Mittwoch, 31. Dezember 2014

Hundert notwendige Gedichte— XXI: Wilhelm Raabe (2)

Und noch ein Gedicht von Wilhelm Raabe, das ich nicht missen wollte, und das wie maßgeschneidert an das Ende eines — pardon l'expression — ziemlich beschissenen Jahres 2014 paßt:




L
egt in die Hand das Schicksal dir ein Glück,
Mußt du ein andres wieder fallen lassen;
Schmerz und Gewinn erhältst du Stück um Stück,
Und Tiefersehntes wirst du bitter hassen.

   Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
Sie greift nur zu, um achtlos zu zerstören;
   Mit Trümmern überstreuet sie das Land,
Und was sie hält, wird ihr doch nie gehören.

   Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
Sein Herz ein Kinderherz im heft’gen Trachten.
   Greif zu und    halt! . . .  Da liegt der bunte Tand,
Und klagen müssen nun, die eben lachten.

   Legt in die Hand das Schicksal dir den Kranz,
So mußt die schönste Pracht du selbst zerpflücken;
   Zerstören wirst du selbst des Lebens Glanz
Und weinen über den zerstreuten Stücken.






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