Der MenschEmpfangen und genähretVom Weibe wunderbarKömmt er und sieht und höretUnd nimmt des Trugs nicht wahr,Gelüstet und begehretUnd bringt sein Tränlein dar,Verachtet und verehret,Hat Freude und Gefahr,Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,Hält nichts und alles wahr,Erbauet und zerstöretUnd quält sich immerdar,Schläft, wachet, wächst und zehretTrägt braun und graues Haar.Und alles dieses währet,Wenn's hoch kommt, achtzig Jahr.Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,Und er kömmt nimmer wieder.
Es ist ein bekanntes Gedicht von Matthias Claudius (15.8.1740 - 21.1.1815) — wenngleich nicht sein bekanntestes (das ist unzweifelhaft das »Abendlied« mit seinem schönen Eingangsvers »Der Mond ist aufgegangen«, das geradezu ein »Volkslied« geworden ist). Und doch von ihm mein liebstes.
Und jedenfalls eines, das zu »meinen« hundert notwendigen Gedichten gehört ...
Sehr schön! Das erinnert mich an eine berühmte Stelle aus Popes "Essay on Man": "Erkenn' Dich selbst, erforsch' nicht Gottes Kraft! / Der Mensch ist erstes Ziel der Wissenschaft. / Er steht am Isthmus, [...]" ---> http://nexvs8.blogspot.de/2012/11/ex-libris-5.html
AntwortenLöschenHerzlich, JohannJunker
P.S.: Danke für Ihren wichtigen Blog, den ich leider erst jetztz entdeckt habe! Ich würde Sie gerne verlinken.
Cher M. Junker,
AntwortenLöschenAber bitte gerne, verlinken Sie ruhig! Bei Ihrem interessanten Blog brauche ich mich für eine Verlinkung nun wirklich nicht zu schämen ...
P.S.: »für Ihren wichtigen Blog ...« geht natürlich runter wie Butter ;-)