Auf Computerschirmen überall auf der Welt tauchen sie auf, die Käufer, die vermeintlich letzten Freunde Griechenlands. Zum Beispiel im dritten Stock eines kleinen Bürohauses im Städtchen Zug in der Schweiz.. Hier arbeitet Markus Tischer, 42, Portfoliomanager beim kleinen deutschen Bankhaus Bantleon, 1991 gegründet in Hannover, 1994 umgesiedelt in die Schweiz, der niedrigen Steuern wegen. Bantleon ist Spezialist für das Management von Anleihen, allerdings legt Tischer Wert darauf, nie viel Geld in griechische Papiere gesteckt zu haben. "Wir haben immer schon auf Sicherheit gesetzt", sagt er.Die wenigen Anleihen, die Bantleon besaß, hat die Bank schon Anfang 2010 verkauft. Den Markt beobachtet Tischer trotzdem. Er sieht ihn auf seinem Monitor: Grün, orange, blau und violett flimmern Kurse vorbei, Kauf- und Verkaufsangebote. Es ist Montag, der 27. Juni 2011, eine britische Großbank will griechische Anleihen in Höhe von zehn Millionen Euro kaufen. So steht es da. Die Briten glauben noch an Griechenland. Tischer schmunzelt. Er weiß, was jetzt kommt. Er tut so, als habe er griechische Papiere abzugeben, klickt auf das Angebot der Briten, ein Moment des Wartens, dann leuchten rote Buchstaben auf dem Bildschirm auf: Rejected. Abgelehnt. "Es war ein Pseudoangebot", sagt Tischer.
Mit einem Wort: ein neuer Soli-Zuschlag wird angedacht, damit sich eine Zocker und Hedge-Fonds »schöne Schnäppchen« machen können. Sorry, wenn ich mich wiederhole: mit Katzendreck zuscheißen sollte man diese Aasgeier. Nicht mit unseren Steuermitteln alimentieren!
P.S.: dieser WiWo-Artikel datiert vom 7. Juli — allerdings: 2011! Was hat sich seitdem geändert — außer, daß sich einige Bankster goldene Nasen verdient haben, und viele Steuerzahler in ein Faß ohne Boden Geld nachschütten »dürfen« ...
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