verrät, daß der sicherlich hochintelligente Professor Dilger den Punkt in dieser Argumentation nicht verstanden hat, oder (was ich für weitaus wahrscheinlicher halte) nicht verstehen wollte, weil er ihn nicht verstehen durfte: nein, Herr Professor, die USA brauchen kein »Datenleak«, um einen abhängigen Politiker zu erpressen (und nicht abhängig von dieser Weltmafia sind eigentlich nur die Russen und Chinesen, mit vielen Einschränkungen vielleicht noch die »großen« BRICS-Staaten wie Brasilien und Indien)! Die USA tun das ganz einfach exakt so, wie Snowdon es in dem Interview gesagt hat — indem sie mit einem Datenleak drohen. Wie es auch höchst plausibel ist — oder gäbe es sonst irgendeine plausible Erklärung für den peinlichen Eiertanz, den die Regierung Merkelstans rund um den NSA-Abhörskandal veranstaltet? Eine wirklich souveräne Regierung müßte doch längst die sie bespitzelnden »besten Verbündeten« mit gestrecktem Mittelfinger aus Deutschland gejagt haben ...
Da mit zunehmender Intensität aus Washington die Stimmen kamen, die einen Euro-Ausstieg Griechenlands als »nicht hilfreich« (um Muttis Diktion zu verwenden) bezeichneten, und sich darein so langsam Töne der Ungeduld mit den widerspenstigen Piefkes mengten, war es also nur wenig verwunderlich, daß zuletzt Tsipras (angeblich), und die Deutschen (tatsächlich) einknickten.
»Peter V.« ist nur in einem Punkt zu widersprechen: Putin würde so ein Gespräch vermutlich mithören können, keine Frage — aber würde er es deshalb veröffentlicht haben? Wohl kaum. Derlei »Granaten« hebt man sich für einen entscheidenden Augenblick auf. Doch der ist nicht gegeben, wenn eine Regierung Tsipras durch eine konzertierte Medienkampagne gestürzt werden kann (und die NATO, natürlich nur aus edelsten Motiven, einen Bündnis[über]fall daraus konstruieren könnte). Nein, Putin ist nicht blöd. Eher die, die jetzt glauben, daß der Grexit (so richtig er aus ökonomischen Gründen a.s.a.p. wäre) auch nur einen Moment vor einem sich abzeichnenden Big Bang kommen wird. Denn bis dahin gilt für unsere Politruks das »Prinzip Hoffnung«. Die Hoffnung auf einen weiteren Verbleib an den Schalthebeln (oder doch wenigstens den gut gefüllten Futtertrögen) der Macht.
Diesen bisher auch tatsächlich exakt so eingetretenen Verlauf jetzt als »verschwörungstheoretische Sachen« diffamieren zu wollen, ist natürlich bequem und karriereschonend (ohne daß ich Prof. Dilger da unedle Motive unterstellen möchte — aber wer eine staatlich dotierte Professur annimmt, der weiß natürlich, daß er bisweilen ein Lied anzustimmen hat, das sein Brotgeber gerade zu hören wünscht). Nur — ist es deshalb auch richtig ...?
Größter Tagesverlust an Chinas Börsen seit acht Jahren
Bild: imago/China Foto Press
Sorgen um die chinesische Wirtschaft belasten die Finanzmärkte. Der Shanghai Composite Index verliert mehr als acht Prozent.
(DiePresse.com)
Sorgen um die
chinesische Wirtschaft haben die Börsen der Volksrepublik wieder auf
Talfahrt geschickt. Nach drei Wochen Erholung sind Chinas Aktienmärkte
wieder in den freien Fall übergegangen. Der Component Index in Shenzhen
stürzte am Montag um 7,59 Prozent ab. Der Shanghaier Composite Index
verlor sogar 8,48 Prozent, was der größte Tagesverlust seit acht Jahren
ist.
... wird immer wieder kritisch hinterfragt. Insbesondere der Genre des Action-Films, wenn irgendein Kerl (darf auch eine Frau sein, mit stets perfektem Makeup, selbstmurmelnd ...) aus dem Helikopter auf ein Hochhausdach springen will, dieses verfehlt — und circa 20 Etagen tiefer auf einem zufällig vorbeifahrenden LKW mit Ladeplane landet, nach einer kühnen Rolle rückwärts vom fahrenden Lastwagen abspringt und wie wild um sich ballert ... nun ja: die Realität sähe eher nach Kranzspende und einer Witwenpension (so verheiratet gewesen) aus.
Bisweilen freilich erreichen Hollywood-Productionen dieser Sorte freilich eine Realitätsnähe, die einem schier den Atem verschlägt: so z.B. mit dem eben in Wien präsentierten Spektakel von und um Tom Cruise: »Mission Impossible V«. Natürlich gibt's wieder Actions-Szenen zu Hauf, in denen einfach unmögliches vorgeführt wird. Das ist halt David Copperfield für Kinobesucher, und bedarf keines weiteren Kommentars. Love it or leave it ... Aufschlußreich hingegen ist ein anderes Detail an diesem Film, das sogar einem »Kurier«-Filmkritiker auffiel:
Skurriles Detail am Rande: Während der britische Premier im Film mit
einem Schauspieler besetzt ist, der entfernt David Cameron ähnlich
sieht, ist der Österreichische Bundeskanzler, der bei einem Opernbesuch
von Attentätern gleich in mehrere Visiere genommen wird, so unscheinbar,
dass man ihn gleich wieder vergisst und sein Darsteller gar nicht in
der Besetzungsliste aufscheint.
Und hier kann man nur erschauern ob der Realitätsnähe Hollywoods! »So unscheinbar, daß man ihn gleich wieder vergißt« — wenn dereinst ein wahres Wort in Faymanns Nekrolog geschrieben werden sollte, so müßte dieses Zitat sein.
... jener namentlich besser nicht zu erwähnende »IM Notar« bestreitet stets, mit allen Anzeichen der persönlichen Erbitterung, daß die DDR »ein Unrechtsstaat« gewesen sei. Sowas pöhses könne man doch nur von der Naiz-Dikatur behaupten, nicht wahr? Die DDR war ... ... nun ja, nicht gerade, zugegeben, ein lupenreiner Rechtsstaat — aber »Unrechtsstaat«, nein, das geht gar nicht!
»IM Notar« ist eingeladen, den Wikipedia-Artikel über Karl-Albrecht Tiemann, der heute vor sechzig Jahren von der DDR-Justiz ermordet wurde, zu lesen — und uns dann zu sagen, ob er noch immer der Ansicht ist, die DDR sei »kein Unrechtsstaat« gewesen ...
Nach Abschluss der Schulausbildung studierte Tiemann Philologie. Während des Zweiten Weltkriegs diente er in der Wehrmacht und unterhielt Verbindungen zur Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises um Helmuth James Graf von Moltke.
Zum Kriegsende geriet Tiemann in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner
Entlassung kehrte er in seine Geburtsstadt Cottbus in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone zurück und wurde Dozent an der dortigen Volkshochschule. 1948 trat Tiemann der SED
bei, überwarf sich aber schnell mit der Partei, und erhielt zunächst
Lehrverbot an der Volkshochschule, was später auch auf seinen
Privatunterricht ausgeweitet wurde.
Da Tiemann in der DDR keine Lebensperspektive mehr sah und dem
sozialistischen Regime zunehmend kritisch gegenüberstand, siedelte er
mit seiner Familie ins damalige West-Berlin über und lebte hier im Ortsteil Zehlendorf. Hier arbeitete er zunächst für die Geheimdienste des Vereinigten Königreiches und Frankreichs, bevor er 1954 in den Dienst des Verfassungsschutzes Berlin
trat. Hier soll er mit dem Aufbau eines Informantennetzes in der DDR
beschäftigt gewesen sein. Wegen seiner Tätigkeiten in West-Berlin gegen
die DDR geriet Tiemann schnell ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, zumal die DDR seine Übersiedlung nach West-Berlin als illegal ansah.
Am 1. August 1954 wurde er von einem Cousin seiner Ehefrau in eine
Falle gelockt, von einer Operativgruppe des MfS der DDR über die Grenze
zwischen West-Berlin und der DDR nach Potsdam entführt und inhaftiert. Im April 1955 wurde Tiemann vor dem BezirksgerichtCottbus der Prozess wegen „Verbindungen zu westlichen Geheimdiensten“ gemacht. In dem Geheimprozess wurde Tiemann schließlich zum Tode verurteilt. Die von seinem Pflichtverteidiger eingelegte Berufung wies das Oberste Gericht der DDR einen Monat später zurück, das Gnadengesuch an DDR-PräsidentWilhelm Pieck wurde abgelehnt. Am 26. Juli 1955 wurde Karl-Albrecht Tiemann im Zuchthaus Dresden mit dem Fallbeilenthauptet.
1755 trat Messer Grande in mein Zimmer. Aufwachen, ihn sehen und ihn mich
fragen hören, war die Sache eines Augenblicks. (…) Er antwortete mir, er
vollziehe den Befehl der Inquisition.«
Mit diesen Worten wird der wohl bekannteste Frauenheld der Geschichte
vor 260 Jahren verhaftet. „Als ich aus meinem Zimmer trat, erstaunte
ich, dreißig bis vierzig Häscher zu erblicken“, schreibt Giacomo
Girolamo Casanova später in seinem abenteuerlich-autobiografischen Werk
„Geschichte meiner Flucht aus den Gefängnissen der Republik von Venedig,
die man die Bleikammern nennt“. Sie bringen den 30-Jährigen direkt in
die „Piombi“, die „Bleikammern“ des Dogenpalasts.
Aus Anlaß des Jahrestages einer Verhaftung noch 260 Jahre später zum Anlaß eines Zeitungsartikels gemacht zu werden — das passiert nicht jedem! So wurde jedenfalls ein amüsant lesbarer (Casanova selbst freilich dürfte wohl not amused gewesen sein ...) Artikel daraus, in welchem »DiePresse« ihrem Bildungsauftrag als Qualitätsblatt nachzukommen versteht. Zum Schluß des Artikels heißt es:
Am 4. Juni 1798 stirbt Casanova im Alter von 73 Jahren an den Folgen
einer Blasenerkrankung. Sein Grab ist heute nicht mehr bekannt, dafür
sein Lebensmotto: „Ich habe die Frauen bis zum Wahnsinn geliebt“, doch
„immer habe ich meine Freiheit mehr geliebt“.
Nun muß ja nicht jeder Libertäre die erste Hälfte dieses Lebensmottos nachahmen — Frauen zu lieben geht, wenigstens nach Meinung LePenseurs, auch ohne in Wahnsinn zu verfallen; wobei zugegeben sei, daß Angehörige rechts- und wirtschaftsberatender Berufe so ganz im Allgemeinen nicht dazu neigen, in Wahnsinn zu verfallen. Das überlassen sie neidlos ihren Klienten ... —, aber in der Beherzigung des zweiten Halbsatzes braucht sich kein Libertärer zu genieren, auf Casanovas Spuren unterwegs zu sein. Eher, wenn es nicht so wäre ...
Amerikanische B61-Nuklearbomben, Uncle Sam (Collage) // Wilhelm von Pax // CC-BY
Die US-Regierung hat abseits einer öffentlichen Debatte eine
Nuklearstrategie entwickelt. Die öffentlich gewordenen Dokumente und
Aussagen belegen, dass das US-Atomwaffenarsenal erneuert und
technologisch verbessert werden soll, um schneller und effizienter gegen
„Mächte wie Russland, China oder Iran“ einsetzbar zu sein – zur
Abschreckung. In Kombination mit dem neuen ukrainischen
Atomwaffen-Gesetz können die Kernwaffen so sogar bis an die Grenze
Russlands verlegbar sein. Eine nukleare Aufrüstung über die Hintertür.
Dafür stirbt man doch gerne — zumindest am Fall-Out ... Wofür? Für die westlichen Werte natürlich! D.h. für die
NYSE Börsenwerte von US-Rüstungsunternehmen. Selbstmurmelnd auch als Unbeteiligter, Neutraler (z.B. in Österreich — als Deutscher in
Merkelstan ohnehin alternativlos)!
... fragt ein ebensolcher (nämlich Francis Kardinal Arinze) hinsichtlich der im US-Wahlkampf gestellten Frage, ob »Pro Choice«-Politiker die Kommunion erteilt bekommen sollen.
Nun ist die Frage der Zulassung zur Kommunion ja eine rein innerkirchliche, die auf einem sich mit Themen der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und Geschichte (und noch vielen anderen — aber eben nicht speziell mit religiösen) beschäftigt, nicht allzu viel verloren hat.
Sehr wohl aber die Erinnerung an die grundsätzliche ethische Frage, ob eine Position »Pro Choice« so einfach akzeptiert werden kann und darf (sic!). Wer als Libertärer sich dem ethischen Grundsatz der »Nicht-Schädigung« verpflichtet sieht, kann nicht so einfach »Pro Choice« die Wahlfreiheit der Kindsmutter, »ihren« Embryo zu töten, absolut setzen, und damit zur Wahlfreiheit der Embryonen unter einem »Contra Choice« votieren.
Nun kommt natürlich sofort der Einwand, daß es sich bei einem Embryo ja noch um keinen Menschen handle, weshalb die Beseitigung eines solchen nicht anders als bspw. die eines Gebärmuttertumors zu sehen wäre. Es ist ermüdend, auf derlei »Argumente« immer wieder eingehen zu müssen (vielleicht sollten sich die »Pro Choice«-Apologeten einfach fragen, wie oft aus einem Myom nach neun Monaten ein Baby geworden ist).
Wer sich sodann — rein positivrechtlich — darauf zurückzieht, daß die Legal-Definition beim Menschen seine Geburt voraussetzt, der muß sich als Libertärer wieder die Frage gefallen lassen, warum er sich dann bei anderen positivrechtlichen Bestimmungen nicht ebenso obrigkeitsgläubig und staatsfromm mit legalistischen Scheuklappen versieht, sondern es für nicht so toll hält, Frauenquoten vorzuschreiben, oder die »Genderung« bei Gesetzestexten durchzusetzen, oder Meinungsverbrechen einzuführen, oder eine auf dem Teilreserve-System beruhende Geldschöpfung der Banken zuzulassen (alles Dinge, die ohne jeden Zweifel formalgesetzlich gedeckt sind). In diesen Dingen den überzeugten Libertären zu markieren, bei der Frage jedoch, ob ein (noch!) nicht geborenes Menschenleben einfach beliebig — nichts anderes heißt ja »Pro Choice«, nämlich: im Belieben (sic!) des Wählenden stehende Auswahl — ausgelöscht werden darf, sich auf ein achselzuckendes »Why not?« zu beschränken.
Frankreich: Kampagne gegen Umwandlung von Kirchen in Moscheen
Symbolbild. / Bild: (c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
Wirbel in Frankreich um eine Petition gegen die angeblich drohende Umwandlung in Moscheen.
Von unserem Korrespondenten Rudolf Balmer (Paris)
(Die Presse)
Es hat nur eine achtlose
Bemerkung des Vorstehers der großen Pariser Moschee gebraucht, um in
Frankreich gleich eine hitzige und letztlich völlig überzogene Debatte
auszulösen, die seither fast zu einem ideologischen Kreuzzug ausartet.
Natürlich ist Dalil Boubakeur nicht irgendwer. Als Vorsitzender des
„Conseil français du culte musulman“ ist er der offizielle Sprecher
aller Muslime in Frankreich. Darum ging es auch nicht unter, als er vor
einigen Wochen erklärt hatte, die gegenwärtig nicht weniger als 2200
Moscheen in Frankreich seien „völlig ungenügend“ für die Millionen
Muslime im Land, und es brauche daher „mindestens doppelt so viele“. Auf
die Frage, ob er sich denn vorstellen könne, ungenutzte christliche
Gotteshäuser in Moscheen umzuwandeln, antwortete er unverbindlich:
„Warum nicht? Wir haben doch denselben Gott und ähnliche Riten.“
Mit untergriffiger Formulierung werden die, die sich gegen die Umwandlung von Kirchen in Moscheen aussprechen, als »eine hitzige und letztlich völlig überzogene Debatte« führend, und gar auf »einem ideologischen Kreuzzug« befindlich diffamiert. Und wenn der Korrespondent meint, es hätte »niemand ernsthaft erwogen, Christen ihre Kirchen zu rauben. Es gibt auch keine Präzedenzfälle« — dann soll er sich die Rechtssituation der Religionsgemeinschaften in Frankreich mal ansehen. Schon ein kurzer Blick in Wikipedia hilft da enorm:
Es gibt seither keine staatliche Finanzierung der Kirche oder anderer
Religionsgemeinschaften (alle vor 1905 gebauten sakralen Gebäude,
insbes. die Kirchen, sind öffentliches Eigentum und werden öffentlich
unterhalten) [...] Damit werden die in der Regel älteren katholischen Kirchengebäude der
größten Konfession staatlich unterhalten, diejenigen der anderen
christlichen Konfessionen und der anderen Religionen aber nicht [...] Axel von Campenhausen
weist darauf hin, dass "Religionsgemeinschaften, insbesondere die
römisch-katholische Kirche und der Islam", auf vielfältige Weise
gefördert werden. Die Rechtslage beruhte auf Ministerialerlassen,
Dekreten und Gerichtsentscheidungen und sei in den Einzelheiten extrem
unübersichtlich und widersprüchlich. Deshalb bedürften Maßnahmen
umständlicher Rechtfertigung im Einzelfall.
Welcher Religionsgemeinschaft die im »öffentlichen Eigentum« stehenden Kirchen in Hinkunft zur Verfügung stehen, wird nicht durch ein Konkordat o.ä. geregelt, sondern nur durch ein innerstaatliches Gesetz — das in dem nicht undenkbaren Fall einer Zweck-Alianz von Kommunisten, Freimaurern und Mohammedanern (die alle ein gemeinsamer Haß auf die Römisch-Katholische Kirche eint) durchaus auch zu einer »Umverteilung« zugunsten de Muselmanen führen kann (vielleicht bekäme diesfalls der Grand Orient als Extra-Zuckerl die Pariser Nôtre Dame als Tempel zugeteilt ...). Dafür gibt es, hier wollen wir Rudolf Balmer schon beipflichten, »keine Präzedenzfälle«. Doch eben dies traf vor 1905 auch für das »Loi Combes« zu — so what ...?
Lesenswertes Interview mit Robert Grötzinger aus Anlaß der jüngsten päpstlichen Enzyklika »Laudato Si«:
Herr Grözinger, Sie sind Autor des Buches „Jesus, der Kapitalist“. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus gelesen haben?
Während der Lektüre der Enzyklika bin ich immer wieder auf
Formulierungen gestoßen, die sehr im vagen und ungefähren bleiben. Etwa
wenn Franziskus beklagt, dass die Menschen die „Unversehrtheit der Erde
zerstören“. Er benennt zwar hier und dort konkrete Schäden, geht aber
nirgends darauf ein, wie er sich die „Unversehrtheit der Erde“ vorstellt
und welche Rolle die Menschen dabei spielen sollen. Er beklagt immer
nur, ohne ernsthafte Lösungswege aufzuzeigen. Oder wenn, laufen sie auf
eine weitere Einschränkung der Freiheiten, auf eine Stärkung des Staates
oder internationaler Organisationen und auf eine Art Heiligsprechung
materieller Armut hinaus.
Manch frommen (und wohl auch bloß: kirchennahen) Menschen wird der kühle Ton, in dem über dieses päpstliche Lehrschreiben gehandelt wird, wenig gefallen. Auch manche Schlußfolgerungen erscheinen etwas »gegen den Strich« gebürstet, keine Frage — aber alles in allem muß auch der irritierte Leser zubilligen, daß dieses Interview keineswegs in gehässiger Form einfach die Enzykklika »zerreißt«, sondern vielmehr mit wohlüberlegten Argumenten deren Schwachstellen und zu Fehlinterpretationen einladenden Verkürzungen der ökonomischen Wirklichkeit offenlegt.
Auch der Befürworter dieses Enzyklika (LePenseur gehört allerdings nicht zu ihnen!) wird nach dem Interview zumindest den »Fragestand« hinsichtlich einer Reihe von Problemen klarer erkennen können (sofern er das will). Und das ist sicherlich mehr, als mit einem polemischen Häme-Artikel zu erreichen gewesen wäre.
Frankreich kündigt an, in den kommenden Wochen konkrete Vorschläge über
eine radikale Neuordnung der Euro-Zone präsentieren: Als
Gründungs-Mitglieder sollen sechs Staaten ihre Haushalte zusammenlegen
sowie ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung etablieren. Die
Pläne dürften in Berlin für einige Irritation sorgen.
Dazu ist eigentlich nur eines zu sagen: die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das gleiche zu tun — und dennoch andere Ergebnisse zu erwarten. Klassische Weichwährungsländer am und über dem Rande des Staatsbankrotts, wie Frankreich, Belgien und Italien in irgendwelche »Vorschläge zur Neuordnung des Euro« einzubeziehen, hat einen bereits realsatirischen Beigeschmack.
Danke! Einen weichen Euro haben wir bereits. Einen enger kooperierend weichen Euro braucht keiner, außer die, die den Euro eigentlich nicht brauchen (können).
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P.S.: daß diese Pläne »in Berlin für einige Irritation sorgen« könnten, hält LePenseur — leider! — für unangebrachten Optimismus der DeutschenWirtschaftsNachrichten ...
Laut einem neuen Bericht der Jubilee Debt Campaign gibt es weltweit derzeit 24 Länder, die sich mit einer ausgewachsenen Schuldenkrise konfrontiert sehen:
Armenien
Belize
Costa Rica
Kroatien
Zypern
Dominikanische Republik
El Salvador
Gambia
Griechenland
Grenada
Irland
Jamaica
Libanon
Mazedonien
Marshall Islands
Montenegro
Portugal
Spanien
Sri Lanka
St Vincent und die Grenadinen
Tunesien
Ukraine
Sudan
Simbabwe
Und 14 weitere Nationen bewegen sich direkt darauf zu:
Er war keiner der glamourösen »Star-Dirigenten« des weltweiten Musikzirkus', sondern einer, der in der zweiten Reihe mit hervorragenden Interpretationen aufwarten konnte, von denen eine ganze Reihe (doch angesichts ihrer Qualität: viel zu wenige!) bis heute im Handel sind. Und, natürlich, seine unzähligen Rundfunkaufnahmen (er war, wie Wikipedia richtig schreibt, gewissermaßen der erste »Rundfunkdirigent«), die seinen Ruf begründeten.
Obwohl sein Name v.a. auch mit mit seinem Einsatz für die zeitgenössischenKomponisten verbunden wird, reicht doch die Spannweite seiner Interpretationen vom Barock bis ins Zwanzigste Jahrhundert. Und trotz des gehässigen Verdikts von Adorno & Consorten über Jean Sibelius (den sie sich nicht scheuten als »schlechtesten Komponisten des Jahrhunderts« zu verspotten) setzte sich Hans Rosbaud mit Nachdruck für diesen nur mit wenigen Werken im deutschen Kulturraum präsenten Großmeister der finnischen Musik ein — mit seinen präzise dirigierten, analytischen Interpretationen läßt er bei Sibelius Finessen erkennbar werden, die in herkömmlichen Wiedergaben in Folklore und Sentiment untergehen:
Ein frühes Werk von Sibelius, der »Bolero Festivo« aus den »Scènes Historiques«, op. 25, wird in Rosbauds Interpretation ein durchsichtig funkelndes Juwel:
Doch auch im »klassischen Konzertrepertoire« bestach Rosbaud mit einfühlsamen, kristallklaren Interpretationen. Das Adagio aus dem 5. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven, das Rosbaud mit dem Pianisten Casadesus 1961 aufnahm, ist in seiner ruhig atmenden Gelassenheit wohl eine der vollendetsten dieses Werkes (die übrigen Sätze, der erste leider geteilt: 1/2 – 2/2 und das Finale):
Heute vor 120 Jahren, am 22. Juli 1895, wurde Hans Rosbaud in Graz geboren. Ein großer, inzwischen leider weithin vergessener Musiker ...
Der US-Ökonom Paul Krugman war „der“ Fürsprecher der Regierung in Athen. Nun wendet er sich von ihr ab.
Von Jakob Zirm
(Die Presse)
Sie sind das Ass im
Ärmel aller Gegner der „Merkel'schen“ Austeritätspolitik, laut der
strukturelle Reformen und eine Konsolidierung des Staatshaushaltes die
Voraussetzung für eine nachhaltige Gesundung der griechischen Wirtschaft
sind: die US-Ökonomen Joseph Stiglitz und Paul Krugman. Beide
kritisieren seit Monaten wortgewaltig und öffentlichkeitswirksam die von
den Geldgebern geforderten Gegenleistungen Griechenlands und
unterstützen die linkspopulistische Syriza-Regierung von Alexis Tsipras.
Also: wenn man schon von »Irren« spricht — das »Irren« war zu allererst einmal auf Seiten des Nobelpreis-Komitees, das diesen beiden gehypten Voodoo-»Ökonomen« den Preis verliehen hat! Aber was will man von den Irren im Nobel-Komitee eigentlich sonst erwarten — die waren sich ja nicht zu blöd (bzw. geschmacklos), 1974 F.A. von Hayek gemeinsam (!) mit dem strammen Sozen-Politruk Myrdal diesen Preis zu verleihen.
Was in der Tat etwa so viel Sinnhaftigkeit beweist, wie bspw. den Physik-Nobelpreis zwischen einem Quantenphysiker wie Max Plank und dem Guru Amit Goswami zu teilen ...
Mit großer
Intensität wird von manchen Parteien und Lobbys ein neues Bild unserer
Gesellschaft propagiert. Stellen wir uns diese Visionen einmal konkret
vor.
Gudula Walterskirchen
(Die Presse)
Das perfekte Leben
beginnt in der Zukunft bereits vor der Geburt. Werdende Mütter lassen
ihren „Zellhaufen“ möglichst genau untersuchen, ob er nicht irgendeinen
Defekt aufweist. Wenn etwas entdeckt wird, das darauf hindeutet, dass
das werdende Wesen nicht perfekt ist oder den Ansprüchen nicht genügt,
dann ist die Entsorgung kein Problem.
Im Gedenkartikel aus Anlaß der 125. Wiederkehr des Geburtstages von Generaloberst Guderian sind auch kurz seine Anmerkungen zum Attentat des 20. Juli 1944 zitiert:
Welche Wirkung übte das Attentat vom 20. Juli nun tatsächlich aus?
Der Mann, auf den es abgesehen war, wurde leicht verletzt. Seine
körperliche Verfassung, die ohnehin nicht die beste war, wurde noch mehr
geschwächt. Sein seelisches Gleichgewicht wurde für immer gestört. Alle
bösen Geister, die in ihm geschlummert hatten, wurden auf den Plan
gerufen. Er kannte nun keine Hemmungen mehr.
Sollte das Attentat ernste Auswirkungen auf den deutschen
Regierungsapparat haben, so hätten die wichtigsten Träger des
nationalsozialistischen Regimes gleichzeitig mit Hitler beseitigt werden
müssen. Aber von diesen war niemand beim Attentat zugegen. Für die
Beseitigung von Himmler, Göring, Goebbels, Bormann — um nur die
Wichtigsten zu nennen — war nicht vorgesorgt. Die Verschworenen hatten
sich nicht die geringste Gewähr zu verschaffen versucht, daß sie ihre
politischen Pläne im Falle des Gelingens des Attentats auch wirklich
durchführen konnten. Der Attentäter, Graf Stauffenberg, war sich dieser
Schwäche seines Planes auch klar bewußt, denn er hatte seine Absicht
bereits einmal aufgegeben, als er wenige Tage zuvor auf dem Obersalzberg
bemerkte, daß Himmler und Göring, mit deren Anwesenheit er gerechnet
hatte, nicht im Saale waren. Mir ist nicht bekannt, weshalb Graf
Stauffenberg am 20. Juli zur Tat schritt, obwohl die Voraussetzungen für
den vollen, politischen Erfolg seines Schrittes fehlten.
... hat sich in Dortmund die »Mittelstands-Allianz Nordeuropäischer Trans-Atlantiker«, kurz: genannt
MANTA
konstituiert. Die von ihr einstimmig gewählte einzige Vorsitzende der neuen Partei, welche in ihrer Jungfernrede (ähm, na ja ...) zu systemerhaltender Bündnistreue zu den demokratischen Grundwerten der NATO, EUropas (und überhaupt des Wahren, Guten und Schönen) aufrief, ist ein bislang politisch völlig unbeschriebenes Blatt; bisher sind von ihr nur aussagekräftige Bilder bekannt geworden, die in beziehungsreicher Symbolik die Grundsätze der von MANTA vertretenen Politik verdeutlichen sollen:
Die gespreizten Beine lenken den Blick auf das Wesentliche: auf die für die stets zu knappen Mittel stehenden Hotpants, welche sich nur durch den Einsatz von Trägern halten können, welche so den Blick auf die nackten Tatsachen verhindern. Auch besagte Träger, die — wie zufällig — den Blick auf die Milch gebenden Körperteile verhüllen, sodaß die Herkunft der abgemolkenen Mittel nicht sichtbar ist, sind mit Bedacht gewählt. Daß dieses ganze Konzept nicht bloß ein Stiefel ist, sondern auch auf zwei ebensolchen steht, dürfte ebenso eine bewußte Anspielung auf den Part sein, welchen die neue Partei im Konzert der Blockflöten zu spielen gedenkt: stets bereit, sich hinzugeben für die gute Sache.
Eine Neugründung, die garantiert, daß sich in EUropa und in seinem zahlungsbereiten Herzen, d.h. in Deutschland, nichts ändert außer das Dekor. Was wohl auch der Sinn dieser Neugründung gewesen sein dürfte ...
Hitlergruß-Film zeigt ein Problem der Königsfamilie
Queen Elizabeth II. / Bild: REUTERS
Die kurze Filmsequenz sei ein seltener Hinweis darauf, "wie sehr die königliche Familie dann doch rechts stand".
(DiePresse.com)
Der Filmausschnitt, der
Königin Elizabeth II. als Kind beim Hitlergruß zeigt, ist nach Ansicht
der deutschen Historikerin Karina Urbach ein Beleg für die Rolle der
britischen Königsfamilie vor dem Zweiten Weltkrieg. "Das unschuldige
Kind ist nicht das Problem, das Problem sind die Erwachsenen", sagte
Urbach der Deutschen Presse-Agentur. Das Video zeigt die britische
Monarchin im Alter von sechs oder sieben Jahren mit ihrer kleinen
Schwester, ihrer Mutter und ihrem Onkel, dem späteren König Edward
VIII., der aus seiner Sympathie für Hitler nie einen Hehl machte.
Bullshit: das Problem waren damals auch nicht die Erwachsenen, sondern sind heutige Nachgeborene (insbes. Journaillisten), die ihre Kenntnisse post 1945 besserwisserisch in das Jahr 1932/33 (Elisabeth II wurde 1926 geboren, 6- bis 7-jährig war mithin 1932/33) zurückspiegeln, als ob man damals hätte wissen müssen, was sich später alles ereignete. Wie schrieb Karl Kraus? »Nicht jeder Historiker ist ein rückwärts gewandter Prophet — aber jeder Journalist ist einer, der nachher schon alles vorher gewußt hat.«
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Ehemaliger AfD-Chef gründet neue Partei "ALFA"
Bernd Lucke / Bild: REUTERS
Die
rechtskonservative Alternative für Deutschland bekommt Konkurrenz von
ihrem früheren Chef. Um „Fortschritt und Aufbruch“ soll es bei der neuen
Partei von Ex-AfD-Chef Bernd Lucke gehen.
(DiePresse.com)
Die rechtskonservative
Alternative für Deutschland (AfD) bekommt Konkurrenz durch eine neue
Partei um ihren früheren Chef Bernd Lucke. Das kündigte Lucke am Sonntag
in Kassel nach einem Treffen zur Parteigründung an. Die neue Partei
werde ALFA heißen. Dies ist nach Angaben von Teilnehmern ein Kürzel für
die Wörter "Allianz für Fortschritt und Aufbruch".
(Hier weiterlesen)
Nun, wir werden ja noch sehen, ob ALFAs Romeo Lucke die bisherigen AfD-WählerInnen in ekstatische Begeisterungsstürme zu versetzen vermag. Ach ja, und »rechtskonservativ« ist wirklich putzig ...
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USA: Die Provokationen des Großmauls Trump
Trump / Bild: (c) Bloomberg (Daniel Acker)
Präsidentschaftskandidat bringt Elite gegen sich auf. Entrüstung wegen einer Tirade gegen John McCain.
Von THOMAS VIEREGGE
(Die Presse)
Wien/Washington. Ames
galt stets als Barometer im US-Vorwahlkampf. [... ...] Das Votum hat zuletzt an
Aussagekraft eingebüßt, weil die konservative Basis Außenseiter
favorisiert hat, die bei der Kandidatenkür dann keine Rolle mehr
gespielt haben. Einige prominente Bewerber wie Jeb Bush haben auf eine
Teilnahme darum ganz verzichtet.
Und doch hat Ames am Wochenende
erneut die nationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wer außer Donald
Trump hätte es bei einem Kandidatenforum, das zehn Aspiranten auf ihre
politisch-religiöse Gesinnung prüfte, zuwege gebracht, sich in die
Schlagzeilen zu katapultieren? Der Immobilentycoon, ein notorisches
Großmaul, sprach John McCain kurzerhand das Attribut „Kriegsheld“ ab,
woraufhin unter seinen Kontrahenten ein Sturm der Entrüstung losbrach.
Und — hatte Trump etwa nicht recht? Mal davon abgesehen, daß McCains Rolle als Kriegsgefangener Nordvietnams durchauskritisch hinterfragt werden kann (es gibt die nicht verstummen wollenden Gerüchte, daß die Folterungen überhaupt nicht — oder wenigstens nicht so — stattfanden, wie sie nachträglich behauptet wurden): machen ihn Leiden in der Kriegsgefangenschaft bereits zu einem »Kriegshelden«? Dann müßte dasselbe auch für die 3,15 Mio. deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion gelten. Denn daß diese — abgesehen von ein paar Galionsfiguren vom »Nationalkomitee Freies Deutschland« — schreckliche Leiden (über 1 Mio. starb in Kriegsgefangenschaft) erdulden mußte, steht außer Zweifel. Ach so, die waren einfach auf der falschen Seite? Na, dann ...
Trump wird weiters eine »Suada in der Lobby seines eigenen Wolkenkratzers gegen Mexikaner« zum Vorwurf gemacht, die der »Kriegsheld« McCain kritisiert hatte. Nun, was sagte Trump denn so ganz fürchterlich Schreckliches?
»The U.S. has become a dumping ground for everybody else’s problems. When
Mexico sends its people, they’re not sending their best. They’re not
sending you. They’re sending people that have lots of problems, and
they’re bringing those problems with us. They’re bringing drugs. They’re
bringing crime. They’re rapists. And some, I assume, are good people.«
(Die USA sind zu einer Mullhalde für die Probleme aller
anderen geworden. Wenn Mexiko ihre Leute schickt, dann schicken sie
nicht ihre Besten. Sie schicken nicht euch. Sie schicken die Leute, die
viele Probleme haben, und sie bringen diese Probleme zu uns. Sie bringen
Drogen. Sie bringen Verbrechen. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, so
nehme ich an, sind gute Leute.)
Und — hat er damit etwa nicht recht? Der Zuzug von mexikanischen Universitätsprofessoren für Reaktorphysik in die USA wird überschaubar gering sein, kaum auf Widerstand in der Bevölkerung stoßen und auch die Verbrechensstatistik der USA nicht belasten. All dies wird von den in weit größerer Zahl einströmenden sonstigen Latino-Zuzüglern hingegen wohl nicht mit derselben Entschiedenheit behauptet werden können ...
Auf Computerschirmen überall auf der Welt tauchen sie auf, die
Käufer, die vermeintlich letzten Freunde Griechenlands. Zum Beispiel im
dritten Stock eines kleinen Bürohauses im Städtchen Zug in der Schweiz..
Hier arbeitet Markus Tischer, 42, Portfoliomanager beim kleinen
deutschen Bankhaus Bantleon, 1991 gegründet in Hannover, 1994
umgesiedelt in die Schweiz, der niedrigen Steuern wegen. Bantleon ist
Spezialist für das Management von Anleihen, allerdings legt Tischer Wert
darauf, nie viel Geld in griechische Papiere gesteckt zu haben. "Wir
haben immer schon auf Sicherheit gesetzt", sagt er.
Die wenigen
Anleihen, die Bantleon besaß, hat die Bank schon Anfang 2010 verkauft.
Den Markt beobachtet Tischer trotzdem. Er sieht ihn auf seinem Monitor:
Grün, orange, blau und violett flimmern Kurse vorbei, Kauf- und
Verkaufsangebote. Es ist Montag, der 27. Juni 2011, eine britische
Großbank will griechische Anleihen in Höhe von zehn Millionen Euro
kaufen. So steht es da. Die Briten glauben noch an Griechenland. Tischer
schmunzelt. Er weiß, was jetzt kommt. Er tut so, als habe er
griechische Papiere abzugeben, klickt auf das Angebot der Briten, ein
Moment des Wartens, dann leuchten rote Buchstaben auf dem Bildschirm
auf: Rejected. Abgelehnt. "Es war ein Pseudoangebot", sagt Tischer.
Mit einem Wort: ein neuer Soli-Zuschlag wird angedacht, damit sich eine Zocker und Hedge-Fonds »schöne Schnäppchen« machen können. Sorry, wenn ich mich wiederhole: mit Katzendreck zuscheißen sollte man diese Aasgeier. Nicht mit unseren Steuermitteln alimentieren!
P.S.: dieser WiWo-Artikel datiert vom 7. Juli — allerdings: 2011! Was hat sich seitdem geändert — außer, daß sich einige Bankster goldene Nasen verdient haben, und viele Steuerzahler in ein Faß ohne Boden Geld nachschütten »dürfen« ...
Die Computerzeitschrift CHIP entblödet sich nicht, wegen folgender Google-Maps-Karte in politisch korrekte Schnappatmung zu verfallen:
Die CHIP-Redaktion konnte
ihren Augen heute nicht trauen. Aktuell ist eine Google-Maps-Karte im
Umlauf, die sämtliche Asylbewerberheime in Deutschland offen
kennzeichnet. Diese Karte hat den Anspruch, “flächendeckend möglichst
viele Asylantenheime” in Deutschland erfassen zu wollen. In der
Beschreibung der Initiative "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft"
heißt es zudem: “Wir bejahen den grundsätzlichen Anspruch auf Asyl,
lehnen aber Asylmißbrauch kategorisch ab.”
Wir finden, das geht zu weit: Wer die derzeitige Berichterstattung über
Bootsflüchtlinge im Mittelmeer einerseits und Brandanschläge auf
Asylbewerberheime andrerseits verfolgt, sollte erkennen, dass mit
Kampagnen wie dieser letztendlich nur Stimmung gegen größtenteils
unschuldige und verzweifelte Menschen geschürt wird. [...]
Wir fordern daher alle CHIP-Leser dazu auf, diese Karte bei Google zu melden.
Liebe CHIP-Redaktion,
WTF beabsichtigen Sie mit dieser Denunziationsaufforderung zu erreichen? Offenbar sind Sie der Meinung, daß das tumbe Volk nicht wissen soll, wie viele »Asylantenheime« (deren Bewohner zum weitaus [sic!] überwiegenden Teil bloße Scheinasylanten sind) es bereits in Deutschland gibt. Das verrät entweder eine willfährige, verlogene Korrumpierbarkeit Ihrer Redaktion durch politische Machthaber, ein selbstgerechtes »Wir Eliten wissen besser, was der misera plebs gut tut« — oder schlicht und einfach: Dummheit. Suchen Sie sich's aus.
Ich habe mich daher entschlossen, den Link auf diese pöhse Karte hierher zu setzen. Damit jeder sich informieren kann. Im Gegensatz zu Ihrem Artikel, auf den es sich nicht zu verlinken lohnt. Linker Lobbyismus, Heuchelei und/oder Dummheit müssen nicht durch Verlinkung gefördert werden — diese Übel grassieren ohnehin bis zum Abwinken im Internet.
P.S.: seit wann übrigens sind illegale Zuwanderer eine »Rasse«? Außer in dem Sinn, daß sie auf gut Wienerisch »a Packlrass« sind ...