Donnerstag, 24. März 2022
Zeitlose Wahrheiten aus dem Netz (83)
15 Kommentare:
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Ad Tedeum laudamus:
AntwortenLöschenCher Penseur, da ham S aber sowohl was Fassung als auch Interpretation betrifft, nicht gerade das Optimum ausgegraben!
Sehr geschätzter Herr Collega,
AntwortenLöschenwarum wohl, glauben Sie, hab' ich die Kommentarfunktion unterm TeDeum deaktiviert?
Ich ahnte ja förmlich, daß Sie an der in aller Eile verlinkten Interpretation was auszusetzen haben würden ;-) ...
It' s albright. Wir vom Fach sind halt geistig recht flexibel, da gibt es kein Entrinnen... Übrigens ist es mir nicht gelungen, im Netz eine Aufnahme der alten, alleinseligmachenden und gültigen Fassung zu finden, Sie wissen schon, diejenige, die zuerst aufwärts und dann abwärts geht statt umgekehrt.
AntwortenLöschenDafür hab ich das extra für Sie ausgegraben:
https://www.youtube.com/watch?v=JMN62pUZFOI
französische Sprache, Kantabilität, dazu Fischer-Dieskau und zu allem noch ein ganz kleiner Schuss Richard Strauss, etwas mehr Debussy...
Was könnte Ihnen Besseres widerfahren in diesen Tagen?
Geschätzter Herr Collega,
AntwortenLöschenes ist mir fast peinlich ob all Ihrer Bemühungen .. aber: auch mit diesem Lutoslawsky kann ich nicht wirklich viel anfangen.
"Meine" Musik klingt eher so: https://www.youtube.com/watch?v=TLq8E_iXD60
Ich gebe zu: modern ist's nicht. Dafür einfach schön! Und wäre viel zu schön gewesen für diese nun , eh schon wissen ... Figur.
Dieses staatliche Versagen zeigt sich auch erneut bei der Flüchtlingshilfe.
AntwortenLöschenLaut der franz. Zeitung Le Figaro kommen rund 30 % der angeblich ukrainischen Refugees die jetzt in Frankreich ankommen gar nicht aus der Ukraine.
https://yournews.com/2022/03/15/2314348/30-percent-of-ukrainian-refugees-are-actually-from-other-countries/
7.5 % sind Algerier, 3.5 % stammen aus der Elfenbeinküste und Marokko.
Einen großen Anteil Fake-Refugees stellen auch Inder und Kirgisen.
So wie Personen aus der Republik Kongo, Kamerun, Nigeria und China gehören sie zu jenen die sich als Ukrainer ausgeben.
Der Anreiz dafür ist wenig überraschend.
Da jeder angebliche Ukrainer zur Zeit automatisch anerkannt wird.
Inklusive Unterkunft, finanzieller Unterstützung und medizinischer Versorgung.
Sandokan
Ergänzend: https://www.youtube.com/watch?v=1udDZIByHd4
AntwortenLöschenWar mir schon klar. Aber in Les espaces du sommeil können Sie trotzdem probieren reinzuhören, das hätt ich schon bewusst ausgewählt. Das ist nix, was einen qualitätsbewussten Konservativen abschrecken könnte, nur eine stimmige Gesangslinie über hübschen wie durchsichtigen Klangteppichen. Um nichts "schwieriger" als Brahms, im Gegenteil.
AntwortenLöschenIch geb zu, der Bruch ist mir ein bisschen zu sehr "wohlklangsverhaftet".
Könnten Sie bitte weitermachen? Der Plausch ist zu schön.....
AntwortenLöschenSehr geschätzter Herr Collega,
AntwortenLöschenleider habe ich vergessen bei "diesem Lutoslawsky" vergessen das Wort "diesen" zu unterstreichen. Nein, irgendwie kann ich auch diesem Lutoslawsky nicht wirklich was abgewinnen, so wie Ihnen eben der Bruch zu "wohlklangsverhaftet" ist. Macht nichts! Ist halt so wie mit Kollegen it's me und seinen dunkelhaarigen Asiatinnen und meinen Bikini-Blondinen ;-) ...
Nun, dann muss ich es mit was anderem probieren: kennen Sie das, cher Penseur? https://www.youtube.com/watch?v=xtdFecPt92M
AntwortenLöschenWenn nicht, dann bitte nicht nach den ersten 3 Minuten klein beigeben, danach gefällt es Ihnen garantiert besser. Und natürlich darf man sich von dem lächerlichen Maskengetue es Solisten zu Beginn auch nicht abschrecken lassen.
Ich sag übrigens nicht, dass das ein ultimatives Meisterwerk ist. Für mich ist es zu lang und zu monochrom, wahrscheinlich einfach "zu tonal", was ein Abdriften in die "neue Einfachheit" bedeutet, die ich im Ganzen nicht mag. Aber es hat "etwas", ganz ohne Zweifel, überhaupt für solche wie mich mit so komischen Sehnsüchten nach "Östlichem".
Geschätzter Herr Kollege,
AntwortenLöschenauf die kurze reingehört (sicherheitshalber erst am ca. min. 3:30 ;-) ...) und dann schnell durchgezappt (ich höre es mir aber bei Regenwetter nochmals sicher genau und zur Gänze an).
Erster Eindruck : leider ebenfalls Fehlanzeige für mich! Ich finde es einfach "flach" und unintressant — da kann ich mir noch eher eine Doderer anhören (mit der ich auch nur endenwollend was anfangen kann ...)
Ganz im Ernst: da höre ich mir immer noch lieber z.B. von Humphrey Searle die Symphony No. 2 op. 31 an — die finde ich zwar teilweise gräßlich, aber es ist wenigstens eine "Gräßlichkeit mit Charakter" ...
Geschätzter Herr Collega,
AntwortenLöschenso, jetzt bin ich (mit Ausnahme der letzten paar Minuten (ca. ab min. 30.00), die ich dann doch nur durchgezappt habe mit dem ganzen Konzert durch und muß sagen: not my cup of tea ...
Am anfang zieht es sich für meinen Geschmack "wie Strudelteig", als dan (gegen min. 17:00) endlich etwas Leben in die Sache kommt und man sich auf etwas Kontrapunkt und thematische Arbeit freuen möchte, ebbt das schnell wieder ab und beginnt sich wieder zu ziehen.
Ich stelle mir das wunderbar als Hintergrundsmusik zu einem Naturfilm mit flachen, weiten Landschaften vor, wo gelegentlich Gewitterwoken durchziehen, Wildgänse aufflattern, Bäche vor sich hinglucksen etc. ... — aber wenn man den Film wegnimmt, bleibt für meine Sinne — einfach zu wenig übrig. Das ganze Stück ist ungeheuer "repetitiv" — dagegen ist ein später Sibelius noch ein Feuerwerk an übersprudelnden Ideen ...
Trotzdem: danke für den Hinweis! Es ist ja auch interessant zu wissen, was man nicht mag. Ich habe mir schließlich auch jede Menge Bartok und Schostakowitsch angehört, obwohl ich von beiden letztlich nur ganz wenige Werke wirklich gerne höre.
P.S.: ich habe gerade Vasks' Smphonien 1-3 "durchgezappt". Gefallen mir zwar deutlich besser als das Violinkonzert, sind aber noch immer nicht wirklich "meins", ehrlich gesagt ... irgendwie doch zu "einfach gestrickt" (wobei die 3. schon manche Reize hat, sage ich ganz ehrlich!) — Sie hatten schon recht mit Ihrer Bemerkung von der "neuen Einfachheit", die Sie nicht mögen.
P.P.S.: und was ihre Sehnsüchte nach "Östlichem" betrifft — ich gestehe, daß ich die kaum kenne. Musikalischer "Orientalismus" hat mich nie wirklich begeistert. Wenn ich was "Östliches" in meiner Musikseele habe, dann höchstens, daß ich eindeutig "Brahmine" ;-) im Sinne der Brahms/Bruckner-Kontroversen Ende des 19. Jhdts. bin.
Wenn Sie den 1. Satz oder das Finale von Brahms' 4. Symphonie hören, dann wissen Sie, wofür mein Herz schlägt ... und daß es daher bei Vasks (und vielem dergleichen) daher recht unbeteiligt bleibt, liegt auf der Hand!
P.P.P.S.: kennen Sie diese Analyse von Brahms' 4. Symphonie, 1. Satz?
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=va-8EzYUucI
Schlichtweg: ganz toll erklärt! Das ist Brashms' thematisch-motivische Arbeit und Fortentwicklung, die mich einfach ehrfürchtig staunen läßt! Ganz anders, aber vollkommen ebenbürtig der Kunst des großen alten Johann Sebastian!
Ich bedauere nur, daß Atkinson noch kein Analyse-Video zum Finale der 4. Brahms auf YT veröffentlicht hat ... (übrigens: die m.E. beste Interpretation dieser Symphonie und insbes. des Finales ist die von C. Kleiber mit der Bayr. Staatskapelle https://www.youtube.com/watch?v=WZGWB93-mmI)
Brahms ist ein bisschen ein Totschlagargument, cher Penseur. Sie werden nicht allzu viel Musik auf dieser Welt finden, die besser als die Vierte ist. Und ich will damit nicht behaupten oder auch nur diskutieren, dass Bruckners Fünfte oder Siebente oder sonst was von ihm besser oder schlechter wäre, das ist reine Geschmacksfrage und als Diskussionsstoff albern. Kurzum Brahms ist halt doch Königsliga. In der spielt mE sehr wohl Lutoslawski mit, aber ganz sicher nicht Vasks. Dass Sie gegen Vasks ästhetische Bedenken haben, spricht sicherlich für Sie, und ich bin der Letzte, der Ihnen das ausreden will. Ich halte das Ferne-Licht-Violinkonzert dennoch für interessant und sicher eines von Vasks besten Werke. Ich fürchte, die von Ihnen erwähnte 3. Symphonie wird viel schneller fad, obwohl Sie, danke für den Tipp, interessant genug beginnt - ein mE typisches Phänomen für die "Neue Einfachheit", die letztlich immer enttäuscht. Mit "östlich" meinte ich übrigens sicher nicht "orientalisch", da ich ziemlich eurozentristisch bin. Das Baltikum interessiert mich sehr, obwohl ich dort nie war. Das Vaskssche Violinkonzert weckt in mir eine bestimmte unbestimmte Sehnsucht an die Ostsee, die ich noch nie gesehen habe. Das ist alles. Aber es ehrt mich, dass Sie meine Anregung so ernst genommen haben. Ich werde künftig nicht mehr so leichtfertige Empfehlungen aussprechen wie diesen Vasks, versprochen. Ich vermeine zwar schon, dass dieses Konzert so etwas wie Tiefe hat, kann aber nicht mit hinreichender Sicherheit sagen, ob es eine wirklich intensive Befassung durchhalten würde. Mir hat zB lange Pendereckis 2. Violinkonzert sehr gefallen, es hat ja wirklich sehr viel Farbe und Stimmung, aber irgendwann hat man es durchschaut, dass es sich eigentlich nur ewig im Kreis dreht. Nur soviel: Diese Erfahrungen würden Sie mit Lutoslawski niemals machen, das garantiere ich Ihnen, das ist, wenn man mit der Sprache zurande kommt, Genuss ohne Reue. Ich hätte die Espaces du Sommeil für das Verträglichste gehalten, aber da dürfte ich mich wohl getäuscht haben. Vielleicht wäre Mi-Parti ein besserer Tipp gewesen. Oder die ersten sieben Minuten - aber nur dieser - der 4. Symphonie. Bartok ist ein eigenes Kapitel. Ich hab mich da in meiner Jugend etwas satt gehört und finde heute diese Mischung aus mE zu akademischem Folklorismus und klassischer Formbildung eigentlich nicht mehr sehr ansprechend. Seit ich Janacek schätzen gelernt habe, ist Bartok für mich sehr verblasst. In vielen Werken spielt er mir zu sehr den wilden Mann. Aber ich mag sein letztes Klavierkonzert, das ist geblieben. Was Schostakowitsch anbelangt, brauche ich ja über die Zehnte kein Wort zu verlieren. Die Michelangelo-Suite, vorzugsweise mit Nesterenko, und die XV. Symphonie hab ich Ihnen schon ans Herz gelegt - ich weiß nicht, ob das Ihr Geschmack ist, für mich ist es grandios. Schostakowitsch war ein Ungläubiger und konnte sich daher logischerweise mit dem Tod nicht abfinden. In diesen Werken jedoch scheint er so etwas wie seinen Frieden gefunden zu haben - die Verzweiflung der XIV. Symphonie und des XIII.Streichquartettes - übrigens seine intensivste Auseinandersetzung mit der Atonalität - hat er da hinter sich gelassen.
AntwortenLöschenZu "analytischen" Frage - nein, mit Brahms hab ich mich da nicht auseinandergesetzt, wohl aber mit Bruckner. Ich muss sagen, Brahms interessiert mich da nicht so, auch Mahler nicht, da mE beide in der Beethovenschen Tradition stehen und mir das "Funktionieren" dieser Musik eigentlich kein Rätsel aufgibt. Bruckner ist da "ein bisserl anders". Das war mit eine kleine Untersuchung wert.
Dear Collegue,
AntwortenLöschen(man muß die Anreden manchmal wechseln, damit's net fad wird ;-) ...)
Kennen Sie das Violinkonzert von Thomas Arès, das ich soeben höre, während ich schreibe (durch einen Artikel in der Wr. Zeitung auf Arès aufmerksam geworden, den kannte ich gar nicht).
Könnte ihnen vielleicht gefallen — bei mir ist es in der Kategorie "für was Zeitgenössisches recht anhörbar" angesiedelt. Derlei spiele ich zuhause, wenn ich LaPenseuse verscheuchen will ;-) — oder unsere Katzen, die auf Bach bis ca. Brahms "abonniert" sind, und schon ca. bei Mahler tendenziell das Weite suchen ...).
Mehrfachhörfaktor endenwollend, aber an Musik besteht bei mir zum Glück kein Mangel ...
Insgesamt vermerke ich daran positiv: ja, es gibt sowas wie Motive und Themen, die variiert und entwickelt werden. Es gibt sowas wie Kontrapunkt, rudimentär aber doch, und es ist nicht alles nur einer "Klangwirkung" untergeordnet (Brahminen hassen ;-) sowas!). Und das heißt heutzutage schon was ...
Und daß ein Komponist seine Werke noch mit op. ... numeriert, wärmt mein "reaktionäres" Herz ...
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P.S.: falls Sie's noch nicht kennen: Kornauths Klarinettenquintett (leider nur der 1. Satz auf YT) — ist natürlich noch an der Grenze zwischen Spätromantik und seeehr gemäßigter Moderne angesiedelt, also Ihnen vermutlich zu altvat'risch.
P.P.S.: und bei Gottfried v. Einem möchte ich noch die Symphonischen Szenen op. 22 als Empfehlung nachtragen. Und von Karl Schiske die (manchmal etwas "repetitive") 2. Symphonie https://www.youtube.com/watch?v=pmtxuZGrquo und dessen Oratorium "Vom Tode" aus 1946, mit Anklängen an Pfitzner ("Das dunkle Reich") gemixt mit gemäßigter Moderne. Und natürlich Hans Gál: die 4. Symphonie ist m.E. ein zeitlos schönes Meisterwerk (hier mit der ebenfalls schönen 3. in einem YT-File kombiniert: https://www.youtube.com/watch?v=FU8pQjasCPA)